Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Batterien löten


von mocc89 (Gast)


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Ich habe bisher noch nie gelötet und weiß daher nicht, wie ich jetzt 
vorgehen soll:

Ich will an die beiden Pole einer Batterie Leitungen ranlöten an die ich 
dann einfach Klemmen anschließen kann. Muss ich dafür bestimmte 
Leitungen nehmen?

von Fry (Gast)


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Hallo,
die Leitungen sollten den Strom der Batterie aushalten, also richtigen 
Querschnitt wählen (normale Kupferlitze, vorher verzinnen).
Als Tip, die Batteriepole vorher mit Spiritus reinigen und ggf. etwas 
anrauhen, damit das Zinn gut hält. Kurz mit hoher Temperatur löten, 
damit die Batterie nicht zuviel Wärme abbekommt.

Gruß
Fry

von mocc89 (Gast)


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Wie verzinne ich denn Kupferlitzen? Kenne mich damit garnicht aus :/

von Jan H. (jan_m_h)


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Batterien löten ist nicht grade einfach.
Das innere der Batterie mag keine Hitze, der Zinn hätte es gerne 
ziemlich heiß. Du musst also sehr schnell löten, falls es überhaupt 
geht. Kannst du Batterien/Akkus mit Lötfahnen nehmen? Dann sollte das 
ganze kein Problem werden, einfach Kabel/Litze nach Spannung und Strom 
ran löten.
Wie viel Spannung und Strom hast du?
Wenn ans andere Ende klemmen kommen, solltest du Litzen nehmen, ein 
steifes Kabel zu viel Belastung auf die Lötstelle überträgt.

von Sebastian V. (sebi_s)


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mocc89 schrieb:
> Wie verzinne ich denn Kupferlitzen? Kenne mich damit garnicht aus
> :/

Lötkolben mit dem heißen Ende an die Litze halten und Lötzinn 
zuführen...

von Fry (Gast)


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Wie verzinne ich denn Kupferlitzen? Kenne mich damit garnicht aus :/

Abisolieren, Lötkolben und Zinn dranhalten, Zinn fließen lassen...

Gruß
Fry

P.S.
https://www.youtube.com/watch?v=KNWao0JgPwA

von Richard H. (richard_h27)


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mocc89 schrieb:
> Ich habe bisher noch nie gelötet

> Ich will an die beiden Pole einer Batterie Leitungen ranlöten

Du solltest erst mal die Lizenz zum Löten erwerben.

Grüße
Richard

von Stefan M. (derwisch)


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Bevor man ausgerechnet an Batterien rumlötet, sollte man das Löten aber 
erstmal gut beherrschen.

Welcher Batterietyp soll denn gelötet werden?

AA oder AAA Zellen = ok, wenn man zügiges Löten beherrscht.

Knopfzellen = niemals löten. Die erwärmen sich zu schnell und können 
platzen.

von 2K (Gast)


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Jan H. schrieb:
> Batterien löten ist nicht grade einfach.
> Das innere der Batterie mag keine Hitze, der Zinn hätte es gerne
> ziemlich heiß.

Deswegen werden Batterien (und Akkus) normalerweise geschweißt....

von Jan H. (jan_m_h)


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2K schrieb:
> Deswegen werden Batterien (und Akkus) normalerweise geschweißt....

Ja, weil man bei dem verwendeten Schweißverfahren sehr hohe 
Hitzeentwicklung direkt an den beiden Schweißpunkten hat. Da das so 
schnell geht, kommt kaum Hitze ins Innere der Batterie / des Akkus

von Harald W. (wilhelms)


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mocc89 schrieb:

> Ich habe bisher noch nie gelötet
> Ich will an die beiden Pole einer Batterie Leitungen ranlöten

Dann würde ich Dir empfehlen, Batteriehalter zu nehmen.
Dort Drähte anzulöten, geht etwas einfacher. Beliebig
lange darf man aber auch dort nicht "rumbraten", da
sich sonst der thermoplatische Kunststoff verformt.

von Jan H. (jan_m_h)


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Harald W. schrieb:
> Dann würde ich Dir empfehlen, Batteriehalter zu nehmen.
> Dort Drähte anzulöten, geht etwas einfacher. Beliebig
> lange darf man aber auch dort nicht "rumbraten", da
> sich sonst der thermoplatische Kunststoff verformt.

Dem schließe ich mich an. Erlaubt auch einfacheres Wechseln.
Außerdem leitet das Innenleben von so einen Teil längst nicht so gut 
Hitze ab wie eine Batterie.

von mocc89 (Gast)


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Traue mich da noch nicht so ran ... kann man Batterien kaufen, an die 
man Klemmen befestigen kann, eine Art Abgriff?

von ?!? (Gast)


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mocc89 schrieb:
> Traue mich da noch nicht so ran ... kann man Batterien kaufen, an
> die
> man Klemmen befestigen kann, eine Art Abgriff?

Ja, die meisten Batterietypen gibt es mit Lötfahnen. Wenn du danach 
suchst wirst du auf jeden Fall fündig.
http://www.akkushop.de/de/akkus/akku-mit-loetfahne/
oder
http://www.reichelt.de/NiMh-Industriezellen-Loetfahnen/2/index.html?ACTION=2&GROUPID=4222&SHOW=1&OFFSET=16&;

von Sebastian V. (sebi_s)


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Es gibt doch Batteriehalter für jeden erdenklichen Batterietyp. Sowas 
z.B. für AA Batterien: 
http://www.reichelt.de/Batteriehalter-fuer-Mignon/HALTER-1XUM3-LF/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=8434&GROUPID=4255&artnr=HALTER+1XUM3-LF

Oder Anfängerfrendlich sind natürlich auch 9V Blockbatterien. Da holt 
man sich einfach einen entsprechenden Clip und hat dann schon Kabel 
dran: 
http://www.reichelt.de/Batterieclip-fuer-9V/CLIP-9V/3/index.html?&ACTION=3&LA=2&ARTICLE=6665&GROUPID=4261&artnr=CLIP+9V

von Harald W. (wilhelms)


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mocc89 schrieb:

> Traue mich da noch nicht so ran ... kann man Batterien kaufen, an die
> man Klemmen befestigen kann, eine Art Abgriff?

Ja, 4,5V Flachbatterien.

von mitleser (Gast)


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Hi,

bei reichelt.de gibts Batteriehalter....

von mocc89 (Gast)


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Danke für die Links! Also an diese Batterien kann ich Litzen dranlöten 
oder bzw. einfach Klemmen befestigen, richtig?

von Harald W. (wilhelms)


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mitleser schrieb:

> bei reichelt.de gibts Batteriehalter....

Ja, sog. BHs. :-)

von Jan H. (jan_m_h)


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Richtig. Aber falls du Federkraftklemmen meinst, die werden an Lötfahnen 
nicht so toll halten, weil die recht dünn sind.

Du kannst auch recht einfach Litze anlöten.

von mocc89 (Gast)


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Werde gleich mal in die Apotheke gehen und mir die entsprechenden Sachen 
besorgen ... Problem bei mir ist, dass ich leider nur ein Labornetzgerät 
habe mit einem Channel und ich deswegen nur mit Single-Supply-OP's 
arbeiten kann. Wollte auch mal mit normalen OP's was machen. Danke für 
die Hilfe!

von radiostar (Gast)


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mocc89 schrieb:
> Problem bei mir ist, dass ich leider nur ein Labornetzgerät
> habe mit einem Channel und ich deswegen nur mit Single-Supply-OP's
> arbeiten kann.

Das ist Unfug. Natürlich kann man mit einer einfachen Stromversorgung 
auch normale OPs betreiben.

von mocc89 (Gast)


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Hallo radiostar,

wie kann ich das bewerkstelligen? Bin noch neu in der Elektronik.

von ?!? (Gast)


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radiostar schrieb:
> mocc89 schrieb:
>> Problem bei mir ist, dass ich leider nur ein Labornetzgerät
>> habe mit einem Channel und ich deswegen nur mit Single-Supply-OP's
>> arbeiten kann.
>
> Das ist Unfug. Natürlich kann man mit einer einfachen Stromversorgung
> auch normale OPs betreiben.

Aber nur, wenn man sich eine gute (stabile) virtuelle Masse baut. 
Ansonsten würde ich natürlich lieber ein Doppel- oder Mehrfachnetzteil 
nehmen.

von mocc89 (Gast)


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Wie macht man das mit der virtuellen Masse?

von ?!? (Gast)


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mocc89 schrieb:
> Wie macht man das mit der virtuellen Masse?

Indem man die Gesamtspannung in zwei gleiche Spannung (jeweils die 
Hälfte) aufteilt. Und diesen Mittelpunkt dann als GND betrachtet. Darf 
dann natürlich nicht mit dem ursprünglichen GND der Gesamtspannung 
verbunden werden.
Hier ein Beispiel:
http://www.dieelektronikerseite.de/Lections/Symmetrische%20Spannungsversorgung.htm
oder
http://www.dl8stwblog.freiraumwelle.de/?p=2170

von Harald W. (wilhelms)


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mocc89 schrieb:
> Wie macht man das mit der virtuellen Masse?

Im einfachsten Fall mit einem Spannungsteiler. Etwas besser wäre
ein mit OPV gepufferter Spannungsteiler.

von mocc89 (Gast)


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Was ist denn ein gepufferter Spannungsteiler?

von ?!? (Gast)


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mocc89 schrieb:
> Was ist denn ein gepufferter Spannungsteiler?

Schau mal meine beiden Links an. Da siehst du jeweils einen 
Spannungsteiler, an dessen Mittelabgriff ein OPV hängt, der dann den 
Ausgang so regelt, daß die beiden Spannungen gleich sind.
Im Unterschied zu einem einfachen Spannungsteiler aus lediglich zwei 
gleichen Widerständen. Da kann man zwar auch die Spannung halbieren, 
aber die Spannungen sind nur dann wirklich gleich groß, wenn die 
Belastung (der Stromfluß) bei beiden Spannungen auch gleich ist. Deshalb 
die "Pufferung" mit OPV bzw. Transistoren.

von mocc89 (Gast)


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Vielen Dank. Das kannte ich noch gar nicht (Solche Sachen sollte man in 
der FH auch mal lernen!)

Vielen Dank  ?!? :)

von mocc89 (Gast)


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Vielleicht eine dumme Frage: Wieso würde das nicht funktionieren, wenn 
ich einfach an zwei gleichen Widerständen die Spannung aufteile?

von Harald W. (wilhelms)


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mocc89 schrieb:

> Was ist denn ein gepufferter Spannungsteiler?

Vielleicht hätte ich das "neudeutsche" Wort "Buffer" nehmen sollen...
:-)

von mocc89 (Gast)


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Wo liegt denn nun der genaue Unterschied, wenn ich einfach an zwei 
gleichen Widerständen die Spannung aufteile und der Schaltung mit dem 
Spannungsfolger?

von ?!? (Gast)


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mocc89 schrieb:
> Vielleicht eine dumme Frage: Wieso würde das nicht funktionieren,
> wenn
> ich einfach an zwei gleichen Widerständen die Spannung aufteile?

Das funktioniert schon. Aber nur, wenn die Belastung der beiden 
Spannungen gleich groß ist. Wenn du eine Spannung mehr belastest als die 
andere, dann bricht die belastete Spannung weiter zusammen als die 
andere. Stichwort: "belasteter Spannungsteiler".

von Dietrich L. (dietrichl)


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mocc89 schrieb:
> Wo liegt denn nun der genaue Unterschied, wenn ich einfach an zwei
> gleichen Widerständen die Spannung aufteile und der Schaltung mit dem
> Spannungsfolger?

Wenn über diesen künstlichen GND fast kein Strom fließt reichen 2 
Widerstände (z.B. Arbeitpunkteinstellung des (+)-Eingangs des OP).
Wenn man etwas mehr Strom braucht und/oder der GND nicht zu sehr 
schwanken darf, ist der Buffer notwendig. Der OP-Ausgang dieses Buffers 
muss aber den benötigten Strom "können".

Gruß Dietrich

von mocc89 (Gast)


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?!? schrieb:
> Das funktioniert schon. Aber nur, wenn die Belastung der beiden
> Spannungen gleich groß ist. Wenn du eine Spannung mehr belastest als die
> andere, dann bricht die belastete Spannung weiter zusammen als die
> andere. Stichwort: "belasteter Spannungsteiler".

Jetzt weiß ich was du meinst, aber wann bestünde denn die Gefahr, dass 
eine Seite mehr als die andere belastet wird?

von Dietrich L. (dietrichl)


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mocc89 schrieb:
> Jetzt weiß ich was du meinst, aber wann bestünde denn die Gefahr, dass
> eine Seite mehr als die andere belastet wird?

Wenn zum Beispiel die Last am OP-Ausgang an diesem künstlichen GND 
angeschlossen ist. Je nach Ausgangsspannung fließt der Strom aus der 
(+)-Versorgung oder der (-)-Versorgung in diesen GND. Damit verschiebt 
sich der GND, sodass die Schaltung eventuell nicht mehr richtig 
arbeitet.

Gruß Dietrich

von ?!? (Gast)


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mocc89 schrieb:
> ?!? schrieb:
>> Das funktioniert schon. Aber nur, wenn die Belastung der beiden
>> Spannungen gleich groß ist. Wenn du eine Spannung mehr belastest als die
>> andere, dann bricht die belastete Spannung weiter zusammen als die
>> andere. Stichwort: "belasteter Spannungsteiler".
>
> Jetzt weiß ich was du meinst, aber wann bestünde denn die Gefahr, dass
> eine Seite mehr als die andere belastet wird?

Das hängt ganz von der Schaltung ab, die du mit diesen zwei Spannungen 
versorgen willst. Da kann man keine pauschalen Aussagen machen.

von mocc89 (Gast)


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Wenn ich zwei gleiche Widerstände an mein Labornetzteil anschließe und 
die Spannung aufteile und die geteilte Spannung lediglich an die 
Versorgungsanschlüsse des OP's führe, dürften doch eigentlich keine 
Probleme entstehen, oder? Der Versorgungsschaltkreis dürfte von dem Rest 
doch unberührt bleiben.

von Harald W. (wilhelms)


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mocc89 schrieb:

> die geteilte Spannung lediglich an die
> Versorgungsanschlüsse des OP's führe,

Wo willst Du die denn anschliessen?

von mocc89 (Gast)


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Wie meinst du das?

von mocc89 (Gast)


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Mir fällt gerade mal auf, dass das mit einem normalen Spannungsteiler 
garnicht funktionieren würde - unten ist doch Masse, also 0V.

von ?!? (Gast)


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mocc89 schrieb:
> Mir fällt gerade mal auf, dass das mit einem normalen
> Spannungsteiler
> garnicht funktionieren würde - unten ist doch Masse, also 0V.

Genau das schrieb ich ja vorhin schon. Die Masse deiner Gesamtspannung 
darfst du natürlich nicht mit der neuen "virtuellen" Masse verbinden, 
die sich zwischen den beiden Ausgangsspannungen befindet.

von mocc89 (Gast)


Angehängte Dateien:

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So meine ich das, hiermit wäre eine bipolare Spannungsversorgung ja 
garnicht möglich.

von ?!? (Gast)


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mocc89 schrieb:
> So meine ich das, hiermit wäre eine bipolare Spannungsversorgung
> ja
> garnicht möglich.

Warum nicht? Die beiden Spannungen befinden sich an den beiden 
Widerständen des Spannungsteilers. Von oben nach unten: V+, GND, V-
Am oberen Widerstand fällt die halbe Spannung ab. Und am unteren auch. 
Vom Mittelpunkt (GND) aus ist dann ganz oben V+ und unten V-
Das funktioniert aber eben nur, wenn du die Masse der linken Spannung 
nicht mit dem GND zwischen den beiden Widerständen verbindest.
Eine Spannung ist ja immer als Differenz zwischen zwei Punkten zu 
betrachten. Also ist der untere Anschluß des unteren Widerstandes 
negativer als der obere Anschluß. Also eine negative Spannung gegenüber 
dem Mittelpunkt.

von Harald W. (wilhelms)


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mocc89 schrieb:

> So meine ich das, hiermit wäre eine bipolare Spannungsversorgung ja
> garnicht möglich.

Wieso nicht? Du musst nur das Massezeichen durch "-" ersetzen.

von ?!? (Gast)


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Stell dir das mal so vor, als wenn du zwei Batterien in Reihe schaltest. 
Und zwar den Minuspol der einen Batterie an den Pluspol der anderen. Das 
ergibt die Gesamtspannung beider Batterien. Wenn du jetzt den 
Verbindungspunkt beider Batterien als GND bezeichnest, hast du gegenüber 
diesem Punkt eine positive und eine negative Spannung.

von mocc89 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Vielen Dank für eure Hilfe, also würde diese Beschaltung funktionieren?
(Bild)

von Harald W. (wilhelms)


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mocc89 schrieb:

> Vielen Dank für eure Hilfe, also würde diese Beschaltung funktionieren?
> (Bild)

Nein!

von mocc89 (Gast)


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Genau das meinte ich ja ... muss ich also Masse dann zwischen die beiden 
Widerstände legen, richtig?

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