Hallo, ich habe heute die Dämpfung eines 75 Ohm Coax Kabels(50m) an einem NWA mit 50 Ohm Ports gemessen. Ich weiß, dass es 50/75 Ohm Impedanzwandler gibt, nur sind diese im Labor nicht verfügbar. Gibt es eine Möglichkeit den Effekt der Fehlanpassung herauszurechnen? Und wie stark macht sich die Fehlanpassung in einer S21-Messung(100kHz - 4,5GHz) überhaupt bemerkbar? Vielen Dank und Gruß Stefan
:
Bearbeitet durch User
Ja. Es gibt eine Reflexion am Ein- und Ausgang. Die findest du nicht raus ? Theorie vergessen, Google kaputt ?
> Gibt es eine Möglichkeit > den Effekt der Fehlanpassung herauszurechnen? Bestimmt. > Und wie stark macht sich > die Fehlanpassung in einer S21-Messung(100kHz - 4,5GHz) überhaupt > bemerkbar? In etwa so stark, wie es die Rechnung besagt ...
Stefan D. schrieb: > Ich weiß, dass es 50/75 Ohm Impedanzwandler gibt, nur sind diese im > Labor nicht verfügbar. Dann bau doch einen selbst. Stichwort: minimum loss pad. Für 75 auf 50 Ω ist das ein Längswiderstand von 43,3 Ω und ein Querwiderstand von 86,6 Ω, mit einer Gesamtdämpfung von 5,72 dB.
Stefan D. schrieb: > Gibt es eine Möglichkeit > den Effekt der Fehlanpassung herauszurechnen? Es gibt die Möglichkeit die Fehlanpassung überhaupt zu vermeiden. Mach die "falsche" Leitung einfach n*lambda/2 lang.
lrep schrieb: > Es gibt die Möglichkeit die Fehlanpassung überhaupt zu vermeiden. > Mach die "falsche" Leitung einfach n*lambda/2 lang. Damit wird die Fehlanpassung nicht vermieden. Man hat zwei Fehlanpassungen, die sich in ihrem Effekt aufheben.
Ein Minimum-loss-pad für 4,5 GHz für Messzwecke ist nicht so trivial. Die meisten käuflichen sind nur für den Radio/TV-Bereich spezifiziert, also max. ca. 2,3 GHz, ältere <1GHz. Die gewobbelte Dämpfungsmessung liefert bei Fehlanpassung eine wellige Durchlasskurve. Im Smith-Diagramm für S11 oder S22 sieht man die Reihenschaltung eines 50 Ohm Abschlusswiderstands mit der fehlangepassten Leitung. Die bildet gewobbelt einen Kreis zwischen 50 und 100 Ohm, je nach Länge. Ungeradzahlige Vielfache von Lambda/4 transformieren die 50 Ohm in 100 Ohm, vielfache von Lambda/2 wie schon geschrieben wurde haben wieder 50 Ohm. Ich vermute, das die tatsächliche Dämpfung in einem 75 Ohm System nicht besser sein kann als die Minima der Wellen bei 50 Ohm.
:
Bearbeitet durch User
Hallo, erstmal vielen Dank für die Hilfe. @ Jörg: Die Möglichkeit einen Adapter für die Anpassung zu bauen hatte ich auch in Erwägung gezogen, allerdings aufgrund der hohen Frequenzen und der möglichen Dreckeffekte wieder verworfen. @Irep Die Leitung (Harting SDI Steckadapter mit RG179 Pigtail) kann ich leider nicht einkürzen. @DL4BM Ehrlich gesagt steige ich hier nicht so richtig durch. Würde jetzt vermuten den Ansatz für zwei Transformationen und meine Frequenz von 1,485 Ghz(3G-SDI) zu berechnen, müsste dann den Returnloss in dB umrechnen aber dann die Frage, wie kann ich vom Returnloss(S11) auf die Durchgangsdämpfung(S21) schließen? Meine Vermutung ist folgende: Der Anteil der fehlerhaften Dämpfung/Verstärkung kommt allein durch die Reflexionen durch Fehlanpassung zu Stande. Heißt: Dämpfung meines Adapters = Dämpfung bei 50 Ohm + Dämpfung/Verstärkung durch Auslöschung bzw. Überlagerung? Sehe ich das richtig? Anbei mal zwei Bilder meiner Messung, Messaufbau Bild 1: Port 1-> Kabel 1m 50Ohm -> Adapter SMA/BNC 50 Ohm -> Kabel 75 Ohm 50m-> Adapter BNC/SMA 50 Ohm -> Kabel 1m 50 Ohm -> Port 2 Messaufbau Bild 2: Port 1-> Kabel 1m 50Ohm -> Adapter SMA/BNC 50 Ohm -> Steckadapter -> Adapter BNC/SMA 50 Ohm -> Kabel 1m 50 Ohm -> Port 2 Besten Dank
Stefan D. schrieb: > @ Jörg: Die Möglichkeit einen Adapter für die Anpassung zu bauen hatte > ich auch in Erwägung gezogen, allerdings aufgrund der hohen Frequenzen > und der möglichen Dreckeffekte wieder verworfen. Naja, weniger dreckig als die Fehlanpassung sollte es doch allemal werden, oder? ;-) Einen Längswiderstand von 43 Ω und zwei Querwiderstände parallel von 174 Ω, alles 0603 oder 0402, und genügend Vias, sollte das doch machbar sein:
1 | +-----------------------+ |
2 | | o o o o o o o o o o | |
3 | | RR | |
4 | === [RRRR]=============== |
5 | | RR | |
6 | | o o o o o o o o o o | |
7 | +-----------------------+ |
Falls Dir eine Wiederholung der Messung möglich ist, bietet der 5071C die Möglichkeit an, die Bezugsimpedanz zu ändern. Ist doch ein schönes Gerät, abgesehen von der miesen Dynamik im unteren Frequenzbereich.
Schau mal hier: http://www.ve2azx.net/technical/75to50ohmXfrm.pdf Vielleicht gibt es da noch was neues für dich. 73 Winni
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.