Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Labornetzteil, viel Spannung und Strom aber günstig!


von Mike Litoris (Gast)


Lesenswert?

Hi!

Ich benötige nun endlich ein Labornetzteil, um meine Schaltungen 
vernünftig mit Strom versorgen zu können.

Bisher hab ich das immer mit Akkus, einem PC-Netzteil oder aus dem USB 
Port gemacht. Dabei gibts aber nur feste Spannungen und keine 
Strombegrenzung.

Vorraussichtlicher Einsatzzweck des Netzteils ist breitgefächert:
- Versorgung von digitalen und analogen Schaltungen
- Eloxieren
- Laden von Akkus (Bleiakkus, Lithium-Ionen und Eisen-Phosphat)

Dabei macht mir vorallem der letzte Punkt sorgen. Grundsätzlich eignet 
sich so ein Labornetzteil ja super zum Akkuladen. Ich habe aber ein 
kleines Projekt geplant, ein Gefährt mit ca. 8KW Elektromotor und 
dementsprechend einem Lithium-Akku mit ca. 120V.
Dementsprechend wäre es schön, wenn das Netzteil eine hohe Spannung 
liefern kann, dann brauch ich den Akku nicht in zu viele Einzelpacks 
zerteilen.

Hab mich natürlich auch schon umgeschaut:
http://komerci.de/shop/product_info.php?products_id=737
Hat die Möglichkeit, bei Bedarf zwei Spannungen bzw. Negative Spannungen 
zur Verfügung zu stellen. Recht schwer aber dafür kleine Restwelligkeit.

Laut den Amazon Bewertungen sind die Kondensatoren am Ausgang wohl recht 
hoch, sodass die Strombegrenzung beim anstecken des Verbrauchers sinnlos 
ist. Wenn man die Spannung immer erst nach dem anstecken hochdreht, 
gehts anscheinend. Irgendwann vergisst man das aber sicher mal.


http://www.ts-audio.de/tsshop/WGS/6553/PRD/ETT1542491/Netzgeraet_McPower_%27%27MRGN-300%27%27_19%27%27-2HE_3_regelbare_Bereiche_0-15_V_0-30_V_0-60_V_300_W_max._20_A.htm
Gibts auch noch mit mehr Dampf:
http://www.thiecom.de/oxide/netzgeraete-mit-umschaltbarer-ausgangsspannung/mrgn-900-schaltnetzteil-regelbar-von-0-60-volt-und-led-anzeigen.html
Derzeit fast mein Favorit, da es durch den umschaltbaren 
Spannungsbereich auch bei niedrigen Spannungen die volle Leistung 
bringt.
Hat leider eine größere Restwelligkeit.

Irgendwelche weiteren Vorschläge? Was spricht für und gegen die oben 
genannten Modelle?

Grüße!

von MiWi (Gast)


Lesenswert?

Mike Litoris schrieb:
> 
http://www.thiecom.de/oxide/netzgeraete-mit-umschaltbarer-ausgangsspannung/mrgn-900-schaltnetzteil-regelbar-von-0-60-volt-und-led-anzeigen.html
> Derzeit fast mein Favorit, da es durch den umschaltbaren
> Spannungsbereich auch bei niedrigen Spannungen die volle Leistung
> bringt.
> Hat leider eine größere Restwelligkeit.

Und versaut seine Umgebung mit leitungsgebundenen Störungen der 
Extraklasse..... (ich habs im Einsatz gesehen, gruselig.... eigentlich 
gehört das Gerät auf die Liste der gesperrten Geräte)

Frag den Lieferanten, ob er Dir vorab die CE-Konformitätserklärung zur 
Verfügung stellt (muß er) und die Haftungen nach einer entsprechende 
Verifikation übernimmt... Du wirst sehen, der macht sich so schnell wie 
auch nur irgendwie möglich aus dem Staub....

Keine Eingangsfilter Netzseitig, der Aufbau ist nun ja.... Billigst. 
Ausgangsfilter - wozu, kostet auch nur Geld. Die Klemmen sind für 60A 
nicht geeignet (naja, als schlechtes Beispiel passen sie doch) ... sonst 
noch was?

mit anderen Worten: Klump

Wenn Du wirklich das universellste Universalnetzteil mit 900Watt 
brauchst dann rechne einmal mit 1k€ oder mehr und nicht mit einer von 
dir mit 195€ bezahlter Restmüllentsorgung aus China.

Grüße

MiWi

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Mike Litoris schrieb:
> Irgendwelche weiteren Vorschläge?

Was hilft dir ein 60V Netzgerät, wenn du einen 120V Akku laden musst ?

Und angenommen der 120V Akku hat keine Schutzschaltung: Was hilft dir 
ein ungenaues Labornetzteil, wenn du LiIon auf 0.5% genau laden musst?

Besorge dir einen passenden Akkulader und ein kleines Labornetzeil.

Dann musst du auch nicht bei jedem Experiment dein Gefährt stilllegen.

von Mike Litoris (Gast)


Lesenswert?

Danke für eure Antworten!

MaWin schrieb:
> Was hilft dir ein 60V Netzgerät, wenn du einen 120V Akku laden musst ?
Einfach doppelt so lange Laden, oder etwa nicht?

Nein, mal im Ernst: Vorgesehen ist, dass man den Akku aufteilen kann. 
Alleine schon aus räumlichen Gründen, dann kann man die Module fürs 
Erste auch einzeln laden.

MaWin schrieb:
> Und angenommen der 120V Akku hat keine Schutzschaltung: Was hilft dir
> ein ungenaues Labornetzteil, wenn du LiIon auf 0.5% genau laden musst?
Das Batteriemanagement hilft. Jede Zelle bzw. jede Paralellschaltung 
wird einzeln überwacht und hat einen Bleedwiderstand. Sollte die 
Spannung an die 4,2/4,15V/wasauchimmer hingehen werden die Widerstände 
paralellgeschaltet, sodass der Strom in die Zelle gegenüber dem 
restlichen Pack verringert wird. Wenns voll ist, wird abgeschalten. Die 
Zellspannung lässt sich im BMS mit 12bit ADC recht genau messen.
Gängige Praxis würde ich sagen.

MiWi schrieb:
> mit anderen Worten: Klump
Also nicht oder wie? Kumpel hat das 300W Ding, das pfeift manchmal 
bisschen. Sonst alles cool :-)

1k€ ist leider in meinem Budget nicht drin :-(
Doch lieber das lineare?

von Axel S. (a-za-z0-9)


Lesenswert?

Mike Litoris schrieb:

> Ich benötige nun endlich ein Labornetzteil ...

> Vorraussichtlicher Einsatzzweck des Netzteils ist breitgefächert:
> - Versorgung von digitalen und analogen Schaltungen
> - Eloxieren
> - Laden von Akkus (Bleiakkus, Lithium-Ionen und Eisen-Phosphat)

Es ist unsinnig das alles mit einen einzigen Gerät erledigen zu wollen. 
Wenn man es versucht, muß man entweder exorbitant viel Geld in die Hand 
nehmen oder man bekommt etwas, das für keine der drei Aufgaben wirklich 
taugt. Drei spezifische Geräte sind das Mittel der Wahl.

Ein Labornetzteil soll geringe Restwelligkeit haben, Spannung und Strom 
konstant halten können und Lastwechsel schnell ausregeln.

Zum Akkuladen braucht es nur einen Bruchteil dieser Fähigkeiten (weder 
Welligkeit noch Stromkonstanz sind besonders wichtig und die Last ändert 
sich auch nicht). Aber es muß dann rückspeisefest sein. Ein Punkt bei 
dem viele Labornetzteile versagen. Wenn man bei angeschlossenem Akku den 
Netzstecker zieht, dann gehen sie womöglich kaputt.

Zu Eloxieren wiederum braucht man einfach nur fett Strom. Welligkeit ist 
vollkommen egal, die Spannung stellt sich bei begrenztem Strom von 
selber ein. Im Prinzip reicht ein dicker Trafo plus Gleichrichter.

> Ich habe ... ein
> kleines Projekt geplant, ein Gefährt mit ca. 8KW Elektromotor und
> dementsprechend einem Lithium-Akku mit ca. 120V.

Komische Definition von "kleines Projekt". Ein Akkulader für einen 120V 
und etliche KWh Akku ist alleine schon ein Projekt.

von g457 (Gast)


Lesenswert?

> Zu Eloxieren wiederum braucht man einfach nur fett Strom. Welligkeit ist
> vollkommen egal, die Spannung stellt sich bei begrenztem Strom von
> selber ein. Im Prinzip reicht ein dicker Trafo plus Gleichrichter.

Bisschen mehr brauchts schon, nämlich eine Einstellung für den Strom. 
Schließlich will man (zumindest als Hobbyist) nicht immer nur Werkstücke 
mit der selben Oberfläche eloxieren.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

g457 schrieb:
>> Zu Eloxieren wiederum braucht man einfach nur fett Strom. Welligkeit ist
>> vollkommen egal, die Spannung stellt sich bei begrenztem Strom von
>> selber ein. Im Prinzip reicht ein dicker Trafo plus Gleichrichter.
>
> Bisschen mehr brauchts schon, nämlich eine Einstellung für den Strom.

Da könnte sich z.B. ein Schweisstrafo eignen.

von Marc E. (mahwe)


Lesenswert?

kleiner tipp schau mal im modellbau bereich nach Ladern z.B. Hyperion da 
bekommst du nen vollautomatischen Lader für alle Akkutypen für 270€ für 
akkus bis 60V mit 20A Ladestrom geregeltes Laden Ballancen und entladen 
mit usb und temperaturüberwachung mehr braucht man nicht.
Eingangsspannung ist 12-24V die bekommst du vo alten Server Netzteilen 
die gibt es umsonst mit bis zu 2 kW.

und wenn du LEISTUNG brauchst dann kannst du dir die auch umbauen 
regelbar von 0-16V.

Wenn du dann immer noch was brauchst, dann holst du dir was 
vernünftiges.
Labornetzteil von :
Statron,Zentro,..... linear geregelt oder EA,.... Schaltnetzteil,.....
aber dann gilt immer 1kW=1k€ ;-)

von MiWi (Gast)


Lesenswert?

Mike Litoris schrieb:
> MiWi schrieb:
>> mit anderen Worten: Klump
> Also nicht oder wie? Kumpel hat das 300W Ding, das pfeift manchmal
> bisschen. Sonst alles cool :-)

Nimm ein Oszi und schau Dir an was da auf den Leitungen ist wenn 
Nennlast geliefert wird. Falls das Oszi noch funktioniert wenn es näher 
als 1m am Gerät steht und an der selben Steckdose hängt.. Kein Scherz.

Wenn Du Zeit hast und das nicht vorgestern geliefert werden muß - warum 
suchst Du nicht bei Ebay, Willhaben oder machst dich doch mit einem 
Selbstbauprojekt schlau?

HP hat etliche kluge Schriften wie eine brauchbare Vorregelung mit 
Thyristoren ausehen kann und da Du keine sehr dynamischen Lasten hast 
sollte das also recht einfach möglich sein. Such einmal nach "DC-Power 
Supply Handbook" von HP, auch unter 5989-6288EN zu finden, zB. hier:

http://www.mikrocontroller.net/articles/Datei:DC_power_Supply_Handbook_Appnote_90_Agilent_5989-6288EN.pdf

Seite 15, Fig.17.

Und dazu gibts im Netz genügend Schaltpläne von HP, die das dann auch 
mit konkreten Bauteildimensionierungen vorführen, einfach nur suchen.

Dann dauert es zwar länger aber für Deine Ansprüche des Akkuladens 
reichts.

Grüße

MiWi

von Fred M. (fred_m)


Lesenswert?

Mein Tipp : schau mal bei Statron auf der Seite , da ist zb. ein 
lineares Doppelnetzteil mit 2 x 60 v und 2,5 a für  440 euro , kannst in 
Serie schalten dan hast du deine 120 v , musst halt nur dann länger 
laden weil eben nur 2,5 a Strom aber wenigstens im Preis erschwinglich

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.