Hallo Forum Ich ätze seit Jahrzehnten Platinen mit Eisen III Chlorid für meinen Eigenbedarf selbst. Nun kommen immer öfter auch Freunde und Bekannte mit Layouts und möchten das ich ihre Platinen herstelle. Soweit kein Problem. Nun muss ich aber auch an meine eigenen Kosten denken und kann die Platinen nicht kostenlos herstellen. Ohne damit etwas Verdienen zu wollen, habe ich Kosten. Wie kann ich meine eigenen Kosten an einer Platine berechnen? - Wie viel Eisen-III-Chlorid verbrauche ich? - Wie viel Entwickler ? - Layoutfolie - ok kann man beziffern - dann sind noch 100(e) Löcher zu bohren - der Bohrer wird ja auch mal stumpf - Arbeitszeit ist egal - Strom braucht es auch noch (Licht, Bohrmaschine, etc.) - Verzinnen der Leiterbahnen (ggf. auch nicht billig) - reinigen, ggf. Langlöcher fräsen, usw. Wie kann ich das Rechnen, damit ich nicht draufzahle oder ggf. mehr berechne als es mir kostet. Ich mach´s ja gerne - also nicht dass ich damit etwas verdienen möchte - aber eben auch nicht draufzahlen. Ist ein toller Rentner-Job ;-) Toll wäre so ein Wert pro cm². Dann könnte man sagen, eine Platine 5x5cm (25cm²) x Wert/cm² kosten eben diesen Preis. Hat jemand nen Tipp ? Vielen Dank ! Der Platinenkönig (na ja - ein bisschen Stoltz muss schon sein ;-))
Hier ein Anbieter, der scheint es fast wie ein Profi zu machen. Hat schon eine ausgefeilte Preisliste ab 8 Euro. Ich würde nehmen: Preis Leiterplattenmaterial *5,wegen den Bohren http://www.ebay.de/itm/PCB-Platinen-Atzen-Leiterplatten-Atzen-Blitzschnelle-Lieferung-/281711940720?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item4197571470
König schrieb: > Toll wäre so ein Wert pro cm². > Dann könnte man sagen, eine Platine 5x5cm (25cm²) x Wert/cm² kosten eben > diesen Preis. Dann rechne doch mal zusammen, welche Kosten du z.B. über das letzte Jahr hattest und wievie cm² fertige Platinen du in der Zeit produziert hast. Schon hast du einen Kostenfaktor. Das läßt sich natürlich über die Anzahl der Bohrlöcher und Grundkosten pro Platine noch weiter verfeinern.
König schrieb: > Ich mach´s ja gerne - also nicht dass ich damit etwas verdienen möchte - > aber eben auch nicht draufzahlen. Man muß immer etwas verdienen (wollen), sonst zahlt man am Ende drauf. Es braucht nur mal etwas schief gehen, und das wird es nach Muphy, die Ätzlösung kippt dir aus und du brauchst eine neue Hose, ein Bohrer bricht und ruiniert die Platine ... und schon bist du im Minus. Und es wird immer irgendein "Kunde" unzufrieden sein und maulen, obwohl du glaubst, nichts falsch gemacht zu haben. Dafür braucht man Schmerzensgeld. MfG Klaus
König schrieb: > - Wie viel Eisen-III-Chlorid verbrauche ich? Mmh. Ne Theorie zu basteln steht mir grad nicht der Sinn. Auf den alten Senopaeckchen steht Kupferaufnahme 40-50 g/l Wird dann auch wohl entspr. praxis Angaben auf den heute ueblichen Fertigmischungen geben, mal ein Datenblatt bei Conrad suchen? Dann nat. Bier, pro Platine ein Bier! (Schaumteppich ganz besonders wichtig) usw, usw ....
König schrieb: > Wie viel Eisen-III-Chlorid verbrauche ich? Ließe sich berechnen.
Also braucht 1 Mol Kupfer 2 Mol FeCl3. Da es sich um das Hexahydrat handelt, braucht man also 2*270,29g FeCl3 (die "gelben Kügelchen") um 63,54g Kupfer zu ätzen. Bei 35µm Auflage macht das also 0,00035cm³*8,92g/m³=0,312mg CU pro Quadratzentimeter. Macht 0,265mg FeCl3 pro geätztem Quadratzentimeter. Wenn du also eine Europaplatine vollständig wegätzen würdest, musst du mit einem Verbrauch von 4,2g FeCl3 rechnen. > - dann sind noch 100(e) Löcher zu bohren - der Bohrer wird ja auch mal > stumpf Bohrerpreis geteilt durch durchschnittliche Anzahl Löcher, die bei dir ein Bohrer hält mal Anzahl der Löcher pro Platine. > - Strom braucht es auch noch (Licht, Bohrmaschine, etc.) Bei einer 40W Proxxon und 5 Sekunden pro Loch Laufzeit gibt das dann 0,05Wh, also 0,00005kWh. Licht hängt jetzt stark von der Belichtungsmethode ab. Das verbrauchst du aber nicht pro cm², sondern pro Platine (bzw. Platinenseite).
Sobald etwas einen Preis hat, verlange ich eine bestimmte Qualität. Ich rate also davon ab, nun genaue Kosten auszurechnen, wenn du die Sachen für den Freundeskreis machst. Interessanter ist die Frage, welche Kosten Dir entstehen. Die Leute sollen dir dann das dafür geben, was es ihnen wert ist. Wenn sie dir dann weniger geben als deine Kosten, dann kriegen sie zukünftig eben keine Platinen mehr. So einfach ist das.
Ich mach das so: kleines Zeug ab und zu mal: kostenlos. Größere Sachen: verweis auf die billig Hersteller in Asien. Ich mach das schließlich auch nicht im Express-Service.
Lutz H. schrieb: > Ich würde nehmen: Preis Leiterplattenmaterial *5,wegen den Bohren Das hört sich vernünftig an :-) Vielen Dank auch allen anderen ! lg
Ich kann da nur Reggae zustimmen: Für Kumpels, pro Platine 'n Bier in der Kneipe der Wahl. So 'ne Eurokarte kostet bei 1.sonstwas Euro, der Rest ist schwer bezifferbar aber mehr als 'n Euro pro Karte tät ich nicht veranschlagen, 'n Bier kostet den Kumpel bei 3.sonstwas Euro. Und passt scho!
Naja, also ich sag mal, was sind das für Freunde, die dich da im Keller an ihren Platinen ewig lange rumätzen und bohren lassen. Ich KANN Reifen wechseln, aber will ich deshalb für alle Freunde die Reifen an ihrem Auto wechseln? Jeder normale Mensch würde freundlich aber bestimmt auf die nächste Werkstatt oder den Wagenheber verweisen. Wo ist der Unterschied zu deiner Ätzerei? Es ist einfach kein Freundschaftsdienst, wenn man regelmäßige Dienstleistungen übernimmt, damit die Freunde keine Kosten oder Mühe haben. Wenn man bedenkt wie wenig China-Platinen heute kosten. Und du stellst dich hin und ätzt für andere?
Nun, ich ätz gern. Ich hab nur nicht wirklich so viele Projekte dass ich das regelmäßig machen könnte. Wieviele Platinen braucht man denn so pro (Privat)projekt? Da stört mich sowas kaum. Jeder Mensch hat 'n Hobby. Ich spiel halt gern mit was Giftigem. :) Aufwand ist es nun auch wirklich nicht. Schließlich lass ich mir alles was irgendwie lästig ist von den Leuten erledigen die was von mir wollen (also Layout erstellen und ausdrucken, bohren, etc). Was mir bleibt ist die Platine unter den Belichter zu legen und sie zu ätzen, verzinnen und Laminat drüber (sofern ich dafür 'ne Maskenfolie bekomm). Und da ist das Schöne dass das alles eh mehr oder weniger die Chemie von sich aus macht, da ist die Arbeit eher überschaubar.
König schrieb: > Ich ätze seit Jahrzehnten Platinen mit Eisen III Chlorid für meinen > Eigenbedarf selbst. Nun kommen immer öfter auch Freunde und Bekannte mit > Layouts und möchten das ich ihre Platinen herstelle. > Ohne damit etwas Verdienen zu wollen, habe ich Kosten. > Wie kann ich das Rechnen, damit ich nicht draufzahle oder ggf. mehr > berechne als es mir kostet. > Ich mach´s ja gerne - also nicht dass ich damit etwas verdienen möchte - > aber eben auch nicht draufzahlen. M.E. lohnt es sich nicht, da lange zu rechnen. Ich würde an Deiner Stelle mit Hilfe des Forums den billigsten Platinenanbieter suchen, und dessen Preis etwa halbieren. Versandkosten solltest Du extra nachrechnen, Platinen kann man ja gut als Brief versenden. Das Bohren würde ich möglichst dem Besteller überlassen. Man benötigt nicht unbedingt teures Spezialwerkzeug dafür, aber es kostet viel Zeit. Ein bisschen können ja schliesslich auch die Besteller für ihr Hobby selbst tun. Gruss Harald
Heinz L. schrieb: > Aufwand ist es nun auch wirklich nicht. Schließlich lass ich mir alles > was irgendwie lästig ist von den Leuten erledigen die was von mir wollen > (also Layout erstellen und ausdrucken, bohren, etc). Also der TE spricht im Eingangspost von Bohrkosten und Layoutfolie. Somit wird er diese Schritte alle selber ausführen. Und davon bin ich ausgegangen bei meiner Antwort.
Cyblord ---- schrieb: > Also der TE spricht im Eingangspost von Bohrkosten und Layoutfolie. Dem König beliebt es zu aetzen, der König aetzt! Dann wetzt die Entourage um ihn rum, musch du des immer mache ... koschd doch a geld .... Wenn es ihm eine echte Last waere, dann wuerde er das wohl nicht machen wollen.
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