Forum: Platinen Warum lösen sich Schutzlacke so leicht vom Kupfer?


von Fernspaeher (Gast)


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Hallo Leute, habe da mal was festgestellt. Die bekannten Lacke 
(Plastik70, sowie Teslanol T7) zum Schutz von Platinen lösen sich extrem 
leicht vom Kupfer. Man kann sie regelrecht abziehen, also eine 
Beschädigung ist ggf. nicht nur auf einen kleinen Kratzer beschränkt, 
sondern der Lack blättert an dieser Stelle großflächig ab. Hat das mit 
der Durchlötbarkeit zu tun? Mit normalem, viel billigerem Klarlack gibt 
es dieses Problem rein gar nicht, der hält bombenfest. Ist nur eben 
nicht durchlötbar, was bei Bedarf natürlich sehr unschön ist.
Gibt es evtl. Alternativen?

von Joachim B. (jar)


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Fernspaeher schrieb:
> Die bekannten Lacke
> (Plastik70, sowie Teslanol T7) zum Schutz von Platinen

was meinst du mit bekannt?
Ich würde nie Plastik70 dafür verwenden.

vielleicht versuchst du mal Lötlack

Cramolin Art.Nr. 125611 www.cramolin.de

von Thomas H. (thoern)


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Hi,

kann ich nicht nachvollziehen. Ich nehme immer Plastik 70. Da löst sich 
nichts ab. Ich finde das eigentlich gut.

Gruß,
thoern

von Ernst O. (ernstj)


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Fernspaeher schrieb:
> Die bekannten Lacke
> (Plastik70, sowie Teslanol T7) zum Schutz von Platinen lösen sich extrem
> leicht vom Kupfer.

Zuerst einmal solltest du die Frage klären, worauf genau der Lack haften 
soll. Du siehst das Kupfer, aber was sieht der Lack? Eine dünne Schicht 
Flussmittel? Aeetzmittelrückstände?

von Fernspaeher (Gast)


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Ernst O. schrieb:
> Zuerst einmal solltest du die Frage klären, worauf genau der Lack haften
> soll.

Auf blankem Kupfer. Wie gesagt haftet gewöhnlicher Klarlack darauf sehr 
fest.



Joachim B. schrieb:
> vielleicht versuchst du mal Lötlack
>
> Cramolin Art.Nr. 125611 www.cramolin.de

Die Seite gibt's nicht. Ist das nicht dieser SK10-Lack? Das wäre ggf. ja 
nur teuer in Dosen verpacktes Kolophonium, ist als richtiger Schutzlack 
ziemlich ungeeignet. Zum Löten perfekt.

Der Lack soll nach der Reinigung der Platinen zur Anwendung kommen, 
übliche Festigkeitswerte haben, aber eben doch zur Not mal durchlötbar 
sein.

von Joachim B. (jar)


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Fernspaeher schrieb:
> Die Seite gibt's nicht

hmmm, steht so auf der Dose hier.

ich schau mal

von 举报人 (Gast)


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Fernspaeher schrieb:
> Die bekannten Lacke (Plastik70, sowie Teslanol T7) zum Schutz von
> Platinen lösen sich extrem leicht vom Kupfer.

Das kommt sicher drauf an, was sich noch so Rückständen zwischen Kupfer 
und Lack befindet ;-)

von Fernspaeher (Gast)


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举报人 schrieb:
> Das kommt sicher drauf an, was sich noch so Rückständen zwischen Kupfer
> und Lack befindet ;-)

Yep. Deswegen hält der Klarlack darauf ja auch so bombig ;-)

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Fernspaeher schrieb:
> 举报人 schrieb:
>> Das kommt sicher drauf an, was sich noch so Rückständen zwischen Kupfer
>> und Lack befindet ;-)
>
> Yep. Deswegen hält der Klarlack darauf ja auch so bombig ;-)

Hallo,

noch mal zum besser nachvollziehen: Du hast zuerst Plastik70 
aufgebracht, der hat nicht gehalten und dann hast du auf die selbe 
Stelle Klarlack aus der Sprühdose aufgetragen? Deswegen ist der 
Vergleich auch so eindeutig und legitim?

Plastik70 wird ziemlich sicher Acryllack sein, vielleicht ist dein 
Klarlack ein Alkydharz-Lack? Auf blankem fettfreiem Kupfer halten beide 
bombenfest, aber wenn Schnodder drauf ist, zB eine Oxidschicht, Reste 
vom Fotoresist oder sowas, wäre es ja komplett umüberraschend, wenn sich 
unterschiedliche Lacksysteme unterschiedlich verhalten.

Aber nochmal: So oder so, auf sauberem und fettfreiem Kupfer hält 
Plastik70 absolut einwandfrei, da gibt es keinen Spielraum.

vlg

 Timm

von Joachim B. (jar)


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Timm R. schrieb:
> Plastik70 wird ziemlich sicher Acryllack sein,

alte Verkäuferschulung, wer "sicher" verwendet ist unsicher.

Ich kenne üblicherweise Acryllack aushärtend, das ist in meiner 
Wahrnehmung Plastik70 eben nicht.

von Pendragon (Gast)


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>Ich kenne üblicherweise Acryllack aushärtend, das ist in meiner
>Wahrnehmung Plastik70 eben nicht

Nach der technischen Beschreibung handelt es sich um einen Lack auf 
Acrylharzbasis:

https://cdn-reichelt.de/documents/datenblatt/X200/TKC4PLASTIK70.pdf

von Timm R. (Firma: privatfrickler.de) (treinisch)


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Joachim B. schrieb:
> Timm R. schrieb:
>> Plastik70 wird ziemlich sicher Acryllack sein,
>
> alte Verkäuferschulung, wer "sicher" verwendet ist unsicher.

typisch Verkäuferschulung. Dass ich mir nicht sicher bin sieht man am 
„ziemlich” und nicht am „sicher”.

Was bedeutet in Deiner Welt „aushärtend”? Jeder Lack wird härter wenn er 
trocknet. Das gehört praktisch schon zum Begriff.

Acryl gibt es von dauerklebrig über gummiartig bis hin zu glashart und 
spröde.

von Joachim B. (jar)


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Timm R. schrieb:
> Was bedeutet in Deiner Welt „aushärtend”?

denke an meinen RS2000
http://www.history-of-cars.com/images/ford-d/1975-escort-rs2000-21.jpg
der hatte den normalen (Blech) Acryllack bekommen, mein Lackierer 
mischte einen Weichmacher bei für die Kunststoffschnute der eben 
aushärten verhindert, so hatte er es erklärt.

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