Tach allerseits! Ich bin momentan etwas ratlos. Wir setzen derzeit folgenden PTC als Zeitabhängige Sicherung ein: https://www.distrelec.de/de/ptc-widerstand-bedrahtet-10-ohm-120-epcos-b59850-c120-a70/p/16032304?q=^730403&page=1&origPos=1&origPageSize=50&simi=99.5 Eckdaten: - 2,2A Schaltvermögen - 200mA Nennstrom - 400mA Schaltstrom - 230V max. Spannung - 120°C Referenz Temperatur Verwendet wird der PTC in einer Vor-/Entladeschaltung in einem DC Kreis mit max. 150V. Es gibt ein Hauptschütz, das die Leistung schaltet, und einen parallelen Zweig aus einem kleinen Schütz + 100Ohm + PTC in Reihe zum Vorladen. Im Normalfall ist der PTC viel zu träge um auf den Pulsstrom beim Vorladen zu reagieren. Nur falls der Ausgang kurzgeschlossen ist oÄ soll er auslösen. Das ist nun das erste mal passiert bei 150V und der PTC ist abgebrannt. Hat einer eine Idee warum das passiert ist? Thor
Mögliche Ursachen (spekulativ): Ein falsches Bauteil (technische Daten) wurde eingebaut (ohne es zu bemerken) Ein falsches Bauteil (technische Daten) wurde bestellt und eingebaut (ohne es zu bemerken) Das verwendete Bauteil ist (bzw. war) fehlerhaft (Herstellungsfehler): sollte zwar nicht, kommt jedoch vor. Es gibt sicherlich noch weitere mögliche Ursachen für den Ausfall...
Alex S. schrieb: > parallelen Zweig aus einem kleinen Schütz + 100Ohm + PTC in Reihe > zum Vorladen. Die Dinger haben nur recht wenige Schaltzyklen, 100 steht im DB. Mgwl. tritt der oefter in Aktion als euch gewahr.
@Michael Das es sich um das falsche Bauteil handelt ist praktisch ausgeschlossen, denn der Aufdruck auf den Bauteilen entspricht der Bezeichnung im Datenblatt. Die Parameter habe ich oben angegeben. Das mal ein Bauteil defekt ist, ist immer möglich. Allerdings meine ich, dass zwei gleichzeitig ausgefallen sind (zweimal derselbe Fehler). Ich werde das überprüfen. @+/- Die Anzahl der Schaltzyklen sind mir auch aufgefallen. Allerdings hat das gesamte Gerät weniger als 100 Schaltzyklen hinter sich. Thor
Hallo, evtl. gab es auch einen Überspannungimpuls. Was wird den da noch geschaltet? Sind Induktivitäten im Stromkreis? Gegen Überspannungen helfen Varistoren oder noch besser Suppresordioden. Gruß Öletronika
Mhh, es wird aus einer großen sehr niederohmigen Batterie (150V 120Ah LiIon) gespeißt, die mit weniger als 50cm Leitung direkt an der Vorlade/Schaltstufe hängt. Die Verbraucher hängen an zwei unabhängigen Schalt-/Vorladestufen. Einer der beiden Kreise war gar nicht angeschlossen (offene Enden), der andere Kreis ist ein Wechselrichter, der einen Wechselstrommotor steuert. Der Wechselrichter war zu diesem Zeitpunkt aber deaktiviert, sodass der Motor effektiv nicht angeschlossen war. Letztendlich also eine kapazitive Last mit ca. 470µF. Die ganzen offensichtlichen Sachen bin ich durch. Ich hätte gehofft, dass ich zu blöd bin den richtigen PTC auszusuchen und einfach die Parameter im Datenblatt falsch verstehe. Gruß Thor
Das Problem könnte sich durch die 100 Ohm in Reihe ergeben. Also der Spannungs-/ Stromverlauf über dem PTC, was den Temperaturanstieg zu sehr verlangsamt und ihn damit zu sehr belastet.
So wie ich Deine Beschreibung verstehe, müßte Dir eher der 100R-Widerstand um die Ohren fliegen. Bei kaltem PTC hätte der 150V*1,5A=225W zu verbraten. Der PTC kann nur recht begrenzte Ströme abschalten (hier 2,2A). Wenn also die 100R zu Null Ohm werden, wird es ihn wohl an der niederohmigen 150V-Quelle im ersten Moment zerreißen
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@mhh Das verstehe ich nicht. Das Teil heißt PTC weil sein Wiederstand stark mit der Temperatur steigt. "Überlasten" sollte man ihn dann doch nicht können solange der Temperaturanstieg bzw. Strom nicht so hoch ist, dass sich das Material ungleichmäig erhitzt und es zu lokalen hotspots kommt. @voltwide Der 100Ohm ist ein 100W Lastwiderstand (Aluklotzbauform), der für 5s um das 5fache überlastet werden darf. Da die maximale Kapazität deutlich unter 10mF liegt ist der Ladevorgang nach 2-5s abgeschlossen. Die maximale Leistung beträgt also das 2,25fache der Nennleitung und ist bereits nach wenigen 100ms deutlich abgefallen. Aber ich werde noch mal prüfen ob der Lastwiderstand noch heile ist. Thor
Alex S. schrieb: > "Überlasten" sollte man ihn dann doch nicht > können solange der Temperaturanstieg bzw. Strom nicht so hoch ist, Er muss aber überlastet werden, um hochohmig zu werden. Wenn man dann die Spannung über ihm wegzieht, funktioniert er nicht wie vom Hersteller vorgesehen. Bei Dir startet er mit ca. 18 Watt und muss sich mühsam runterarbeiten, ehe er in den mA-Strombereich kommt. .
Ergänzend: ohne Vorwiderstand: Start mit sehr hoher Leistung -> schnell abklingend mit Vorwiderstand: Start mit etwas hoher Leistung -> Leistung steigt erst mal verzögert enorm an bevor sie wieder absinkt Das geht so nicht gut.
mhh schrieb: > ohne Vorwiderstand: Start mit sehr hoher Leistung -> schnell abklingend > > mit Vorwiderstand: Start mit etwas hoher Leistung -> Leistung steigt > erst mal verzögert enorm an bevor sie wieder absinkt > > Das geht so nicht gut. Genau umgekehrt ist es richtig. Der PTC darf nicht durch beliebig hohe Ströme belastet werden, und damit beliebig schnell abschalten. Ist doch ganz logisch, das Ding hat auch Kontakte/Leitflächen usw. Auch ist bei einem extremen Kurzschlussstrom fraglich, ob sich alle Teile des eigentlichen PTC-Elements gleich schnell erwärmen. Der nötige Vorwiderstand ist sogar meist ganz erheblich größer, als der Kaltwiderstand des PTCs. Die Dinger sind eher als Überlastsicherung, nicht als Kurzschlusssicherung anzusehen. Also das übliche Missbrauchen für extreme Kurzschlussströme ist eine Unsitte unter Bastlern.
Dann wäre die Schlussfolgerung, daß die 100 Ohm zu wenig Widerstand sind. Die Zerstörung kommt jedenfalls von einer Überlastung.
> Die Zerstörung kommt jedenfalls von einer Überlastung.
Ja, das ist zu vermuten;)
Ich habe grade noch mal die Vorwiderstände geprüft. Die sind alle OK.
Thor
P=U*I, also rund 200 Watt Spitze, Wie sieht es mit einen Vorwiderstand von 1k statt 100 Ohm aus? wie vorgeschlagen wurde.
Wenn man ihn gar nicht einbaut geht er auch nicht kaputt... Sind in dem eingangs erwähnten DC Kreis auch irgendwelche Spulen eingebaut? BTW: der PTC löst bei 150V und 15mA gerade noch nicht aus wenn du regelmäßig über diesen Wert kommst, dann hast du Alterungserscheinungen des Sintermaterials (wie bei einem VDR auch). Der angegebene Einsatzbereich "Sicherung" widerspricht eben dem Einsatzfall "bei jedem Zyklus".
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Lothar M. schrieb: > BTW: der PTC löst bei 150V und 15mA gerade noch nicht aus wenn du > regelmäßig über diesen Wert kommst, Ne, war spaet gestern? Trip-current 400mA, sobald der ueberschritten wird macht er sich hochohmig. Wenn er ausgeloest hat, dann laesst er bei Vmax noch 13mA fliessen.
Da der PTC mit 2,2A/240V Schaltvermögen spezifiziert ist, und ein intakter 100R Leistungwiderstand in Reihe mit der 150V Spannungsquelle lag, sehe ich keine logische Erklärung für dessen Ausfall.
@voltwide Gut das ich da nicht der einzige bin. Schlecht das der Plan mit dem PTC als Kurzschlussicherung nicht klappt und ich nach wie vor nicht verstehe warum. Gibt es vielleicht eine andere Möglichkeit das zu realisieren? @lkmiller Wie schon in post Beitrag "Re: PTC abgebrannt" beantwortet. Mehr ist da nicht. Thor
Alex S. schrieb: > Gibt es vielleicht eine andere Möglichkeit das zu realisieren? Du wirst es testen müssen: die 100 Ohm zu 250 - 300 Ohm ändern.
Eigentlich sollten da auch 470Ohm Widerstände rein, weil die kleinen Vorladeschütze den Schaltstrom sonst nicht auf dauer schaffen. Momentan sind also die falschen Schütze drin. Ich habe grade noch was interessantes erfahren: Die Batteriespannung betrug nicht 150V sondern nur 90V. Wenn ich da deutlich größer als 100Ohm werde schaffe ich nicht mal den Auslösestrom. Das kann doch nicht die Lösung sein? Thor
Ich würde als Alternative zum PTC eine aktive Stromüberwachung verwenden und mittels eines Mosfets abschalten. Hierzu den Spannungsabfall am 100 Ohm-Wiederstand auswerten und dessen Integral auswerten. Das kann man mit 4 OPVs und etwas Hühnerfutter problemlos erledigen.
Alex S. schrieb: > @voltwide > Gut das ich da nicht der einzige bin. Ich denke, das ist ein Problem, bei dem der Kundenservice des Herstellers helfen kann und sollte. Kontakt wohl am besten per email. Vielleicht mit Link auf diesen Thread.
Alex S. schrieb: > aus einem kleinen Schütz + 100Ohm + PTC in Reihe > bei 150V und der PTC ist abgebrannt. Weil das Schütz keine Freilaufdiode hat?
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