Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Wie dieses Material bearbeiten Brauche Hilfe.


von Frank Norbert Stein *. (franknstein)


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Moin, moin,

die Situation:
Bei uns in der Nähe liegt gut verwendbares Material in grossen Mengen 
(gesch. mehrere 100qm) herum und soll irgendwann mal entsorgt werden. Es 
handelt sich offenbar um Reste von mehreren Meter breiten Förderbändern, 
die im Kohletagebau benutzt wurden, kleines Musterstück Bild 1. Das 
Trägermaterial ist hartgummiartig und innen eng mit Stahlseilen (10mm) 
durchzogen, Bild 2. Die Gesamtdicke dieser Bänder ist ca. 25mm und sie 
sind natürlich sehr schwer, bestimmt >40Kg/qm (geschätzt).

Dieses Zeug eignet sich sicher ideal als strapazierfähigen Bodenbelag 
für Scheunen, Garagen etc. und deswegen sind hier im Dorf einige Leute 
(wie auch ich) interessiert einiges davon per Traktor wegzuschleppen und 
heimisch zu verwenden. Keine Sorge, das wäre erlaubt und bereits mit dem 
Eigentümer abgeklärt.  :-)

Das Problem:
Diese Bänder müssten logischerweise auf individuelles Mass geschnitten 
werden, damit sie z.B. in eine Garage passen. Ich habe versucht mit 
einer grossen Flex (ca. 1000W, Metallscheibe) das Musterstück zu 
durchtrennen. Für den in Bild 1 sichtbaren Schnitt (ca. 20cm) brauchte 
ich etwa 20 Minuten und war danach mit Gummipartikeln übersäht. Das kann 
also nicht der richtige Weg sein.

Jemand hier im Dorf meinte, dass er sah wie diese Bänder früher mal 
zertrennt wurden und zwar mit einem benzingetriebenen Gerät, ähnlich 
einer übergrossen Flex und bestimmt mit einer besonderen Trennscheibe. 
Da das aber schon sehr, sehr lange her ist, konnte der gute Mann weitere 
Details nicht mehr angeben.

Die Frage:
Kennt vielleicht jemand dieses Material und könnte mir einen Tipp zur 
Verarbeitung geben? Insbesondere fachliche Suchbegriffe für spezielle 
Werkzeuge/Trennscheiben? Ideal wäre die Mietmöglichkeit einer tragbaren 
Maschine, bzw. Werkzeug.

Vielen, vielen Dank von
Frank

P.S. Das kleine Musterstück lag so sehr viele Jahren herum, daher sind 
die offen sichtbaren Stahlseile angerostet. Ich bin sicher, innerhalb 
dieser Matten sind die Seile einwandfrei.

: Verschoben durch Moderator
von Bernd F. (metallfunk)


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Kleine Flex mit Diamantscheibe.

Obwohl Diamantscheiben für Stahl nicht erste Wahl sind.
( Diamantscheibe für armierten Beton benutzen )

Aber das wird ganz schön nach verbranntem Gummi riechen :)

Das mit den Gummipartikeln wird eher schlimmer!

Eine Alternative wäre eventuell eine große Blechschere, es könnte
aber sein, dass die Stahlseile die Messer zerstören.

Ich würde das nicht probieren.

Grüße Bernd

: Bearbeitet durch User
von Frank Norbert Stein *. (franknstein)


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Bernd F. schrieb:
> Diamantscheibe für armierten Beton benutzen

Besten Dank, werde ich versuchen.

Bernd F. schrieb:
> nach verbranntem Gummi riechen

Egal, es wird im Freien gearbeitet.  :-)

Bernd F. schrieb:
> große Blechschere

vermutl. zu schwer zum Transportieren.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das dürfte am besten mit Wasserstrahlschneiden gehen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserstrahlschneidemaschine

von H. O. (oster)


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Frank N. S. schrieb:
>> Diamantscheibe für armierten Beton benutzen
>
> Besten Dank, werde ich versuchen.

Das wird ein Spass, ein stinkender.
So Verbundmaterial kann man oft nur schneidend/saegend bearbeiten.

Wenns nicht so massiv waere, Elektrofuchsschwanz, Saebelsaege.
(Das hat ja schon was von der Art eines Stahlguertelreifens, die kann 
man damit gut zerlegen, passendes Saegeblatt voraussgesetzt.)

von Frank Norbert Stein *. (franknstein)


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Rufus Τ. F. schrieb:
> mit Wasserstrahlschneiden

Ja, bestimmt.  :-)

Ich fürchte nur, selbst wenn ich ein solches Gerät mieten könnte, dass 
die Kosten hierfür den Wert (unsere geplanten Bodenbeläge) ein 
Vielfaches übersteigen wird.  :-(

von Claus M. (energy)


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Hört sich nach Messi an... Kein wunder ist der Eigentümer froh, wenn 
jemand den Sondermüll wegschafft.

von Pragmatiker (Gast)


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Warum will man sich solchen Sondermüll in den Schuppen/Scheune legen?

Irgendwann muss man es selbst entsorgen, und dann hat man die A-Karte 
und kann eine Menge Geld ausgeben, da Müll nach Gewicht abgerechnet 
wird. Und Müll wird in Zukunft nicht billiger, die Anforderungen an 
Sortenreinheit größer.

von Michael B. (alter_mann)


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Mit einem gewöhnlichen Winkelschleifer wird das nichts.
Eine Stichsäge wird vermutlich auch an der Materialstärke scheitern.
Aber mit roher Gewalt vielleicht? Trennjäger (auch Motorhexe genannt) 
kann man sicher mieten.

von MaWin (Gast)


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Frank N. S. schrieb:
> Dieses Zeug eignet sich sicher ideal als strapazierfähigen Bodenbelag
> für Scheunen, Garagen etc.

Die Matten werden als rutschige Fahrbahn verwendet

http://www.berliner-kurier.de/polizei-justiz/immer-mehr-unfaelle-aktionstag--polizei-knoepft-sich-senioren-vor,7169126,31038190.html

vielleicht findet man dort jemanden, der weiss, wie sie zugeschnitten 
wurden.

von Schleby N. (schleby)


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Flex (Einhandwinkelschleifer) egal mit was für einer Scheibe und Gummi 
sind eine gefährliche Kombination lass dir das gesagt sein.

von Bussard (Gast)


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Vor etlichen Jahren habe ich gesehen, daß Fugenschneider in etwa dieser 
Art
http://www.werzner-maschinen.de/?page=Vermietung&cat=0&id=2532
dafür genommen wurden, allerdings wurde die Trennscheibe beidseitig mit 
reichlich fließendem Wasser gekühlt, ob mehr des Gummidrecks wegen oder 
der Temperatur der Scheibe, ist unklar.

Gruß

von Reinhard #. (gruebler)


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Bernd F. schrieb:
> Obwohl Diamantscheiben für Stahl nicht erste Wahl sind.
> ( Diamantscheibe für armierten Beton benutzen )

Das kann ich bestätigen.
Beim THW haben wir mal mit Diamant bestückten
Hohlbohrern Sprenglöcher in Betonwände gebohrt.
Durch den Beton ging es wie durch Butter. Beim
Stahl ging es kaum weiter.
Wie haben die Löcher dann mit einer Sauerstoff-
lanze gemacht.

von Nemesis (Gast)


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Ist die Armut in diesem Land schon so verbreitet, dass man genötigt
wird, Abfall zu verwerten? Der Aufwand würde dem Nutzen keinesfalls
gerecht werden.

von F. F. (foldi)


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Ich glaube da bin ich dann der einzige hier, der das weiß.

Da ich in meiner ersten Ausbildung "Bergmechaniker" gelernt habe, hatte 
ich das auch sogar selbst schon gemacht.

Dort hatte ich auch zum ersten Mal solche Stichsägen gesehen. Heute gibt 
es die in jedem Baumarkt elektrisch betrieben. Unsere waren natürlich 
groß und schwer und mit Druckluft betrieben.
Wir hatten ähnliche wie diese hier:
https://www.dimu.de/dimu-dl-rohrstichsaege-rri-8460.html

Wichtig ist sicher das richtige Sägeblatt zu haben.

Nachtrag in eigener Sache:

Ich hatte das schon wieder völlig vergessen, dass ich mit dem 
Reparaturtrupp selbst schon unterwegs war und Untertage mal ein Band 
repariert hatte.
Bei diesen Reparaturen kommt so eine Art Reißverschluss dazwischen. 
Übertage werden die Bänder vulkanisiert.

Übrigens wäre das sicher nicht der erste Tierstall, der so was als Boden 
bekommen hat.

: Bearbeitet durch User
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