Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik AudioSwitch: Lautes Plopp verbunden mit einem Tiefpass


von Darkchaos (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hey Leute,
Der Titel ist ziemlich unklar, ich muss ein wenig ausholen.

Ich habe mir ein Gerät gebaut, ein "AudioSwitch". Der AudioSwitch 
schaltet mithilfe eines µC verschiedene Cinch-Kanäle durch. Das ist im 
Prinzip für folgendes Gut: Ich hab halt mehrere Signalquellen und die 
mit der höchsten Priorität die an ist, wird abgespielt.

Mein Problem ist, dass ich wohl irgendwo gepfuscht habe, alle ~10 Tage 
kommt es zu einem Symptom. Da das Gerät gerade verbaut ist, kann ich 
nicht kurz alle Leitungen nachmessen und reparieren. Ich würde 
vermutlich ohnehin nichts finden, daher hoffe ich, dass hier jemand 
anhand der Symptome auf eine Idee kommt, wo die Fehlerquelle vermutlich 
liegen kann.

Nun zum Symptom:
Direkt sobald ich den Switch einschalte gibt es ein lautes Plopp. Wenn 
ich dann am nächsten morgen ihn einschalte, dann geht alles wieder.

Abundzu hört man ein leichtes Knacken, wie als würde sich der Plopp 
ankündigen :D
Der Plopp Sound hört sich übrigens genau so an, als würde man einen 
Stecker (zB 3.5mm) einstecken. [Aber nicht das 50Hz brummen ;)].

Seit neuestem fällt mir auf, dass wenn am Anfang der Plopp da war, dass 
der Bass dann viel extremer ist, bzw. wenn es nicht Ploppt wohl irgendwo 
ein Tiefpass zu groß wird. [Hier gibt's zwei Varianten. Die erste senkt 
den Bass nur so wenig ab, dass man nicht von nem Tiefpass sprechen kann 
und die zweite Variante scheint alles unter dem kHz Bereich zu cutten, 
das ist meist bei dem mal NACH dem Plopp]

Hört sich alles sehr verwirrend an, deswegen hab ich hier mal den 
Schaltplan.

Kann es sein, dass irgendwo ein IC nicht ganz in seinem Sockel sitzt und 
es daher zu Problemen kommt? bzw. ein IC kaputt ist oder Massekontakt 
verliert kurz?

PS: Die EIN/Ausgänge und das Trimm-Poti sind schon mit Heißkleber 
eingegossen.

PPS: Da die Bauteile nicht im Schaltplan stehen:
Der µC ist ein ATMega8, der LM339 als Quad-Komparator, den LM7805 als 
Spannungsregler im Netzteil, die NE5534 als Impedanzwandler und der 
74HC4352 als Multiplexer.

Der Multiplexer muss momentan aber nie umschalten während dem Betrieb, 
also meine ich nicht dessen Knacken ;)

: Verschoben durch Admin
von Max D. (max_d)


Lesenswert?

Darkchaos schrieb:
> die zweite Variante scheint alles unter dem kHz Bereich zu cutten,
> das ist meist bei dem mal NACH dem Plopp

Hochtöner geballert ?

von Darkchaos (Gast)


Lesenswert?

Wenn, dann die Tieftöner, aber das ist nicht der Fall, da ich die 
Endstufe absichtlich unter der Limit der Lautsprecher betreibe, schon 
alleine wegen meinem Puls :D

Aber es geht ja dann nach dem nächsten Mal wieder normal. Ich würde ja 
sagen da entläd sich irgend ein Kondensator für das Plopp und der 
braucht Tage um geladen zu werden, aber irgendwie ist das auch 
Bewegungsempfindlich, daher total komisch.

Danke schonmal für deine Antwort :)

von Bernd Blei (Gast)


Lesenswert?

wie ich sehe hast du das Audiosignal über nen C eingekoppelt und erhöhst 
das signal um einen DC anteil um die sache mit nur einer Positiven 
Versorgungsspannung zu betreiben

ansich ist das nicht verkehrt (mach ich meist auch so), nur ist das 
Problem das beim einschalten der spannungsteiler die spannung ja er 
"generieren" muss und du so quasi ne halbe welle über den OP AMP jagst, 
da der offset noch nicht voll da, aber der OP AMP schon "hochgefahren" 
ist

abhilfe könnte schaffen das du den multiplexer erst später einschaltest 
und so diesen effekt umgehst, wobei du immernoch in einer welle des 
eigendlichen signals schalten kannst (ggf mit dem µC das signal messen 
und nur bei nulldurchgängen schalten)

das erklärt aber nicht den Tiefpasseffekt, evtl ist da wirklich ein 
bauteil nicht richtig fest, kannst du mal ein bilder platine machen?

evtl könnte es aber daran liegen das du keine abblockkondensatoren an 
den µC und OP AMPs hat (zumindestens kann ich sie nicht finden), wenn 
deine Primäre spannungsquelle evtl durch extern gestört wird kann dies 
der grund sind, z.b. weil die Endstufe bei den bässen das netz belastet 
und dies über die eingangsspannung in die OP AMPs geleitet wird

Gruß der Bernd mti dem Blei

PS nur ine Ansammlung von Ideen, kann auch total in Leere gegriffen sein

von Stefan S. (mexakin)


Lesenswert?

Ich kenn mich praktisch da nicht so aus, aber was ich schon oft gelesen 
habe sind DC Spannungen die beim An-Ausschalten auf die Membranen der 
Boxeen entladen werden. Kann man mit geschaltetetn Relais entgehen.

Ist nur eine Idee.

von Joey5337 (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

verzögert einschalten klingt schon mal nicht schlecht.

Dann fehlt imho noch ein hochohmiger Widerstand, der die Eingangssignale 
von IC5 auch auf ein mittleres Niveau zieht, wenn IC7 noch nicht 
durchgeschaltet ist.
Wenn du dir den Plopp beim Einschalten sparen willst, dieses mittlere 
Niveau vielleicht auch mit einem Kondensator auf GND, der sich dann für 
C13/15 langsam genug lädt.

Wenn der Plopp beim Umschalten ist, ist es denkbar, dass die Spannungen 
aus R1/R12, R15/R16, R19/R20 nicht gleich sind. Das könnte man durch 
einen gemeinsamen Spannungsteiler ersetzen, eventuell gepuffert.

Für das Tiefpassverhalten habe ich keine Erklärung

Grüße, Tilo

von neuer PIC Freund (Gast)


Lesenswert?

Deine Eingangsstufe ist fehleranfällig.

Alle GND-Leitungen der Eingangsbuchsen sind kontinuierlich "an". Damit 
baust du am Eingang bei mehreren Geräten eine Brummschleife. D.h. die 
Störungen müssen gar nicht von deinem Aufbau stammen.

Bei einer konventionellen Vorstufe wäre es besser, zur Eingangswahl 
Relais einzusetzen. Aber du willst anscheinend mit den Signalpegeln 
umschalten. Übertrager an den Eingängen könnten hierbei helfen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Darkchaos schrieb:
> die NE5534 als Impedanzwandler

Wenn du die Dinger nur mit +5V speist, ist der maximale Ausgangspegel 
3Vpp, das ist bei Audio verdammt wenig. Die NE5534 sind auch nicht gegen 
Phase Reversal gefeit.

von Darkchaos (Gast)


Lesenswert?

Hey!
Sorry für die späte Antwort, aber ich habe Klausurenphase und kann daher 
nur ab und zu mal in den Pausen reinschauen :)

Hätte ich nur vor dem Zusammenbau mal den Plan hochgeladen, ist ja super 
wie viele Vorschläge hier zusammen kommen!

Was ihr allerdings überseht ist, dass das Plopp nur sehr selten und 
nicht jedes Mal auftritt.

Bernd Blei schrieb:
> das erklärt aber nicht den Tiefpasseffekt, evtl ist da wirklich ein
> bauteil nicht richtig fest, kannst du mal ein bilder platine machen?

Das ist genau das Problem, Zeitmangel und dumm verbaut (Man kommt nicht 
an die Muttern des Gehäuses dran, ohne drumherum vieles wegzubauen :()

Bernd Blei schrieb:
> evtl könnte es aber daran liegen das du keine abblockkondensatoren an
> den µC und OP AMPs hat (zumindestens kann ich sie nicht finden), wenn
> deine Primäre spannungsquelle evtl durch extern gestört wird kann dies
> der grund sind, z.b. weil die Endstufe bei den bässen das netz belastet
> und dies über die eingangsspannung in die OP AMPs geleitet wird
Die habe ich nur oben im "Netzteil", wobei das ja auch nicht das Problem 
sein kann, denn dann wäre das ja Lied/Frequenzabhängig aber es ist ja 
jeden Tag anders :/

stefan s. schrieb:
> habe sind DC Spannungen die beim An-Ausschalten auf die Membranen der
> Boxeen entladen werden. Kann man mit geschaltetetn Relais entgehen.
Dann wäre es ja aber eben immer. Danke trotzdem!

Joey5337 schrieb:
> Dann fehlt imho noch ein hochohmiger Widerstand, der die Eingangssignale
> von IC5 auch auf ein mittleres Niveau zieht, wenn IC7 noch nicht
> durchgeschaltet ist.
> Wenn du dir den Plopp beim Einschalten sparen willst, dieses mittlere
> Niveau vielleicht auch mit einem Kondensator auf GND, der sich dann für
> C13/15 langsam genug lädt.
> [...]
> Grüße, Tilo
Hey Tilo! Danke für die Idee, da ich allerdings nur sehr selten ein 
Plopp höre, denke ich, dass die Endstufe hier nochmals träger ist und 
daher die Störung garnicht ankommt, sondern nur in dem speziellen Fall 
alle paar Tage/Wochen.

neuer PIC Freund schrieb im Beitrag #4192043:
> Deine Eingangsstufe ist fehleranfällig.
>
> Alle GND-Leitungen der Eingangsbuchsen sind kontinuierlich "an". Damit
> baust du am Eingang bei mehreren Geräten eine Brummschleife. D.h. die
> Störungen müssen gar nicht von deinem Aufbau stammen.
>
> Bei einer konventionellen Vorstufe wäre es besser, zur Eingangswahl
> Relais einzusetzen. Aber du willst anscheinend mit den Signalpegeln
> umschalten. Übertrager an den Eingängen könnten hierbei helfen.

Das könnte das Problem sein! Ich hatte nämlich zwei Geräte 
angeschlossen, wobei das eine wohl ein 5m Kabel mit Kabelbruch war. (Als 
ich es mal wieder benutzen wollte, ging es jedenfalls nicht bzw nur sehr 
leise/komisch artifaktartig). Ich habe es mal heute morgen abgezogen, 
weil ich mir dachte, dass es ja wie eine Antenne wirkt, wenn nichts 
angeschlossen ist und ggf. auch Schuld an dem "Wackelkontakt"-artigen 
Verhalten sein könnte.

Seither ist zumindest der Bass sehr präsent (also kein Tiefpass mehr).

Ich möchte folgende Situation: Man hört zB vom Schallplatenspieler 
Musik, und wenn dann die AOL Dame am PC spricht, wird sie übergeblendet 
bzw. ersetzt kurz die Musik, daher brauche ich das Pegelabhängig.

Würde es helfen, wenn ich zB GND auch mit einem Transistor durchschalte? 
(So wie die Versorgungsspannung)? (Denn ich weiß ehrlichgesagt nicht was 
ein Übertrager wäre)

Vielen Dank schonmal allen die geantwortet haben :)

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.