Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik PAL/NTSC Digitalisieren (suche geeigneten Encoder/Decoder)


von Jonas T. (blackfire)


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Hallo Community,

ich möchte in meinen Projekt ein Videosignal digitalisieren und es über 
einen Sender senden. Natürlich kommt dazwischen noch ein Prozessor den 
ich entsprechend programmieren möchte. Deswegen suche ich einen PAL/NTSC 
encoder und decoder der passend ist und gut dokumentiert ist oder wo es 
schon ein (Beispiel) gibt.

Nur sind die meisten Chips auf SMD-Basis, das nur etwas unpraktisch zum 
Löten ist. Kann mir da jemand etwas empfehlen? Die Frequenz muss nicht 
so klein sein, ich brauche keine 30 Bilder in der Sekunde, umso weniger 
umso besser! Ich werde später sowieso alles auf ungefähr 10-15fps 
bringen.

Ich hoffe mir kann da jemand helfen.

von Oleg A. (oga)


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Jonas T. schrieb:
> ich möchte in meinen Projekt ein Videosignal digitalisieren

Da Du von PAL/NTSC schreibst, nehme ich an, dass du ein analoges 
Kompositsignal (FBAS) digitalisieren möchtest. Wusste gar nicht dass es 
sowas noch gibt.
Ein solches Signal must Du nicht unbedingt erst in seine Bestandteile 
zerlegen, Du kanst es auch so digitalisieren.
Für ein FBAS reichen 8bit und für den Clock am besten die dreifache 
Farbträgerfrequenz.

von Stefan F. (Gast)


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Also brauchst du einen A/D Wandler und einen D/A Wandler mit wenigstens 
13Mhz Abtastrate.

von klausr (Gast)


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Da hast du dir was vorgenommen. Ich würde ja sowas 
http://www.reichelt.de/?ARTICLE=132720 (oder was ähnliches) nehmen und 
schauen, ob es dafür Linux-Treiber gibt. Das ganze dann an einen RPi. 
Auf der anderen Seite decodiert dann ein Rpi den Datenstrom wieder. 
Diese Herangehensweise hätte die Chance, dass du mit dem Projekt evtl. 
fertig wirst. Senden dann per WLAN. Nur: Warum nicht gleich eine fertige 
Videostrecke im 2,4 oder 5 GHz Bereich nehmen?

Alternativ (jetzt aber um Größenordnungen schwieriger) den Treiber 
sezieren und das ganze an einem 32-bit µC mit Host USB 
nachprogrammieren. Einzeln wirst du diese Video->MPEG Grabber Chips eh 
nicht bekommen. Außerdem sind die vermutlich BGA, also kann man das mit 
Hausmitteln gar nicht mehr löten.

Woher nimmst du deinen Sender? Selbst bauen? -> keine Zulassung. Selbst 
Funkamateure haben nach den Frequenzbelegungsplänen keine hinreichend 
große Bandbreite.

Nur so als Info: Geht man diese Geschichte auf Chip-Basis an (man baut 
also alles vom fertigen Chip ab selber) wäre der Sender wohl alleine 
eine Diplomarbeit, vom Video En- und Decoder ganz zu schweigen.

Was eher zu machen wäre, ist die Übertragung von Standbildern. Da reicht 
ein Cortex-M4 locker. Machen Funkamateure mit SSTV.

von Jonas T. (blackfire)


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Okey danke erstmal für die schnellen Antworten.
Ich glaube ich habe mich etwas undeutlich ausgedrückt.

Erstmal zum Senden:
 -> Ich nutze einen fertigen Sender allerdings einer der auf PPM 
basiert, die Umsetzung der Daten mach ich über den kleinen Prozessor, 
der die dann entsprechend aufbereitet.

Video
 -> Wieso sollte es das nicht-mehr geben, ich spreche von den 
Videosignal welches über die gelben Cinch-Stecker kommt, es ist kein S/W 
es kommt mit Farbe von einer Webcam.

Es sollte in die richtung solcher Chips gehen: 
http://www.ti.com/lit/ds/slas183/slas183.pdf

Ja klar würde das mit einen RPi gehen, aber ich wollte dazu nicht erst 
einen halben PC verwenden ...

von klausr (Gast)


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Welche Bandbreite hat denn dein Sender? PPM klingt nach einem 
Fernsteuer-FSK Sender, die haben eine minimale Bandbreite. Da gehen nur 
Standbilder und es dauert Minuten pro Bild.

von klausr (Gast)


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klausr schrieb:
> die haben eine minimale Bandbreite

Ich sollte besser schreiben "...die haben eine minimale nutzbare 
Bandbreite."

von Jonas T. (blackfire)


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Den Sender den ich verwenden möchte ist auf 433MHz mit 5mw und hat 8 
Channel, Die Daten werden entsprechend komprimiert. Der Sender sendet 
mit 50kHz.

: Bearbeitet durch User
von klausr (Gast)


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Jonas T. schrieb:
> 50kHz

Dann gehen bestenfalls 25kBit/s, also ca. 3 kByte/s. Komprimier doch mal 
ein kleines Bild auf 3 kByte herunter... und du willst ja 10-15 Bilder/s 
senden. Dann hättest du pro Bild noch 300 Byte. ;-)

Also: Vergiss Farbe, nimm ein STM32F401 Discovery. Das hat einen 2.4 
MSPS 12- Bit wandler an Bord. Du kannst das Bildsignal damit direkt 
sampeln, nur den Farbträger musst du vorher weg filtern. Dann kannst du 
nach Herzenslust Komprimieralgorithmen ausprobieren, um dein Bild 
irgendwie auf 300-3000 Byte Größe zu bekommen.

Oder halt gleich sowas: http://www.reichelt.de/?&ARTICLE=120257

von Stefan F. (Gast)


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> Den Sender den ich verwenden möchte ist auf 433MHz

Dauersenden ist nur bis maximal 1mW erlaubt. Bei höheren Leistungen 
darfst du nur 10% der Zeit senden.

Soweit ich weiss, wurde die allgemeine Erlaubnis für den Betrieb von 433 
Mhz Funkstrecken bis 2020 befristet.

Ich vermute, dass Kanalbündelung einer besonderen Genehmigung bedarf, da 
dies dem Grundgedanken (freies Netz für alle) widerspricht. Mit 8 
Kanälen nimmst du 7 anderen Leuten die Chance, das netz zu nutzen.

von Harald W. (wilhelms)


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Jonas T. schrieb:

> ich möchte in meinen Projekt ein Videosignal digitalisieren und es über
> einen Sender senden.

Eigentlich wurde so etwas immer analog gesendet. Ein geeigneter
Sender ist z.B. in alten Videorecordern eingebaut.
Der passende Empfänger dafür nennt sich Fernsehempfänger. :-)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Harald W. schrieb:
> Eigentlich wurde so etwas immer analog gesendet.

Der Bandbreitenbedarf dafür aber ist enorm.

Sofern es nicht zwangsweise auf alles-aus-einzelnen-ICs-selbst-basteln 
hinauslaufen muss, könnte ein Raspberry Pi zusammen mit einem 
USB-Videodigitalisierer auf der einen Seite der Übertragungsstrecke den 
Job der Aufbereitung übernehmen - die Daten können mit irgendeinem 
geeigneten Videokompressionsverfahren auf 160x100 Pixel mit 15fps 
reduziert werden und als Videostream über eine PPP-Verbindung (IP über 
serielle Schnittstelle und dann auch die gewünschte Funkverbindung) an 
einen zweiten Raspberry Pi übertragen werden, der nicht sehr viel mehr 
macht, als die Daten zu empfangen, zu decodieren und über seine eh' 
vorhandene Videoschnittstelle darzustellen. Einen 
Composite-Video-Ausgang hat das Ding ja sogar.

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