Forum: Platinen Lötstation für SMD feinlöten


von Kevin Paffrath (Gast)


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Hallo zusammen,

ich benötige eure Hilfe. Ich habe derzeit ein recht schwieriges Projekt 
was mir leider immer wieder flöten geht.
Ich habe mir mit nem Attiny84 ein Blaulichtmodul gebaut.
Platine ist auch schon gelötet da hier noch keine SMD zum Einsatz kamen.
Doch mein Blaulicht selber macht mir sehr zu schaffen ;(
Ich habe im Internet jemanden gesehen der ein Rundumlicht mit SMD 0603 
gebaut hat. Dazu hat er sich in einem Rundstab eine Rille gearbeitet. 
Diese Hilft ist super. Hier werden die Kathoden durch einen Lötfluss 
zusammengelötet.
Soweit so gut. Funktioniert mit meiner normalen Lötstation auch.
Doch ich muss bzw. möchte 10 SMD LED´s benutzen. Sobald ich versuche die 
feine Litze anzulöten gibt es immer wieder so große Probleme das meist 
durch Überhitzung weil ich keinen Zusammenhalt bekomme die 
Kupferbeschichtung abgeht.
Ich hatte auch mal versucht Anode und Kathode vorzulöten. Funktioniert 
zwar aber da das zinn nicht an der Spitze bleibt sondern weg rutscht 
klappt es nicht. Bin leider auch leicht unruhig im Löten bei so feinen 
Sachen.
Jetzt überlege ich mir eine SMD Lötstation zu kaufen. Hier ist nun euer 
Rat gefragt. Ich würde gerne bei Amazon eine bestellen. Am liebsten mit 
entlöten.
Sollte eine feinere Spitze sein als jetzt. Hab eine 0,5mm. Derzeit 
Fixpoint Lötstation. Hoffe echt ihr könnt helfen weil ich verzweifel 
langsam da ich schon so viele verbraten habe.

von Achim K. (achim67)


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Kann es sein, daß Du Kupferlackdraht verwendest oder ist Deine Litze 
vernickelt?

von Kevin Paffrath (Gast)


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Nein Kupferlackdraht hatte ich mal verwendet. Ist aber nicht das was ich 
mir dachte ;) Daher nutze ich sehr feine Litze. Vernickelt ist die nicht 
da die Zinn annimmt.

von Operator S. (smkr)


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Kevin Paffrath schrieb:
> Ich habe im Internet jemanden gesehen der ein Rundumlicht mit SMD 0603
> gebaut hat. Dazu hat er sich in einem Rundstab eine Rille gearbeitet.
> Diese Hilft ist super. Hier werden die Kathoden durch einen Lötfluss
> zusammengelötet.

Tut mir Leid, ich kann beim besten Willen nicht verstehen was du da 
meinst. Was für ein Rundstab? Und wobei hilft der?

> Sobald ich versuche die
> feine Litze anzulöten gibt es immer wieder so große Probleme das meist
> durch Überhitzung weil ich keinen Zusammenhalt bekomme die
> Kupferbeschichtung abgeht.

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von Kevin Paffrath (Gast)


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@Operator https://www.youtube.com/watch?v=iC9bg38YGSA
Was verstehst du an dem Text nicht ?
Wenn du das Video siehst weißt du im groben was ich meine da ich 10 
LED´s nutze. Da es recht eng wird muss ich halt fein löten. Und ich 
bekomme die Litze obwohl SMD LED und Litze vorgelötet nicht angelötet. 
Wie gesagt meine Lötspitze nimmt es zwar an der Spitze an aber das Zinn 
rutscht runter. Daher hoffe ich das eine SMD Lötstation mehr bringt.

von Gerhard W. (gerhard_w)


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es gibt LEDs schon fertig mit Lackdraht verlötet!
Schau mal in Ebay, der Shop heißt "Ledbaron"

von Kevin Paffrath (Gast)


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Leute das nutzt mir bislang leider nichts.
Ich kann keine fertig verlöteten brauchen. Ich muss wie in dem Video 
gezeigt eine Rundform haben. Und da ist die gezeigte Methode am besten.
Nur wie gesagt ich muss 10 Stück löten.

von Lötkolben (Gast)


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Schau dir das Video noch einmal an und verstehe, was dort gemacht wurde.
Dann nimmst du dir irgendeinen Lötkolben, wegen meiner auch einen 
Löthammer um Dachrinnen zu verlöten und schmilzt damit einen Tropfen 
Lötzinn, der groß genug ist um alle LED's inkl. des Drahtes in der Mitte 
abzudecken. Und schon hast du genau das erreicht, was im Video zu sehen 
ist.

von Malte S. (maltest)


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Wenn das Zinn nicht fließt wie es soll, hilft meistens ein beherzten 
Schuss Flussmittel, wenn du vorverzinnst und dann zusammenpappen willst 
ist das Pflicht.

Bedenke auch, dass die Pads von 0603-LEDs sehr wenig mechanische 
Belastung aushalten, Zugentlastung ist sehr wichtig. Im Video ganz gut 
gelöst, aber auch während der Bearbeitung immer zu beachten. Immerhin 
sind es im Video 1206, die halten da viel mehr aus. Man könnte auch 
aus starrem cu-Draht einen Käfig fertigen, mit Drahtenden genau da, wo 
die Pads Einkommen und dann diese anlöten.

Prinzipiell kann man 0603 noch mit so ziemlich jedem Kolben löten.

Viel Erfolg!

von Kevin Paffrath (Gast)


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Was in dem Video gezeigt wird verstehe ich. Wie ich bereits sagte ist 
die Lötperle auf den Kathoden kein Thema. Die Problematik besteht wie 
gesagt bei den Anoden. Die Verdrahtung bringt Probleme. Obwohl an der 
SMD und auch am Draht bzw. Litze Zinn ist bekomme ich teilweise keine 
Verbindung mit der SMD.
Ich vermute selber das der Lötpunkt an der SMD durch den Lötkolben 
plötzlich weggezogen wird und von daher zu wenig Zinn da ist. Wenn ich 
dann mal an der Spitze tatsächlich was Zinn haben dann klappt die 
Verbindung einwandfrei.

von Malte S. (maltest)


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Wie gesagt versuche es mit Verzinnen, dann ordentlich Flussmittel auf 
Draht und Pads und dann nachschmelzen.

von Kevin Paffrath (Gast)


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Hallo zusammen,

also ich habe es zumindest mal jetzt ansatzweise durch eure Tipps 
hinbekommen.
ABER trotz das die Lötstellen bereits abgekühlt waren sind schon wieder 
einzelne Drähte abgegangen.
Also es ist wieder die komplette Kupferbeschichtung an der SMD LED 
abgegangen.
Ich verstehe es nicht. Hab mir echt mühe gegeben.
Sind die LED´s vielleicht mist (Billighersteller)? Wisst ihr wo man gute 
helle SMD LED´s in blau evtl. für ein Modellbau Blaulicht her bekommt ?

von Malte S. (maltest)


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Die sind einfach nicht dafür gedacht, dass man da direkt Drähte 
dranlötet. Beim Löten belastest du das Pad schonmal und wenn der 
drangelötete Draht dann auch nur um ein paar Grad gedreht wird, hebelst 
du das Pad ganz schnell ab. Ich spreche aus Erfahrung :-(
Die Dinger gehören halt normalerweise auf eine Platine.
Deshalb mein Vorschlag mit einem Starren Drahtgerüst, auf das du die 
LEDs "bestückst". Das zerrt zumindest weniger an den Pads. Bei den 
"großen" 1206er LEDs in dem Video ist das weit weniger kritisch als 
bei deinen kleinen.

von Kevin Paffrath (Gast)


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Hab noch 0804 er da. Aber da kann ich dann nicht den gewollten 
Durchmesser von höchstens 4,5mm erreichen. Vor allem aber nicht mit 10 
Stück. Mit dem Drahtgerüst kann ich mir grade nicht wirklich vorstellen 
wie das an den Anoden klappen soll.

von Malte S. (maltest)


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Okay, ich habe mal was versucht:

1. Für die Anoden versiblerten Cu-Draht (0,5 mm) 1x um einen 2,5 
mm-Bohrer gelegt, so dass nach einer vollen Drehung ein Ende des Drahtes 
mit dem Restlichen Stück zusammenstößt. Bohrer rausgezogen und das lange 
Ende in den Kreismittelpunkt gebogen und von da senkrecht zur 
Kreisebende weg. So ergibt sich ein "Teller", der sich mit einem Tropfen 
Zinn füllen lässt.

2. Für die Kathoden mit Inkscape eine Schablone (SVG angehängt) 
gezeichnet, drei konzentrische Kreise mit 2,5, 3,5 und 4,5 mm 
Durchmesser: Innen- und Außenkreis der LEDs und bei 3,5 mm kommen die 
Drähte. Dazu im Abstand von 36° Markierungslinien für die Löcher. Das 
ganze auf ein Stück Plexiglas geklebt (Bild 1) und an den Schnittstellen 
des mittleren Kreises mit den Linien mit 0,6 mm-Bohrer gebohrt (Bild 2) 
(Zusätzlich ein Loch in der Mitte für den Anodendraht - Markierung dazu 
fehlt in Bild 1, ist im Anhang hinzugefügt.

3. 10 Stücke Fädeldraht (30 AWG, passt inkl. Isolation gerade mit etwas 
Spiel in die 0,6er Löcher) auf ca. 100 mm abgelängt und jeweils an einem 
Ende durch Aufbringen eines kleinen Tropfens Zinn abisoliert. (Bild 3)

4. Anodenteller (eine LED ist schon dran) in die Konstruktion gesteckt 
(Bild 4)

5. Einen der Kathodendrähte durchgesteckt und an die LED gelötet (Bild 
5)

Ich habe also Abstand davon genommen, alle Drähte vorher in Stellung zu 
bringen. Ich werde auch nicht testen, ob sich auf diese Weise alle 10 
LEDs behandeln lassen, ohne dass es zu unhandlich wird. Das überlasse 
ich dir, falls du Interesse an der Methode hast.

Ich habe allerdings durchaus Interesse, noch eine andere Methode 
auszutesten, über die ich aber bis zum Erfolgsbeweis noch nichts weiter 
sage, melde mich wieder, wenn das geklappt hat :-)

In was für ein Gehäuse tut man das Ganze dann?

von Malte S. (maltest)


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Achso, aber um deine Frage ein wenig zu beantworten: Ich nutze diese 
Station und kann sie nur empfehlen: 
http://www.ersa-shop.de/product_info.php?info=p502_ersa-loetstation-i-con-pico--230-v---16-5-v--max--80-w.html 
(gibt es auch bei Amazon, aber dort teurer). Ist aber nicht zum Entlöten 
(außer klassisch, was man halt mit Kolben macht). Für mehr-pinnige Teile 
nehme ich bisher eine Baumarktheißluftpistole mit Reduzieraufsatz. 
Reicht für meine Zwecke.

von Kevin Paffrath (Gast)


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Hallo,

Danke für die Rückmeldung. Ich schaue mir das morgen mal an. Hab neue 
LED bestellt. Löten bei 350°. Hab jetzt mal noch von Spitze zu Meißel 
gewechselt. Zumindest im Versuch des fehlgeschlagenen schien es mir 
damit definitiv besser. Probiere noch mal rum. Der Verkäufer wo ich die 
immer kaufe meinte es könnte evtl sein das es ne Fehlproduktion gewesen 
sein kann. Ich schaue mal.

von Malte S. (maltest)


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Meißel ist in fast allen Fällen besser als Spitze. Wenn du nicht 
bleifrei löten solltest, gehe auf jeden Fall mit der Temperatur z.B. auf 
300-320 runter.

von Malte S. (maltest)


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So, jetzt hatte ich nochmal Zeit, eine andere und m.E. sehr viel bessere 
Variante zu testen.

Ich habe 6 LEDs (0603) mit Epoxy-Kleber um auf einen Acryl-Rundstab (ø 2 
mm) geklebt (Bild 1) und mit Kupferlackdraht (0,1 mm) kontaktiert, 
dieser dient dann direkt als Anschlusskabel. Es sind jeweils zwei 
benachbarte LEDs entgegengesetzt aufgeklebt, so dass sie sich direkt 
antiparallel anschließen lassen und dann sind jeweils zwei solcher 
Gruppen an einem Anschlussdraht. Macht 3 Zuleitungen, um die 6 LEDs mit 
Charlieplexing anzusteuern. (Bild 2)

Bei 2 mm Stabdurchmesser und 0,8 mm LED-Höhe plus Verklebung komme ich 
bereits auf 4,3 mm Gesamtdurchmesser und die LEDs sind gerade so weit 
voneinander entfernt, dass es keine Kurzschlüsse zwischen den Pads gibt. 
10 Stück mit 4,5 mm Gesamtdurchmesser halte ich für utopisch, außer du 
gehst auf 0402-Bauform runter.

So sieht es aus: http://youtu.be/slbC3vHZYVA

Code hängt mit an. Ist auf einem hierfür hoffnungslos 
überdimensionierten ATmega168-20PU bei mit völlig unnötigem 8 MHz-Quartz 
implementiert, da das schon so auf dem Steckbrett bereit war.

: Bearbeitet durch User
von Kevin Paffrath (Gast)


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Also. Habe mir gestern noch mal die Arbeit gemacht.
Wie gesagt ich mache das ganze ja mithilfe von einem Rundholz. In deren 
mitte ist eine Rille von etwas über 1mm. Außendurchmesser 4,5mm hinter 
den Pads ist somit noch ein Rundstab von 3mm. In dessen mitte ist noch 
ein 1,5mm Loch gebohrt. Ich löte alles 0603 vor. Dann werden die nach 
und nach in die Rille gesetzt. Bislang konnte ich immer 4,5mm erreichen 
mit 10 Stück. Ja die Lücken sind teilweise recht eng. Das löten gestern 
mit dem Meißel hat funktioniert. Schwer war es ja. Vielleicht lag es 
auch daran das ich die Litzen neu verzinnt habe. Jedenfalls laufen alle 
LED´s. Heute will ich ggf. noch mal das Modul überarbeiten und neu 
ätzen.

von Malte S. (maltest)


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Schön, dass es klappt! Dann haben wir einfach zwei Alternative Methoden, 
die beide gut funktionieren :-)
War mir ein Vergnügen durch deine Frage animiert spontan sowas zu 
testen.

Edit: hast du Bilder?

: Bearbeitet durch User
von Axel R. (Gast)


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Das geht schon. Hier mal mit 0402er LEDs. 16x dort, wo vorher drei 5mm 
drinnen steckten.
Wenn das absolut kein Weiterkommen ist, kann ich gern helfen...

von Malte S. (maltest)


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Die sind aber nicht rundum. Was ist das für ein Träger? Kapton mit 
irgendwas drauf oder richtiges Flex PCB?

von Axel R. (Gast)


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Das ist normales 1.27er Raster in 0.5mm Stärke hier aus einer 
Sammelbestellung. (bzw. zu dieser Zeit noch vonm Roth Elektronik)
Ich mach Dir das auch freitragend ringsrum.
Ich würde die Dinger hochkant quer auf nen Draht löten, das 
zusammenrollen und jeder Diode obenweg einen eigenen Draht zum ansteuern 
spendieren.
Ja - ich mach sowas hin und wieder.

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