Forum: HF, Funk und Felder Mesh Network mit ca. 50kbit/s gesucht


von RomanticBoy83 (Gast)


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Hallo Community
Eventuell findet sich hier jemand, dem eine Lösung für mein Problem 
schon einmal begegnet ist. Ich bin auf der Suche nach einer Lösung für 
ein Mesh Network mit einem Datendurchsatz von ca. 50kbit/s.

Ich hatte einen IC der Firma Radiocrafts (Tinymesh) im Testversuch. Die 
Lösung funktionierte schon ganz gut. UART Schnittstelle in einem 
transparenten Übertragungsmodus, Verschlüsselung im Stack des Tinymesh 
schon implementiert und stabil in der Kommunikation im ISM 868MHz-Band.
Leider ging der Datendurchsatz bei grösseren Datenmengen (über 120Byte) 
sehr schnell in die Knie und lag bei ca. 1,6kbit/s.

Ein Mesh Network mit Hilfe von Linux (Stichwort 802.11s) habe ich als 
theoretische Lösung einmal erörtert. Leider finde ich hier keine 
Möglichkeit eine Verschlüsselung der Daten vor zu nehmen.

Hat jemand von euch eine Idee in welche Richtung ich noch suchen könnte?
- Mesh Network mit bis zu 80 Knoten
- Datendurchsatz 50kbit/s
- Verschlüsselung
- bidirektionale Verbindung

von торфкопф (Gast)


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Das waer dann Zigbee.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Aber nicht auf 868 MHz, da ist die Bandbreite zu schmal.

Auf 2,4 GHz gibt's offiziell 250 kbit/s, aber nur brutto.  Daraus
50 kbit/s netto zu erhalten, wird schon sportlich sein.  Die
Atmel-ICs für IEEE 802.15.4 können aber auch höhere Datenraten von
bis zu 2 Mbit/s.  Letzteres würde ich nicht empfehlen, da man dann
keinerlei Spreizgewinn (und entsprechende Redundanz) im Code mehr
hat, aber mit 1 Mbit/s könnte die gewünschte Nettodatenrate
erzielbar sein, sofern man Frames packt, die möglichst nah an der
Maximallänge sind.

von Schreiber (Gast)


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RomanticBoy83 schrieb:
> Hat jemand von euch eine Idee in welche Richtung ich noch suchen könnte?
> - Mesh Network mit bis zu 80 Knoten
> - Datendurchsatz 50kbit/s
> - Verschlüsselung
> - bidirektionale Verbindung

Wlan? Genauergesagt mit der OLSR-Erweiterung
10Mbit sind mit preiswerter Hardware möglich, Verschlüsselung geht auch. 
Bidirektional ist selbstverständlich.

von RomanticBoy83 (Gast)


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Vielen Dank für die Anreize!

Ich habe mich jetzt ein wenig in die von euch genannten Themen 
eingelesen.

ZigBee - Auch hier sind von den fertigen IC's keine höheren 
Datendurchsätze zu erwarten. Grund dafür sind wohl die verwendeten 
MCU's, welche einfach zu langsam sind um die Datenpakete ab zu arbeiten.
Die Atmel-IC's, welche ebenfalls mit dem ZigBee-Stack arbeiten, werden 
mit hoher Wahrscheinlichkeit einen höheren Datendurchsatz erreichen 
können. Grund dafür sind jedoch in erster Linie die höheren Taktraten 
von 16MHz.

W-Lan - Hier mit OSLRD2 vorgeschlagen. Wie ich schon beschrieben hatte, 
sind mir in keinem Protokoll (802.11s, OSLRD2, SMesh, BATMAN, etc.) 
Möglichkeiten für eine Verschlüsselung bekannt. Für OSLRD2 gibt es zwar 
zahlreiche Plugins, jedoch sehe ich kein Plugin für eine Verschlüsselung 
des Netzwerkes. Im 802.11s Standard ist eine Authentifizierung mit 
AuthSAE möglich - einen Weg zur Verschlüsselung finde ich jedoch auch 
hier nicht.

Schreiber schrieb:
> Wlan? Genauergesagt mit der OLSR-Erweiterung
> 10Mbit sind mit preiswerter Hardware möglich, Verschlüsselung geht auch.

Frage:
Kann mir jemand eventuell mit einer Methode zur Verschlüsselung für 
"W-LAN-Hardware" auf die Sprünge helfen. Ist RFC5444 etwa das richtige 
Stichwort? Die Leute sprechen sehr selbstverständlich darüber. Ich habe 
dazu jedoch leider keine Informationen gefunden und kann damit noch nix 
anfangen!

von Schreiber (Gast)


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RomanticBoy83 schrieb:
> Wie ich schon beschrieben hatte,
> sind mir in keinem Protokoll (802.11s, OSLRD2, SMesh, BATMAN, etc.)
> Möglichkeiten für eine Verschlüsselung bekannt.

Die gibt es durchaus, man kann hierzu etwa IPsec nutzen.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Soweit ich weiss darf man auf den freien 866 MHz Baendern nur mit 1% 
oder so senden, daher der geringe zigbee Durchsatz.
Zudem bedeutet mehr Bandbreite auch mehr Power, und lowpower war ja ein 
Designziel von Zigbee.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jetzt N. schrieb:
> Soweit ich weiss darf man auf den freien 866 MHz Baendern nur mit 1%
> oder so senden, daher der geringe zigbee Durchsatz.

Nicht nur daher.  Es steht auch insgesamt sehr viel weniger Bandbreite
zur Verfügung als auf 2,4 GHz (Standard-IEEE-802.15.4-Kanäle auf 868
MHz: 0,6 MHz breit, auf 2,4 GHz: 5 MHz).

Die Belegungsdauer-Regelung könnte man durch LBT/AFA umgehen, aber
auch das kostet natürlich Zeit und damit Netto-Bandbreite.

: Bearbeitet durch Moderator
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