Forum: Haus & Smart Home 2-Leiter System Schutzleiter nachrüsten?


von Inanor3 (Gast)


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Ich habe hier eine Altbau-Wohnung. In den Räumen sind bereits 3-Leiter 
an den Steckdosen in den einzelnen Zimmern. Das Kabel zur Wohnung ist 
aber 2-Leiter (grau, schwarz)

Der Herdanschluß ist ungenutzt und hat 3-Leiter.

Ich möchte nun in den Leer-Rohren einzelne Schutzleiter zu den Räumen 
nachträglich einziehen, und den Schutzleiter von der 
Herd-Anschlussleitung verwenden.

Darf ich einen Schutzleiter nachträglich einziehen, oder müssen dann 
auch die Farben von grau,schwarz auf blau, schwarz nachgerüstet werden?

Darf ich für einen Steckdosenkreis einfach die Erde von einem fremden 
Kabel verwenden, oder muß immer die Erde verwendet werden, die im 
jeweiligen Kabel drin ist?

Müßten bei dieser Änderung auch die Lampen mit Schutzleiter ausgerüstet 
werden oder ist das egal?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Inanor3 schrieb:
> Ich möchte nun in den Leer-Rohren einzelne Schutzleiter zu den Räumen
> nachträglich einziehen, und den Schutzleiter von der
> Herd-Anschlussleitung verwenden.

Keine gute Idee. Und warum, Du schriebst doch, daß die Steckdosen 
bereits mit Schutzleiter ausgestattet wären:

> In den Räumen sind bereits 3-Leiter an den Steckdosen
> in den einzelnen Zimmern.

Da passt was nicht.

> Darf ich einen Schutzleiter nachträglich einziehen, oder müssen dann
> auch die Farben von grau,schwarz auf blau, schwarz nachgerüstet werden?

Nein, das ist ziemlich sicher unzulässig. Die Elektroinstallation, die 
im "Ur-Zustand" den Zustand von irgendwann vor 50 Jahren oder so 
wiederspiegelt, ist, wenn sie nicht modifiziert ist, 
versicherungstechnisch noch abgedeckt, weil sie dem "Stand der Technik" 
zum Zeitpunkt der Errichtung entspricht.

Das aber ist nicht mehr der Fall, wenn da auch nur eine winzige Änderung 
vorgenommen wird. Dann muss die Elektroinstallation dem aktuellen 
Stand der Technik entsprechen.

> Darf ich für einen Steckdosenkreis einfach die Erde von einem fremden
> Kabel verwenden,

Nein, ganz sicher nicht.


Du solltest die Finger von der Sache lassen, denn Du scheinst nicht zu 
wissen, was Du da tust.

Lass' das einen Elektriker machen. Der weiß, was zulässig ist, und der 
weiß, was wie richtig gemacht wird.

von Inanor3 (Gast)


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Ich muß mich korrigieren:
Es laufen 2 Leiter zur Wohnung (grau, schwarz)
Dann laufen 2 Leiter (grau, schwarz) zu den einzelnen 3-4 Zimmern.
Dort ist jeweils die erste Steckdose im Raum in den 3 Zimmern genullt 
(grüngelb Brücke auf den grauen N) und von dort aus laufen jeweils pro 
Raum zu allen weiteren Steckdosen 3-Leiter (grüngelb, blau, schwarz)
Der grüngelbe wird natürlich immer jeweils einmal pro Zimmer über den 
genullten grauen versorgt.

von Inanor3 (Gast)


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Gab es vor 50 Jahren denn schon schwarz/blau als Kabelfarben?

von ich (Gast)


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Schwarz wurde erst 1976 erfunden.

von Hubert M. (hm-electric)


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Meist ist der Aufwand ein Draht nachzurüsten größer als der komplette 
Tausch, denn man kann die alten Drähte als Zugdrähte benutzen. Außerdem 
ist das eine technische Änderung und somit müssen alle Steckdosen über 
ein FI-Schutzschalter geschaltet werden. Die Farbkombination: schwarz, 
grau, grün/gelb ist nicht zulässig...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Inanor3 schrieb:
> Dort ist jeweils die erste Steckdose im Raum in den 3 Zimmern genullt
> (grüngelb Brücke auf den grauen N) und von dort aus laufen jeweils pro
> Raum zu allen weiteren Steckdosen 3-Leiter (grüngelb, blau, schwarz)

Zwar bin ich kein Elektroinstallateur, aber das halte ich für 
kriminellen Pfusch.

Jemand, der die Elektroinstallation nicht kennt, und sie nicht bis ins 
letzte Detail untersucht, kann so auf die fatale Idee kommen, alles wäre 
in Ordnung, wenn er eine der mit "Schutzleiter" angeschlossenen 
Steckdosen untersucht.


Wenn die Leitungen in Leerrohren verlegt sind, dann alles bis zum 
Sicherungskasten erneuern, in den richtigen Farben, und die Brücken 
entfernen. Der Sicherungskasten stammt vermutlich auch aus dem 
Pleistozän, der ist durch einen ausreichend dimensionierten neuen zu 
ersetzen und nur dort wird aus dem --vermutlichen-- PEN der 
Wohnungszuleitung PE und N erzeugt. Dann kann man dort auch die schon 
seit langer Zeit vorgeschriebenen FI-Schalter unterbringen.

Aber all' das nicht nach irgendwelchen Tips und Meinungen aus Foren 
gestalten, sondern jemanden machen lassen, der weiß, was er da tut. 
Sprich: Einem Elektroinstallateur.

Ja, das schmerzt, das kostet Geld. Wenn man einen "guten Draht" zum 
Elektroinstallateur hat, kann man aber mit dem ausmachen, daß man alle 
Kabel in der Wohnung bis zum Sicherungskasten selbst verlegt, den 
Installateur das kontrollieren lässt (also alle Verteilerdosen offen 
lassen etc.) und der Installateur dann den Kram an den Sicherungskasten 
anschließt.

Dann wird das auch nicht wahnwitzig teuer.

von Inanor3 (Gast)


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>> Zwar bin ich kein Elektroinstallateur, aber das halte ich für
kriminellen Pfusch.

D.h. also, es war schon vorher krimineller Pfusch?
D.h. es spielt eigentlich keine Rolle mehr für irgendeine Versicherung, 
ob es halb Krimimeller oder stärkerer Krimineller Pfusch ist..?
ODer gilt auf diese Momentane Anordnung vor der Umänderung auch 
Bestandsschutz?

Oder könnte so ein Gebilde in der Zwischenzeit entstanden sein, wo 
kurzzeitig, grau,schwarz und grüngelb, blau, schwarz gleichzeitig 
erlaubt war?

Läßt sich denn im Nachhinein erkennen, an welchem Datum die neuen 
Leitungen getauscht wurden, wenn sie keine Nummern haben?

Gilt der Bestandschutz überhaupt noch für aktuelle bereits vorhandene 
2Leiter-Systeme? Ich habe wo gelesen, die durften das letzte mal 1973 
installiert werden und der Bestandsschutz von 30 Jahren dafür ist 
bereits abgelaufen.

D.h., die Versicherung würde so oder so Ärger machen, ganz egal wieviel 
jetzt noch ausgetauscht wurde oder vorher schon getauscht wurde..

von Inanor3 (Gast)


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Kleine Korrektur:
Also einfach die alten grau, schwarz Leitungen in der Wohnung raus und 
durch neue grüngelb, blau schwarz tauschen.

Wenn jemand Ärger macht: Die waren schon früher grüngelb, blau schwarz 
und sind nur durch neuere ausgetauscht worden, weil sie kaputt waren. 
Aber es ist ja keine Änderung, weil es wurde ja nur erneuert und nicht 
geändert.

Stellt sich nur die Frage, ob irgendwann mal ein 3-Leiter Netz in der 
Wohnung an Leitungen betrieben werden durfte, die nur als 2-Leiter von 
Keller in die Wohnung kommen.

Und stellt sich die Frage, ob irgendwann mal der PE-Leiter auch von 
einem fremden Kabel verwendet werden durfte.

von Hubert M. (hm-electric)


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Es gibt KEINEN Bestandschutz!! Die Anlage muß zur Zeit der Errichtung 
den damaligen geltenen Normen entsprochen haben. Wird was verändert 
entspricht es nicht mehr den heutigen geltenen Normen und muß somit auf 
den neuen Stand gebracht werden.
Auch eine Verschärfung findet heute statt: Wenn in einem Raum eine 
zusätzliche Steckdose montiert wird, in dem kein FI-Schutzschalter 
vorhanden ist, muß ein FI-Schutzschalter nachgerüstet werden, und wenn 
es nur für diese eine Steckdose ist!!

von Inanor3 (Gast)


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Gab es denn mal irgendwann eine Norm, in der grau,schwarz als Zuleitung 
zur Wohnung und grüngelb, blau, schwarz für die restlichen Leitungen in 
der Wohnung benutzt werden durften?

Stellt der Austausch kaputter grau,schwarz Kabel gegen neue eine 
Änderung dar?
Stellt der Austausch kaputter grüngelb, blau, schwarz Kabel gegen neu 
eine Änderung dar?

War es irgendwann mal erlaubt, den Schutzleiter von einem fremden Kabel 
zu verwenden?

von Harald W. (wilhelms)


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ich schrieb:

> Schwarz wurde erst 1976 erfunden.

"Schwarz" ist ja auch keine Farbe, sondern die Beschreibung des
Zustands: "Keinerlei Farbe vorhanden". :-)

von Earl S. (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> "Schwarz" ist ja auch keine Farbe, sondern die Beschreibung des
> Zustands: "Keinerlei Farbe vorhanden". :-)

Wenn ich eine Dose schwarze Farbe kaufe, bekomme ich dann eine leere 
Dose?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Inanor3 schrieb:
> D.h. also, es war schon vorher krimineller Pfusch?

Vorher?

> D.h. es spielt eigentlich keine Rolle mehr für irgendeine Versicherung,
> ob es halb Krimimeller oder stärkerer Krimineller Pfusch ist..?

Willst Du herumtrollen?

> ODer gilt auf diese Momentane Anordnung vor der Umänderung auch
> Bestandsschutz?

Es gibt keinen "Bestandsschutz".

> Oder könnte so ein Gebilde in der Zwischenzeit entstanden sein, wo
> kurzzeitig, grau,schwarz und grüngelb, blau, schwarz gleichzeitig
> erlaubt war?

Nein, das war nie erlaubt. Deswegen bezeichne ich das ja auch als 
kriminellen Pfusch.

> Gab es denn mal irgendwann eine Norm, in der grau,schwarz als Zuleitung
> zur Wohnung und grüngelb, blau, schwarz für die restlichen Leitungen in
> der Wohnung benutzt werden durften?

Nein.

> Stellt der Austausch kaputter grau,schwarz Kabel gegen neue eine
> Änderung dar?
> Stellt der Austausch kaputter grüngelb, blau, schwarz Kabel gegen neu
> eine Änderung dar?

Willst Du trollen?

> War es irgendwann mal erlaubt, den Schutzleiter von einem fremden Kabel
> zu verwenden?

Nein.


Es scheint Dir schwerzufallen, die Tragweite Deines Problems zu 
akzeptieren.
Die Ausgangssituation ist eine Uralt-Installation, an der jemand 
kriminell herumgemurkst hat, Deine Pläne scheinen das noch steigern zu 
wollen.

Nimm meinen Rat ernst, und lass' das jemanden machen, der weiß, was er 
tut; Du jedenfalls tust das nicht.

von A-Freak (Gast)


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Man muß unterscheiden zwischen Neubau und Erweiterung.

An einen alten Anlagenteil mit 2 Leitern (Außenleiter und Nulleiter) 
durfte und darf auch heute noch ein neuer Anlagenteil mit 3 Leitern 
(Außenleiter, Neutralleiter und Schutzleiter) angeschlossen werden. Jede 
neue Steckdose muß mit einem FI geschützt werden.

Ich würde diese Bastelei aber sein lassen und ab dem frühest möglichem 
Punkt in dreiadrig verdrahten.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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A-Freak schrieb:
> An einen alten Anlagenteil mit 2 Leitern (Außenleiter und Nulleiter)
> durfte und darf auch heute noch ein neuer Anlagenteil mit 3 Leitern
> (Außenleiter, Neutralleiter und Schutzleiter) angeschlossen werden.

Das betrifft aber ganz sicher nicht das nachträgliche dranknüppern von 
weiteren Steckdosen an zweiadrige mit Brückung, wie vom Threadstarter 
geschildert. "Anlagenteil" meint hier etwas anderes.

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Zu dem Thema mal eine Verständnisfrage: Habe hier (in Thailand) das 
Problem, bei vielen nur zweiadrig angeschlossenen Gerätschaften mit 
Metallgehäuse / offenen Metallteilen  z.T. recht heftig eine gewischt zu 
bekommen. Am krassesten bislang bei einem ausgefahrenen CD Laufwerk 
eines Notebooks... Die Leute rennen in ihren Häusern auch barfuß rum, 
Isolierung entschärft das Problem. Wie können sich diese hohen 
Potentialunterschiede aufbauen? Und warum nimmt die Elektronik dabei 
keinen Schaden?

: Bearbeitet durch User
von Zylinder (Gast)


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Ich kann  Rufus Τ. Firefly ( Vorschlag vom 21.06.2015 11:27 nur 
zustimmen (Vorausgesetzt die Litzen befinden sich in Leerrohren).
Dann erübrigt sich die ganze Frage nach Bestandsschutz usw. und das 
Ergebnis ist ein Netz, welches auf dem Stand der Technik ist incl. FI 
Schutz.

Habe jeweils einen Feierabend/70m2 Wohnung für den Austausch der Litzen 
benötigt. Zuzüglich Neuverdrahtung des Verteilerkastens. Dabei habe ich 
dann auch gleich die Schrauben der metallenen Dunstabzugshaube, welche 
in der Wand durch das Herdanschlusskabel geschraubt waren, entfernen 
können ....

von tex (Gast)


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Es gibt keinen Bestandsschutz für elektrische Anlagen.
Gemäß TAB sind die Anlagen in normgerechtem, betriebsfähigem Zustand zu 
erhalten.
Das heißt, eine Installation von 1930 darf heute noch genau so betrieben 
werden, aber eben auch nur genau so! Bei Änderungen muss die ganze 
Anlage den technischen Bestimmungen angepasst werden. Von daher war es 
schon immer unzulässig, unterschiedliche Farbcodes in einem Raum zu 
haben.

von Markus H. (haniham) Benutzerseite


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Aso mal meine Meinung:
Selbst wenn es viel Arbeit machen würde - mach es einmal richtig und 
freu dich dann, wenn die Bude wegen einen defekten Gerät nicht gleich 
abfakelt oder du selbst nicht in Rauch aufgehst

von Matthias L. (limbachnet)


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Die IMHO interessanteste Frage hat noch gar keiner gestellt:

Ist das eine Mietwohnung oder gehört dir die Wohnung?

Bei Mietwohnung: Finger weg und Vermieter kontaktieren.

von Witzbold (Gast)


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Interessant wie eigensinnig mal wieder diskutiert wird über Normen, 
Vorschriften, Notwendigkeiten und vor allem Sicherheiten.

Alles ist relativ und vor allem von Menschen gemacht. Dementsprechend 
Fehleranfällig ist alles, was von Menschen erdacht und erschaffen wird.

Dass das auch für Normen und Vorschriften gilt, wollen Einige so gerne 
ausschließen, vergessen, nicht sehen, nicht erwähnen!

Betrachtet man sich einige Normen bzw Vorschriften mal genauer, könnte 
man feststellen was das teilweise für ein menschlicher Murks ist und 
war.

Folglich könnte man die jetzige Diskussion auch als Streitereien über 
diverser menschlicher Murks sehen, egal ob es sich um Vorschriften oder 
Realitäten handelt.

Warum wird dieser Wälzer namens VDE Vorschriften immer umfangreicher, 
wenn doch bisher immer das darin beschriebene als Endgültig, Norm, bzw 
Orientierungs-Empfehlung gelten soll?

VDE ist keine Norm, keine Vorschrift sondern eine Empfehlung. Die ändert 
sich je nach Bedarf und diverser Erkenntnisse. Erkennbar in der 
sprachlichen Version dieses sogenannten Standes der Technik ;-)

von MaWin (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Das betrifft aber ganz sicher nicht das nachträgliche dranknüppern von
> weiteren Steckdosen an zweiadrige mit Brückung, wie vom Threadstarter
> geschildert.

Natürlich, wie sonst ? So ist es bei ihm übrigens gerade. Ausserdem will 
er das ja gerade ändern.

Falls eine Steckdose drankommt, muss noch ein FI dazwischen.

Inanor3 schrieb:
> Ich muß mich korrigieren:
> Es laufen 2 Leiter zur Wohnung (grau, schwarz)
> Dann laufen 2 Leiter (grau, schwarz) zu den einzelnen 3-4 Zimmern.
> Dort ist jeweils die erste Steckdose im Raum in den 3 Zimmern genullt
> (grüngelb Brücke auf den grauen N) und von dort aus laufen jeweils pro
> Raum zu allen weiteren Steckdosen 3-Leiter (grüngelb, blau, schwarz)

Inanor3 schrieb:
> Darf ich einen Schutzleiter nachträglich einziehen

Ja. Wenn die anderen Leitungen einzeln im Leerrohr liegen auch 1.5mm2, 
sind die anderen eine ummantelte Schlauchleitung dann 2.5mm2, liegt der 
Schutzleiter ohne Schutzrohr (z.B. andere Leitung im Keller an die Wand 
genagelt) dann 6mm2

> oder müssen dann
> auch die Farben von grau,schwarz auf blau, schwarz nachgerüstet werden?

Nein, nur grün gelb für PE ist vorgeschrieben. Schwarz der alten Leitung 
war PEN.

> Darf ich für einen Steckdosenkreis einfach die Erde von einem fremden
> Kabel verwenden

Nein.

> oder muß immer die Erde verwendet werden, die im
> jeweiligen Kabel drin ist?

Ja.

> Müßten bei dieser Änderung auch die Lampen mit Schutzleiter ausgerüstet
> werden oder ist das egal?

Die kannst du alt lassen, musst sie aber bis zum Sicherungskasten laufen 
lassen. Sie dürfen nicht "an der Übergabestelle im Zimmer" ihren 
schwarzen PEN an den grün gelben PE anschliessen (und auch nicht an L 
oder N)

> Der Herdanschluß ist ungenutzt und hat 3-Leiter.
> Ich möchte nun in den Leer-Rohren einzelne Schutzleiter zu den Räumen
> nachträglich einziehen, und den Schutzleiter von der
> Herd-Anschlussleitung verwenden

Das klingt merkwürdig und falsch.

Du meinst aber wohl:
Zur Wohnung geht schwarz grau in einen Sicherungskasten. Dort hänge gelb 
grün und bkau des Herdanschlusskabels am schwarzen. Du möchtest deine 
neu verlegten grün gelben PE auch dort anklemmen, wo der grün gelbe des 
Herdkabels dranhängt.

Das geht.

Und natürlich kannst du dann endlich FI Schalter in alle Stromkreise 
setzen, die einen grün gelben Schutzleiter bekommen haben.

Also nicht in die Lampenstromkreise, denn der FI würde rausfliegen, wenn 
der Metallkörper einer Lampe, der mit schwarz verbunden gehört, 
angefasst wird und ein höherer Spannungsabfall auf schwarz ist.

von Mensch (Gast)


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Hallo,

an die Vorschriftentreuen und Versicherungsjünger:

Natürlich habt ihr recht, es soll oder muss sogar den Stand der Technik 
entsprechen.

Aber die Aussage "lass jemanden" kommen ist in vielen Fällen Weltfremd - 
warum?
Dieser Jemand will für sein kommen und machen viel Geld haben - 
wahrscheinlich min. 60 Euro die Stunde + Materielkosten.
In den meisten Fällen muss nicht nur der Elektriker kommen sondern auch 
der Verputzer, Tapezierer und Anstreicher - auch wenn mann es selbst 
macht kommen auf jeden Fall die Kosten für Tapete/ Farbe und viele 
weiter Kleinigkeiten hinzu.
Ich habe noch keinen einzigen Heimwerker gesehen der Spaß an tapezieren 
hat, auch anstreichen erfreut sich im allgemeinen ehr geringer 
beliebtheit.

Für einen Selbst genutzte Wohnung / Haus sollte das jeder für sich 
selbst entscheiden was er riskiert und das er im unwahrscheinlichen 
Schadensfall die Konsequenzen tragen muss.

Nur wer noch nie als Fußgänger / Radfahrer nie bei Rot eine Straße 
überquert hat, als Autofahrer nie falsch geparkt, die Geschwindigkeit 
übertreten hat usw. oder auf andere Weise irgendwelche Vorschriften 
missachtet hat darf den Anspruch haben das alles und jedes auch im 
privaten Bereich den Vorschriften entspricht.

mfg

  Mensch

von Moby A. (moby-project) Benutzerseite


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Mensch schrieb:
> riskiert
> Konsequenzen tragen

Der ultimative Katastrophenfall für den Versicherungsjünger. Dann lieber 
deren teure Paläste, Gehälter und Partys finanzieren ;-)

von Kater brummt - sehr gut ! (Gast)


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Ich verstehe das Problem des TO nicht: Wenn vom UV bis zur ersten 
Steckdose ein Leerrohr läuft, dann benutzt man die alten NYA Leitungen 
als Zugdraht, zieht drei neue von der UV zur 1. SD rein und gut. Der 
Rest ist schon 3 adrig geführt. Die Isolation der alten Adern ist 
sowieso spröde geworden.

Die Adern eines Stromkreises sollen in einer gemeinsamen Umhüllung von 
der UV zu den Steckdosen laufen (Erde vom Herdanschluss ? Hä ? Wenn 
einer am Herdanschluss was umklemmt, ist auf den Steckdosen noch 
Spannung, aber u.U. kein PE mehr ). In der UV einen FI/LS anstelle einer 
Neozed braucht nicht sooo viel mehr Platz.

Verklemmen soll jemand, der sich auskennt.
Und die Steigleitung erstmal in Ruhe lassen !

Auswahl der Querschnitte, Nennströme der Schutzorgane, Messung von 
Spannungsfall und Fehler/Schleifenimpedanz sind nur "Feinheiten",
die der begleitende Fachmann ausführt. (hoffentlich..)

Zu den Aderfarben:

Es gab in den 50ern verschiedene Ausgaben der VDE 0100. Die von 1947 
-1953(?), die Ausgabe 1954, sowie die Ausgabe 1958. All diese Ausgaben 
fordern für den "Nullleiter" (d.h. gemeinsamer N und Schutzleiter, bis 
1958 als Mp bezeichnet) die Farbe HELLGRAU.
Die Ausgabe 1958 enthält aber bereits ein Soll anstatt ein Muss. Es 
konnte also von 1958 bis 1965 die graue Ader u.U. auch als Schaltdraht 
verwendet werden, bis zum Verbot in der Ausgabe 1965 von VDE 0100, die 
dann schon grün-gelb als Schutzleiter (oder als Nullleiter!) sowie 
hellblau als N Leiter forderte. Der grüngelbe PEN erhält erst ab 1995 
eine blaue Kennzeichnung an den Enden.

Die Möglichkeit, klassisch genullte Systeme mit einem Nullleiter < 10² 
zu errichten, endete Mai 1973, mit Übergangsfrist April 1974.

Quelle: Werner Hörmann, Historie der Aderfarben, de 12/08,
        Werner Hörmann, Bestandschutz in elektrischen Anlagen, de 04/10.

Der Begriff des Bestandschutzes kommt übrigens aus dem Baurecht.

 hm, schon wieder lang geworden   =^..^= RRR!

von fry (Gast)


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Inanor3 schrieb:
> Dort ist jeweils die erste Steckdose im Raum in den 3 Zimmern genullt
> (grüngelb Brücke auf den grauen N) und von dort aus laufen jeweils pro
> Raum zu allen weiteren Steckdosen 3-Leiter (grüngelb, blau, schwarz)

Ich halte das für gefährlich. Bei einem Defekt am PEN gibts z.B. Saft 
auf ALLE Gehäuse der an den anderen Steckdosen des Kreises 
angeschlossenen Geräte.
Besser wäre jeweils eine Brücke pro Steckdose. War das so zulässig 
damals?

von Thomas S. (thommi)


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Das nennt sich dann so klassische Nullung, und es ist in meiner Wohnung 
so üblich (BJ 1965), wird aber sukzessive auf Dreileter umgebaut.

De Fünfzimmerbude hatte nur vier Sicherungen, wobei eine für den Herd, 
und eine für die Waschmaschine war, Der Rest für die fünf Zimmer +Küche, 
Bad und WC.

Die nicht renovierten Räume gehen zweidrähtig noch am FI vorbei.

Es ist der Hammer, wie man früher verkabelt hat, aus heutiger Sicht 
betrachtet, aber damals Standard und regelkonform.

Man muss immer beachten, dass die VDE-Regeln nicht masslos übertrieben 
sind, sondern mit Blut geschrieben, auch wenn sie typisch deutsch 
masslos übertrieben scheinen.

Noch ein weiterer Hinweis: wird das Bad renoviert, muss auch die 
Badewanne oder Duschtasse geerdet werden, um dem FI genug Futter zu 
geben, dass er auslöst, wenn ein Fön ins Wasser fällt, mal abgesehen 
davon, dass eh keine 230V-Geräte was an der Badewanne zu suchen 
haben,während man badet.

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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...wird das Bad renoviert, muss auch die
Badewanne oder Duschtasse geerdet werden...

Genau, das muss so sein auch wenn der Krempel aus Kunststoff ist.

Seid Ihr hier alle so bekloppt?

von Martin (Gast)


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>> Seid Ihr hier alle so bekloppt?
Das hat mit bekloppt nichts zu tun.
Man sollte sich nur Gedanken darüber machen, wo im Fehlerfall die Ströme 
lang fliessen könnten. Dann sollte man überlegen, wo sie nicht lang 
flissen sollten und wie das verhindert werden kann. So kann man durchaus 
zu der Erkenntnis kommen, dass auch bei einem schutzisolierten Gerät aus 
Kunststoff Fehlerströme fliessen können, welche sinnvoll abgeleitet 
werden sollten.

von Klempner aus Ostdeutschland (Gast)


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Thomas S. schrieb:
> Noch ein weiterer Hinweis: wird das Bad renoviert, muss auch die
> Badewanne oder Duschtasse geerdet werden

Das wird hier nicht mehr so gemacht. Angeblich soll man das nicht mehr 
machen (Aussage Scheff). Die Elektriker ziehen auch keine Potikabel mehr 
hin, wodurch man es eh nicht anschliessen kann. Auch bei Stahlwannen, 
die zum Glück seltener werden..

von Axel L. (axel_5)


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Bei den Badewannen werden diese "Normen" dannn interesant. Früher 
mussten die geerdet werden, heute brauchen/dürfen die nicht mehr geerdet 
werden.

Was in meinen Augen genau falsch herum ist, früher, ohne FI, hätte ich 
die Erdung eher weggelassen, um im Falle des Föns den Strom zu 
reduzieren, heute mit FI, hätte ich eher geerdet, weil dann der FI eher 
auuslöst.

Aber der VDI wird sich was bei gedacht haben.

Aber sowas ist ein gutes Beispiel, dass der VDE nicht unfehlbar ist.

Gruss
Axel

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