Hallo Leute. Habe einen langen Shunt zur Strommessung (Leiterbahn, muss nicht hochgenau sein). Diese Leiterbahn ist etwa 10cm lang, und kann aus geometrischen Gründen nicht gekürzt oder verändert werden. Hohe Spannungsabfälle sind durch den hohen Strom leider auch nicht möglich. Frage ist: wo platziert man am besten den OP zur Signalaufbereitung (Verstärkung)? Kommt der so nahe wie möglich an die Masse, und nur sein Eingang wird bis ans "heiße" Ende des Shunts geführt? Ggf. hätte man ja sehr schnell Einstreuungen an diesem Pin, da hier nur wenige Millivolt gemessen werden. Oder legt man den OP mit seinem Eingang direkt an den Shunt. In diesem Fall läge seine Masse aber etwa 10cm vom restlichen Schaltungsteil entfernt, auch nicht schön. Der grundsätzliche Aufbau kann leider nicht verändert werden, diese Distanz ist einfach gegeben. Die Frage ist daher, welche Platzierung etwas besser ist. Im Voraus vielen Dank für konstruktive Hinweise.
Leg den OP in die Nähe der Masseseite. Von der anderen Seite vom Shunt legst du eine Leiterbahn so nahe wie möglich neben dem Shunt entlang zum Eingang vom OP. Die Fläche die diese Schleife umspannt muß so klein wie möglich werden damit da nichts induzier wird.
Wenn du es genauer haben möchtest, führst du beide Enden des Shunts über 2 Leiterbahnen als differentielle Leitung an den Op-Amp (Kelvin-Leitung). Die Leiterbahnen sollten gleich lang, und dicht nebeneinander sein. Einstreuungen auf dem Weg zum Op-Amp wirken dann gleich auf beide Leitungen und damit auf beide Differenzeingänge des Op-Amps.
Der OPamp nimmt im Prinzip eine Spannungsdifferenz auf. Wenn er in der invertierenden Schaltung verstärkt, ist der Plus-Eingang der "Nullpunkt" der Signalspannungen am Opamp. Wegen der Differenzunterdrückung müssen beide Eingangspins dicht beieinander liegen. Wichtig ist also der Knoten, wo Pin E-, R1 und R2 zusammen kommen. Wenn dieser Lötpunkt klein ist und evtl. sogar mit einem Ring umrandet ist, der mit E+, dem signalmäßigen Nullpunkt verbunden ist (Guard-Ring), wird eine kapazitiv auf die Eingänge gebrachte Störung gleich groß gehalten und durch die Gleichtaktunterdrückung unwirksam gemacht. Die Leitungsführung des R1 zum "heißen" Punkt des shunt sollte so eng wie möglich am shunt entlang laufen dadurch wird die induktiv im shunt entstehende Spannung, in gleichem Maße in der Zuleitung von R1 entstehen und damit kompensiert. In R2 entsteht ebenfalls eine induktive Komponente, die dürfte aber bei größerer Verstärkung der invertierenden Schaltung schon unkritisch sein. Aber auch da gilt: die Fläche die zwischen shunt und R2-Stromweg eingeschlossen ist, sollte so klein wie möglich sein und fern von andren Leitern als dem shunt.
Nimm keinen OP, sondern einen Intrumentenverstärker, z. B. PGA204. Dann ist die Positionierung unkritischer.
Joe F. schrieb: > differentielle Leitung Das hört sich super an, und ist bezüglich des restlichen Layouts auch noch recht leicht zu ändern. Werde es probieren. Herzlichen Dank, natürlich auch für die anderen, sehr kompetenten Antworten!
Joe F. schrieb: > Wenn du es genauer haben möchtest, führst du beide Enden des Shunts über > 2 Leiterbahnen als differentielle Leitung an den Op-Amp > (Kelvin-Leitung). Bin gerade beim Umplanen, aber das geht ja so leider doch nicht. Egal wo der OP sitzt, immer führt das Signal ja nur für einen OP-Eingang über die lange Leitung. Man kann auch keine differentielle Leitung konstruieren, weil man mit der zweiten, absichtlich dem Störsignal ausgesetzten Leitung hin UND zurück müsste. Peter R. schrieb: > Wenn er in der invertierenden Schaltung verstärkt Verstärkt in der nicht-invertierenden Schaltung, aber es ist ja grundsätzlich sehr ähnlich. In der Ansicht, daß an den Eingängen nur sehr kleine Flächen/Wege möglich sind, wollte ich den OP zunächst tatsächlich "oben" mit an den Shunt setzen. Würde aber eine super lange Masseleitung bedeuten, und da dürfte es Probleme geben, weil der untere Spannungsteiler-Widerstand ja genau auf dieser -dann schwankenden- Masse läge.
So. Und dann sorgst du noch dafür, dass die offenbar großen Ströme, die vom Shunt in GND (Plane) einfließen, nicht ausgerechnet über den Bereich zurückfließen, in der der Op-Amp/Instrumentenverstärker sitzt. GND Splitting kann da helfen (allerdings nicht unter der Kelvin-Leitung).
:
Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.