Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LED Ansteuerung


von Sebastian H. (shaering)


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Hallo Zusammen,

ich hab ein Problem mit meiner LED Ansteuerung. Wie im Schaltplan zu 
sehen geht es um den rechten Strompfad.
Also die Konstanstromquelle funktioniert. Überprüft habe ich das indem 
ich den Transistor BUZ11 brücke. Da leuchten die LED's.
Wenn ich nun aber diesen nicht brücke und statt dessen auf den BC337 ein 
HIGH/LOW Signal (5V) gebe passiert gar nichts. Da leuchtet keine LED.

Habe ich an der Ansteuerung was falsch gemacht?

von Max D. (max_d)


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Der BUZ kriegt im ungünstigsten Fall über 30 V Gate-Spannung ab. Ich hab 
zwar nich ins db geguckt, aber normalerweise ist immer so bei ~20 V 
schluss....

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Knapp 40V ist ein wenig viel Ugs...

von Michael B. (laberkopp)


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Sebastian H. schrieb:
> Habe ich an der Ansteuerung was falsch gemacht?

Alles.

Der BUZ11 mag keine 41V am Gate.

Deine Siebelkos sehen zu klein aus, der 7809 verträgt ebenfalls keine 
41V, die Feinsicherungen vor Spannungsreglern die einen elektronische 
Strombegrenzung haben sind überflüssig, D1 und D2 sind überflüssig weeil 
es keinen Rückstrom geben kann, und R5 und R2 an den 
Konstantreglerausgang zu legen ist "supoptimal" (aber die gehören da eh 
nicht hin).

Hoffentlich hast du wenigstens ein dickes Kühlblech am 7809.

Auch kommen aus 30V~ keine 41V=, sondern je nach Laue des E-Werks und 
Leerlaufüberhöhung des Trafos 36 (zu wenig für 12 LED) bis 50V (zu viel 
für alles), der Elkoverlust noch gar nicht eingerechnet, der bei 
ordentlichen Elkos (1000uF) so 6.6V beträgt, also kann man nur von 7 
LEDs in Reihe ausgehen.

von MaWin (Gast)


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So geht es einfacher:
1
                      7 LEDs
2
"41V" --+--|>|-|>|-|>|-|>|-|>|-|>|-|>|--+
3
        |                               |
4
       1mF                     0V/5V --|< BD137 auf 5x5cm Kühlblech
5
        |                               |E
6
GND ----+------------------------6R8/5W-+
7
8
       1N5349   +----+
9
"41V" --|<|--+--|7809|--+-- 9V f. Arduino
10
        `    |  +----+  |
11
            47uF   |  100n
12
             |     |    |
13
GND ---------+-----+----+-- GND

: Bearbeitet durch Moderator
von Sebastian H. (shaering)


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Danke schon mal für die Antworten.

Ihr habt Recht die 41V an Ugs ist echt zu hoch. Laut DB sind es 20 V!


Michael B. schrieb:
> und R5 und R2 an den
> Konstantreglerausgang zu legen ist "supoptimal" (aber die gehören da eh
> nicht hin).

Eine Spannung wird aber an Ugs benötigt daher auch R2. Sonst müsste ich 
ein LOW-Signal-Mosfet einbauen.

Michael B. schrieb:
> Auch kommen aus 30V~ keine 41V=, sondern je nach Laue des E-Werks und
> Leerlaufüberhöhung des Trafos 36 (zu wenig für 12 LED) bis 50V (zu viel
> für alles), der Elkoverlust noch gar nicht eingerechnet, der bei
> ordentlichen Elkos (1000uF) so 6.6V beträgt, also kann man nur von 7
> LEDs in Reihe ausgehen.

Also gemessen habe ich 41 V und nach eigenen Berechnungen:
30 V (AC) * Wurel(2) - 2* 0,7 V = 41 V (DC)

Jemand einen Tipp wie ich stattdessen die hohe Spannung steuern kann?

von Sebastian H. (shaering)


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MaWin schrieb:
> So geht es einfacher:
>
>                       7 LEDs
> "41V" --+--|>|-|>|-|>|-|>|-|>|-|>|-|>|--+
>         |                               |
>        1mF                     0V/5V --|< BD137 auf 5x5cm Kühlblech
>         |                               |E
> GND ----+------------------------6R8/5W-+
>
>        1N5349   +----+
> "41V" --|<|--+--|7809|--+-- 9V f. Arduino
>         `    |  +----+  |
>             47uF   |  100n
>              |     |    |
> GND ---------+-----+----+-- GND


Schein erstmal recht logisch. Allerdings wie kommst du auf 7 LEDs?

Nochmals vllt zur Info:
- Strom durch die LED's 700 mA
- Bei 700mA fällt eine Spannung von 2,9 V ab

Wenn ich das mal ohne Verluste ab Transistor durchrechne komm ich auf 
etwa 12 LEDs?!

von MaWin (Gast)


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Sebastian H. schrieb:
> Bei 700mA fällt eine Spannung von 2,9 V ab

Du guckst scheinbar immer nur nach EINER Spannung (auch beim Trafo, der 
gerade heute) und rechnest nicht nach in welchem BEREICH die Spannung 
liegen kann, beim Trafo eben von 30V bis 50V und bei der LED von 2.9V 
bis 3.6V, und die Schaltung sollte in ALLEN Bedingungen flimmerfrei 
funktionieren.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sebastian H. schrieb:
> Ihr habt Recht die 41V an Ugs ist echt zu hoch. Laut DB sind es 20 V!
Und das ist der Wert, der bei "Absolute Maximum Ratings" steht. Der also 
eigentlich niemals erreicht werden sollte. Man nimmt Werte in diesem 
Teil des Datenblatts nur, um weit davon weg zu bleiben...

von Sebastian H. (shaering)


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Ok ich sollte wohl doch noch etwas umplanen.
Ich hab jetzt trotzdem noch an der Schaltung mal festgehalten.

Ich hab jetzt zwischen Gate und Sorce ein 5K Widerstand eingebaut. 
Müsste dann die Spannung auf ein annehmbares Maß beschränken. 
Funktioniert auch einigermasen. Wenn ich nun zum testen am PWM-eingang 
ein High-Signal anlege gehen die LEDs sofort aus. Das Problem besteht 
beim einschalten. Sobald ich das Signal auf Low ziehe gehen die LEDs nur 
langsam an. Ca. 5 Sekunden.

Wo könnte da das Problem liegen?

von N. B. (saint1234)


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Hallo,

eine Frage an alle, wäre es nicht möglich mit einer Z-Diode die Spannung 
an Ugs auf einen ungefährlichen Wert zu begrenzen? Ist ja auch eine 
gänge Methode bei Verpolungsschutzschaltungen oder liege ich da falsch?

Gruß

von Thomas E. (picalic)


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Nico B. schrieb:
> eine Frage an alle, wäre es nicht möglich mit einer Z-Diode die Spannung
> an Ugs auf einen ungefährlichen Wert zu begrenzen?

Kann man machen, muss man aber nicht - ein simpler Widerstand, um mit 
dem vorhandenen Pull-Up Widerstand einen geeigneten Spannungsteiler zu 
bilden, tut es auch...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sebastian H. schrieb:
> Sobald ich das Signal auf Low ziehe gehen
"Ziehst" du es wirklich auf Low oder lässt du einfach die unbeschaltete 
Basis offen?

> Wo könnte da das Problem liegen?
Du könntest mal die Uce (oder eben die Ugs) messen. Wenn die auch so 
langsam ansteigt, dann evtl. deswegen, weil der Transistor schlecht 
sperrt. Es gehört eigentlich auch bei bipolaren Transistoren zum "guten 
Ton", einen Widerstand zwischen B und E zu machen.

> am PWM-eingang
Deine Transistor-Trickschaltung ist so langsam, dass damit nur noch 
recht niedrige PWM-Frequenzen möglich sind...

von Sebastian H. (shaering)


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Lothar M. schrieb:
> Sebastian H. schrieb:
>> Sobald ich das Signal auf Low ziehe gehen
> "Ziehst" du es wirklich auf Low oder lässt du einfach die unbeschaltete
> Basis offen?

Ich zieh es wirklich auf Low. Bisher noch von "Hand" später soll dies 
mit einem Arduino passieren

>> Wo könnte da das Problem liegen?
> Du könntest mal die Uce (oder eben die Ugs) messen. Wenn die auch so
> langsam ansteigt, dann evtl. deswegen, weil der Transistor schlecht
> sperrt. Es gehört eigentlich auch bei bipolaren Transistoren zum "guten
> Ton", einen Widerstand zwischen B und E zu machen.

Habe ich mir schon überlegt bin bisher nur noch zu keinem Entschluss 
gekommen wie groß ich den Widerstand mache

>> am PWM-eingang
> Deine Transistor-Trickschaltung ist so langsam, dass damit nur noch
> recht niedrige PWM-Frequenzen möglich sind...

Das ist meine Befürchtung, die ich eigendlich vermeiden will

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Sebastian H. schrieb:
>> "Ziehst" du es wirklich auf Low oder lässt du einfach die unbeschaltete
>> Basis offen?
> Ich zieh es wirklich auf Low.
Dann entspricht irgendwas in deinem Aufbau nicht dem Schaltplan...

> Das ist meine Befürchtung, die ich eigendlich vermeiden will
Man sollte Befürchtungen nicht vermeiden, sondern deren Ursachen auf 
den Grund gehen. Zum schnellen Schalten eines Mosfet ist wegen der 
Gatekapazität/Gateladung ein (relativ) niederohmiger Gatepfad nötig.

Sebastian H. schrieb:
> Nochmals vllt zur Info: - Strom durch die LED's 700 mA
Willst du dir das Augenlicht wegbrennen?

> - Bei 700mA fällt eine Spannung von 2,9 V ab
So ca...
Es können aber auch 2,7V oder 3,1V sein. Das hängt dann von der 
Serienstreuung, vom Strom, der Temperatur und der allgemienen Tagesform 
ab...

Sebastian H. schrieb:
> ich hab ein Problem mit meiner LED Ansteuerung.
Mein Tipp: diese KSQ mit diesem geringen Spannungsabfall wird sowieso 
eher schlecht als recht funktionieren. Der erste Grund: die 38,4V sind 
auch bestenfalls eine grobe Näherung an die Realität. Das können 
genausogut 41V oder nur 37V sein...
Der zweite Grund: der Regler arbeitet sich zu Tode, weil er durch die 
Schalterei ständig von "fast gesperrt" nach "voll leitend" regeln 
muss...

Als kleiner Denkanstoß:
Eine "richtige" (aka "ideale") Kostantstromquelle liefert auch dann 
einen konstanten, wenn ihre Klemmen offen sind. Die Spannung zwischen 
diesen offenen Klemmen steigt dann einfach soweit an, bis es funkt.
Deine KSQ versucht das gleiche, und kommt im "offenen" Zustand voll 
leitend nur bis 40V. Wenn dann der Mosfet einschaltet, muss sie 
schnellstmöglich auf den "gewünschten" Konstantstrom herunterregeln.

Ein paar Worte zu MaWins Vorschlag:
Sebastian H. schrieb:
> Schein erstmal recht logisch. Allerdings wie kommst du auf 7 LEDs?
Dann hat der Transistor Luft zum Regeln. Und am Transistor selbst fallen 
sowieso mindestens 5V ab...

Von MaWins Lösung ausgehend würde ich da zwei Zweige mit je 7 LEDs 
parallel schalten und die Stromverteilung in jeden Zweig mit einem 
ausreichen belastbaren 4,7 Ohm Widerstand balancieren:
1
                     2 x 7 LEDs
2
"41V" --o-4R7-|>|-|>|-|>|-|>|-|>|-|>|-|>|--.
3
        |                                  |
4
        o-4R7-|>|-|>|-|>|-|>|-|>|-|>|-|>|--o
5
        |                                  |
6
        |                                |/
7
       1mF                       0V/5V --|  BD137 auf 5x5cm Kühlblech
8
        |                                |>  
9
        |                                  |
10
GND ----o---------------------------6R8/5W-'

: Bearbeitet durch Moderator
von Jan K. (madengineer)


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Ich habe gegenüber MaWins Schaltung doch gewisse Zweifel, Sebastian 
schrieb ja von 700mA LED-Strom. Ich hab vor ein paar Jahren mal das 
gleiche probiert und mir ist eine LED dabei gestorben. Das Problem ist, 
dass der Transistor durch den hohen Strom warm wird und sich dadurch 
dessen Basis-Emitter Spannung verändert und dadurch der Strom hochläuft.

Ich würde eine einfache Konstantstromquelle mit einem OP und Mosfet 
bauen, siehe
https://www.mikrocontroller.net/articles/Konstantstromquelle#Konstantstromquelle_mit_Operationsverst.C3.A4rker_und_Transistor

Alternativ kann ich auch die LED-Treiber von Zetex (jetzt Diodes Inc) 
empfehlen.
http://www.diodes.com/?q=catalog/Medium_Voltage_DC-DC_LED_Drivers_69/ZXLD1366_10425
Das Teil ist im 5poligem SOT23 Gehäuse und braucht nur minimale 
Aussenbeschaltung. Damit hättest du das SPannungs- und 
Verlustleistungsproblem gleich mitgelöst..

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jan K. schrieb:
> Das Problem ist, dass der Transistor durch den hohen Strom warm wird
> und sich dadurch dessen Basis-Emitter Spannung verändert und dadurch der
> Strom hochläuft.
Du hattest in deiner Schaltung vermutlich diesen 6,8 Ohm Widerstand 
nicht.

Denn dieser Widerstand ist hier der eigentliche Trick: er erzeugt den 
Istwert für den Regler. Der "Regelverstärker" ist die Ube-Strecke mit 
ihren 0,7V. Und der Sollwert ist die Basisspannung. Wenn die Ube bei 
dieser Schaltung von 0,7V auf 0,2V sinken würde, dann steigt der Strom 
gerade mal um 5% an. Eine steigende Ube wäre noch unkritischer...

> auch die LED-Treiber von Zetex (jetzt Diodes Inc) empfehlen.
So ein Schaltregler mit 1 MHz ist sicher nichts für Anfänger. Da kann 
man sich sauber die Nase einklemmen...

: Bearbeitet durch Moderator
von Jan K. (madengineer)


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Lothar M. schrieb:
> Du hattest in deiner Schaltung vermutlich diesen 6,8 Ohm Widerstand
> nicht.

Das ist korrekt, ich habe mit Widerständen im Bereich von knapp unter 
einem Ohm gearbeitet, um die Verluste am Widerstand zu verringern. Zum 
Beispiel so:
1
                                            |
2
                            ___           |/
3
                    TTL   -|___|---o------|
4
                                   |      |>
5
                                   |        |
6
                                   |        |
7
                                   V ->    .-.
8
                                   -       | |
9
                                   |       | |
10
                                   |       '-'
11
                                   |        |
12
                                   GND      GND
Statt mit 0/5V habe ich eine rote LED genommen, um eine Ansteuerspannung 
von etwa 1,5V zu bekommen, so dann man etwa 0,7-0,8V an der Basis hat 
und der Rest am Shunt abfällt.
Die Ube Spannung ändert sich etwa mit 2mV/K, sprich wenn die Sperrsicht 
100° wärmer wird, sinkt die Ube um 200mV.
Bei meiner Dimensionierung steigt der Strom dann von 0,7 auf 0,9A.
Bei der von MaWin hingegen schwankt der Strom zu zwischen 0,63 und 0,7A.
Schön zu sehen, wie stabil die Schaltung durch den hohen 
"Rückkoppelwiderstand" wird. Danke für den Hinweis Lothar!


>> auch die LED-Treiber von Zetex (jetzt Diodes Inc) empfehlen.
> So ein Schaltregler mit 1 MHz ist sicher nichts für Anfänger. Da kann
> man sich sauber die Nase einklemmen...
Okay, da hätte ich vielleicht noch kurz etwas zu schreiben können...
Die 1Mhz sind nur die maximale Schaltfrequenz, das ganze ist ein 
Hyteresewandler, sprich die Schaltfrequenz ergibt sich aus der 
Beschaltung. Nimmt man also eine große Spule, dann wird die Frequenz 
auch erträglich. Ich hatte den IXLD1350 damals mit 25kHz am Laufen und 
hatte mit dem Baustein gar keine Probleme. Liegt vielleicht auch an der 
Gutmütigkeit der Topologie.
Das Prinzip ist einfach, ist die Spannung zwischen Vsense und Vin 
kleiner als 170mV wird der Transistor eingeschaltet, wird sie größer als 
230mV schaltet der Transistor wieder ab.

: Bearbeitet durch Moderator
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Jan K. schrieb:
> Bei der von MaWin hingegen schwankt der Strom zu zwischen 0,63 und 0,7A.
Da lag ich mit meiner Schätzung nicht mal so schlecht... ;-)

> wie stabil die Schaltung durch den hohen "Rückkoppelwiderstand" wird.
Weil eben der Fehler durch den Offset des "Verstärkers" (aka. Ube) 
verglichen mit dem Ist- und Soll-Wert durch den hohen Spannungsabfall 
"vernachlässigbarer" wird.
Dein Schaltung wäre auch schon besser geworden, wenn du statt der roten 
eine blaue LED genommen hättest...

> Danke für den Hinweis Lothar!
Keine Ursache.

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