Hallo zusammen. Ich möchte eine Mikrokontrollerschaltung aus einem typischen 230V~ Netz betreiben. Diese Schaltung wird so grob zwischen 1-2µA (Sleep) und 20mA "ziehen". Die Schaltung, um die 3.3V aus dem 230V-Netz zu bekommen, sollte möglichst klein sein. Nachdem ich eine "rein-Widerstands-Lösung" schnell verworfen habe, habe ich mich auf die Suche gemacht und bin auf ein interessantes IC gestoßen, dass wohl sowas machen kann: der UCC28880 von TI http://www.ti.com/product/UCC28880/description (da bei mir das DB nicht aufgeht, habe ich das von Mouser mal angehängt) Mir stellen sich dazu ein paar Fragen: 1. Macht die Schaltung "Figure 17" (Seite 20) das, was ich will? Macht es das IC überhaupt? So wie ich das verstehe, ist das ein Buck-Converter, der mit Spannungen (DC) bis 700V zurecht kommt. Daher braucht man auch die Eingangsgleichrichtung mit D2. 2. Laut der Beschreibung ist der Pin Vdd ein Ausgang. Das IC besitzt intern einen LDO, der aus der Hochspannung 5V macht. Die kann ich aber nicht einfach nehmen und einen 3V3 LDO dran hängen!? Denn wenn ich 20mA ziehe, hieße es ja, das am LDO im UCC28880 eine Spannung von ca 320V abfällt, was bei einem Strom von 20mA 6,4W bedeutet. Da brutzelt der mir doch weg. 3. C1, L2 und C2 wirken laut Beschreibung als Glättung der gleichgerichteten Spannung, sowie als EMI-Filter. Ist die Filterfunktion in den kleinen Dimensionen nötig? Ich habe ein Pout,max von 66mW. Selbst bei einem Wirkungsgrad von 50% (mit fester Last aber eher ~80%) -> Pin,max von 132mW, sind das bei 230V nur ca. 0.5mA. Wenn der Filter nicht nötig wäre, könnte ich mir ein Kondensator und die Spule sparen -> kleinere Baugröße. Das gilt ebenfalls für D3, die laut Beschreibung auch "nur" für EMV-Zwecke genutzt wird. Kann ich das also weglassen, oder wäre das eher suboptimal? 4. Gibt es da vielleicht noch eine Alternative, um 3.3V aus 230VAC zu bekommen? Es soll so flach wie es nur geht sein (maximal/sehr ungern 10mm) was eigentlich die (mir bekannten) Trafos ausschließt. Geld spielt weniger eine Rolle. Wenn die Teile 10€ kosten, dann ist es eben so. Ich habe auch schon überlegt, mir einen Trafo selber zu wickeln. Er braucht ja kaum was aushalten, Wirkungsgrad ist in dem Bereich eher uninteressant und ich kann ihn sehr flach bauen. Ist das gut machbar? Wenn ich aus den 230V~ dadurch schon 5V~ bekomme, wäre der rest ja ein Kinderspiel. Außerdem habe ich drüber nachgedacht, diese billig-china-Handyladegeräte zu kaufen und die Platine daraus zu nehmen. Ich habe auch mal eins gekauft und reingeguckt, alles THT und ansich schon zu groß. Dazu sind die Dinger ja nicht für ihre Haltbarkeit bekannt. Und alles in SMD nachzubauen und den Trafo auslöten (der kritisch von der Höhe war) und dafür dann keine Quelle zu haben... Ich will ggf auch in nem Halben Jahr sowas nochmal bauen können, sprich die Teile beziehen können. Vielen Dank schonmal für alle Antworten.
Warum machst du es nicht wie alle anderen auch? Spendier deiner Schaltung eine Mini-/Micro-USB-Buchse und einen 3.3V-Regler. Dann kannst du ein beliebiges USB-Netzteil/PC/Laptop/USB-Powerbank/etc als Stromquelle benutzen. Eine vom Netz galvanisch getrennte Stromversorgung wirst du nicht kleiner bekommen als aktuelle USB-Ladegeräte - die sind Stand der Technik. Wie wäre es mit einer Batterieversorgung? Evtl reicht ja eine Knopfzelle - klein und billig. Wenn dir das alles zuwider ist, du weißt wie man mit 400V umgeht, deine Schaltung keine von außen berührbare Kontakte hat und dir die galvanische Trennung schnuppe ist, bietet sich bei dem geringen Strom ein Kondensatornetzteil an. Ist klein, billig und einfach (wird deshalb in vielen China-LED-Lampen eingesetzt) und bei unsachgemäßem Gebrauch auch sehr gefährlich.
asdfasd schrieb: > ein Kondensatornetzteil Michael S. schrieb: > 1-2µA (Sleep) und 20mA "ziehen". Der ausreichend spannungs- und feuerfeste Kondensator würde wohl etwas größer werden als ein fertiges, ungefährliches USB-Netzteil.
Die erste Frage wäre, ob deine 5V von den 230V galvanisch getrennt sein müssen. Scheinbar nicht. Die zweite Frage ist, ob du ein normales Stromnetz hast. Vermutlich ja. Da halten solche ICs nicht lange, der 700V Transistor will durch einen 275V Varistor geschützt werden. Ein Varistor braucht zwangsweise eine vorgeschaltete Sicherung. Dann steht die Frage, ob du die EMV Kriterien einhalten musst. Das macht die Eingangsschaltung aufwändiger wegen des Netzfilters. Der Chip liefert 150mA, brauchst du nicht. Ein Kondensatornetzteil kommt für 20mA mit 0.27uF X2 aus. Das dürfte kleiner und robuster sein, braucht aber immer 20mA. http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.3
asdfasd schrieb: > Dann > kannst du ein beliebiges USB-Netzteil/PC/Laptop/USB-Powerbank/etc als > Stromquelle benutzen. Was empfiehlst Du da für eine Bezugsquelle im fernen Osten, die a) günstig b) sicher c) halbwegs langlebig ist. Das ist keine sarkastische Frage sondern ernst gemeint, da sich a,b,c ob nicht ergänzen sondern widersprechen?
asdfasd schrieb: > Warum machst du es nicht wie alle anderen auch? Spendier deiner > Schaltung eine Mini-/Micro-USB-Buchse und einen 3.3V-Regler. Weil kein Platz dafür da ist. asdfasd schrieb: > Eine vom Netz galvanisch getrennte Stromversorgung wirst du nicht > kleiner bekommen als aktuelle USB-Ladegeräte - die sind Stand der > Technik. Jain. Sie sind schon echt klein, aber sie werden den vorhandenen Platz (mein Samsung Ladegerät ist z.B. dicker als 1cm) voll ausnutzen. Und das vermutlich so billig wie möglich, nicht so klein wie möglich. Das Billigding aus China ist auch so groß, wie das von Samsung. Und siehe da, alles THT. Mit SMD bekommt man es dadurch automatisch kleiner hin, allein weil man beidseitig bestücken kann. asdfasd schrieb: > Wie wäre es mit einer Batterieversorgung? Evtl reicht ja eine > Knopfzelle - klein und billig. Ich will die Schaltung entweder mit Batterie oder mit Netzspannung betreiben können. asdfasd schrieb: > bietet sich bei dem geringen Strom > ein Kondensatornetzteil an. oszi40 schrieb: > Der ausreichend spannungs- und feuerfeste Kondensator würde wohl etwas > größer werden als ein fertiges, ungefährliches USB-Netzteil. Ich habe noch nie ein Kondensatornetzteil gebaut, kann das also nicht beurteilen. Es sieht recht klein und simpel aus. Geplant ist es für Unterputz und Aufputz-Gehäuse, daher wäre ein schnelles entflammen eher suboptimal... MaWin schrieb: > Die erste Frage wäre, ob deine 5V von den 230V galvanisch getrennt sein > müssen. > > Scheinbar nicht. > > Die zweite Frage ist, ob du ein normales Stromnetz hast. > > Vermutlich ja. richtig MaWin schrieb: > Da halten solche ICs nicht lange, der 700V Transistor will durch einen > 275V Varistor geschützt werden. Ein Varistor braucht zwangsweise eine > vorgeschaltete Sicherung. Laut Datenblatt sollte es doch aber gehen!? Ist ja da explizit für 115V Aminetz und 230V Euronetz ausgeschrieben... MaWin schrieb: > Der Chip liefert 150mA, brauchst du nicht. bis zu 150mA. Ich brauche ja aber nur maximal 20mA. MaWin schrieb: > Ein Kondensatornetzteil kommt für 20mA mit 0.27uF X2 aus. Das dürfte > kleiner und robuster sein, braucht aber immer 20mA. > > http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9.3 Ich werde es mir mal angucken, bleibt aber mein oben genannter Zweifel/Unsicherheit. Ich baue es lieber irgendwie (Flächenmäßig) doppelt so groß, dafür aber ohne oder mit geringerer Brandgefahr.
oszi40 schrieb: >> 1-2µA (Sleep) und 20mA "ziehen". > > Der ausreichend spannungs- und feuerfeste Kondensator würde wohl etwas > größer werden als ein fertiges, ungefährliches USB-Netzteil. Es kommt auf den mittleren Stromverbrauch an. Für die 20mA-Last kann man Energie zwischenspeichern. Kommt man unter 1mA, würde schon ein Vorwiderstand an 230V~ reichen.
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