Forum: Platinen Wie teile ich eine PnP Maschine?


von Matthias M. (Firma: privat) (quadraturencoder)


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Ich habe in einem Anfall von kurzfristigem Wahn eine TVM802A Pick and 
Place Maschine bestellt. Da ich selber sicherlich nicht 24h Platinen 
bestücken werde, könnte man sich die Zeit an dem Gerät ja teilen. Was 
denkt Ihr?

Die Maschine steht in Krefeld (bei Düsseldorf). Ein Arbeitstisch ist 
vorhanden. Eine Lötpastenmaschine habe ich nicht, und der Lötofen ist 
ein umgebauter Mini-Backofen mit Steuerung.

Ich könnte mir vorstellen, den Raum mit Maschine(n) tageweise zur 
Verfügung zu stellen, damit andere ihre Platinen selbst bestücken 
können. Ofen und Pastenmaschine müssten entweder noch angeschafft oder 
mitgebracht werden.

Denkt Ihr, dass so etwas sinnvoll wäre? Was dürfte so ein Tag kosten? Es 
geht nicht darum, ein Gewerbe aufzuziehen, aber die Geräte müssen ja 
gekauft und gewartet und mit Strom versorgt werden.

 Matthias

von Cyblord -. (cyblord)


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Also so einen Thread gabs schon mal. Da war die Anschaffung einer 
Bestückungsmaschine geplant die gemeinsam genutzt werden sollte.
Das Fazit war: Lass es. Nun ist es bei dir ja leider schon zu spät.

Aber der Aufwand dürfte sehr hoch sein. So eine Maschine muss man eben 
Rüsten und Warten. Da willst du auch nicht jeden dran rumspielen lassen. 
Also musst es eigentlich selber machen und Geld dafür verlangen. Dann 
biste langsam beim Vollzeitjob, von wegen kein Gewerbe. Die Idee scheint 
gut, ist aber wohl nicht praktikabel.

von Chris S. (schris)


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Glueckwunsch  fuer deinen Mut
Nicht die beste wahl, aber das einlernen der Maschine. Wartung usw 
kostet Zeit.
Auch das zurechtlegen von tools,
ZB von reels oder feeder package in feeder0
Zu bestücken und die offsets diesbezüglich zu verwalten ist auch nicht 
ohne.
Generell gesagt ist der Aufwand einzulernen und produktiv zu sein gross, 
dabei sein muss man und planen auch, wie auch nach x Stunden
Wartungsarbeiten durchführen. Platinen austauschen usw kann dann jemand 
anders.
Eine wifi SD card ist auch sehr praktisch, so eine die hackbar ist.

von Matthias M. (Firma: privat) (quadraturencoder)


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Danke für die schnellen Antworten. Ja, die Maschine ist bestellt und war 
vielleicht technisch nicht die erste Wahl, aber preislich konkurrenzlos.

Teilen kann man die Maschine nur mit Leuten, die das nötige 
Fingerspitzengefühl mitbringen. Wenn's nicht gewerblich ist, dann kann 
man zumindest problemlos auch mal "nein" sagen. Aber Vollzeit darf es 
keinesfalls werden. Danke für den Hinweis, Cyblord.

Chris S., ja, ich bin sehr sehr gespannt. Die Maschine hängt am PC über 
Ethernet oder USB. Wofür ist die WiFi SD Karte?

von sven (Gast)


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Das größte Problem wird eindeutig das Vertrauen werden. Das teil hat ja 
doch schon etwas Wert. Was falls was Durch Fehlbedinung oder auch sonst 
wie Kaputt geht. Dazu kommt das Problemchen mit der Bedienung. Ich 
könnte mir vorstellen das das eher was für kleine Firmen ist. Du 
könntest wenn du selber irgendwann Fitt auf dem Gerät bist kleine 
Schulungen anbieten

von Chris S. (schris)


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Vergiss das mit SD karte.
Einen nozzle Satz fuer dich und separaten für extern. Stencil cutter 
Silhouette funktionieren
Gut, könnte eine Überlegung wert sein. Ansonsten mylar stencil von 
England.
Das Hauptproblem bei externem datenimport ist libs falsch. Pick place 
coord falsch usw,
Mapping von Bauteilen. Und footprints.
Einzige Loesung, import mit awk sowie smt-maestro, Verifikation mit 
gerbview sowie.
Visualplace. Dies zumindest meine Erfahrung.
Wenn du jedoch lib z.b in eagle kikad usw bereitstellen kannst, bzw auch 
nur checken,
Sollte alles einfacher sein mit interner lib.

von Falk B. (falk)


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Mit der PnP Maschine allein ist es ja nicht getan. Man muss die Kotpaste 
drucken, wenn gleich das auch mit Amateurmittlen geht und anschließend 
gleich bestücken und löten. Wie soll das passieren? Profiofen, 
Pizzaofen, oder Heißluftpistole?

Alles in allem muss man bei Nutzung so einer Maschine den gesamten 
Bestückungsprozess vor Ort machen, incl der CAM-Vorbeteitung und 
Maschineneinrichtung. Das sprengt die Hobbygrenzen mal ganz fix. Aber 
das wurde schon X-Mal besprochen.

Ergo. So ein nettes Spielzeug so eine Maschine auch ist, so wenig 
praktikabel ist ein Mehrfachnutzermodell.

von Bürovorsteher (Gast)


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Du wirst unglücklich werden.

Das Problem ist bereits erwähnt:
Vor dem Bestücken müssen die Daten importiert werden.
Die Teile im Gerät (eine Maschine ist es ja nicht) heißen anders, als 
die im Datenfile, also ist editieren angesagt.
Vor dem Bestücken müssen die Lp bedruckt werden: der Interessent bringt 
eine Schablone mit, die vorne und hinten nicht zum Prozess passt. In den 
Schablonendrucker passt sie dann auch nicht.
Der Backofen lässt keine schwierigen Bauteile mit grosser Masse zu.
Derr Klient hat aber nur Relais und dicke Induktivitäten drauf.
Resultat: das Lötergebnis ist ist für den Hintern, weil die QFN auf dem 
vielen Lot weggeschwommen sind, die Widerstände wegen der schlechten 
Temperaturverteilung und fehlender Stickstoffspülung braun verfärbte 
Metallisierungen haben und die dicken Induktivitäten immer noch nicht 
gelötet sind.
Der Klient wird alle diese Fehler selbstverständlich dir anlasten und 
nicht seinem eigenen Unvermögen.

Versuche lieber kleine Prototypbestückungen an Land zu ziehen, die du 
dann selbst ausführst - aber erst selbst genügend üben, sonst verlangen 
die Kunden zu allem Überfluss auch noch Schadenersatz.

von Cyblord -. (cyblord)


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Falk Brunner schrieb:
> Mit der PnP Maschine allein ist es ja nicht getan. Man muss die Kotpaste
> drucken,

Igitt. Deine Prozesse mögen ja innovativ sein, aber ich finds schon auch 
eklig.

von Justus S. (jussa)


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Cyblord ---- schrieb:
> Igitt. Deine Prozesse mögen ja innovativ sein, aber ich finds schon auch
> eklig.

aber umweltfreundlich und einfach zu besorgen...

von Matthias M. (Firma: privat) (quadraturencoder)


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Danke für die ehrlichen Antworten. Tut mir leid, wenn das schon X mal 
durchgekaut worden. Da habe ich nicht intensiv genug gesucht.

Die Idee, Kleinserien dann selbst zu fertigen ist vielleicht ne 
Möglichkeit, aber bei mir ist nicht das Gerät der limitierende Faktor, 
sondern die Zeit.

Ich wollte halt mal hilfreich für alle sein und Zeit auf der Maschine 
anbieten, sehe aber jetzt die Probleme sehr deutlich.

Danke!

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