Hallo Gemeinde, nachdem mich das Nixie-Fieber auch erfasst hat :-), habe mich entschlossen meine eigene Uhr zu bauen. Bei der Internet Recherche hat sich heraus gestellt, dass es mehr oder weniger zwei Gruppen von Leuten gibt: die Multiplex-Befürworter und die Multiplex-Gegner.Argument von Gegner: wenn man die Röhre mit zu hohen Strom(Spitzen) betreibt, kann sich auf die Lebensdauer der Röhre negativ auswirken (Aussage 1), oder es verkürzt (mit Sicherheit) die Lebensdauer der Röhre.(Aussage 2). Ich habe aber nirgendwo einen Artikel gefunden der diese Aussagen tatsächlich belegt.Aber, wenn der Multiplex Betrieb die Lebensdauer der Röhre verkürzt, Schuld daran ist die zu hohe Stromspitze und nicht die Häufigkeit der Ein-Ausschaltung.Kann man diese Aussage so stehen lassen? Grund meiner Frage ist, dass ich aufs Dimmen und Überblendung nur ungern verzichten möchte. Ein sanfter Übergang von Ziffern gefällt mir einfach viel besser als der "digitale" Sprung. Ich tendiere zu statischer Ansteuerung aber mit Möglichkeit zu Dimmen und Überblenden und die Realisierung beider Funktionen geschieht eben mit häufigen Ein/Abschalten. Da hier im Forum auch Nixie-Uhr-Bauer unterwegs sind, bitte um eure kurze Meinung/Erfahrung. Danke voraus!
Karoly schrieb: > die Multiplex-Befürworter und die Multiplex-Gegner. Statt Meinungen sollte man sich besser an die Angaben im Datenblatt. halten. Wenn dort nicht ausdrücklich "Für Multiplex geeignet" steht, sollte man es auch nicht tun. Das durch hohe Ströme die Röhren stärker belastet werden ist allerdings auch irgendwie logisch... > Ich tendiere zu statischer > Ansteuerung aber mit Möglichkeit zu Dimmen und Überblenden und die > Realisierung beider Funktionen geschieht eben mit häufigen > Ein/Abschalten. Man kann ja auch analog über eine Stromquelle dimmen.
Karoly schrieb: > Grund meiner Frage ist, dass ich aufs Dimmen und Überblendung nur ungern > verzichten möchte. Das hängt noch nicht mit Multiplex zusammen. Multiplex verkürzt die Lebensdauer. Dimmen per PWM übrigens auch. Statische Ansteuerung erhöht den Aufwand. Manche Leute sind faul. Wer den Aufwand scheut, kauft fertig http://www.ebay.de/itm/Uhrenwerk-von-Nixie-Uhr-Nixieclock-Tube-Clock-/161748285455?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item25a8f2f80f
Karoly schrieb: > Schuld daran ist die zu hohe Stromspitze und nicht die > Häufigkeit der Ein-Ausschaltung. Ich hab das Gegenteil gehört, die Einschaltvorgänge belasten die Röhre (wie bei ESL). Bei jedem Zünden entsteht eine Stromspitze. Ein gleichzeitiges Leuchten zweier Segmente geht nicht, es zündet immer nur eins. Überblenden geht also nur durch schnellen Wechsel. Allerdings wird Überblenden von den meisten Betrachtern als nervig empfunden, das Gehirn kann sich nicht entscheiden.
Peter D. schrieb: > Ein gleichzeitiges Leuchten zweier Segmente geht nicht, es zündet immer > nur eins. Überblenden geht also nur durch schnellen Wechsel. Vielleicht könnte man ja auch das eine Segment (bzw. die leuchtende Ziffer) runterdimmen in ca. 200ms und dann die nächste Ziffer hochdimmen. Das sieht auch etwas "sanfter" aus als das plötzliche Umschalten. Mit den Zeiten kann man ja noch etwas experimentieren, so daß es einerseits sanft aussieht und andererseits keine zu lange Lücke entsteht. Da muß man sicherlich einen Kompromiss finden.
MaWin schrieb: > Das hängt noch nicht mit Multiplex zusammen. Hallo Marvin, es hängt nicht direkt zusammen, schon klar, aber in beiden Fällen werden die Anzeigen oft Ein/Abgeschaltet, nur beim Multiplexen mit höheren Strom wegen der Helligkeit. Bei der statischen Ansteuerung stellt man den Strom laut Datenblatt ein und per PWM wird dieser Strom "gehackt" und der Mittelwert wird nur kleiner. Darum war meine Frage, ist nur die hohe Stromspitze schädlich was bei Multiplexing höher eingestellt werden muss als im Datenblatt, oder die Ein/Abschaltvorgänge für sich auch schädlich sind? mfG
Peter D. schrieb: > Allerdings > wird Überblenden von den meisten Betrachtern als nervig empfunden, das > Gehirn kann sich nicht entscheiden. Stimme zu, allerdings nur wenn die Überblendung für sich zu lange dauert. Aber so wie npn geschrieben hat, man kann einen Kompromiss finden. Meiner Erfahrung nach wenn die Überblendung ~.2 s dauert, lässt den Sprung zum nächsten Ziffer sanfter aussehen. Alles ist reine Geschmacksache. :-)
Karoly schrieb: > aber in beiden Fällen werden > die Anzeigen oft Ein/Abgeschaltet, nur beim Multiplexen mit höheren > Strom wegen der Helligkeit. Bei der statischen Ansteuerung stellt man > den Strom laut Datenblatt ein und per PWM wird dieser Strom "gehackt" > und der Mittelwert wird nur kleiner. wo ist bei dir der Unterschied zwischen "multiplexen" und "Strom gehackt"? Ansonsten steht, wie schon oben erwähnt, im Datenblatt, ob die Röhre für den Multiplex-Betrieb geeignet ist oder nicht.
Schau dir bitt eine Glimmlampe an, die an AC betrieben wurde, und eine, die nur DC gesehen hat. Bei der AC-Variante wird mit der Zeit der Kolben immer dunkler, da bei jedem Zünden etwas Elektrodenmaterial weggesputtert wird. Das kann soweit gehen, bis eine Elektrode ganz weg erodiert. Die zusätzliche Strombelastung kann ein Problem sein, lässt sich aber elektronisch begrenzen (Vorwiderstand, "weiches" Netzteil) Also, prinzipiell ist ein statischer Betrieb zu bevorzugen und nur wenn es das Datenblatt gestattet, auch Multiplex zu verwenden.
nixie schrieb: > wo ist bei dir der Unterschied zwischen "multiplexen" und "Strom > gehackt"? Unterschied: bei muxen wird ~15 mA gehackt und bei PWM wird 2.5 mA gehackt.
ok, versuche meine Frage nachträglich anders zu formulieren: die Frage war nicht ob multiplexen oder nicht, sondern ist für die Alterung der Röhre die zu hohe Stromspitze maßgebend was beim Multiplexen der Fall ist oder auch die Anzahl der Ein/Abschaltvorgänge selbst beim laut Datenblatt zugelassenen Maximalstrom? Aus den antworten kann man aber ableiten, dass alleine die erhöhte Anzahl der Schaltvorgänge zur Beschleunigung der Alterung beiträgt.
Karoly schrieb: > auch die Anzahl der Ein/Abschaltvorgänge > selbst beim laut Datenblatt zugelassenen Maximalstrom? Aus den antworten > kann man aber ableiten, dass alleine die erhöhte Anzahl der > Schaltvorgänge zur Beschleunigung der Alterung beiträgt. Ja!
Es gab ja früher mal Frequenzmesser mit Zählröhren: https://de.wikipedia.org/wiki/Z%C3%A4hlr%C3%B6hre#/media/File:Dekatron.gif Soweit ich mich erinnere, verschleißten die niederwertigen Dekaden zuerst.
Um eine gleichmäßige Abnutzung der Röhren zu erreichen, lasse ich zu jeder halben Minute alle 4 Stellen meiner Uhr schnell "spielautomatenmäßig" durchlaufen. Die Röhren werden statisch angesteuert, damit das: M.N. schrieb: > Bei der AC-Variante wird mit der Zeit der Kolben immer dunkler, da bei > jedem Zünden etwas Elektrodenmaterial weggesputtert wird. Das kann > soweit gehen, bis eine Elektrode ganz weg erodiert. nicht passiert. mfG Paul
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