Guten Abend! Wollte einige Missverständnisse bei den Grundlagen aus dem Weg räumen. 1. Frage: Lineare reale Spannungsquellen werden in der Netzwerktheorie allgemein wie in (1) dargestellt. Wenn ich das wie in (2) zeichnen würde, dann wäre es doch nicht dasselbe, oder? Bei (1) liegt am Widerstand unten das positive Potential der Spannungsquelle an und bei (2) liegt es auf Masse. Ist das richtig? 2. Frage: Wenn ich Spannungsquellen mit unterschiedlicher Urspannung parallel schalte, wie kann ich mir das praktisch erklären, warum sich dort dann ein ganz anderes Potential einstellt? Ich kann sie ja zu einer Stromquelle umwandeln, die Innenwiderstände parallel zusammenfassen und dann als Ersatzspannungsquelle und als Ersatzinnenwiderstand darstellen. Ist das nur in der Theorie möglich oder auch in der Praxis? Fließen Ausgleichsströme zwischen den Quellen oder wie kommt das zustande? Vielen Dank im Voraus.
mocc87 schrieb: > Lineare reale Spannungsquellen werden in der Netzwerktheorie allgemein > wie in (1) dargestellt. Wenn ich das wie in (2) zeichnen würde, dann > wäre es doch nicht dasselbe, oder? Bei (1) liegt am Widerstand unten das > positive Potential der Spannungsquelle an und bei (2) liegt es auf > Masse. Ist das richtig? Bei der Netzwerktheorie ist die Reihenfolge zweier Elemente in einem Strompfad ohne Abzweigung ganz egal. Fall 1 ist völlig gleichwertig zu Fall 2. mocc87 schrieb: > Wenn ich Spannungsquellen mit unterschiedlicher Urspannung parallel > schalte, wie kann ich mir das praktisch erklären, warum sich dort dann > ein ganz anderes Potential einstellt? Ich kann sie ja zu einer > Stromquelle umwandeln, die Innenwiderstände parallel zusammenfassen und > dann als Ersatzspannungsquelle und als Ersatzinnenwiderstand darstelle Es gibt einfach eine Spannungsteilung, die Differenzspannung wird durch r1,r2 aufgeteilt. Die Ersatzspannungsquelle liefert eine black-box, die das Verhalten zwischen ihren beiden Klemmen beschreibt, sich aber um den Ausgleichsstrom (U1-U2)/ (R1+R2) überhaupt nicht kümmert. In der Praxis spielt der Ausgleichsstrom oft eine große Rolle. Die Ersatzspannungsquelle ist eine Rechenhilfe und vereinfacht das System U1,U2,R1,U1 zu einem nur theoretisch bestehenden System aus U0 und Ri, hat aber dann mit dem real existierenden Ausgleichsstrom nichts zu tun.
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Danke für Deine schnelle Antwort! Auch wenn es in der Netzwerktheorie keine große Rolle spielt, war meine "Analyse" richtig, was die Potentiale betrifft? Zu der zweiten Frage: Wie meinst Du das genau mit der Spannungsaufteilung. Die Widerstände sind doch "eigentlich parallel" geschaltet.
Ach ... selbstverständlich sind sie nicht parallel geschaltet. Da wird auch nichts abgegriffen. Und selbst wenn ich eine Last anschließe, dann muss ich die Quelle doch als aktiven Zweipol für sich betrachten. Was für mich wichtig ist: In der Praxis stellt sich dann aber ein anderes Potential oben aufgrund von Ausgleichsströmen ein? Wenn ich das schon sicher wüsste, wäre ich zufrieden :)
mocc87 schrieb: > Auch wenn es in der Netzwerktheorie keine große Rolle spielt, war meine > "Analyse" richtig, was die Potentiale betrifft? Nein. Das ist eine ERSATZSCHALTUNG. Nicht nur daß der Innenwiderstand gar nicht als einzelnes Bauteil existiert, auch der Verbindungspunkt zwischen Spannungsquelle und Innenwiderstand existiert nicht (oder ist zumindest nicht zugänglich). Die Spannungsquelle als ganzes ist ein Zweipol. Eine Blackbox. Ob der Innenwiderstand oben oder unten ist, oder zweigeteilt oben und unten - all das spielt für das Verhalten dieses Zweipols überhaupt keine Rolle. > Zu der zweiten Frage: Wie meinst Du das genau mit der > Spannungsaufteilung. Die Widerstände sind doch "eigentlich parallel" > geschaltet. Nein. Wenn du das nicht siehst, dann zeichne es halt anders:
1 | Ux |
2 | | |
3 | o--[R1]--*--[R2]--o |
4 | U1 U2 |
5 | o--------*--------o |
6 | _|_ |
Die Widerstände sind in Reihe zwischen die beiden Spannungsquellen geschaltet. Und wenn die Spannungen unterschiedlich sind, dann fließt da ein Strom. Aus der einen Spannungsquelle heraus und in die andere hinein. Mann kann diesen Strom "Ausgleichstrom" nennen. Aber in der Netztheorie ist es einfach nur ein Strom. Die Spannung Ux kann man einfach ausrechnen, weil R1 und R2 einen Spannungsteiler für die Differenzspannung bilden.
Hallo, falls du das Superpositionsprinzip kennst, kannst du es damit lösen. Eine Spannungsquelle wird zum Kurzschluss. D.h. U2 als Kurzschluss: U_out1 = U1* (R2/(R1+R2)) U1 als Kurzschluss: U_out2 = U2* (R1/(R1+R2)) U_out_gesamt = U_out1+U_out2 Um den Ersatzwiderstand zu bekommen schließt du beide Quellen Kurz und schaust von den Klemmen aus in die Schaltung. Der Ersatzwiderstand wäre dann R_ersatz = R1*R2 / R1+R2 Gruß
Zum Superpositionsprinzip ist dieses Video interessant: http://et-tutorials.de/5154/uberlagerungsverfahren-zur-berechnug-der-stromstarke-durch-ein-starthilfekabel-losung/
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