Hi, Mein Schwiegervater benötigt wegen einer Lungenerkrankung kontinuierlich Sauerstoff. Da diese normalen Sauerstoffflaschen nicht lange halten und relativ schwer zu Transportieren sind möchte er jetzt, gerade für Unterwegs, einen Sauerstoffkonzentrator haben. Dieser läuft auf 230V und zieht 250 - 400W Jetzt soll das Gerät auch im Auto laufen entweder mit 12V Steckdose vom Auto oder mit einer "externen" Autobatterie. Geht das Problemlos über die Steckdose wenn das Auto läuft? Oder knallt da die Sicherung dauernd durch? Und wie lange hält eine Autobatterie mit z.B. 100Ah? Danke schonmal Grüße
Hi, 400W / Wirkungsgrad Wechselrichter /12V ist dein Strom. ich schätze mal auf 80 % also 500W/12V ~= 42A (kein Scherz) Im Auto laden eher nein, meistens sind die normalen Anschlüsse auf 10A abgesichert. Eine 100Ah Batterie dürfte ungefähr ohne den genauen Typ und Datenblatt zu kennen also 2,5h halten. MfG ich
Nils R. schrieb: > Und wie lange hält eine Autobatterie mit z.B. 100Ah? Dazu musst du nur ein wenig rechnen. In einer 100Ah 12V Autobatterie stecken dock 12*100 Wattstunden = 1200Wh. Ein Gerät mit einer Aufnahme von 400W wird also 3 Stunden laufen, danach ist die Batterie aber mal so richtig am Ende. Die unvermeidlichen Verluste bei Wandlung usw. sind hier noch nicht berücksichtigt, so das die Laufzeit nochmal etwas kürzer ist als im Idealfall. Nils R. schrieb: > Geht das Problemlos über die Steckdose wenn das Auto läuft? Oder knallt > da die Sicherung dauernd durch? Du meinst den Zigarrenanzünder? Nö, das geht sicher nicht, denn selbst wenn das Gerät nur 250W zieht, sind das ja über 20A auf 12V. Der Zigarrenanzünder ist meist aber nur mit 8A abgesichert. Du musst also eine extra Leitung zur Autobatterie ziehen, und die mit etwa 40A absichern. Denke dran, das du dafür ordentliches Kabel mit etwa 6mm² - 10mm² benutzt.
Nils R. schrieb: > Und wie lange hält eine Autobatterie mit z.B. 100Ah? Einfache Rechnung , vereinfacht rein Ohm'schen Verbrauche angenommen und Wandlungsverluste nicht berücksichtigt: P = U*I, Fall 1 : 250 Watt an 12 Volt ~ 21A --> 100Ah --> 4- 5h Betrieb Fall 2 : 400 Watt an 12 Volt ~ 33A --> 100Ah --> 2- 3h Betrieb Mit Wandlungsverlusten und Reserverbetrachtung: > Und wie lange hält eine Autobatterie mit z.B. 100Ah? = 2.5h - 4.5h Mit ein wenig Glück 3h Sicherung: 1. Der Kreis sollte mit >30A gesichert sein 2. Die Anschlußleitungen sollte hierfür ausgelegt sein 3. Lass dich hierzu in KFZ Werkstatt beraten
Grobe Überschlagsrechnung, mit viel Optimismus. Der Wandler soll 100% Wirkungsgrad haben. 250W sind dann etwa 20A aus der Autobatterie. Das ist für eine normale Steckdose knapp über dem Limit. Aber man könnte sich ja eine bessere Ausführung suchen. 100Ah / 20A sind 5 Stunden Betriebszeit - theoretisch, praktisch eher 3 Stunden. Und nach wenigen Zyklen ist die Batterie im Himmel, denn Autobatterien sind nicht zyklenfest und dürfen vor allem nicht tief entladen werden. Es gibt Traktionsbatterien, die sind besser geeignet (und sauschwer). So lange der Motor läuft, ist es für moderne Generatoren aber kein Problem, die 20A zu liefern. Es gibt auch mobile Sauerstoffkonzentratoren, die auf einen Rollator passen, etwa Größe eines Schuhkartons inklusive Batterie. Frag doch mal im Sanitätshaus danach.
Nils R. schrieb: > Da diese normalen Sauerstoffflaschen nicht lange halten und relativ > schwer zu Transportieren sind möchte er jetzt, gerade für Unterwegs, > einen Sauerstoffkonzentrator haben. Neben den Sauerstoffflaschen gibt es auch mobile Geräte, die mit Flüssigsauerstoff befüllt werden und wesentlich länger halten. Je nach Sauerstoffbedarf reicht eine Füllung durchaus für einen ganzen Tag. Man benötigt für zuhause aber einen großen Sauerstofftank, der alle ein bis zwei Wochen nachgefüllt werden muss. Der Vorteil gegenüber elektrisch betriebenen Sauerstoffkonzentratoren ist das vernachlässigbare Betriebsgeräusch. Bei dem mobilen Gerät hat man manchmal leichte Probleme mit Kondenswasser bzw. Eisbildung. Typische Geräte wären: http://www.chartindustries.com/Respiratory-Healthcare/Respiratory-Healthcare-Products/Liquid-Systems-Products/Sprint-Family Meine Frau musste solch eine Kombination aus zwei stationären Sauerstofftanks (2*40l) und einem mobilen Gerät über längere Zeit verwenden. Die Kupplungen zum Nachfüllen flüssigen Sauerstoffs sind offenbar genormt, da man sein Gerät auch bei ambulanten Krankenhausterminen dort nachfüllen lassen kann. > Dieser läuft auf 230V und zieht 250 - 400W Dann ist das Gerät nicht für den mobilen Betrieb zugelassen. > Jetzt soll das Gerät auch im Auto laufen entweder mit 12V Steckdose vom > Auto oder mit einer "externen" Autobatterie. Und was passiert bei einem Ausfall der Stromversorgung? Ist es möglich, für den Notfall IMMER eine hinreichend gefüllte Gasflasche mitzuführen? > Geht das Problemlos über die Steckdose wenn das Auto läuft? Oder knallt > da die Sicherung dauernd durch? Die Bordspannungssteckdosen sind zwar mit bis zu 30A abgesichert, aber der verwendete Leitungsquerschnitt beträgt meist nur ca. 1mm². Daher sind die Steckdosen nur für hohe Kurzzeitbelastung (Zigarettenanzünder o.ä.) geeignet, aber nicht für leistungsstarke Dauerlasten. Mit 400W zuzüglich der Wandlerverluste liegt man aber auf jeden Fall jenseits der zulässigen Belastung. Dies gilt natürlich um so mehr bei einem Gerät mit lebenserhaltender Funktion. > Und wie lange hält eine Autobatterie mit z.B. 100Ah? 100Ah sind rechnerisch 1200Wh, d.h. nach 3-5h ist die Autobatterie komplett leer. Um bei anfangs voller, nagelneuer Batterie noch sicher starten zu können, müssen natürlich ordentlich Abschläge gemacht werden. Schließlich muss man ja noch den Motor starten können, um anschließend zu einer stationären Steckdose oder Sauerstoffversorgung zu fahren. Mich wundert etwas die hohe Leistungsaufnahme. Es gibt durchaus mobile Sauerstoffkonzentratoren mit eingebautem Akku und Ladegerät, deren Leistungsaufnahme bei z.B. 42W liegt und vermutlich auch das Akkuladen schon beinhaltet, z.B.: https://www.seeger24.de/Sauerstofftherapie/Sauerstoffkonzentratoren-mobil:::104_83/Tragbarer-Sauerstoffkonzentrator-Freestyle-Mobil::180.html
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Danke schon mal für die Antworten, dann hatte ich mich wohl doch nicht verrechnet :-) Georg G. schrieb: > Es gibt auch mobile Sauerstoffkonzentratoren, die auf einen Rollator > passen, etwa Größe eines Schuhkartons inklusive Batterie. Frag doch mal > im Sanitätshaus danach. Dabei ist leider das Problem mit dem lieben Geld. Die Krankenkasse zahlt die Sauerstoffflaschen welche leider nicht ins Auto passen und zu schwer sind >50KG und eine kleinere, transportable welche ca. 2 Stunden hält. Zu einem Sauerstoffkonzentrator werden maximal 500€ zugezahlt, diese ganz kleinen Geräte kosten mehrere 1000€ und bringen teilweise nicht genug Sauerstoff, es werden meistens 4L benötigt momentan.
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Es gibt zwei alternativen. Ein normales Druckflaschensystem mit Demand Ventil. 80% des Sauerstoffs gehen verloren, weil man nur 20% der Zeit einatmet, das Flowventil aber durchgehend x Liter abliefert. Das Demandventil gibt nur Sauerstoff ab wenn der Patient Unterdruck durch einatmen erzeugt. Oder Flüssigsauerstoffgeräte. Die gibt es als Rücksäcke und halten bis zu einem Tag.
Nils R. schrieb: > Die Krankenkasse zahlt die Sauerstoffflaschen welche leider nicht ins > Auto passen und zu schwer sind >50KG > und eine kleinere, transportable welche ca. 2 Stunden hält. man kann die kleine Flasche aus der großen nachfüllen, dafür braucht man nur ein Überströmrohr. Also sowas: http://www.ebay.de/itm/Sauerstoff-Uberstromrohr-Umfullrohr-Umfullbogen-/281536708166?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item418ce53e46
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