Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik PolySwitch mit Alarm?


von schlenk28 (Gast)


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Liebe Leute,
ich suche händeringend nach einer Lösung.
in meiner 12V Schaltung, welche einen Rollanden auf und zu fahren lässt, 
möchte ich eine Sicherung einbauen, die ein Warnsignal abgibt sobald sie 
ausgelöst wird. Sie soll ausgelöst werden, wenn mehr als 1,4A / 12V 
gezogen werden. Dann hat sich nämlich was verklemmt.

Jetzt dachte ich an einen Polyswitch, der beim Auslösen ein Akustisches 
Signal anschlatet. (durch einen Transitor!?)

was meint ihr? Ist das zielführend oder habt ihr eine bessere Idee?


Vielen Dank schonmal!

von Frank (Gast)


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Kannst die Poly ja Lowside rein machen und dann noch ein Schmitttrigger 
der den Alarm anschaltet...

von derguteweka (Gast)


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Moin,

Eine italienische Autobahnfanfare/Hupe/Buzzer, etc. parallel zum 
Polyswitch?

Gruss
WK

von schlenk28 (Gast)


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Frank schrieb:
> Kannst die Poly ja Lowside rein machen und dann noch ein Schmitttrigger
> der den Alarm anschaltet...

Danke Frank, das mit dem Schmitt-trigger ist eine gute Idee.
Aber ich check die Schaltung noch nicht ganz. Bauteil habe ich dieses 
hier gefunden: 
https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/A200/mos4584_mot.pdf
Versogrungsspannung mit 3-18V passt ja

VSS negative Spannung. ist klar. Pin7
VDD postitive Spannung- auch klar Pin14

Aber du meinst ich schalte den polyswitch vor den schmitt trigger?
D.h. Poly schaltet ab-> negativ an schmitt trigger (z.B. Pin1)(oder hier 
schon an VSS?) -> Pin2 zu Akustik Signal -> Akustik signal zu Ground?
Aber ginge sowas nicht auch einfach mit einem PNP?


Nein  derguteweka, es soll keine Autobahnfanfahre sein. Nur ein kleines 
Akustiksignal. Möglichst hochfrequent, dass das Signal weit zu hören 
ist. Aber hast du eine Idee was ich da nehmen kann?

von Stefan M. (derwisch)


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schlenk28 schrieb:
> es soll keine Autobahnfanfahre sein.

Dann nimm doch einen kleinen 12V Summer ( Buzzer ) von Reichelt.

von schlenk28 (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Dann nimm doch einen kleinen 12V Summer ( Buzzer ) von Reichelt.

Werde ich.
Sowas in die Richtung: 
http://www.reichelt.de/Signalakustik/AL-28SL12-PT/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=107795&GROUPID=6560&artnr=AL-28SL12-PT

Die Frage ist eben nur, wie ich den Summer am einfachsten Anschalte, 
wenn die Sicherung kommt.

von Stefan M. (derwisch)


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Du schaltest ihn einfach parallel auf die Polyswitch.

Wenn die Polyswitch leitet ( alles ist ok ), dann "sieht" der Summer 
keine Spannung.
Wenn die Polyswitch auslöst, stehen die ( fast ) 12V über ihr an. Summer 
summt.
Der Strom, den der Summer braucht ( evtl. 50mA ) fließen weiterhin durch 
deinen Rolladenmotor. Aber die 50mA merkt der ja nicht...

: Bearbeitet durch User
von Olaf B. (omb)


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Habe jetzt keine Zeit was zu malen.
Spannungsteiler nach der Polyfuse auf einen NPN, der die Basis eines 
zweiten NPN auf GND zieht.
An die Basis des zweiten NPN einen Pull-UP Widerstand an 12V vor der 
Polyfuse.
Der zweite NPN schaltet den Buzzer, der an 12V hängt zu GND.

von derguteweka (Gast)


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Moin,

schlenk28 schrieb:
> Die Frage ist eben nur, wie ich den Summer am einfachsten Anschalte,
> wenn die Sicherung kommt.

Ja, wiejesaaacht: Parallel zum Polyswitch. Es sei denn, der Strom, den 
dein italienischer Autobahn-Buzzer braucht, ist zu hoch, um im 
Fehlerfall noch durch den angeschlossenen Verbraucher fliessen zu 
duerfen.

> Aber hast du eine Idee was ich da nehmen kann?
Nee, natuerlich nicht. Woher soll ich wissen, wie weit du hoeren kannst? 
Irgendeinen Summer, Quietscher, Klingel, Piezo... fuer die "richtige" 
Spannung und mit moeglichst geringer Stromaufnahme.

Gruss
WK

von Martin D. (Gast)


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Ich finde die Idee einen einfachen 12V Buzzer parallel zum PolySwitch 
optimal. Manchmal ist die einfachste Lösung auch die Beste. Es muss 
nicht immer kompliziert sein... ;-)

von Martin S. (sirnails)


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Du könntest nebenbei statt der Polyswitch auch einen kleinen Mosfet 
nehmen - z.B. den AUIPS71451. Es gibt auch welche, die noch weniger 
Strom können. Bei Überstrom schaltet er einfach aus und gibt einen 
Konstantstrom am Sense-Ausgang.

Aber das ist alles aufwändiger, als die Polyswitch mit der Hupe zu 
brücken.

von schlenk28 (Gast)


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Martin D. schrieb:
> Ich finde die Idee einen einfachen 12V Buzzer parallel zum PolySwitch
> optimal. Manchmal ist die einfachste Lösung auch die Beste. Es muss
> nicht immer kompliziert sein... ;-)


Irgendwie stehe ich auf dem Schlauch. Wenn ich den Poly parallel zum 
Buzzer schalte, wird doch der Buzzer immer mit Strom versorgt oder 
nicht?



+VC ----- ---------
         |         |
         |         |
         |         |
       PolySw.   Buzzer
         |         |
         |         |
         |         |
GND ----- ---------


Und der Polyswitch lässt doch den Strom durch, es seih denn es kommt zu 
viel Strom, dann trennt er die Leitung und nach einiger Zeit schließt er 
wieder- richtig oder falsch?

von Stefan M. (derwisch)


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schlenk28 schrieb:
> Irgendwie stehe ich auf dem Schlauch. Wenn ich den Poly parallel zum
> Buzzer schalte, wird doch der Buzzer immer mit Strom versorgt oder
> nicht?

Nein, denn die Polyswitch hat nahezu Null Ohm  ( Draht ).

Beispiel:
Nimm eine Glühlampe, und schalte einen Draht parallel
Der Strom fliesst zu 100% durch den Draht.
Die Glühlampe "sieht" aus ihrer Sicht einen Kurzschluss an ihren 
Anschlüssen und leuchtet nicht.

Ohmsches Gesetz.

: Bearbeitet durch User
von schlenk28 (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Nein, denn die Polyswitch hat nahezu Null Ohm  ( Draht ).

Alles klar, die Info hatte ich gebraucht. Da hatte ich wohl in der 
Schule nicht aufgepasst. Danke für den Nachhilfeunterricht Stefan M. :)
Okay, dann wäre das geklärt und ich stehe nicht mehr auf dem Schlauch.

Jetzt gibts nur noch 1 Problem:
Ich habe diesen Poly auserkoren:
https://www.reichelt.de/Rueckstellende-Sicherungen/PFRA-065/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=35208&GROUPID=3307&artnr=PFRA+065
Da Ihold 0,65A sind (das Bedeutet, dass der bei 1,3 A / 12V auslöst, 
richtig?) Bei 0,65 passiert also nichts, wenn ich das richtig verstanden 
habe, und bei 1,3A löst der Poly aus.richtig?

Sollte dann noch was schieflaufen kommt eh die Feinsicherung mit 1,6A.

Die tripzeit beträgt 5,3 Sek. Das würde also bedeuten: wenn der Poly 
auslöst (Der Motor zieht normal 1,2A, und wenn man ihn Festhält 1,6) ist 
der Buzzer nur für 5,3 Sek zu hören, richtig?
Was passiert, wenn man das nicht hört? Dann Schaltet der Poly wieder an 
und wieder aus und wieder an und wieder aus, solange die Barriere nicht 
behoben ist?
Das kann er ja auch nicht unendlich oft machen :?!

von Stefan M. (derwisch)


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schlenk28 schrieb:
> Die tripzeit beträgt 5,3 Sek.

Das heisst, die Rolladensteuerung schaltet sowieso nach 5,3 Sek alles 
aus?
Egal ob der Rolladen in der Zeit runter/ hoch gefahren ist?

von schlenk28 (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> schlenk28 schrieb:
>> Die tripzeit beträgt 5,3 Sek.
>
> Das heisst, die Rolladensteuerung schaltet sowieso nach 5,3 Sek alles
> aus?
> Egal ob der Rolladen in der Zeit runter/ hoch gefahren ist?

Nein, der Rolladen braucht ca 20 sek. um von oben nach unten zu fahren.
Nur der Poly hat 5,3 Sek Tripzeit. (wenn was im Weg ist, und die 
Sicherung kommt) Leider finde ich keinen mit längerer Tripzeit und 
gleiche A Zahl.

Vielleicht sollte ich dann den Summer über die Glassicherung laufen 
lassen und nicht über den Polyswitch.. (..mh)
Dass sozusagen der Polyswitch die notsicherung ist, falls die Katze 
durchläuft, und die Feinsicherung auslöst, wenn ein Gegenstand im Weg 
steht, der nicht wegbewegt wird. Dann ginge ja auch der Summer nicht 
aus.. Und ich könnte den Summer ebenfalls zur Feinsicherung parallel 
schalten, wie ich ja jetzt gelernt habe :)

von Stefan M. (Gast)


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Wenn der Fehler Auftritt und nicht beseitigt wird löst die Polyswitch 
aus.
Solange der Fehler besteht bleibt die Polyswitch ausgelöst ( Summer 
summt also immer ).

Die Polyswitch wird im ausgelösten Zustand warm.

Rückstellung erfolg erst, wenn manuell der Strom abgeschaltet wird, und 
die Poly sich abkühlen kann.

Somit sollte das Konzept so klappen.

Die Anlage darf im Fehlerfall nur nicht von selbst den Strom irgendwann 
abschalten.

von schlenk28 (Gast)


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Okay,
ich werde mal alle Teile bestellen und es einfach mal testen.
Vielen Dank euch allen!
Tolles Forum!

von Malte S. (maltest)


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schlenk28 schrieb:
> Da Ihold 0,65A sind (das Bedeutet, dass der bei 1,3 A / 12V auslöst,
> richtig?) Bei 0,65 passiert also nichts, wenn ich das richtig verstanden
> habe, und bei 1,3A löst der Poly aus.richtig?
>
> Sollte dann noch was schieflaufen kommt eh die Feinsicherung mit 1,6A.
>
> Die tripzeit beträgt 5,3 Sek. Das würde also bedeuten: wenn der Poly
> auslöst (Der Motor zieht normal 1,2A, und wenn man ihn Festhält 1,6) ist
> der Buzzer nur für 5,3 Sek zu hören, richtig?

Nein.

Ihold ist der Strom, den der PolySwitch dauerhaft aushält, ohne 
hochohmig zu werden. Fließt ein Strom > Itrip, wird er nach ttrip 
hochohmig (oder auch nach weniger als ttrip, wenn der Strom noch größer 
wird).
Zwischen Ihold und Itrip kann der PS auslösen, muss es aber nicht. Hängt 
dann von Dauer der Belastung, Umgebungstemperatur etc. ab.

Das heißt
1. Du musst einen PolySwitch aussuchen, mit Ihold >= zu erwartendem 
Dauerstrom und Itrip <= zu erwartendem Strom bei Blockade. Das wird 
schwierig, da Itrip meist ~2 * Ihold ist, dein Blockadestrom aber nicht 
so stark über dem normalen Betriebsstrom liegt.

2. Bei ttrip = 5,3 s löst der PS aus, wenn 5,3 s lang ein zu hoher Strom 
geflossen ist.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Wie Malte schon schrieb, ist der PolySwitch ungeeignet, da bei dir die 
der Auslösestrom (1,6A) und der normale Strom (1,2A) zu nahe beieinander 
liegen. Du wirst also eine elektronische Auswertung brauchen.

von Martin S. (sirnails)


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Also weil die Funktionsweise der Polyfuse wohl etwas missverstanden 
wird:

Das Teil besteht aus einem Kunststoff, dass ein Gittergefüge im kalten 
Zustand bildet. In dieses Gefüge sind Kohlenstoff-Nanopartikel 
eingearbeitet. Diese stellen die zur Stromleitung nötigen Elektronen 
bereit.

Wird der Nennstrom der Polymersicherung überschritten, heizt sich das 
Teil durch den Innenwiderstand auf. Irgendwann ist es so heiß, dass das 
Kristallgittergefüge kippt und in den amorphen Zustand wechselt. Ab 
jetzt steigt der Innenwiderstand der Sicherung drastisch an, weil die 
notwenidigen Elektronen nicht mehr vorhanden sind. Dieser 
Innenwiderstand gibt auch den Haltestrom vor.

Wird der Strom nun reduziert, kühlt das amorphe Kunststoff wieder ab und 
bildet erneut ein Gittergefüge. Die Sicherung hat sich "zurückgestellt". 
Allerdings altert eine Polyfuse bei jedem Schaltvorgang und stirbt 
irgendwann den Selbstmord, weil der Innenwiderstand durch jede 
Erwährmung größer und größer wird.

An der Erklärung sieht man auch, warum die Polyfuse das falsche Bauteil 
ist: Es schaltet anhand der eigenen Verlustleistung.

Besser wäre wohl hier ein kleiner Sicherungsautomat. Die gibt es auch 
für 1-2A bereits.

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