Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kondensator richtig herum wichtig und wann?


von F. F. (foldi)


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Hallo Forum,

gerade habe ich ein verwirrendes Video gesehen.
https://www.youtube.com/watch?v=BnR_DLd1PDI

In diesem Video geht es darum, Kondensatoren richtig herum einzubauen.

Bin immer davon ausgegangen, dass es bei ungepolten Kondensatoren (also 
vornehmlich Keramikkondensatoren) keine Rolle spielt und die tatsächlich 
ungepolt sind.

Ich denke in der Spannungsversorgung wird das nicht so eine große Rolle 
spielen, aber sicher bei vielen anderen Anwendungen.

Könnt ihr mal bitte eure Meinung dazu sagen und ob man tatsächlich immer 
gucken sollte, ob man den so oder so rum einbaut.

Vielen Dank!

von Luca E. (derlucae98)


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Die Idee dahinter ist, die äußere Folie eines Folienkondensators auf ein 
niederohmiges Potential zu legen, damit kapazitive einkopplungen in den 
Kondensator verringert werden.

von W.A. (Gast)


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F. F. schrieb:
> Bin immer davon ausgegangen, dass es bei ungepolten Kondensatoren (also
> vornehmlich Keramikkondensatoren) keine Rolle spielt und die tatsächlich
> ungepolt sind.

Im Video spricht er von Folienkondensatoren

von Noch einer (Gast)


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Audiophiler Voodoo.

Bei einem Folienkondensator liegt nun mal eine Folie ganz außen. Der 
Mann vertritt die Meinung, man könne einen Unterschied horen, wenn die 
ander Folie außen liegt.

von Noch einer (Gast)


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... aber geiler Hintergrund. So etwas hätte Ed Woods für Plan 9 
gebraucht.

von Peter R. (pnu)


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Auch bei Kondensatoren in Schwingkreisen ( C < 500pF) ist es wichtig, 
den "kalten" Belag an Masse zu schalten. Bei falscher Polung fängt sonst 
der äußere Belag Störsignale ein oder führt zu Kopplung zum 
Nachbarkondensator bzw. Schwingkreis. Nicht umsonat ist bei solchen 
Kondensatoren der äußere Belag mit einem Ring oder ähnlichem markiert.

Auch bei der Beschaltung eines Opamp, zB. Rückfürhung beim Integrierer 
von Ausgang zu Eingang ist es wichtig, dass der äußere belag am 
(niederohmigen) Ausgang angeschlossen ist und nicht am Eingang des 
Opamp. Einkopplungen auf den Kondensator wirken sich am Ausgang des 
Opamp wenioger aus als am Eingang.

Bei Abblockkondensatoren ist, bei an Masse angeschlossenem Außenbelag 
das Äußere des C Spannungsfrei,  eventuell auch ein Vorteil.

Einfach gesagt: Wenn der Hersteller sich schon die Mühe macht, den 
äußeren Belag zu kennzeichnen, muss das ja seinen Grund haben.

von Noch einer (Gast)


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Ähm, hier geht es um einfache Folienkondensatoren, bei denen der 
Hersteller den äußeren Belag nicht gekennzeichnet hat.

von F. F. (foldi)


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Peter R. schrieb:
> Einfach gesagt: Wenn der Hersteller sich schon die Mühe macht, den
> äußeren Belag zu kennzeichnen, muss das ja seinen Grund haben.

Das ist klar, nur ich meine ja genau die, die nicht gekennzeichnet sind.

Da du das bei OpAmps ansprichst, das war mein Gedanke dabei.
Bei Audiosignalen hatte ich, so wie ich das noch im Kopf habe, aus 
meinem letzten (und erstem) Audio Projekt, da keine Unterschiede 
gesehen.

von Sni T. (sniti)


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W.A. schrieb:
> Im Video spricht er von Folienkondensatoren

Hatder TE etwas anderes behauptet?

von Niemand (Gast)


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Kondensator richtig herum wichtig und warum?
> Ich denke in der Spannungsversorgung wird das nicht so eine große Rolle
> spielen,
du gr. Mstr. kannst es ja mal anders herum mit gr. Elkos probieren .... 
da erledigt sich jede weitere Betrachtung ganz schnell!

von F. F. (foldi)


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Niemand schrieb:
> Kondensator richtig herum wichtig und warum?
>> Ich denke in der Spannungsversorgung wird das nicht so eine große Rolle
>> spielen,
> du gr. Mstr. kannst es ja mal anders herum mit gr. Elkos probieren ....
> da erledigt sich jede weitere Betrachtung ganz schnell!

Wenn du schon nicht lesen kannst, dann pöbel doch bitte woanders.
Danke!

von F. F. (foldi)


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Außerdem reicht es nicht nur die erste Minute zu sehen. Man muss schon 
mal ein paar Minuten in das Video rein sehen um zu sehen, dass er auch 
Kondensatoren ohne Kennzeichnung verwendet und auch da die Amplituden 
unterschiedlich sind.

von Niemand (Gast)


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> Wenn du schon nicht lesen kannst, dann pöbel doch bitte woanders. Danke!
wenn du dich nicht wirkl. eindeutig und klar ausdrücken kanst ..... ,
deine eigenen Beiträge im Zitat kannst und willst du wahrscheinl. auch 
nicht so wahrhaben!
> Außerdem reicht es nicht nur die erste Minute zu sehen.
die neue Methode sich eigene Erklärungen zu sparen!
Bitte!

von F. F. (foldi)


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Ich wollte hier keine Streitgespräche führen, sondern eher so was wie 
von Peter hören; eure Erfahrungen

Peter R. schrieb:
> Auch bei der Beschaltung eines Opamp, zB. Rückfürhung beim Integrierer
> von Ausgang zu Eingang ist es wichtig, dass der äußere belag am
> (niederohmigen) Ausgang angeschlossen ist und nicht am Eingang des
> Opamp. Einkopplungen auf den Kondensator wirken sich am Ausgang des
> Opamp wenioger aus als am Eingang.

Vielen Dank, Peter, für deinen Beitrag.

@Niemand

Natürlich lese ich mir alles an und wenn ich was nicht verstehe, hole 
ich mir den T&S dabei, aber deswegen kenne ich doch noch lange nicht die 
praktische Anwendung aus jahrelanger Erfahrung. Und daher meine Frage an 
das Forum.

Zur Erklärung, die dir zu fehlen scheint. Was ich gern genau wissen 
möchte, ob es bei nicht gekennzeichneten Kondensatoren trotzdem wirklich 
wichtig ist wie rum sie eingebaut werden. Einfach die Erfahrungen von 
Fachleuten oder auch Hobbyisten, die das schon lange anwenden.

von Noch einer (Gast)


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> ob es bei nicht gekennzeichneten Kondensatoren trotzdem wirklich
wichtig ist wie rum sie eingebaut werden

Normalerweise sind da auch die anderen Daten nicht so toll. Bzw. du 
kannst dich nicht drauf verlassen, dass sie bei der nächsten 
Produktionscharge gleich sind.

Wenn es wirklich drauf ankommt, nimmt man ein Bauteil, in dem der 
Hersteller die Eigenschaften im Datenblatt garantiert - und da ist dann 
auch die äußere Folie markiert.

von F. F. (foldi)


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Noch einer schrieb:
> Wenn es wirklich drauf ankommt,

Genau darauf will ich ja hinaus. Wann ist es wirklich wichtig?

Peter hat ja schon eine (mir auch plausibel) Anwendung genannt.

von Noch einer (Gast)


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> Wann ist es wirklich wichtig?

Bei einem Durchführungskondensator zur Entstörung.

An einen hochohmigen Eingang die innere Seite? Da hast du noch ganz 
andere Probleme. Die Leiterbahn fängt auch Störungen ein. Oder der 
Spannungsteiler für den Eingang erzeugt Widerstandsrauschen.

Bei den Rohrkondensatoren gab es ja ein langes und ein kurzes Ende. 
Richtig herum einbauen hat nicht wirklich einen Unterschied gegeben. 
Heute nimmt man Keramikkondensatoren, bei denen die äußere Folie nicht 
markiert ist.

von Niemand (Gast)


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Der einfache Kopftext und der Bezug zur SV war wohl etwas mißglückt 
gewählt!
Erst beim tieferen Lesen ist mir deine eigentl. bis jetzt noch nie so 
erlebte Fragestellung klar geworden.
Ist aber schon ein nicht alltägliches Anwendungsgebiet für Praktiker 
ohne Entwicklungs- / Modifikations- oder Reparatur-Hintergrund!
Videos zur Erklärung sehe ich mir eher weniger dazu an.
Also Sorry für meinen Querschläger!

von F. F. (foldi)


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Kein Problem. Wir konnten es ja klären.
Oft genug sehe ich mir auch nicht den ganzen Film an und liege dann 
manchmal auch falsch.
Es wird ja auch viel Mist auf YT gezeigt und da ist es wirklich 
hilfreich von erfahrenen Anwendern deren Meinung zu hören.
Wie lang bin ich jetzt dran mit der Elektronik? Ich glaube es sind nun 
ca. vier Jahre. Aber auch wenn man ständig liest und ich lese mehr, als 
dass ich was baue, kann man das doch nicht mit Erfahrung ersetzen.

von Peter R. (pnu)


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Es gibt durchaus auch Kondensatoren, die keinen klaren äußeren Belag 
haben, sodass eine Markierung nicht notwendig ist: Ich denke da an die 
viel verwendeten Folienkondensatoren in Rechteckform im Rastermaß 5 oder 
7,5 mit Stirnkontaktierung. Da sind beide Anschlüsse fast gleichwertig 
was die Streukapazität nach außen angeht.

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