Hallo, gibt es hier Brunnenbauer? ;) Ausgangslage: alter Brunnen vom Vorbesitzer. Diese Zeichnungen sind vorhanden: http://i.imgur.com/ulGjuNF.jpg http://i.imgur.com/Fh9DPlA.jpg Das Wasser steht bei ca 150cm und fließt bei Entnahme mit ca 10l / h nach. Ich habe jetzt die Tiefe gemessen und bei ziemlich genau 4m ist Schluß. Also Kiespumpe geholt und angefangen zu pumpen. Viel Sand kam nicht, stattdessen relativ schnell hellgrauer Ton. Bin dann dazu übergegangen die Pumpe in den Brunnen fallen zu lassen und so den Ton raus zu bekommen, was einigermaßen ging. Habe jetzt eine Gesamttiefe von ~4.80cm Fragen: - Würde es sich lohnen einen Handbohrer zu besorgen um besser durch den Ton (oder ist es Lehm?) zu kommen? - Das Rohr (KG 125mm) endet nach 4m. Soll ich einfach ohne Rohr weiter aufbohren? Scheint zumindest innerhalb von 24 Stunden nichts nachzurutschen.
Ich vermute stark, dass die Tonschicht bei dir überhaupt erst verhindert, dass das Grundwasser in tieferen Gesteinsschichten versickert. Es wäre also sehr sinnfrei, diese Schicht durchzubohren.
Hmmm... Was bedeutet eigentlich in der ersten Zeichnung "bis 8.50m gespühlt"? Zeichnung 2 sagt "1000 l" Schmutzwasser hochgepumpt. Ich wäre ja für den Garten schon froh 100-200l pumpen zu können...
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Filth __ schrieb: > Ich habe jetzt die Tiefe gemessen und bei ziemlich genau 4m ist Schluß. > [...] > Das Rohr (KG 125mm) endet nach 4m. > [...] > Soll ich einfach ohne Rohr weiter aufbohren? Ich bin zwar kein Brunnenbauer aber ich kann mich der Vermutung nicht erwehren daß es kein Zufall ist daß genau der Teil ohne Rohr komplett eingerutscht ist während der Teil mit Rohr noch steht. Ich würde also versuchen beim Weiterbohren noch mehr Rohr reinzuscheiben.
Mach Dich mal schlau wie die Brunnen Deiner Nachbarn aussehen und ob die mehr Wasser liefern. In die Tonschicht reinbohren macht nicht viel Sinn, weil's da kein Wasser gibt. Wenn dann müßte man hindurchbohren um zu sehen, wie es darunter aussieht. Hängt auch sehr davon ab, wo Dein Grundstück liegt. Wenn Du auf der Spitze eines Berges bist oder einen größeren Tagebau in Deiner Nähe hast, kommt auch nach 50 Metern noch nicht viel Wasser.
Was du momentan entnimmst ist Oberflächenwasser (über der Tonschicht). Zwischen der Tonschicht und dem Gestein darunter dürfte es Grundwasser geben, vermute ich. Falls ja: lass' den Brunnen bis auf das Gestein bohren und nimm von dort unten das Wasser. Bei mir war's so, das ist aber überall anders. Bei mir fließen min. 6m³/h nach ohne eine kritische Grundwasserabsenkung zu verursachen.
Das Problem bei mir ist: Was mache ich mit dem halb versenktem DN125 KG Rohr? Wenn ich weiter runter bohren will, muss ich ja ein neues Rohr einziehen, dann muss es aber kleiner sein, als das KG. Also mit 110mm bohren und DN80 Brunnenrohr in das vorhandene KG einziehen?
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Filth __ schrieb: > Das Problem bei mir ist: Was mache ich mit dem halb versenktem DN125 KG > Rohr? > > Wenn ich weiter runter bohren will, muss ich ja ein neues Rohr > einziehen, dann muss es aber kleiner sein, als das KG. > > Also mit 110mm bohren und DN80 Brunnenrohr in das vorhandene KG > einziehen? Ich kenne das so: eine Größe mehr wird gebohrt, also quasi wird das alte Brunnenrohr herausgebohrt. Danach kann ein Neues eingebracht werden und wird außen herum neu mit Kies aufgefüllt. Im Durchmesser kleiner zu werden ist problematisch, was den Bohrprozess angeht. Ach ja: KG-Rohr ist nicht das Material hierfür. Für Brunnen gibt es spezielles Material.
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Ja das mit dem KG Rohr ist mir bekannt, ich würde das gegen ein Brunnenrohr ersetzen. Das mit dem Herausbohren habe ich nicht verstanden. Meinst du einfach mit einem 150mm Bohrer versuchen das KG Rohr zu zerstören, mit Kiespumpe die Reste rausholen und Brunnenrohr einziehen?
Und lies vor allem mal hier, was es dabei so zu beachten gibt, bevor es event. böse Überraschungen hagelt. http://www.gartendialog.de/gartengestaltung/gartenprojekte/brunnen-bohren.html
Als Ganzes kriegst Du das Rohr da nicht wieder raus. Also bleibt nur drüberbohren, dabei wird das alte Rohr natürlich zerstört.
Filth __ schrieb: > Meinst du einfach > mit einem 150mm Bohrer versuchen das KG Rohr zu zerstören, mit Kiespumpe > die Reste rausholen und Brunnenrohr einziehen? So, wie die Stützrohre hineingebohrt werden: Bohren, danach wieder ziehen und ausblasen, da kommt die alte Verrohrung in 3m-Stücken zum Vorschein. ;-) Das geht natürlich nur mit einem professionellen Bohrgerät. http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fi.ebayimg.com%2F00%2Fs%2FNzY4WDEwMjQ%253D%2Fz%2F1xcAAOSweW5VLQxU%2F%2524_72.JPG&imgrefurl=http%3A%2F%2Fkleinanzeigen.ebay.de%2Fanzeigen%2Fs-anzeige%2Frotomax-m-geotec-%2C-brunnenbohrgeraet-%2C-bohrgeraet-%2C-brunnenbau%2F309573567-241-1651&h=375&w=500&tbnid=RZqtCOeMUPFe7M%3A&zoom=1&docid=lV_7O6hZkypUFM&ei=jJSHVc2gOsf4UqaEl8gK&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=365&page=2&start=33&ndsp=31&ved=0CNQBEK0DMDo
Hatten wir das nicht schon mal? Wenn du einen neuen Brunnen bohrst, lässt du am besten den alten ganz in Ruhe (dann hast du immer noch ein Backup und was für die alte Kolbenpumpe) und bohrst daneben einen neuen (oder noch besser, gleich im Schuppen bohren). Aber bitte erkundige dich doch erstmal, wie oben schon erwähnt, bei Nachbars und beim örtlichen Wasserwerk nach den Tiefen des Schichtwassers. Wenn du nicht gerade an der Küste wohnst, wirst du in diesen Tiefen meist kein echtes Grundwasser, sondern eher Schichtwasser haben - schadet aber nicht. Wenn du die ungefähre Lage deines Wohnortes preisgibst, kann man so etwas sogar manchmal im Internet rausfinden.
Andreas H. schrieb: > Ich vermute stark, dass die Tonschicht bei dir überhaupt erst > verhindert, dass das Grundwasser in tieferen Gesteinsschichten > versickert. Es wäre also sehr sinnfrei, diese Schicht durchzubohren. gab und gibt es nicht mehrere Gegenden wo durch Tiefbauarbeiten diese Tonschicht durchstossen wurde und dann ganze Dörfer bedroht werden durch Unterspülung? Risse sich in jedem Haus gebildet haben?
Mein Standort ist 45478 Mülheim an der Ruhr. Ca 2km Luftlinie zur Ruhr. In der Nachbarschaft gibt es keine Brunnen, also leider keine Möglichkeit nachzufragen
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Naja, der örtliche Wasserversorger wird sein Wasser auch irgendwo herholen, und die nehmen gerne das natürlich vorgefilterte Wasser aus Tiefbrunnen. Daher könnte sich eine Anfrage bei der Stadtverwaltung schon lohnen.
Hab ich schon gemacht. Hier die Antwort: Ihr Grundstück befindet sich entsprechend den Informationen aus der geologischen Karte NRW im Bereich von bis zu 2 m mächtigen schluffigen Fein-/Mittelsanden, denen eher tonige Schichten (sog. Lintforter Schichten) untergelagert sind. Im Umfeld befinden sich keine Grundwassermessstellen, so dass ich Ihnen leider keine Angaben zum Grundwasserstand im Bereich Ihres Grundstücks machen kann.
Wir haben in unserem Garten in den Siebzigern das Rohr eingespült, in dem wir einen Gartenschlauch in ein Rohr gesteckt haben und bei laufendem Wasser aus dem Wassernetz das Rohr mit Schlauch immer weiter abgesenkt haben. Dabei wird das Wasser neben dem Rohr hochgespül und das Rohr mit Schlauch zieht sich förmlich von selbst in Ton und Sanduntergrund ein solange es nicht auf steinigen Untergrund trifft. Wenn man nicht aufpasst bekommt Mann den Schlauch kaum mehur raus ohne ihn abzureißen. Namaste
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Winfried J. schrieb: > Wir haben in unserem Garten in den Siebzigern das Rohr eingespült Das geht aber bei vertretbarem Wasseraufwand nur mit relativ dünnem Rohr, oder? DN100 wirst Du damit nicht sinnvoll versenkt bekommen.
Naja, der große Wasserversorgungsbetrieb legt seine Brunnen in günstigen Gebieten wie Uferzonen von Seen an. Den Rest erledigen Pumpen, damit kommt das Wasser wenns sein muß 20-30km weit. Das Problem mit Anhydrit-Hebungen gibt es bei Tiefbohrungen zur Erdwärmegewinnung. So tief sollte er für sein Grundwasser eigentlich nicht bohren müssen. Einspühlen von großen Rohren geht nur mit Kreislaufsystemen. Sprich das Wasser wird mit Druck in den Spühlkopf gedrückt und darüber zusammen mit dem Sand wieder abgepumpt, vom Sand getrennt und wieder dem Spühlkopf zugeführt. Alles andere verursacht nur eine größere Überschwemmung und der Matsch verteilt sich überall wo man ihn nicht haben möchte. Bei steinigem Untergrund hast Du sowieso ein Problem beim Brunnen bohren. Ein einzelner Findling zwei Meter unter der Erde, und deine Bohrung ist beendet. Das weiß man vorher nie. Für sowas nutzt man Schlagbohrverfahren, die das Gestein zertrümmern und in kleinen Stücken aus dem Loch befördern.
Am Besten holst du eine Brunnenbaufirma, ca. 100€ pro Meter kostet ein fertig ausgebauter Brunnen (plus Baustelleneinrichtung). Angenommen, du lässt 10m bohren, sind die Kosten überschaubar und du hast was haltbares, das auch funktioniert. magic smoke schrieb: > Bei steinigem Untergrund hast Du sowieso ein Problem beim Brunnen > bohren. Ein einzelner Findling zwei Meter unter der Erde, und deine > Bohrung ist beendet. Das weiß man vorher nie. Für sowas nutzt man > Schlagbohrverfahren, die das Gestein zertrümmern und in kleinen Stücken > aus dem Loch befördern. Das Bohrgerät, das ich weiter oben verlinkt habe, macht genau das. Der Schlagbohrer fährt mit ca. 3m / 15Min. in den Boden, mit Wasser und ca. 20bar Pressluft wird das Bohrgut (Konsistenz von Feinsplitt) in einen Container befördert. Bei Geothermiebohrungen muss von einem Geologen für jeden Meter eine Probe entnommen werden, die sofort bewertet wird. Kommt man auf Gips, ist die Bohrung beendet (wegen Hebung des Bodens, falls Grundwasser eintritt).
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Hier steht, das du Auskünfte über den Grundwasserstand vom LUA NRW per Email bekommen kannst: http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/umwelt-tiere/wasser-boden-altlasten/informationen-zur-grundwasserentnahme-fuer-den-eigenbedarf# Die reden da auch von etwa 10m bis zum Grundwasser, das betrifft aber anscheinend das Kölner Stadtgebiet.
Sollest Du aus Versehen ein paar Meter am Ziel vorbei Bohren, kannst Du auch gleich etwas Energie recht nützlich anzapfen, auch wenn Dein Brunnen in einer etwas anderen Gegend liegt: http://www.stmwi.bayern.de/fileadmin/user_upload/stmwivt/Themen/Energie_und_Rohstoffe/Dokumente_und_Cover/Geothermie/Geothermieatlas_tn0750.pdf Quelle: http://www.stmwi.bayern.de/energie-rohstoffe/rohstoffe/ unter Geothermieatlas
Ich werde weiter bohren und schauen. Bei 2km Luftlinie zur Ruhr würde mich wundern kein Grundwasser zu finden
Filth __ schrieb: > Bei 2km Luftlinie zur Ruhr würde mich wundern kein Grundwasser zu finden Pass nur auf, dass du nicht aus versehen den Typhus anbohrst ;-)
Matthias Sch. schrieb: > Die reden da auch von etwa 10m bis zum Grundwasser 10m ist fuer Pumpen aber ne unschoene Tiefe.
Dumdi Dum schrieb: > 10m ist fuer Pumpen aber ne unschoene Tiefe. Bei einer Tauchpumpe wohl kaum. Gruss Asko.
magic smoke schrieb: > Bei Tiefen über 5..6 Metern gehts nur noch mit Tauchpumpen. Nana, Vorsicht mit Verallgemeinerungen. Alte Bergwerke haben auch einige hundert Meter geschafft, und die hatten noch keine Tauchpumpen. Man könnte: - eine Saugdruckpumpe auf halber Höhe installieren - eine Eimerkettenförderung machen, auf der Leuchtenburg förderte die aus 80m Tiefe - eine Archimedische Schraube einbauen, muß man das Loch halt schräg bohren
Achso. Du hältst eine Archimedische Schraube also für eine praktikable Lösung zur häuslichen Brauchwassergewinnung. Dann bau sie mal gleich noch 40 Meter über den Erdboden hinaus und errichte einen Wasserturm, weil anders schafft sie die 3..3,5 bar für die Hausinstallation nämlich nicht. Für einen Eimerkettenförderer oder andere Schöpfwerke gilt das gleiche. Saugdruckpumpe auf halber Höhe (bzw. ein paar Meter über dem Wasserspiegel) ist der gleiche Aufwand wie eine Tauchpumpe. Den Spaß hast Du, wenn sowas trockenläuft, was Dir mit einer Tauchpumpe nicht passieren kann. Also unpraktisch.
magic smoke schrieb: > Du hältst eine Archimedische Schraube also für eine > praktikable Lösung zur häuslichen Brauchwassergewinnung. Du hast behauptet, es würde nur eine Tauchpumpe gehen, und das stimmt nunmal nicht. > was Dir mit einer Tauchpumpe nicht > passieren kann. Also unpraktisch. Mit einer Tauchpumpe kannst Du auch keine 10m Höhe fördern. Da ist bei 7m üblicherweise Schluß, und dann tröpfelts nur noch. Was Du meinst, ist eine TauchDRUCKpumpe. Die bringt dann auch 4-5bar und 4000L/h, sowas hab ich hier zur Gartenbewässerung hängen.
Haarspalterie und Klugscheißerei. Deine Postings zeigen schon, daß selbst Du genau verstanden hast, was ich meinte. Auch wenn Du das nie gewollt hast. Meine Fresse ...
magic smoke schrieb: > Deine Postings zeigen schon, daß > selbst Du genau verstanden hast, was ich meinte. Wenn Du in den Baumarkt gehst und dort nach einer Tauchpumpe fragst, bekommst Du erstmal so ein Teil, welches nur 7m kann. Ist so.
Timm Thaler schrieb: > Mit einer Tauchpumpe kannst Du auch keine 10m Höhe fördern. Da ist bei > 7m üblicherweise Schluß, und dann tröpfelts nur noch. Eine Tauchpumpe hat -0,0 Ansaugdruck, bei einem Ausgangsdruck von evtl. 4,5 bar schafft sie also 45m hoch zu foerdern bis der eigentliche "Auslauf" +-0 ist. Timm Thaler schrieb: > Wenn Du in den Baumarkt gehst und dort nach einer Tauchpumpe fragst, > bekommst Du erstmal so ein Teil, welches nur 7m kann. Ist so. Aber nur, weil die Verkaeufer im Baumarkt nur "bedingt" Ahnung haben. (Ich verkneife mir jetzt die Aussage, Sie haetten GAR KEINE Ahnung) Selbst in meiner Lehre (oder war´s leere ?) 1976 hatte ich gelernt, das das Foerdervolumen stark abnimmt, wenn eine Kreiselpumpe mehr als -0,7bar ueberwinden muss. Das es GAR NICHT geht, steht nirgenswo, und wird auch bei -zig Laubenpiepern gen absurdum gefuehrt. Bloss stimmen dann Volumenstrom und Ausgangsdruck nichtmehr. Dafuer gibt es aber auch Datenblaetter der Pumpen. (Ich weiss, ich haette in Stroemungslehre besser aufpassen sollen, aber ich hab das Fach gehasst, genauso wie Waermemengenlehre) Gruss Asko.
Ist auch nicht gut für die Pumpe (Kavitation), gerade bei den heute üblichen schnell drehenden einstufigen Pumpen.
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