Forum: Platinen Wie Kühlkörper Reflow löten?


von williger Gehilfe (Gast)


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Hallo,
ich habe hier einen Spannungsregler (Farnell 2296017) L7812CD2T-TR im 
3D2PAK Gehäuse und dazu einen Kühlkörper  FK 244 13 D2 PAK (Farnell 
4302436)
und drei Fragen:

1. passen die überhaupt zueinander?

2. Wie werden Spannungsregler und Kühlkörper überhaupt montiert?
So wie bei mir rechts auf dem Bild?

3. Wie würde man in der Industrie das im Reflow Ofen löten, geht das 
überhaupt? Würde nicht der Kühlkörper die IR-Strahlung abschirmen, so 
das der Spannungsregler schlecht oder gar nicht gelötet wird?!

von Pandur S. (jetztnicht)


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Was sagen denn die Datenblaetter ?

von Schreiber (Gast)


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williger Gehilfe schrieb:
> 3. Wie würde man in der Industrie das im Reflow Ofen löten, geht das
> überhaupt?

entweder Dampfphase oder Heißluft

von williger Gehilfe (Gast)


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Jetzt N. schrieb:
> Was sagen denn die Datenblaetter ?

Nicht viel, keine Montagehinweise, kein Layoutsymbol oder Hinweis auf 
"Landing Pads"

von Jonas L. (Firma: JL-Elektronik) (jonas1984) Benutzerseite


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> 1. passen die überhaupt zueinander?

Kann ich nicht beurteilen.

> 2. Wie werden Spannungsregler und Kühlkörper überhaupt montiert?
> So wie bei mir rechts auf dem Bild?

Ich kenne die Montage von Kundenschaltungen bis jetzt nur in dieser Form
(was ja nicht bedeuten soll das dies richtig ist :-))

> 3. Wie würde man in der Industrie das im Reflow Ofen löten, geht das
> überhaupt? Würde nicht der Kühlkörper die IR-Strahlung abschirmen, so
> das der Spannungsregler schlecht oder gar nicht gelötet wird?!

Wir löten diese in einem 5 Zonen ERSA Reflow (Heizung auch von der
Unterseite) ohne Probleme.

Gruß Jonas

von RolandD (Gast)


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Hallo zusammen

Wir löten die Dinger seit mehrern Jahren für unsere Kunden.
In der Dampfphase macht das so (wie in Deinem Bild rechts gezeigt) keine 
Probleme.

Vom Layout her wird einfach der D-PAK(2) vorgesehen, rechts und links 
nebendran ist die SMD-Fläche so weit verbreitert das der Hühlkörper mit 
seinen bedien Füssen noch vollständig in der Lotpaste sitzt.
Der D-Pak wir maschinell bestückt, der KK vom Hand vorm löten darüber 
gestülpt. Da die Dinger immer etwas "klemmend" auf der Bauteilen sitzen, 
das schaffen die Bestückautomaten leider nicht zu setzen.

Gruß

Roland

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Ich habe kürzlich eine Leiterplatte entworfen, auf der jeweils 18 
solcher Kombinationen aus Bauteil im D2PAK und dem von Dir verwendeten 
Kühlkörper von Fischer Elektronik platziert sind. Der Bestücker hat 
mittlerweile eine ordentliche Stückzahl gefertigt und bislang keinerlei 
Lötprobleme berichtet. Zum SMD-Löten verwendet er eine 
Dampfphasenlötanlage.

Auf einem der beiden Bilder befindet sich die 3D-Ansicht, auf dem 
anderen Lötstopmaske und Pastenschablone. Es empfiehlt sich dringend, 
den Pastendruck für das große Pad des D2PAK zu unterteilen, damit nicht 
zu viel Lot aufgebracht wird und damit Luftblasen bessere Chancen haben, 
zu entweichen. Zwischen Bauteil und Kühlkörper sollte sich ein Steg mit
Lötstoplack befinden, damit weder der Kühlkörper noch das Bauteil 
wegschwimmen können.

Ich hätte gerne die Kühlkörper in vertikaler Richtung etwas mehr 
bezüglich des großen Pads zentriert, was allerdings aus Platzgründen 
nicht möglich war.

Und falls sich jemand darüber wundern sollte, dass einige Pads offen 
sind und andere nicht: es gibt Durchgangslöcher, offene Sacklöcher, 
verfüllte Sacklöcher und Microvias. Die Leiterplatte ist ohnehin "etwas 
speziell", d.h. mit inneren Dickkupferlagen und Metallkern... Da hat der 
Leiterplattenhersteller schon so sein Probleme, selbst bei Einhaltung 
der von ihm selbst vorgegebenen Designrichtlinien.

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (luckyfu)


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Ich setze die Kühlkörper auch ein, sogar mit nicht dPak Bauteilen. 
Zuletzt habe ich 2 dieser Kühlkörper für einen LTM8026 genutzt. Die 
passen super drüber ohne zu klemmen. Den Zweck erfüllen sie ebenfalls 
sehr gut.

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo,

williger Gehilfe schrieb:
> 1. passen die überhaupt zueinander?

die Eingangsspannung des L7812C muss mindestens 14 V betragen ("dropout 
voltage" = 2 V). Bei seinem Maximalstrom von 1,5 A "verbrät" er somit 3 
W. Der Wärmewiderstand des FK 244 13 D2 PAK beträgt 22.8 °C/W. Ohne die 
Wärmewiderstände Bauteil/Leiterplatte und Leiterplatte/Kühlkörper zu 
berücksichtigen wird dein Bauteil bei dieser Beanspruchung bereits 68.4 
°C wärmer als die Umgebungstemperatur.

@williger Gehilfe
Ich würde Dir dringend empfehlen die Sache genauer durchzurechnen.

Ohne "Not" würde ich bei linear geregelten Längsreglern keine 
SMD-Kühlkörper einsetzen. Der Wärmewiderstand aus Bauteil/Leiterplatte 
und Leiterplatte/Kühlkörper ist größer als der Wärmewiderstand 
Bauteil/Kühlkörper.

Mit freundlichen Grüßen
Guido

von Max G. (l0wside) Benutzerseite


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Das hängt aber gewaltig davon ab, wie du weiter entwärmst. Wenn du in 
der LP Thermal Vias hast und vom Slug durch die LP aufs Gehäuse gehst, 
hast du natürlich eine prima Entwärmung und kannst den Kühlkörper in der 
Pfeife rauchen.

Wenn du nur in die LP selbst entwärmst, sieht es schon nicht mehr so 
toll aus. IRF z.B. gibt für einen DPAK irgendwas zwischen 40 und 70 K/W 
an (http://www.irf.com/technical-info/appnotes/an-994.pdf), das kommt in 
die Dimensionen der Rth gegen Luft (finde auf die Schnelle nichts, 
müsste so bei 70 bis 100 K/W liegen). Mit dem Kühlkörper kommt man 
vielleicht auf die ein Drittel runter, das sollte helfen. Warum ist der 
Kühlkörper denn nicht schwarz?

Max

von Schreiber (Gast)


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Guido C. schrieb:
> Ohne "Not" würde ich bei linear geregelten Längsreglern keine
> SMD-Kühlkörper einsetzen. Der Wärmewiderstand aus Bauteil/Leiterplatte
> und Leiterplatte/Kühlkörper ist größer als der Wärmewiderstand
> Bauteil/Kühlkörper.

der Wärmewiderstand mg zwar höher sein, dafür ist der Montageaufwand 
aber gleich viel geringer.

Der SMD-Kühlkörper wird einfach in die Lötpaste gerückt und wandert dann 
durch den Ofen, normale Kühlkörper muss man erst am Bautel befestigen 
(klemmen/schrauben) und muss dann noch Bauteil und Kühlkörper manuell 
(oder mit Wellenlöten) festlöten. Das kostet Geld und macht bei 
Serienfertigung keinen Spaß.

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo,

Schreiber schrieb:
> der Wärmewiderstand mg zwar höher sein, dafür ist der Montageaufwand
> aber gleich viel geringer.

der geringste Montageaufwand nützt nichts, wenn man letztlich die Wärme 
nicht wegbringt. Wie bereits erwähnt kann ich "williger Gehilfe" nur den 
Tipp geben die Sache vorher unbedingt durchzurechnen. Entscheidend ist 
hier, wie viel Leistung abgeführt werden muss und ob eine aktive Kühlung 
(z. B. Lüfter) vorhanden ist.

Mit freundlichen Grüßen
Guido

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