Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Gebrauchtes Oszilloskop erstehen?


von Crush (Gast)


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Hallo,

ich wollte mir ein einfaches gebrauchtes zweikanaliges Oszilloskop mit 
mindestens 20Mhz zulegen aber wo kriegt man auch welche, die sich in 
einem guten Zustand befinden? Bei ebay habe ich ja ehrlich gesagt ein 
wenig "Angst", das ich da betuppt werde oder das dann nachher doch nicht 
alles so funktioniert, wie beschrieben.

Ich kenne mich mit Oszilloskopen wohl grundlegend aus aber wie könnte 
ich bei ebay dann auch wirklich sicher gehen, das dann auch wirklich 
alles funktioniert, selbst wenn ich mir das Teil dann abhole. Experte 
bin ich wie egsagt nämlich nicht.

So um die 100 Euro würde ich schon blechen aber maximal so um die 150! 
aber das wäre die ABSOLUTE Schmerzgrenze. Ich höre ja viel gutes von 
Hameg. Gibt es da noch andere gute empfehlenswerte Marken?

: Verschoben durch Admin
von Crush (Gast)


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Was ich vielleicht noch sagen sollte:
Ich wohne in der nähe von Münster, vielleicht kennt da ja jemand ein 
Geschäft oder ähnliches.

von Mani W. (e-doc)


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Ich habe ein HAMEG 203-5, gekauft neu ca. 1980 um 12.000 öS
2 Kanal, 20 MHz

Und es funktioniert immer noch...

Auch wenn ich es nicht brauche, schalte ich zumindest einmal
im Monat ein, der Elkos Willen, sicherheitshalber...

von Mittwoch (Gast)


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Schau evtl. mal bei Kleinanzeigen Sperrmuell bzw. quoka.de in deiner 
Region.

von Andreas R. (daybyter)


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EBay Kleinanzeigen und dann abholen. Da kannst Du es probieren.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Mani W. schrieb:
> Ich habe ein HAMEG 203-5, gekauft neu ca. 1980 um 12.000 öS
> 2 Kanal, 20 MHz

Hier ist es der HM203-6, gekauft im schönen Jahr 1985 in der Berliner 
'Plastronic' Apotheke gegen die Zahlung von 1700 DM. Läuft wie neu, muss 
nur alle paar Jahre eine Grundreinigung der Schalter über sich ergehen 
lassen - die alte Schwachstelle.
Die Dinger sind sehr zuverlässig und du bekommst immer noch alle 
Serviceunterlagen beim Hersteller.
Die einzigen Teile, die eine Reparatur unmöglich machen würden, sind der 
Netztrafo und die Röhre. Die sollten also beim Kauf funktionieren.

: Bearbeitet durch User
von Martin D. (Gast)


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Der Verkäufer dieser Auktion:

http://www.ebay.de/itm/181761985234

hatte mir gesagt, dass er auf 300€ runter gehen würde, wenn ich diesen 
Preis vorschlage. Die Antwort kam aber leider, als ich mich schon für 
ein anderes Gerät entschieden hatte.
Liegt zwar über deinen Budget, ist aber dafür mobil und qualitätiv auf 
einem Nivea, das Dir noch lange Freude bereiten wird.

VG
Martin

von Michael K. (Gast)


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http://www.ebay.de/itm/Hameg-Oscilloscope-HM-203-2-Kanal-Oszillskop-sehr-guter-Zustand-/151700166930?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item235208d912

Das Hameg 203-2 war mein erstes Oszi.
Als Einsteigergerät nicht schlecht.

Crush schrieb:
> aber wo kriegt man auch welche, die sich in
> einem guten Zustand befinden?

Ja, das ist die Frage wenn man nach Analog Oszis aus dem frühen 
Mittelalter schaut.
Das baut doch heute kein Mensch mehr in der Preisklasse also ist das 
alles recht alter Kram den man liebhaben muß damit der weiter 
funktioniert.

Crush schrieb:
> Gibt es da noch andere gute empfehlenswerte Marken?
Tektronix, Lecroy, aber die willst Du nicht bezahlen.
Rigol ist nicht garnicht mal schlecht. Gibt viele Infos im Forum dazu.

Wenn es sehr klein und Mobil sein soll und Du auf exotische Trigger-Modi 
verzichten kannst ist das DSO203 (bzw. DSO Quad) einen Blick wert.
Ich benutze das als Zweitoszi und bin zufrieden damit.
http://www.seeedstudio.com/wiki/DSO_Quad

Philips FLUKE PM97 ist nicht schlecht, habe selbst damit gearbeitet, 
aber es ist alt und Monochrom und nur weil Fluke draufsteht 300 Steine 
zu bezahlen ist es nicht wert.

von Crush (Gast)


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Mhm, dann scheint Hameg ja wohl doch eine gute Wahl zu sein.? Mehr als 
150 Euro würde ich aber wie schon gesagt nicht bezahlen. 300 Euro schon 
auf gar keinen Fall.

Ich habe jetzt einen Verkäufer in der Nähe gefunden, der ein Hameg 203-4 
für ungefähr 50 Euro verkauft, wäre das denn preislich okay? Das 
Oszilloskop hat aber auch nur eine Bandbreite von 20Mhz, reicht das oder 
sollte man da lieber nach einer höheren Bandbreite ausschau halten?

Ich habe auch noch ein Hameg HM 1004- 3 in der nähe, zum Verkauf stehend 
gefunden. Das ist wohl ein etwas neueres Modell? Das hat eine bis zu 
100MHz Bandbreite. Das würde aber ein wenig mehr kosten, nämlich so um 
die 100+ Euro.

Was bedeutet eigentlich immer diese Zahl hinter dem Strich? Dabei 
handelt es sich ja anscheinend nicht um die Zahl der Channels oder ist 
das einfach nur dasselbe Modell mit ein paar Verbesserungen?

von Jens (Gast)


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Crush schrieb:
> Das
> Oszilloskop hat aber auch nur eine Bandbreite von 20Mhz, reicht das oder
> sollte man da lieber nach einer höheren Bandbreite ausschau halten?
Das hängt davon ab, was Du damit machen willst. Wenn ich mir einen 10 
GBit-Link anschauen will, reichen mir die 4 GHz Bandbreite auf meinem 
Dienstscope nicht aus.

20 MHz Bandbreite bedeuted ca. 2 MHz Rechteck kann man damit anschauen. 
Wenn Du noch keine Erfahrung mit Scopes hast, dann hol Dir das Hameg, 
wenn es funktioniert. Upgraden (auf ein anderes Gerät) kannst Du dann 
später immer noch, wenn Du weißt was Du brauchst.

Jens

von Wolfgang (Gast)


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Crush schrieb:
> Das Oszilloskop hat aber auch nur eine Bandbreite von 20Mhz, reicht das
> oder sollte man da lieber nach einer höheren Bandbreite ausschau halten?

Die richtige Frage muss lauten: "reicht das für ..."
Es kommt drauf an, was du mit dem Oszi vor hast.

von nichtGast (Gast)


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Für 150 kriegst du vielleicht auch ein gebrauchtes Rigol oder ein 
Welec/Wittig.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Crush schrieb:
> der ein Hameg 203-4
> für ungefähr 50 Euro verkauft, wäre das denn preislich okay?

Das klingt doch recht zivil. Das Ding ist zwar mindestens 30 Jahre alt, 
lass es dir also vorführen - ansonsten kannst du damit nichts falsch 
machen.

So ein altes Qualitätsoszi wird oft unterschätzt, weil es nicht 
vollgestopft ist mit Funktionen. Deswegen aber ist es auch leicht zu 
bedienen, jeder Knopf hat nur eine Funktion und du musst dich nicht 
durch irgendwelche Menüs hangeln.
Komponententester ist klasse, an den gewöhnt man sich schnell und der 
hilft ungemein bei Bauteilediagnose. Mein 203-6 jedenfalls arbeitet fast 
die Hälfte der Zeit im Kompotester Modus.

> Ich habe auch noch ein Hameg HM 1004- 3 in der nähe, zum Verkauf stehend
> gefunden. Das ist wohl ein etwas neueres Modell?

Ein Speicheroszi der ersten (oder zweiten?) Generation. Hat, wimre, ein 
paar Macken, aber deutlich mehr Bandbreite. Hunni ist aber schon etwas 
viel, mMn.

> Was bedeutet eigentlich immer diese Zahl hinter dem Strich? Dabei
> handelt es sich ja anscheinend nicht um die Zahl der Channels oder ist
> das einfach nur dasselbe Modell mit ein paar Verbesserungen?

Ja, das ist sowas wie 'Mark 2' oder eine Angabe der Gerätegeneration.

: Bearbeitet durch User
von Bernd K. (movin)


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von Crush (Gast)


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Wofür ich das Oszilloskop brauche? Erst einmal halt für das gewöhnliche: 
Vestärker, Schaltnetzteile, Verhalten von Schaltungen beobachten 
(Hochpass, Tiefpass etc.), PWM, Sensoren und und ...

Würde das 20MHz denn dann reichen? Ich habe den Verkäufer ja schon 
gefragt und er hat mir gesagt, das es im sehr guten Zustand ist und das 
er mir selbstverständlich auch ebend alles vorführen würde.

Wie auch schon erwähnt, wäre das dann mein erstes eigens Oszilloskop, 
weil ich sonst bis jetzt auch nur 1x eins bedient habe.

von Ralph B. (rberres)


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Wenn du den HM1004 für 100 € bekommen kannst dann greife zu.

Der Preis ist für den OK.

Der HM1004 ist übrigens ein rein analoges Oszillograf.


Wenn dir die 100 Euro weh tun dann kaufe den HM203 für 50 Euro.
Das ist auch OK.

Die Hameg Oszillografen und gerade die älteren einfachen Oszillografen, 
wie der HM203 sind für einen Einsteiger problemlos zu bedienen, da keine
versteckten Menüs vorhanden sind.


Ralph Berres

von Crush (Gast)


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Würden denn die Oszilloskope wohl für die oben genannten Zwecke reichen, 
vor alelm bei dem 20Mhz Modell? Das 1004 kann ich übrigens leider doch 
nicht kriegen, denke ich zumindest.

Der Verkäufer will doch mehr haben und zwar sehr viel mehr. Er will so 
um die 150 Euro haben und das ist ja schon meine oberste Grenze. Wäre 
das Gerät überhaupt 150 Euro Wert?

Ich habe auch noch ein 604 von Hameg mit 60Hz in der Nähe für um die 120 
Euro gefunden und den Verkäufer auch schon gefragt. Wären da die 120 
preislich okay?

von OldMan (Gast)


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Crush schrieb:
> 604 von Hameg mit 60Hz

Die 60 MHz sind ausreichend für Dich. Und der Preis, soweit das Gerät 
funktioniert und keinen Einbrandschaden auf der Bildröhre hat, Ok.

Wenn Du das Gerät kaufen willst, dann nehme jemand Deines Vertrauens 
mit,
der sich mit Oszis auskennt und das Gerät bei dem Verkäufer prüfen kann.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Crush schrieb:
> Würden denn die Oszilloskope wohl für die oben genannten Zwecke reichen,
> vor alelm bei dem 20Mhz Modell?

Es hat schon einen Grund, warum die 20MHz Oszis, wie z.B. der HM203 bei 
vielen Leuten stehen und benutzt werden. Es ist äusserst selten, das man 
im Hobby- oder Servicebereich höhere Bandbreite wirklich braucht, es sei 
denn, man arbeitet in der FPGA- oder Funkbranche, wobei erstere 
vermutlich mit einem LA besser fahren und letztere sich mehr über einen 
Spektrumanalyzer freuen.
Bei einem weitgefächerten Bastelspektrum wird ein 20MHz Oszi mMn in 98% 
aller Fälle reichen. Der nächste wirklich sinnvolle Bereich wäre dann 
bei über 500MHz zur direkten Messung an Sendern usw. - aber wer ausser 
Ralph Berres macht das schon so oft? :-P

von Ralph B. (rberres)


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Crush schrieb:
> Der Verkäufer will doch mehr haben und zwar sehr viel mehr. Er will so
> um die 150 Euro haben und das ist ja schon meine oberste Grenze. Wäre
> das Gerät überhaupt 150 Euro Wert?

Auch dieser Preis wäre m.E. noch vertretbar.

Crush schrieb:
> Ich habe auch noch ein 604 von Hameg mit 60Hz in der Nähe für um die 120
> Euro gefunden und den Verkäufer auch schon gefragt. Wären da die 120
> preislich okay?

Auch das wäre noch vertretbar.

Diese Oszillografen wie die HM60X únd HM100X haben den Charme das die 
Bildröhre eine höhere Beschleunigungspannung von 12-14KV haben, 
gegenüber den 2KV bei den HM20X, und somit ein helleres und schärferes 
Bild.
Man braucht die Helligkeit nicht soweit aufzudrehen.

Schon alleine das wäre mir den Aufpreis wert.

Aber ob die das soviel wert ist, must du selbst entscheiden.

Ralph Berres

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Matthias S. schrieb:
> Es hat schon einen Grund, warum die 20MHz Oszis, wie z.B. der HM203 bei
> vielen Leuten stehen und benutzt werden. Es ist äusserst selten, das man
> im Hobby- oder Servicebereich höhere Bandbreite wirklich braucht

Ich würde spontan eher vermuten, dass Hameg ein 20... 30 MHz Oszi sehr 
viel günstiger bauen konnte als schnellere Oszis, daher die Preise 
niedriger waren und sie sich entsprechend besser verkauft haben. 
Außerdem dürfte ein großer Teil der ganzen Oszis aus den klassischen 
Radio-TV-Reperaturwerkstätten stammen - es hat ja wohl nicht ohne Grund 
fast jedes Hameg TV-Trigger...

von Ralph B. (rberres)


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Matthias S. schrieb:
> Der nächste wirklich sinnvolle Bereich wäre dann
> bei über 500MHz zur direkten Messung an Sendern usw. - aber wer ausser
> Ralph Berres macht das schon so oft? :-P

Naja bei mir hört es aber zur Zeit auch bei 150MHz ( HP54602 ) auf.

Aber für 2m reicht es noch.

Was schneller ist, versuche ich mit dem Spektrumanalyzer zu erfassen.


Einen guten gebrauchten 1GHZ oder noch besser 2GHZ Analogbandbreite 
Scope der bezahlbar ist, ist mir leider noch nicht über den Weg 
gelaufen.

Da suche ich immer noch. Allerdings keine Kühlschrank große Kisten aus 
den 60ger Jahren.


Ralph Berres

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Es gab glaube ich nie ein Analog-Oszi mit richtigen Vertikalverstärkern 
und >1 GHz Bandbreite...

von derguteweka (Gast)


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Moin,

Obwohl ich hier seit 30 Jahren mit einem Hameg HM-103 nach dessen 
Moeglichkeiten voellig zufrieden bin (und auch begeisterter 
Componenten-Tester Verwender), wuerd' ich mir doch keines dieser 
Altersklasse fuer >50 EUR zulegen. Zumindest nicht als erstes und 
Haupt-Messgeraet.

So gut und unzerstoerbar die auch sind; sie altern halt auch. Und bei 
aller Begeisterung fuer gute, alte, langlebige Analogtechnik - wenn ich 
150 Ocken fuer so ne olle Kiste ausgegeben hab', und 'ne Woche spaeter 
geht nix mehr, dann ist auch erstmal wurscht, dass das vielleicht garnix 
ernsthaftes ist - aber ich hab' dann erstmal einen Haufen Geld fuer 
einen Haufen Schrott rausgeschmissen und kann nix damit messen.

100-150 EUR ist ihmo einfach eine schlechte Basis fuer ein Scope. 
Entweder deutlich drunter, dann kann man nix falsch machen und wenns nix 
taugt, kann man's eher als Lehrgeld verbuchen oder eben eher in der 300 
EUR Klasse, da dann schon irgendeinen neuen Digitalkram incl. 
Herstellergarantie. Bei dem natuerlich klar ist, dass der keine 30+ 
Jahre halten wird, so wie ein Hameg aus den 80ern.
Dafuer aber doch z.B. eine verlaessliche, genaue Zeitbasis hat, ganz 
andere Triggermoeglichkeiten, Abspeichern von Bildern ohne Kamera,etc. 
bla.

Die Frage ist ja auch immer: Warum verkauft denn jemand sein 30 Jahre 
altes Hameg? Ich kaeme bei meinem niemals auf diese Idee, selbst wenn 
ich 10 Tektronixe, LeCroys, Rigols, Fluke und hastenichgesehen rumstehen 
haette...

Gruss
WK

von Ralph B. (rberres)


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derguteweka schrieb:
> oder eben eher in der 300
> EUR Klasse, da dann schon irgendeinen neuen Digitalkram incl.
> Herstellergarantie.

Naja für einen Anfänger ist es oft nicht leicht die Anzeigeergebnisse 
eines Low-Kost Digital-Scopes richtig zu interpretieren.

Oft ist die angezeigte Kurve dieser Preisklasse von der Realität weit 
entfernt.

Sei es durch Aliasingprodukte , sei es das bei den geringen 
Bildschirmauflösungen der Billigscopes ein Sinus einfach gruselig 
aussieht, sei es das die Haptik einfach gewöhnungsbedürftig ist.
sei es weil die Bedienung grottentief langsam ist, sei es weil man sich 
in hunderte von Menüs verläuft, dessen Funktionen sich ein Anfänger 
nicht erschließt.

Nicht umsonst werden immer noch Digitale Scopes von renomierten Firmen 
verkauft, die bei angeblich gleichen Leistungsniveaus das vielfache von 
den Billigheimern kosten.

Daraus müsste man jetzt schließen, das all diese Firmen , die in den 
höheren Preissegmenten einsteigen blöde sind, da sie die selben 
Leistungen aus China weit billiger bekommen.

Ich bleibe deswegen bei der Aussage, das für einen Anfänger ein 
bewährtes preiswertes gebrauchtes Analogscope zunächst mal die bessere 
Wahl ist.

Später werden die Ansprüche wachsen und spezifizierter werden.

Bis dahin hat er gelernt die Anzeige richtig zu interpretieren, und er 
wird dann auch ohne unsere Beratung das für ihn richtige Scope finden.

Ralph Berres

von derguteweka (Gast)


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Moin,

Klaro, auf einem alten Gaul lernt man das Reiten, das bestreit' ich 
nicht. Nur: Wenn die Preisgestaltung des alten Gauls so ist, dass man 
dafuer auch schon ein halbes, junges Billigrennpferd kriegen kann - und 
es eben durchaus passieren kann, dass der alte Gaul nach einer Woche nur 
noch fuer 'ne Salami taugt, und eben nicht mehr zum reiten lernen... 
Dann sollt' man das auch mal ansprechen.

Gruss
WK

von Nemesis (Gast)


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Wenn man nicht viel Geld anlegen will, dann muss man schon das Risiko
eingehen, dass an der gekauften Sache ein Haken ist. Im schlimmsten
Fall achtet man eben drauf, dass eine Garantie oder Gewährleistung
mit angeboten wird oder man wählt nur solche Angebote aus, wo man
wenigstens durch beschaffbare Dokumentation eine matte Chance hat,
einen Defekt selbst zu reparieren. Ist man damit überfordert gibt
es da draußen Leute, die Kenntnisse und Erfahrung haben, die auf
dem gleichen Weg solche Geräte aufkaufen, reparieren und wieder
anbieten. Ein Vermögen zu verlieren, ist da nicht zu erwarten.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Ah, der rberres-FUD zu Chinascopes.

- Aliasing haben alle DSOs (deswegen stellt man die Zeitbasis genau 
umgekehrt rum ein wie bei einem Analogoszi, nämlich von den schnellen 
s/div zu den langsamen)
- 800x480 ist heutzutage auch bei den billigsten Henkelmänner Standard 
(womit die Bildschirmauflösung ein gutes Stück über allen 90er Jahre 
Scopes liegt. Die oft empfohlenen HP 546xx haben etwa 500x250 Pixel)
- Klar ist die Haptik nicht die beste. Das ist zu erwarten und vorher 
bekannt bzw. merkt man es beim Ausprobieren, sprich, das ist Teil des 
Preiskompromisses
- Ebenso sollte eigentlich klar sein, dass ein günstiges DSO bei 
komplizierteren Sachen langsam wird, etwa FFT oder tiefem Speicher. Auch 
dürfte jedem klar sein, dass die günstigen DSOs nicht die gleichen 
Analysefähigkeiten wie hochwertige Windows-Oszis haben (um mal die 
Extreme zu bennen).

Es gibt ganz andere, reale Kritikpunkte an bestimmten DSOs. So ist 
z.B. Averaging bei Hantek/Tekway 5000B sehr langsam, die Anzeige hat bei 
der Triggerverzögerung manchmal Bugs, kein Intensity Grading, ungefähr 5 
waveforms/s bei 1 Mpts Speichertiefe, ...

Im Gegenzug kriegt man für wenige hundert Euro ein DSO mit dreistelliger 
single-shot Bandbreite und Farbbildschirm. (Ersteres bedeutet insb. dass 
es keine ETS-Artefakte gibt wie bei den meisten der 90er Jahre Scopes, 
die treten nämlich auch bei zu schnellen s/div auf und sind generell 
schwieriger zu erkennen als Aliasing bei einem Echtzeitscope. Von 
wiederholbaren Wellenformen reden wir da noch gar nicht ... so ein Scope 
kann man IMHO keinem Anfänger empfehlen. Mit denen hat man wirklich 
verwirrende Anzeigen.)

Das heißt natürlich nicht, dass so eins immer die richtige Wahl ist. Wie 
gesagt. Preis. Leistung. Kompromisse.

: Bearbeitet durch User
von Lukas K. (carrotindustries)


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Marian B. schrieb:
> - Aliasing haben alle DSOs (deswegen stellt man die Zeitbasis genau
> umgekehrt rum ein wie bei einem Analogoszi, nämlich von den schnellen
> s/div zu den langsamen)

Nein. Antialiasing hat man schon in den 90ern durch durch Dithern des 
Sample-Taktes hinbekommen: http://www.google.com.ar/patents/US5115189 
Bei RIGOL gibt's so nen Schalter Antialiasing, aber keine Ahnung was der 
macht.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Gänzlich verhindern ist ohne analoge Filter praktisch nicht machbar, 
wobei Dithering schon sehr viel bringt, das stimmt.

Die umgedrehte Bedienung (die so übrigens in Oszi-'Kursen' gelehrt wird) 
verhindert es dagegen immer.

Meistens aber eh kein Thema, weil man ungefähr weiß, was man sich 
anschauen will...

von Mark S. (voltwide)


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Ich gehöre noch zur "Generation Hameg" und habe lange Jahre damit 
gearbeitet. Seit 15 Jahren benutze ich DSOs und habe meinen Hameg312 
schon vor vielen Jahren verschenkt. In meinem Bastelkeller steht zwar 
ein analoges Iwatsu-Oszilloskop mit Delay-Time-Trigger, das ich aber nur 
in Notfällen benutze. Es macht einfach keinen Spass mehr damit, 
stattdessen bringe ich das Tek-DSO von der Arbeit mit nach Hause. Es 
fehlt einfach an Bedienungskomfort, nämlich

-Einblendung der Zeit- und Amplitufeneinstellungen
-Messung der Frequenz
-Messung der Effektiv-, Scheitel- und Mittelwerte
-Messung von Anstiegszeiten
-Messung von Einschaltdauern, Verzögerungen, Tastverhältnissen
-Mittelwertbildung für entrauschte Darstellung
-Bildschirm abspeichern als Datei für Dokumentation
u.v.m.
Die Messfunktionen ersetzen einen ganzen Messgerätepark der 
herkömmlichen Art!
Dies ist heute Standard auch in der preiswerten Klasse aka Rigol oder GW 
Instek.

: Bearbeitet durch User
von Lukas K. (carrotindustries)


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Mark S. schrieb:
> -Einblendung der Zeit- und Amplitufeneinstellungen

Dafür braucht man aber nun wirklich kein Digiskop: 
http://w140.com/tekwiki/wiki/7000_series_readout_system

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Die sind auch kein Kühlschrankformat.

Okay, eine große Minibar vielleicht... :-)

: Bearbeitet durch User
von Crush (Gast)


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Mhm, leider ist das 1004 nicht mehr erhältlich und auch das 604 leider 
auch nicht mehr. Das 203 ist aber noch verfügbar.

Die 20MHz sollten ja für den Anfang reichen (oder?) oder sollte ich dann 
doch lieber versuchen, ein 40, 60 oder sogar 100MHz Oszilloskop von 
Hameg zu ergattern?

Ich habe auch mal in den letzten paar Tagen ein paar Auktionen bei ebay 
beobachtet und da gehen die Geräte mit echt hohen Preises weg. Selbst 
die 2xx, 3xx gehen teilweise mit knapp 100 Euro weg und die anderen 
Teilweise bei weit über 100 Euro, fast sogar 200 Euro.

Sollte ich denn da lieber versuchen, wenn ich denn schon keins mit 4ßHz+ 
kriegen sollte, ein 204 oder 205 Modell zu kriegen? Das sind ja die 
"etwas neueren" Modelle oder? Die 3xx Modelle scheinen ja älter zu sein.

Ich bin auch wohl bereit das Risiko eines Versands oder eines kaputten 
Geräts einzugehen aber ich habe ja auch die Möglichkeit, bei dem einem 
Händler mit 203-4 Modell vorbeizuschauen und es dann zu kaufen.

Ich würde aber sowieso nur bei Händlern mit wenigstens ein paar 
Bewertungen kaufen und dabei auch möglichst gut bewertet natürlich. Ich 
kaufe nicht bei Verkäufern, die null Bewertungen haben oder ein paar und 
dann viele schlechte. Sowas wäre mir dann doch ein wenig zu 
"gefährlich".

von René F. (Gast)


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Ich hätte noch ein Grundig MO22 rumliegen, es ist vollfunktionsfähig, 
die Röhre hat noch eine sehr gute Helligkeit, ein Manko hätte es 
allerdings, es fehlen die Drehregler für Focus und Intens (lassen sich 
trotzdem noch mit Schlitzschraubendreher bedienen)

So ein paar Eckdaten:
2 Kanäle
20MHz Bandbreite
Intens. Mod. Option verbaut
2 Zeitbasen
1. Zeitbasis hat auch eine Automatik welche den richtigen Ablenkfaktor 
einstellt und über LEDs anzeigt.
Oszi hat einen externen Triggereingang
Kann Signaleauch invertiert darstellen, man kann auswählen auf welche 
Flanke es triggern soll etc..

Wer Interesse hat kann mir ein vernünftiges Angebot zusenden ansonsten 
landet es wohl demnächst aufgrund von Platzmangel in der Bucht.

von Ralph B. (rberres)


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Falls dein Händler um die Ecke den HM203 für 50 Euro noch hat, würde ich 
es jetzt kaufen.

Du siehst ja selbst wie hoch diese Geräte noch gehandelt werden.

1. es ist schon schwierig für 50 Euro überhaupt ein brauchbares Oszi zu 
bekommen.
2. Es ist ein Händler um die Ecke.

Das heißt du kannst dir vor Kauf wenigstens das Gerät ansehen, ob es 
funktioniert, und ob es Macken hat.

Schaue dabei auf folgende Kriterien.

1. Ist der Strahl noch hell.

2. Haben die 3 Stufenschalter ( Eingangsempfindlichkeit Kanal1 Kanal2 
Zeitbasis ) Wackelkontakt? setzen sie womöglich aus?

Dann lieber Finger weg. Das kann man in vielen Fällen zwar noch mal 
reparieren, jedoch nicht immer.

3. Die Kleinen Knöpfe auf den Stufenschalter, lassen sich die 
einwandfrei drehen? Ist die Kalibrier-Raststellung spürbar?

Wenn sie durchdrehen ist die Plastikkupplung intern gerissen. Diese kann 
man aber ersetzen. Das Ersatzteil ist bei Hameg für wenig Geld immer 
noch verfügbar.

Ansonsten mal überprüfen ob die Zeiten der Zeitbasis und die 
eingestellte Empfindlichkeit an den Eingangskanälen stimmt. Das kann man 
mit dem 1KHz Rechtecksignal vorne an der Frontplatte prüfen.

Dabei kann man gleichzeitig sehen, ob das Signal noch einwandfrei 
rechteckig ist. Das heist mit geraden Dächern ohne Überschwingen oder 
Hänger am Ende des Daches.

Ratsam wäre es , wenn du jemanden mitbringst, der Erfahrung mit 
Oszillografen hat, und für dich vor Ort prüft.

Für 50 Euro wird der Händler vermutlich kaum dir das Gerät zur Probe 
mitgeben.

Ralph Berres

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