Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Push-Pull Endstufe realisieren


von Guest (Gast)


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Hallo!

Ich würde gerne eine Endstufe bauen, über der ich zwei Lautsprecher mit 
einem Mikrocontroller ansteuern möchte. (Rechteck-Signal mit 
verschiedenen Frequenzen für die Tonhöhe und Pulsbreiten für die 
Lautstärke)

Prinzipiell weiß ich, was eine Push-Pull Endstufe ist (in meinem Fall 
N-Kanal und P-Kanal MOSFET in Serie, zwischen den beiden ist der 
Ausgang).
Mein Problem liegt eher im Detail.

Soweit ich weiß, gibt es ja kurze Momente beim Umschalten, wo beide 
MOSFETS leiten. Dabei sollen ja auch hohe Ströme fließen. Und wenn das 
zu oft passiert (bei 1000Hz wird das wsl schon der Fall sein) werden die 
beiden zu heiß.

Wie kann man also so eine Schaltung korrekt aufbauen, sodass dies nicht 
passiert?

Könnte mir jemand das erklären? Oder einen passenden Artikel empfehlen?

Wäre sehr dankbar!

Gruß

: Verschoben durch Admin
von Hubert G. (hubertg)


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Suche mal nach Class D Verstärker.

von ArnoR (Gast)


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Guest schrieb:
> Prinzipiell weiß ich, was eine Push-Pull Endstufe ist (in meinem Fall
> N-Kanal und P-Kanal MOSFET in Serie, zwischen den beiden ist der
> Ausgang).>
> Soweit ich weiß, gibt es ja kurze Momente beim Umschalten, wo beide
> MOSFETS leiten.

Kommt auf die konkrete Schaltung an.

Arbeiten die Transistoren als Sourcefolger (mit verbundenen 
Gate-Anschlüssen als Eingang und verbundenen Source-Anschlüssen als 
Ausgang), gibt es keine Querströme. Aber die maximale Ausgangsspannung 
ist ohne weitere Maßnahmen (erhöhte Steuerspannung) deutlich geringer 
als Vcc.

Arbeiten die Transistoren in Drainschaltung (mit verbundenen 
Drain-Anschlüssen als Ausgang, Source an +Vcc bzw. -Vcc) dann muss man 
das Ansteuertiming so machen, dass nie beide leitend sind, also den 
gerade leitenden Transistor ausschalten und den anderen etwas verzögert 
einschalten. Es gibt Treiber-IC, die das intern machen.

von MaWin (Gast)


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Guest schrieb:
> Wie kann man also so eine Schaltung korrekt aufbauen, sodass dies nicht
> passiert?

Man muss halt die dead time passend einstellen,
manche MOSFET-Treiber machen das von selbst wie LTC1154.

Ansonsten wider Widerständen vor dem Gate

                     1N4148
               +--R1--|>|--+   |
Steuersignal --+           +--|I MOSFET
               +--R2--|<|--+   |

kann man jede dead time einzeln beeinflussen.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Oder man nimmt eine Ausgangsstufe mit Emitterfolgern. Weniger Verlust 
mit weniger Streuung als Sourcefolger, gleiche Eigenschaften bzgl 
Querströmen.

von Max H. (hartl192)


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Oder du nimmst einen µC, dessen PWM Modul einen getrennten Ausgang für 
High- und Lowside FET mit Totzeit hat.

: Bearbeitet durch User
von Guest (Gast)


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Hallo!

Könnte man diese Schaltung:
https://de.wikipedia.org/wiki/Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistor#/media/File:CMOS_inverter_(enhancement)_with_currents_DE.svg

Direkt an einem Mikroconroller betreiben, falls UDD 5V ist?

Welchen Widerstand würde man noch zwischen UEingang und dem uC-PIN 
hängen? Und welchen zwischen UEingang und Uss?

Danke im Voraus!

von Max H. (hartl192)


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Guest schrieb:
> Könnte man diese Schaltung:
> 
https://de.wikipedia.org/wiki/Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistor#/media/File:CMOS_inverter_(enhancement)_with_currents_DE.svg
>
> Direkt an einem Mikroconroller betreiben, falls UDD 5V ist?
Wenn du logic Level FETs hast und der µC mit 5V versorgt wird: Ja.
Das Problem mit den Querströmen wird sie aber nicht lösen.

> Welchen Widerstand würde man noch zwischen UEingang und dem uC-PIN
> hängen?
Abhängig von den FETs null bis weniges Dutzend Ohm.

> Und welchen zwischen UEingang und Uss?
Dass die FETs sicher sperren wenn der µC im Reset ist? Dann reichen auch 
100k.

: Bearbeitet durch User
von Lurchi (Gast)


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Bei 5 V Versorgung hat man oft noch keine Probleme mit Querstörmen, denn 
die Schellspannungen von P und N Kanal FET sind in der Summe oft bei 
etwa 5 V. Der kritische Bereich wo beide FETs leiten ist also gering, 
sofern es ihn überhaupt gibt.

Einfacher nimmt man ein Gate Treiber IC wie ICL7667 oder für weniger 
Leistung auch einen OP oder Inverter.

von Guest (Gast)


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Hallo!

Den ICL7667 hätte ich sogar, aber soweit ich weiß, ist der nicht zum 
Treiben von Push-Pull-Schaltungen gedacht, sondern nur für zwei enzelne 
MOSFETs. Übersehe ich da was?

Danke!

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Um welche Versorgungsspannung geht es überhaupt?

Muss noch ein Pegelwandler davor?

Wie schnell, also welche Frequenz? Eine kleine Auswahl ist unter:
https://www.mikrocontroller.net/articles/Pegelwandler#5_V_.E2.87.92_9..15.28..30.29_V

Durch R1 im Bild soll ein Shoot-Through verhindert werden.
Den Wert muss man je nach Mosfet und Versorgungsspannung ermitteln.
Vorzugsweise sollte ein Schmitt-Trigger davor, wie im "Functional 
Diagram" des ICL7667.

: Bearbeitet durch User
von Guest (Gast)


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Hallo!

Ich möchte mit der Schaltung zwei Fernseh-Lautsprecher betreiben, die 
ich demnächst aus einem alten TV ausbauen werde.

Es sollen Töne bis 1000Hz rauskommen.

Die Spannungsform ist Rechteck (PWM).

Die Spannungshöhe kenne ich noch nicht, da ich, wie gesagt die 
Lautsprecher noch nicht kenne...

Danke im Voraus!
Gruß!

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Guest schrieb:
> Es sollen Töne bis 1000Hz rauskommen.
>
> Die Spannungsform ist Rechteck (PWM).

Wenn ein Mensch es sich anhören soll ... filtern, oder direkt eine 
Sinus-DDS nehmen.

von Michael B. (laberkopp)


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Torsten C. schrieb:
> PushPull.png

So geht das natürlich nicht. Die MOSFETs brauchen viel zu hohe UGS, und 
die schwankt auch noch, also muss man stabilisierend Source-Widerstände 
einbauen, und die müssen recht hochohmig sein.

Der Weg von dieser Wikipedia-Prinzipskizze bis zur funktionierenden 
Schaltung ist noch weit.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Der Weg von dieser Wikipedia-Prinzipskizze bis zur funktionierenden
> Schaltung ist noch weit.

Ja, auch der Typ "SI2302DS", der sich hier versehentlich eingeschlichen 
hat, passt nicht, mit seiner U_GS(th)min = 0.65V.

Übliche Basis-Emitter-Spannungen an den BJTs sind schon größer als 0.65V 
und der Eingang wird in der Regel auch nicht komplett von "Rail zu Rail" 
geschaltet.

Es ist eine Prinzipskizze, wie Du sagst.

Michael B. schrieb:
> Die MOSFETs brauchen viel zu hohe UGS

Wie meinst Du das? Ich dachte eher umgekehrrt (s.o.).

Aber um bei diesem 'untauglichen' Beispiel zu bleiben:

Wie klein müsste V_GS denn Deiner Meinung nach sein?

V_GS=2.5 V finde ich nicht gerade "viel zu hoch".

Und was meinst Du mit stabilisierenden Source-Widerständen?
Soll die Last etwa durch einen Widerstand fließen?

von Michael B. (laberkopp)


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Torsten C. schrieb:
> Wie klein müsste V_GS denn Deiner Meinung nach sein?

Die 2.5V sind nicht unrealistisch, bei Bipolartransistor wären es 0.7V.

Wie gross sind die Schwankungen ?

Beim Bipolartransistor so 0.2V, bei MOSFET eher 1V.

Also muss am Source-Widerstand so viel Spannung abfallen, daß der 
Ruhestrom nicht zu sehr schwankt.

Beim Bipolartransistor sind so 0.22 Ohm als Emitterwiderstand üblich.

Beim MOSFET wären das eher 2 Ohm.

Entsprechend viel Spannung und Verlustleistung entsteht.

von Guest (Gast)


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Hallo!

Nun habe ich die Lautsprecher ausgebaut. Leider war nur ein Lautsprecher 
im TV, ich musste noch einen anderen TV aufmachen, um von dort noch 
einen Lautsprecher herauszunehmen.

Beide haben 15 Ohm. Auf einem steht noch 10W, auf dem anderen steht nur 
die Impedanz.

Ich gehe mal davon aus, dass beide Lautsprecher 10W haben....

Dann bräuchte ich ja laut P=U²/R => U=12,25V, also ca 12V.
Das wäre dann der RMS-Wert.
Bei einem Rechteck ist der Crest-Faktor 1, also ist Upeak=12V.
Also ist Upp=24V. Das ist die Spannung zwischen GND und U+, was dann die 
Push-Pull-Stufe bekommt. Durch das Wegfiltern des Gleichanteils durch 
den ELKO, der in Serie zu den Lautsprechern kommt, wird dann Upeak=12V.

Den ELKO dimensioniere ich wie folgt:

Tau=R*C => Tau/R=C

Tau=halbe Periodendauer der niedrigsten Frequenz, die ausgegeben werden 
soll, die wäre bei mir 200Hz.

Also T=1/f=1/200Hz=5ms => T/2=2,5ms

2,5ms/7,5Ohm=333µF. Zur Sicherheit also 470µF. Am besten Low-ESR.

Übersehe ich etwas?
(Bitte ausbessern, falls ich etwas falsch beschrieben habe...)


Und jetzt bräuchte ich also noch die Push-Pull Endstufe für 24V und wenn 
ich mich nicht täusche I=U/R=24V/7,5Ohm=3,2A.

Ich dachte auch schon an eine Motor-Halbbrücke. Wie gesagt, ich brauche 
es nur für ein Rechtecksignal. Es muss nicht schön klingen, es wird nur 
zur Signalisierung bestimmter Ereignisse im Haus dienen.
(Ich habe die Töne schon mit Audacity "konstruiert", es klingt für mich 
in Ordnung)

Vielen Dank im Voraus!!
Gruß

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Wie gross sind die Schwankungen

Welche Schwankungen? Der U_GS-Bereich ist in SI2302DS.png eingekringelt.

Der SI2301DS ist noch schlimmer: -0,45V .. -2,5V.

Wie gesagt: Bei 0,65V oder 0,45V bekommt man die Mosfets per BJT so 
nicht sicher 'ausgeschaltet'. U_GX(th)min müsste größer sein.

Michael B. schrieb:
> 0.22 Ohm als Emitterwiderstand

OK, klingt plausibel.

Michael B. schrieb:
> … daß der Ruhestrom …

Welcher Ruhestrom? Eine CMOS-Endstufe mit einem nennenswertem Ruhestrom 
macht m.E. keinen Sinn.

Aber eigentlich sind SI2302DS/SI2301DS nicht entscheidend, ich hatte nur 
vergessen den 'value' in eagle auszublenden. Es fragt sich eher, welche 
MOSFETS geeignet wären. Hier werden IRFP9240 und IRFP250 für 60V 
genutzt:

http://www.talkingelectronics.com/projects/MOSFET/MOSFET.html schreibt:
> Here is an audio amplifier using PUSH PULL mode to drive a speaker

Der würde vielleicht auch eher zum lautsprecher vom TO passen. Das ist 
kein Wikipedia-Prinzip-Bild, sind dafür aber auch mächtig viele 
Bauteile. Hier nochmal das Bild direkt:
http://www.talkingelectronics.com/projects/MOSFET/images/60vMOSFETamp.gif

Guest schrieb:
> Also ist Upp=24V

OK, etwas weniger als 60V. Vielleicht hilft die Schaltung trotzdem.

von MaWin (Gast)


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Torsten C. schrieb:
>> … daß der Ruhestrom …
> Welcher Ruhestrom?

Alle Analogendstufen müssen einen Ruhestrom haben, sonst sind die 
Übernahmeverzerrungen gewaltig, auch bei Rechteckansteuerung.

Torsten C. schrieb:
> http://www.talkingelectronics.com/projects/MOSFET/MOSFET.html schreibt:
>> Here is an audio amplifier using PUSH PULL mode to drive a speaker
> Der würde vielleicht auch eher zum lautsprecher vom TO passen.

Eine gute Darstellung der Probleme.

von Guest (Gast)


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Ist meine Berechnung bzgl. Spannung/Kondensator richtig, die ich 
20.07.2015 14:07 gepostet habe?

Ginge das ganze mit einer Halbbrücke?

von Harald W. (wilhelms)


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Guest schrieb:

> Ginge das ganze mit einer Halbbrücke?

Am besten ginge es mit einem ganz normalen NF-Endstufen-IC.

: Bearbeitet durch User
von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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@Harald: Zustimmung!

Aber ja, es ginge auch mit so einer einer Halbbrücke.

Guest schrieb:
> Zur Sicherheit also 470µF.

@Guest:

Jetzt kannst Du Dir noch überlegen, wie sich der Kondensator auflädt, 
wenn gerade kein Ton raus kommt, und was das für die Lautsprecherspule 
bedeutet.

Willst Du die Lautstärke irgendwie verstellen? Falls ja, wie?

: Bearbeitet durch User
von Guest (Gast)


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Hallo!

Danke für die Antworten!

@Torsten:
Wie meinst du das mit dem Aufladen des Kondensators?
Laut meinem Verständnis entladet sich der Kondensator, wenn kein Ton 
rauskommt, weil dann auf beiden Seiten 0V anliegt...
Das macht er dann genau ein Mal nach dem letzten Ton.
Du meinst, das ist schlecht für die Spule?

Die Lautstärke würde ich gerne über die Pulsbreite verstellen.

@Harald (und alle anderen)
Kannst du mir bitte so einen NF-IC für zwei 15Ohm/10W-Lautsprecher 
empfehlen?
Bitte einen von Conrad oder Amazon, da ich dort die anderen Teile auch 
bestelle...

Danke im Voraus!
Gruß

von Max H. (hartl192)


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Guest schrieb:
> Kannst du mir bitte so einen NF-IC für zwei 15Ohm/10W-Lautsprecher
> empfehlen?
Mit dem TDA2030 hab ich ganz gute Erfahrungen gemacht.

von Harald W. (wilhelms)


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Max H. schrieb:

> Mit dem TDA2030 hab ich ganz gute Erfahrungen gemacht.

Bei dem muss man aber beachten, das der eine Mindestverstärkung
von ca. 30dB braucht, damit er nicht schwingt.

von Guest (Gast)


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Harald W. schrieb:
> Bei dem muss man aber beachten, das der eine Mindestverstärkung
> von ca. 30dB braucht, damit er nicht schwingt.

Das ist dann nichts für mich, würde ich sagen, nicht? Es wär ja blöd das 
5V Signal auf irgendwelche Millivolts runterzuteilen um dann wieder 12V 
daraus zu machen....

Kennt vl jemand eine gute Halbbrücke? (mit uC direkt ansteuerbar, 
unsymmetrische Versorgung, 24V)


Und bitte noch meine Berechnung bzgl. Kondensator und Spannungshöhe 
beurteilen...


Danke im Voraus!
Gruß

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Harald W. schrieb:
> eine Mindestverstärkung von ca. 30dB

Bei mir steht im Datenblatt:
> 1. Closed loop gain must be higher than 24 dB

Falls der Frequenzgang nicht so entscheidend ist: Kann man nicht einfach 
ein paar Picofahrrad von Pin 4 nach Pin 2 legen, damit der nicht 
schwingt?

Guest schrieb:
> Das macht er dann genau ein Mal nach dem letzten Ton.

Ach so? Ich kenne jetzt Deine gesuchte "gute Halbbrücke" nicht. Ich 
hätte vermutet, auch in den Pausen zwischen den Tönen. Um so besser.

: Bearbeitet durch User
von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Nö, aber du kannst lead-lag compensation machen, damit der 2030 einen 
entsprechend hohen Noise Gain sieht. Siehe Analog Inc. AN-257.

von Guest (Gast)


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Torsten C. schrieb:
> @Guest:
>
> Jetzt kannst Du Dir noch überlegen, wie sich der Kondensator auflädt,
> wenn gerade kein Ton raus kommt, und was das für die Lautsprecherspule
> bedeutet.

Torsten C. schrieb:
> Guest schrieb:
>> Das macht er dann genau ein Mal nach dem letzten Ton.
>
> Ach so? Ich kenne jetzt Deine gesuchte "gute Halbbrücke" nicht. Ich
> hätte vermutet, auch in den Pausen zwischen den Tönen. Um so besser.

Damit da kein Missverständnis aufkommt:

Du fragtest, was der Kondensator macht wenn kein Ton mehr rauskommt. Und 
da schrieb ich, dass er sich da entladet.

Natürlich ladet sich der Kondensator dazwischen auf und ab.

Bei der positiver Halbwelle des Rechtecks fließt der Strom von Plus nach 
Masse über dem Lautsprecher und dem Kondensator.
Ohne Kondensator würde der Strom bei der "negativen" Halbwelle, also 
wenn die Spannung 0V ist, gar nicht fließen. So fließt aber der Strom 
aus dem Kondensator zurück, also in umgekehrter Richtung durch den 
Lautsprecher, so wie es sein soll.

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Ich vermute anhand Deiner Beschreibungen, dass sich bei "Ton an" der 
Kondensator langsam auf einen DC-Anteil von 12V auflädt und dass er sich 
bei "Ton aus" jeweils wieder entlädt.

In den Übergängen hättest Du immer DC-Anteile auf der 
Lautsprecher-Spule.

Es war ja nur ein Hinweis, darüber nachzudenken, bevor Du die 
Schaltung aufbaust.

von Guest (Gast)


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Hallo!

Danke für den Hinweis, habe mir jetzt intensiv Gedanken gemacht und mit 
LtSpice simuliert und die Gleichanteile gesehen...

Die Frage ist nun, ob das ein Problem für den Lautsprecher ist...

Weißt du / Wisst ihr das?

Habe mir mit LtSpice auch den RMS-Wert der Leistung angesehen. Der ist 
in den ersten paar ms natürlich recht hoch, pendelt sich dann aber ein.

Je nach Kondensatorgröße halt...

Wenn man die ersten 40ms anschaut ist die RMS-Leistung z.B. 10,48W. Das 
dürfte für den Lautsprecher verträglich sein, nicht?

Wenn man jedoch die Pulsbreite ungleich 50% macht, ist der Gleichanteil 
permanent da....
Das ist natürlich nicht gut...

Ich glaube ich werde die Lautstärke über den Regler am Netzteil einmal 
einstellen und die PWM auf permanent 50% lassen...

von ths (Gast)


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Ich möchte mal anregen, dass man wie Harald schon sagte, mit 
Audioverstärkern deutlich problemloser zum Ziel kommt.

Und die Leistung von 10 W wäre auch nochmal zu überlegen: 10 W 
Reckteckgepiepse sind unglaublich laut und unerträglich. Falls du kein 
Fussballstadion akustisch ausmessen möchtest, reicht 1 W leicht, um viel 
Krach zu machen.

von Guest (Gast)


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Hallo!

Danke für den Hinweis!

Es sollte u.a. eine Hausglocke sein. (Außerdem noch verschiedene 
Ereignisse im Haus signalisieren)

Reichen trotzdem 1W?

Ich wollte auch einen ultralauten Modus einbauen, für den Fall, dass die 
Glocke überhört wird... (ausgelöst durch eine spezielle 
Tastenkombination, die nur Personen aus dem Haushalt bekannt ist)
Wie viel W bräuchte das? (Um zB eine laute Stereoanlage aus dem 
Nachbarzimmer deutlich zu übertönen?)

Und an welche Schaltung dachtest du? Kennst du einen guten 
Audio-Verstärker-Baustein?

Danke im Voraus!

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Guest schrieb:
> Es sollte u.a. eine Hausglocke sein. (Außerdem noch verschiedene
> Ereignisse im Haus signalisieren)

Bitte kein Rechteck. BITTE NICHT. Allen Menschen im Haus zu liebe. 
Danke.

von Guest (Gast)


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PS: Bitte unsymmetrische Versorgung...
Habe keine negative Spannung an Board...

von Guest (Gast)


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Was hast du gegen ein Rechteck?
Am Computer hört es sich ok an...

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Marian B. schrieb:
> Allen Menschen im Haus zu liebe.

Auch etwas "Abwechslung" kann nicht schaden. Irgendwann nervt der Ton, 
egal wie erträglich er in den ersten Tagen und Wochen auch sein mag:

Beitrag "Re: Musik beim öffnen einer Tür abspielen"

Guest schrieb:
> Bitte unsymmetrische Versorgung

Vielleicht mit einer Brücken-Endstufe? Dann muss die Masse keinen großen 
Strom liefern und es reicht eine 'virtuelle Masse'.

Nur so ein Gedanke, vielleicht geht es auch irgendwie noch 'schlauer'.

Was spricht gegen zwei TDA2030?

666ct für zwei Stück bei Reichelt
130ct für zehn Stück bei AliExpress

Beide Preise incl. Versand.

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Torsten C. schrieb:
> Nur so ein Gedanke, vielleicht geht es auch irgendwie noch 'schlauer'.

Koppelkondensator, so wie der TDA2030 für die Anwendung im Autoradio 
gedacht wurde.

Vor einigen Jahren gab es noch so "kleine" (DIP-28?) CMOS-Chips mit 
eingebautem ADC, SRAM und DAC, die ein paar Sekunden Musik aufnehmen 
konnten und auf ein Triggersignal hin abgespielt haben. Ist heute 
wahrscheinlich schwerer beschaffbar als ein billiger MP3-Player, der 
auch wesentlich längere Tonanordnungen in besserer Qualität 
wiedergeben kann.

: Bearbeitet durch User
von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Marian B. schrieb:
> Koppelkondensator

OK, ich dachte, der sei größer und teurer als ein zweiter TDA2030.

Und die Versorgungsspannung könnte kleiner sein, falls das gewünscht 
ist.

: Bearbeitet durch User
von Thomas (Gast)


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Guest schrieb:
> Wie viel W bräuchte das? (Um zB eine laute Stereoanlage aus dem
> Nachbarzimmer deutlich zu übertönen?)

 Das liegt allein am Aufbau deines Schallwandlers und hat recht wenig 
mit der hier ständig bemühten elektrischen Leistung zu tun.

Dafür gibt es spezielle Signalgeber, die in ihrer Einsatzfrequenz in 
Resonanz schwingen. Dann reichen ein paar mW damit dir die Ohren 
abfallen.

Thomas

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas schrieb:

> Dafür gibt es spezielle Signalgeber, die in ihrer Einsatzfrequenz in
> Resonanz schwingen. Dann reichen ein paar mW damit dir die Ohren
> abfallen.

Ja, sowas z.B. :
http://www.rautschka-onstage.com/tl_files/flash/Verstaerker/100V%20Hoerner%208233181XSmall.jpg

Das würde doch im Wohnzimmer recht dekorativ aussehen. :-)

von Guest (Gast)


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Hallo!

Danke für die Antworten!

Wie gesagt, es sind Lautsprecher aus alten Fernsehern....

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Hindert dich nicht daran an die Lautsprecher ein Horn zu flanschen...

von Guest (Gast)


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Naja, vielleicht sollte ich gleich eine Feuerwehrsirene nehmen...

Nein, Spaß beiseite, ich möchte die Lautsprecher in eine Box mit Löchern 
einbauen...

Ein Audio-Verstärker klingt verlockend, da ich dann die Lautstärke 
selbst über ein Poti jederzeit einstellen könnte. Eine einfache Brücke 
(als fertiger Baustein) lockt natürlich mit einfachem 
Schaltungsaufbau... (wobei ich damit eher die Sicherheit meine, dass es 
funktionieren wird, und nicht zum Schwingen anfängt, sodass es mitten in 
der Nacht sehr laut zum Pfeifen anfängt, oder so...)

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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Guest schrieb:
> Eine einfache Brücke (als fertiger Baustein) lockt natürlich

Diese Module habe ich mal viel zu teuer gekauft und nun warten sie in 
der Bastelkiste auf das nächste Projekt, weil das ursprüngliche Projekt 
gestorben ist:
http://www.aliexpress.com/snapshot/271066949.html

Bei Interesse schicke mir 'ne PN.

Hubert G. schrieb:
> Suche mal nach Class D Verstärker.

Zumindest steht "Class D Audio Amplifier Board" drauf.
Meintest Du sowas?

: Bearbeitet durch User
von Guest (Gast)


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Hallo!

Danke für dein Angebot, aber ich würde gerne alles auf einem Board 
aufbauen...

Ich habe mich für ein STA540 entschieden. Der kann unsymmetrisch 
versorgt werden, hat eine einfache Beschaltung und eine fixe Verstärkung 
von 20dB. (Faktor 10 also)

Werde einen Poti einbauen und mit dem die Lautstärke einstellen, wie es 
für mich passt.

Vielen Dank nochmals für all die vielen hilfreichen Antworten, die mich 
zu dieser Entscheidung verholfen haben!

Evtl. werde ich meine Schaltung hier hochladen und euch um eine kurze 
Kontrolle bitten. (Oder vl in einem neuen Thread)

Gruß!

von Torsten C. (torsten_c) Benutzerseite


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OK, noch eine Idee zum DC-Anteil, auch am Audio-Verstärker:

Den GPIO-Pin bei "Ton aus" auf Input schalten, dann kann z.B. über das 
Lautstärke-Poti und den Eingangs-Kondensator des Audio-Verstärkers der 
DC-Sprung bei "Ton an" vermieden werden.

von Guest (Gast)


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Danke für den Tipp! Werde ich berücksichtigen!

Gruß

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