Forum: PC Hard- und Software 4 Farb Nadelplotter (1989), welche Druckersprache?


von Rainer J. (kutscher)


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Wie in meinem letzten Thread angedroht habe ich die Druckerdaten meines 
Industriedenkmals einmal mitgeloggt. Und zwar mittels eines salae logic 
16.
Ausgegeben werden zuerst etwa 20 Zeilen Text, scheinen ESC Sequenzen zu 
sein. Es folgt ein Diagrammrahmen, die Skalierung und zwei Kurven, 
zuletzt die Legende in Quertext. Erkennt evtl. jemand den Dialekt? Fast 
vergessen: In Excel geöffnet ist die 1.Spalte ASCII-, 2.Spalte 
Hex-Darstellung

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von Udo N. (weinbauer73)


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Meinst du Nadeldrucker? Da gab es damals mehrere konkurrierende 
Sprachen, meist waren die Drucker zu ESC/P(2), IBM oder NEC Pinwriter 
kompatibel.

von Mario EDUARDO (Gast)


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Schick mal eine Foto von dem Ding.
Das Nadel + Plotter paßt mir nicht ganz zusammen.
Die hatten zumeist Stifte.
Ich würde mal HP LaserJet 2 ins rennen werfen, das war lange Zeit in 
Standard. Da gab es auch noch HP GL/2.

lg, Mario

von Klaus (Gast)


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Ganz sicher bin ich nicht, aber das sieht so aus, wie die Kommandos, die 
die Epson-Drucker früher verstanden.

Ich habe so auf die schnelle nur das https://de.wikipedia.org/wiki/ESC/P 
gefunden und bin nicht sicher ob das 100%ig passt.

von Guido B. (guido-b)


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Ja, das ist Epson. ESC R 0: stelle Zeichensatz auf USA.
....

: Bearbeitet durch User
von Tom (Gast)


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Die Kurven kommen punktweise hintereinander (im Teil mit "DA123,456\r"). 
Ein Nadeldrucker müsste das ganze Bild zwischenspeichern. K.A., ob das 
üblich war (bin zu jung), ich hätte da eher zeilenweise Daten vermutet.

von michael_ (Gast)


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Nicht nur Nadeldrucker, sondern auch ältere Tinte oder Laser konnten mit 
solchen Formaten umgehen.
Entweder über das Menü direkt am Drucker oder über die Treibersoftware.
Diese ist aber oft nur für XP oder gar W98 verfügbar.

von Michael B. (alter_mann)


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michael_ schrieb:
> Diese ist aber oft nur für XP oder gar W98 verfügbar.

Werden ja welche für DOS gebraucht.;)

von Rainer J. (kutscher)


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@Tom
Da hast Du die PS und NM Kurve hervorgezaubert. Genial. Nur die 
Skalierung passt noch nicht.
Und noch ein Foto von dem Ding. Hört sich an wie ein Nadeldrucker, hat 4 
winzige Tintentanks und verhält sich wie ein Plotter.

von Tom (Gast)


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Hatte Deinen Mitschnitt in etwas lesbares zurückverzaubert (siehe 
Anhang) und dann die Teile, die nach Kurve aussehen, zeichnen lassen.

Das sieht sehr nach einer Plottersprache aus, vielleicht erkennt ein 
Plotterexperte das Format.

von Wolfgang (Gast)


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Tom schrieb:
> Das sieht sehr nach einer Plottersprache aus, vielleicht erkennt ein
> Plotterexperte das Format.

Einige der Kommandos sind doch gut verständliche
1
SP = Select Pen
2
AX = Axis
3
CS = Character Set
4
DA = Draw absolute
5
MA = Move absolute
6
MR = Move relativ

von Matthias L. (limbachnet)


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Stimmt, das sieht nach einem proprietären HPGL1-ähnlichen Dialekt aus. 
Normales HPGL ist das aber nicht.

Möglicherweise hielt HP seinerzeit das Patent auf HPGL und Epson (oder 
wer auch immer das Gerät hergestellt hat) wollte keine Lizenzkosten 
zahlen. Damals hat doch jeder Druckerhersteller seine eigenen 
Steuersequenzen gehabt und die teilweise noch von Baureihe zu Baureihe 
variiert.

Aber einen Nadelplotter hab' ich bisher wirklich noch nie gesehen. 
Danke, wieder was gelernt...

: Bearbeitet durch User
von Asko B. (dg2brs)


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@Rainer

Ist Dein Datenplotter per Parallel angeschlossen oder Serial ?

Ich hatte mal einen Stift-Rollenplotter der wollte seriell
statt 8,N,1 unbedingt 7,O,2 haben.
(soweit mich meine Erinnerung nicht truegt)

Gruss Asko.

von Rainer J. (kutscher)


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Ein Dank an alle Hinweisgeber, vor allem Tom. Es ist ein Std Centronics 
Interface an einem umc82c11. Denke auf Basis dieser Erkenntnisse lässt 
sich was basteln

von Albert M. (Firma: Bastler aus Mönchengladbach) (albertm) Benutzerseite


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Anfang der 80er Jahre hatte ich mal unter anderem die BRD-Vertretung für 
einen Farb-Nadeldrucker mit Plotfähigkeiten auf DINA 4 
Endlos-Faltpapier. Der Hersteller war aus München und wollte selber 
keinen Vertrieb machen.
So weit ich erinnere war der Drucker in einem schwarzen Plastikgehäuse 
und hatte wahlweise eine parallele oder serielle Schnittstelle.
Das Besondere war, dass das Druckwerk das Papier beim Plotten vor und 
zurück bewegen konnte.
Die Plotbefehle waren HPGL ähnlich.
Plotten und normales Drucken konnten beliebig gemischt werden.

War damals ein gutes Geschäft, da es soweit ich noch weiss nichts 
ähnliches gab.

: Bearbeitet durch User
von Jay (Gast)


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Auch auffällig, ziemlich am Anfang
1
CI =  Clear I(?)
und dann gegen Ende
1
SI20,20 = Set I(?) 20, 20

Was auch immer I ist. Vielleicht Indent, Increment, Input Window oder 
was ganz anderes.

Dann noch:
1
LA = Label
2
DR = Draw Relativ
3
OR = ?
4
TL = Tick Length? (da immer vor Axis)
5
HO = ?

von Tom (Gast)


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Habe noch etwas herumgespielt, wie man so etwas halbwegs übersichtlich 
parsen könnte. Vielleicht findet ein begabterer Rückwärtsingenieur mehr 
raus, das einzige, was so funktioniert, sind die Kurven.

von OldMan (Gast)


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Hat der Plotter eigentlich kein Typenschild das man auswerten könnte?
Oder mal ein Foto von dem gesamten Gerät und nicht nur die 
Druckmechanik?

von Tom (Gast)


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Die AX-Kommandos sehen ziemlich high-level aus für einen simplen Plotter 
und ich habe die Parameter sicher zum großen Teil falsch verstanden, die 
Skalierung in x-Richtung ist z.B. höchst fragwürdig.

Aber langsam sieht es grob aus wie ein Prüfstand-Ausdruck.

von Rainer J. (kutscher)


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@Tom, du bist schon ganz nah dran am Original. Saubere Arbeit.

Eine Referenz für einige Befehle: 
http://exodus.poly.edu/~kurt/manuals/manuals/Tektronix/TEK%20HC%20100%20Instruction.pdf

von Tom (Gast)


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Rainer J. schrieb:
> ganz nah dran am Original.

Und näher wirds auch nicht mehr, denn mit dem Vorhandensein von
>Eine Referenz [...]
würde aus dem Rätsel jetzt schnöde Arbeit ;)

Danke für den Link. Interessant, wie man Features, die heute in eine 
Grafikbibliothek auf dem PC gehörten, in die Hardware eingebaut hat.

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