Wie in meinem letzten Thread angedroht habe ich die Druckerdaten meines Industriedenkmals einmal mitgeloggt. Und zwar mittels eines salae logic 16. Ausgegeben werden zuerst etwa 20 Zeilen Text, scheinen ESC Sequenzen zu sein. Es folgt ein Diagrammrahmen, die Skalierung und zwei Kurven, zuletzt die Legende in Quertext. Erkennt evtl. jemand den Dialekt? Fast vergessen: In Excel geöffnet ist die 1.Spalte ASCII-, 2.Spalte Hex-Darstellung
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Meinst du Nadeldrucker? Da gab es damals mehrere konkurrierende Sprachen, meist waren die Drucker zu ESC/P(2), IBM oder NEC Pinwriter kompatibel.
Schick mal eine Foto von dem Ding. Das Nadel + Plotter paßt mir nicht ganz zusammen. Die hatten zumeist Stifte. Ich würde mal HP LaserJet 2 ins rennen werfen, das war lange Zeit in Standard. Da gab es auch noch HP GL/2. lg, Mario
Ganz sicher bin ich nicht, aber das sieht so aus, wie die Kommandos, die die Epson-Drucker früher verstanden. Ich habe so auf die schnelle nur das https://de.wikipedia.org/wiki/ESC/P gefunden und bin nicht sicher ob das 100%ig passt.
Ja, das ist Epson. ESC R 0: stelle Zeichensatz auf USA. ....
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Die Kurven kommen punktweise hintereinander (im Teil mit "DA123,456\r"). Ein Nadeldrucker müsste das ganze Bild zwischenspeichern. K.A., ob das üblich war (bin zu jung), ich hätte da eher zeilenweise Daten vermutet.
Nicht nur Nadeldrucker, sondern auch ältere Tinte oder Laser konnten mit solchen Formaten umgehen. Entweder über das Menü direkt am Drucker oder über die Treibersoftware. Diese ist aber oft nur für XP oder gar W98 verfügbar.
michael_ schrieb: > Diese ist aber oft nur für XP oder gar W98 verfügbar. Werden ja welche für DOS gebraucht.;)
@Tom Da hast Du die PS und NM Kurve hervorgezaubert. Genial. Nur die Skalierung passt noch nicht. Und noch ein Foto von dem Ding. Hört sich an wie ein Nadeldrucker, hat 4 winzige Tintentanks und verhält sich wie ein Plotter.
Hatte Deinen Mitschnitt in etwas lesbares zurückverzaubert (siehe Anhang) und dann die Teile, die nach Kurve aussehen, zeichnen lassen. Das sieht sehr nach einer Plottersprache aus, vielleicht erkennt ein Plotterexperte das Format.
Tom schrieb: > Das sieht sehr nach einer Plottersprache aus, vielleicht erkennt ein > Plotterexperte das Format. Einige der Kommandos sind doch gut verständliche
1 | SP = Select Pen |
2 | AX = Axis |
3 | CS = Character Set |
4 | DA = Draw absolute |
5 | MA = Move absolute |
6 | MR = Move relativ |
Stimmt, das sieht nach einem proprietären HPGL1-ähnlichen Dialekt aus. Normales HPGL ist das aber nicht. Möglicherweise hielt HP seinerzeit das Patent auf HPGL und Epson (oder wer auch immer das Gerät hergestellt hat) wollte keine Lizenzkosten zahlen. Damals hat doch jeder Druckerhersteller seine eigenen Steuersequenzen gehabt und die teilweise noch von Baureihe zu Baureihe variiert. Aber einen Nadelplotter hab' ich bisher wirklich noch nie gesehen. Danke, wieder was gelernt...
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@Rainer Ist Dein Datenplotter per Parallel angeschlossen oder Serial ? Ich hatte mal einen Stift-Rollenplotter der wollte seriell statt 8,N,1 unbedingt 7,O,2 haben. (soweit mich meine Erinnerung nicht truegt) Gruss Asko.
Ein Dank an alle Hinweisgeber, vor allem Tom. Es ist ein Std Centronics Interface an einem umc82c11. Denke auf Basis dieser Erkenntnisse lässt sich was basteln
Anfang der 80er Jahre hatte ich mal unter anderem die BRD-Vertretung für einen Farb-Nadeldrucker mit Plotfähigkeiten auf DINA 4 Endlos-Faltpapier. Der Hersteller war aus München und wollte selber keinen Vertrieb machen. So weit ich erinnere war der Drucker in einem schwarzen Plastikgehäuse und hatte wahlweise eine parallele oder serielle Schnittstelle. Das Besondere war, dass das Druckwerk das Papier beim Plotten vor und zurück bewegen konnte. Die Plotbefehle waren HPGL ähnlich. Plotten und normales Drucken konnten beliebig gemischt werden. War damals ein gutes Geschäft, da es soweit ich noch weiss nichts ähnliches gab.
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Auch auffällig, ziemlich am Anfang
1 | CI = Clear I(?) |
und dann gegen Ende
1 | SI20,20 = Set I(?) 20, 20 |
Was auch immer I ist. Vielleicht Indent, Increment, Input Window oder was ganz anderes. Dann noch:
1 | LA = Label |
2 | DR = Draw Relativ |
3 | OR = ? |
4 | TL = Tick Length? (da immer vor Axis) |
5 | HO = ? |
Habe noch etwas herumgespielt, wie man so etwas halbwegs übersichtlich parsen könnte. Vielleicht findet ein begabterer Rückwärtsingenieur mehr raus, das einzige, was so funktioniert, sind die Kurven.
Hat der Plotter eigentlich kein Typenschild das man auswerten könnte? Oder mal ein Foto von dem gesamten Gerät und nicht nur die Druckmechanik?
Die AX-Kommandos sehen ziemlich high-level aus für einen simplen Plotter und ich habe die Parameter sicher zum großen Teil falsch verstanden, die Skalierung in x-Richtung ist z.B. höchst fragwürdig. Aber langsam sieht es grob aus wie ein Prüfstand-Ausdruck.
@Tom, du bist schon ganz nah dran am Original. Saubere Arbeit. Eine Referenz für einige Befehle: http://exodus.poly.edu/~kurt/manuals/manuals/Tektronix/TEK%20HC%20100%20Instruction.pdf
Rainer J. schrieb: > ganz nah dran am Original. Und näher wirds auch nicht mehr, denn mit dem Vorhandensein von >Eine Referenz [...] würde aus dem Rätsel jetzt schnöde Arbeit ;) Danke für den Link. Interessant, wie man Features, die heute in eine Grafikbibliothek auf dem PC gehörten, in die Hardware eingebaut hat.
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