Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Röhrenverstärker - Brumm wenn NUR die Heizung läuft


von Stefan M. (entlauber)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Guten Tag,

ich habe einen Probeaufbau mit zwei 1626 "Leistungs"-Trioden und einer 
12SL7GT fertiggestellt. Die Röhren werden über einen eigenen Trafo mit 
12V Heizspannung versorgt, die sofort anliegt, wenn das Gerät am Netz 
hängt. Die Anodenspannung kann separat geschaltet werden.
Jetzt das für mich rätselhafte Phänomen: Sobald die Heizung läuft, kommt 
ein deutlich vernehmbahres (50Hz ?)Brummen aus den Lautsprechern. Sobald 
die Hochspannung dazugeschaltet wird, reduziert sich das Brummen auf 
einen kaum vernehmbaren Pegel.
Ansonsten spielt der Verstärker gut.
Hat jemand eine Idee, wo dieses nicht durch die Röhren verstärkte 
Brummen herkommt?

Besten Dank und Grüsse,
Stefan

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Stefan Mittler schrieb:
> Sobald die Heizung läuft, kommt
> ein deutlich vernehmbahres (50Hz ?)Brummen aus den Lautsprechern.

Dürfte aber nur der rechte sein.

Zwischen Netz- und Ausgangstrafos soviel wie möglich Abstand lassen und 
um 90° zueinander ausrichten.

: Bearbeitet durch User
von Luca E. (derlucae98)


Lesenswert?

Stefan Mittler schrieb:
> Sobald die Heizung läuft, kommt
> ein deutlich vernehmbahres (50Hz ?)Brummen aus den Lautsprechern. Sobald
> die Hochspannung dazugeschaltet wird, reduziert sich das Brummen auf
> einen kaum vernehmbaren Pegel.

Mein Röhrenverstärker zeigt das gleiche Verhalten. Woran das liegt kann 
ich aber auch nicht sagen. Da es nur während der Aufheizphase auftritt, 
habe ich mich damit nicht weiter befasst.

Stefan Mittler schrieb:
> Hat jemand eine Idee, wo dieses nicht durch die Röhren verstärkte
> Brummen herkommt?

Dein Netztrafo streut in die Ausgangsübertrager ein.

von Stefan M. (entlauber)


Lesenswert?

Au weia, es ist tatsächlich nur auf einem Kanal....
Besten Dank!

von Rainer V. (rudi994)


Lesenswert?

Stefan Mittler schrieb:
> Die Röhren werden über einen eigenen Trafo mit 12V Heizspannung
> versorgt, die sofort anliegt, wenn das Gerät am Netz
> hängt. Die Anodenspannung kann separat geschaltet werden.

Ob das so gut ist? Früher hieß es, daß die Anodenspannung eingeschaltet 
sein soll, bevor die Röhren aufgeheizt sind, und nicht umgekehrt.

von Oleg A. (oga)


Lesenswert?

Rainer V. schrieb:
> Früher hieß es, daß die Anodenspannung eingeschaltet
> sein soll, bevor die Röhren aufgeheizt sind, und nicht umgekehrt.

Na ja, aber wenn im Gleichrichter auch eine Röhre war?

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Oleg Ayranov schrieb:
> Na ja, aber wenn im Gleichrichter auch eine Röhre war?

ALS der Gleichricher der Anodenspannung noch eine Röhre war, konnte die 
Anodenspannung nicht so schnell unkontrolliert ohne Last hochlaufen (wie 
jetzt bei Halbleitergleichrichtern) weil die Heizung der EZ80 usw. 
bedingt durch den dicken Heizfaden wesentlich träger war als die der 
restlichen Röhren. Daher lebte mancher knapp bemessene Elko länger (weil 
er nie die höhere Spitzenspannung verkraften mußte).

von Rainer V. (rudi994)


Lesenswert?

Oleg Ayranov schrieb:
> wenn im Gleichrichter auch eine Röhre war?

Ist vermutl. kein Hindernis, weil die Hochspannung bzw. der Betriebstrom 
beim Aufheizen des Gleichrichters langsam hochgefahren wird. Soweit ich 
verstanden habe, soll die Anodenspannung zum Schutz der Röhren und evtl. 
auch angrenzender Bauteile nicht plötzlich eingeschaltet werden, wenn 
die Röhren schon aufgeheizt sind. Z.B. könnten durch den Einschaltimpuls 
bei einem Audio-Amp auch die Lautsprecher gefährdet werden.

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

Stefan Mittler schrieb:
> Sobald die Heizung läuft, kommt
> ein deutlich vernehmbahres (50Hz ?)Brummen aus den Lautsprechern.

Aufbauproblem bei Traforichtung, Abschirmungsproblem, Massepunktprobleme 
und Heizung ist einseitig an Masse gelegt. Bei einigen anderen 
Schaltungen wurde der Heiztrafo nicht gleich an Masse gelegt sondern 
über einen niederohmigen "Entbrummregler" etwa in der Mitte auf Masse 
gelegt.  Also beide 6,3V-Drähte isoliert von Masse zu f und f geführt 
und von f-----50 Ohm---Masse 50 Ohm------f ein Draht-Poti eingesetzt und 
der Schleifer an die Masse angeschlossen.

von newtube (Gast)


Lesenswert?

genau Die Heizspannung wie beschrieben mit zwei Widerständen Symetrieren 
....

von Rainer V. (rudi994)


Lesenswert?

oszi40 schrieb:
> Aufbauproblem bei Traforichtung, Abschirmungsproblem

Soweit ich alte Radios von innen gesehen habe, waren da der Netztrafo am 
einen Ende des länglichen Chassis montiert und der Ausgangsübertrager am 
gegenüberliegenden Ende. Bei meinem alten KW-Receiver dagegen stehen 
diese Teile im Abstand einiger Zentimeter nebeneinander, allerdings 
jeweils in ein eigenes Metallgehäuse eingekapselt.

von Alice (Gast)


Lesenswert?

Rainer V. schrieb:
> Soweit ich alte Radios von innen gesehen habe, waren da der Netztrafo am
> einen Ende des länglichen Chassis montiert und der Ausgangsübertrager am
> gegenüberliegenden Ende.

Du bist entweder blind oder erkennst die Bauteile, hier Netztrafo und AÜ
nicht. Die Beiden sind zu 98% in einträglicher Gemeinschaft montiert.
Schau noch mal genau nach.
Gruß Alice

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Rainer V. schrieb:
> Früher hieß es, daß die Anodenspannung eingeschaltet
> sein soll, bevor die Röhren aufgeheizt sind, und nicht umgekehrt.

Nö.

In ELA-Anlagen wurden die Röhren ständig geheizt ohne Anodenspannung. 
Erst bei Drücken der Sprechtaste wurde die Anodenspannung zugeschaltet.

Und bei Leistungsendstufen (Sender) wurde extra über ein Zeitrelais die 
Röhre einige Minuten vorgeheizt, ehe die Anodenspannung zugeschaltet 
werden konnte.
Nach einem Wechsel mußte die Röhre sogar 24h vorgeheizt werden.
Sonst lebte die Röhre nicht lange.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.