Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Frage zur inneren Spannung von Universalmotoren


von Universalmotor (Gast)


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Hallo,

ich habe eine kleine Frage zum Ersatzschaltbild eines Universalmotors. 
Dabei handelt es sich ja im Prinzip um einen Reihenschlussmotor, der mit 
einer einphasigen Wechselspannung betrieben wird. Für die Berechnung des 
Ankerstroms brauche ich ja unter anderem die innere Spannung, die im 
Anker induziert wird. In der Literatur findet man allerdings zur 
Phasenlage dieser Spannung widersprüchliche Angaben. Welche Phasenlage 
hat diese Spannung? Rein logisch würde ich sagen, dass diese Spannung 
die gleiche Frequenz wie der Strom hat, da dieser ja einerseits für das 
Erregerfeld als auch das Drehmoment verantwortlich ist. Anderen Quellen 
zufolge soll die Spannung jedoch die Phasenlage der Netzspannung 
haben...
Kann mir da jemand weiterhelfen?

Gruß

von Elektrofan (Gast)


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Die generierte Ankerspannung ist in jedem Augenblick proportional zu 
Drehzahl und Strom; hat also Netzfrequenz.
Das Drehmoment ist in jedem Augenblick proportional zum Quadrat des 
Stromes, schwankt also mit doppelter Netzfrequenz.

Anker- und (mehr noch die) Feldwicklung bilden einen zusätzlichen 
induktiven Widerstand, und bedingen so eine induktive Phasenverschiebung 
des Stroms.

(Meine Eltern hatten noch einen Staubsauger, auf dessen Typenschild 
deswegen
"220 V ~"  und "180 V =" angegeben waren.)

von lrep (Gast)


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Elektrofan schrieb:
> Die generierte Ankerspannung ist in jedem Augenblick proportional zu
> Drehzahl und Strom; hat also Netzfrequenz

Das ist jedenfalls das, was man an den Bürsten sieht.
Den Unterschied zwischen der Gegen-EMK und der Klemmenspannung wollen 
wir einmal vernachlässigen, denn er ist bei einem vernünftig 
konstruierten Motor, also bei geringen ohmschen Spanungsabfall, gering.

Intern erzeugen die Ankerwicklungen aber selbst bei Betrieb mit 
Gleichstrom eine Wechselspannung, deren Höhe proportional zu Magnetfeld 
und Drehzahl ist, und deren Frequenz proportional zur Drehzahl ist.

Bei Betrieb mit Wechselstrom liegt also an der einzelnen Ankerwicklung 
eine Spannung an, deren Kurvenform dem Produkt von Sinusschwingungen mit 
den Frequenzen von Netzfrequenz und Drehzahl entspricht.

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