Forum: Platinen Hohe Spannung, kleiner Strom auf Platine


von bastler (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

ich habe eine OPV-Schaltung, mit der ich einen Spannungsbereich von 0 
bis 800V auf 0 bis 10V abbilde. Diese möchte ich auf einer 
Lochrasterplatine aufbauen und habe dabei als Anschluss an lötbare 
Klemmen gedacht. Sind diese ausreichend spannungsfest, dass sie auch 
Spannungen bis ca. 800V aushalten? Ströme fließen nur sehr kleine 
(maximal etwa 400uA).

Vielen Dank schonmal!

von Peter D (Gast)


Lesenswert?

bastler schrieb:
> habe dabei als Anschluss an lötbare
> Klemmen gedacht. Sind diese ausreichend spannungsfest, dass sie auch
> Spannungen bis ca. 800V aushalten?

Das kommt auf die Klemme an. Die Dinger haben ein Datenblatt und bei 
jedem Hersteller ist in der Parametersuche dei Spannung drin. Aber für 
800V wirst du dir Hochspannungsklemmen suchen müssen. Pauschal kann man 
aber eigentlich nichts sagen.

von Peter D (Gast)


Lesenswert?

bastler schrieb:
> Ströme fließen nur sehr kleine
> (maximal etwa 400uA).

Spannungsfestigkeit ist ja bedingt durch Durchschlagsfestigkeit und das 
hat mit dem Strom leider nichts zu tun.

von M.N. (Gast)


Lesenswert?

Hi,

> als Anschluss an lötbare Klemmen gedacht

Was meinst du damit?

Die Norm EN/UL 61010 gibt folgende Abstände vor für 800 VDC auf 
Leiterplatte im Worst Case:

* Kriechstrecke (Creepage): 4 mm
* Luftstrecke (Clearance): 1,6 mm

Beachte, dass auch die Bauteile diese Abstände einhalten müssen 
(Kriechstrecke übers Gehäuse, Luftstrecke zwischen Pins)

von Gabriel M. (gabse)


Lesenswert?

Baue einfach einen Spannungsteiler außerhalb der Platine auf, der dir 
die 0-10V liefert!

von M.N. (Gast)


Lesenswert?

P.S.

Die 400 µA sind Safe, sofern die in einem Kondensator gespeicherte 
Ladung  45 µC nicht übersteigt. Das macht bei 800 V eine Kapazität von 
max. 55 nF

von b35 (Gast)


Lesenswert?

M.N. schrieb:
> Ladung  45 µC

Wo kommt dieser Wert her?
In DIN EN 61140 (Schutz gegen elektrischen Schlag) bzw. auch
in der TRBS 2153 werden 50uC genannt.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

bastler schrieb:

> ich habe eine OPV-Schaltung, mit der ich einen Spannungsbereich von 0
> bis 800V auf 0 bis 10V abbilde.

Ich würde da eher einen Spannungsteiler verwenden. Den "Hochspannungs-
punkt" des Teilers kann man ja auf einen Teflonlötstützpunkt legen
oder mit einer Hochspannungs-BNC-Buchse verwirklichen.

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

bastler schrieb:
> Diese möchte ich auf einer
> Lochrasterplatine aufbauen und habe dabei als Anschluss an lötbare
> Klemmen gedacht. Sind diese ausreichend spannungsfest, dass sie auch
> Spannungen bis ca. 800V aushalten?

M.N. schrieb:
> * Kriechstrecke (Creepage): 4 mm
> * Luftstrecke (Clearance): 1,6 mm

wo ist das Problem?

Lochraster, Schraubklemmen Print im Raster 5,08mm 2/10"
überflüssige Lötaugen entfernen und Luft- Kriechstrecken einhalten, auch 
zu den Leiterbahnen aus Schaltdraht.

Evt. keine Pertinaxplatinen nehmen, Epoxy wäre meine Wahl

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

800V ist nicht wirklich kritisch. Wie bereits gesagt, reicht es, eine 
Reihe Lötaugen zu entfernen, die Kriechstrecke ist dann groß genug. Ich 
hab schon mit nahezu 10kV auf Lochraster gearbeitet, lief alles.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

bastler schrieb:
> (maximal etwa 400uA).

Die Frage wäre, wie viel von deinen 400uA auf Pertinax-Lochraster bei 
800V woandershin fliessen und deine Messwerte verfälschen.

von M.N. (Gast)


Lesenswert?

b35 schrieb:
> M.N. schrieb:
>> Ladung  45 µC
>
> Wo kommt dieser Wert her?

Moin,

die 45 µC sind ebenfalls aus der EN 61010.

An sonsten sind 800 V wirklich unkritisch.
Das ist ja nur etwas über Zwischenkreisspannung eines 
Frequenzumrichters.
Das kann man fast noch einer normalen BNC-Buchse zumuten, an sonsten 
gibt es von Radiall auch BNC-HT-Verbinder.
Hab selber 4,5 kV / 450 µA über nen 4x1 Molex Mini-Fit Stecker geführt 
und wurde vom Prüfer nicht beanstandet.
Da braucht man bei Weitem keine Teflon-Stützpunkte etc. Ist ja nun nicht 
wirklich "Femtoampere Stuff".

Auch das Leakage ist kein Problem habe selber Prototypen bis 3500 V mit 
max. 33 µA Input gehabt und GigaOhm-Widerstände auf Lochraster und keine 
unerwünschten Kriechströme feststellen können.
Einfach das gröbste Flussmittel nach dem Löten mit Kontakt 
LR/Zystron/Vigon abwischen und drauf achten, dass beim Abdampfen kein 
Kondenswasser in kritische Bauteile einzieht.
Dauerhafte Versiegelung gegen atmoshärische Einflüsse erreicht man mit 
"Conformal Coating", PUR-Lack, Epoxid und auch Heißkleber werkelt hier 
schon seit einigen Tagen unter 20 kV ohne besondere Vorkommnisse.
Kerzenwachs/Paraffin/Stearin möcht ich mal bei der nächsten Gelegenheit 
ausprobieren.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.