Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Hochspannungsgenerator überwachen


von Paul (Gast)


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Hallo Forengemeinde,

ich habe so einen DC-Hochspannungsgenerator:

http://www.ebay.de/itm/DC-3V-to-7KV-7000V-Low-liter-Boost-Step-up-Power-Module-High-Voltage-Generator-/281522188829?pt=LH_DefaultDomain_77&hash=item418c07b21d

Ich möchte "vermutlich" hinter einem Step-Down Wandler wie diesem hier 
betreiben:

http://www.ebay.de/itm/Convertitore-regolabile-DC-DC-step-down-LM2596S-alimentatore-led-1-25V-30V-3A-/121705827930?pt=LH_DefaultDomain_101&hash=item1c563b8e5a

Ich benötige nicht die vollen kV des Hochspannungsgenerators, daher der 
Step-Down-Regler.

Jetzt möchte ich überwachen wenn sich ein Durchschlag ereignet bzw. noch 
besser wäre es sogar kurz vor dem Durchschlag etwas unternehmen zu 
können um den Durchschlag zu verhindern. Am liebsten würde ich die 
Eingangsspannung Mikrocontroller geregelt langsam erhöhen und wenn eine 
Messvorrichtung am Mikrocontroller einen Durchschlag bzw. einen 
anstehenden Durchschlag detektiert die Hochspannung durch reduzieren der 
Eingangsspannung absenken.

Für mein Vorhaben benötige ich recht "gute" Gleichspannung. Ich bin 
nicht sicher ob ein solcher Step-Down das leistet?

Zum anderen habe ich gerade keine Idee wie ich einen bevorstehenden 
Durchschlag detektiere und ihm dann entgegen wirke.

Meine Befähigungen umfassen etwas AVR-Programmiererei.

Hat von Euch jemand eine Idee?

Gruß Paul

von lrep (Gast)


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Paul schrieb:
> Für mein Vorhaben benötige ich recht "gute" Gleichspannung. Ich bin
> nicht sicher ob ein solcher Step-Down das leistet?

Ich bin nicht einmal sicher, ob dieser HV-Generator überhaupt 
Gleichspannung liefert, und wenn, mit welcher Polarität.

von Jim M. (turboj)


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Paul schrieb:
> ich habe so einen DC-Hochspannungsgenerator:

Da gehen zwar 3 V DC rein, aber es kommt AC raus. Sieht man sofort daran 
das für die Ausgangsdrähte nur eine Farbe benutzt wird. Eine 7 kV Diode 
zum Gleichrichten könnte teurer als der HV Generator sein.

von ??? (Gast)


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früher hätte man dafür einen Zeilentrafo eines alten Röhrenfernsehers 
genutzt. Da konnte man die Primärspule umwickeln. Gabs quasi eine 
Standardschaltung mit zwei Transistoren und Spule mit Anzapfung. machte 
erstmal Sinus. Da kamen etwa 10 KV raus. Daran eine Kaskade mit 
Hochspannungsdioden und Kondensatoren (Ableitwiderstände nicht 
vergessen)...
Danach ein hochohmiger Spannungsteiler zum messen und zurück zur 
Regelung auf die Primärseite. Das hat für Beschleunigerexperimente prima 
Steuerpannungsquellen ergeben. läuft im Forschungszentrum Rossendorf bis 
heute.
Problem heute ist die mangelnde verfügbarkeit der Zeilentrafos...

von Paul (Gast)


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Ich hatte an eine Hochspannungsseite zwei dünne Streifen aus Alufolie 
gehängt um zu sehen ob sie sich abstoßen. Das funktioniert an beiden 
Ausgangsdrähten des Generators gleichermaßen. Ich dachte das geht 
eventuell nur an einer Seite?! Eventuell muss ich ja nur einen Draht 
nutzen und diesen gegen Masse schalten. Allerdings liegt dann auch 
öberall (Heizkörper, Wasserhahn etc.) Hochspannung an, was ich 
eigentlich vermeiden möchte.

Einen Zeilentrafo habe ich zur Zeit nicht, aber einen Mikrowellentrafo 
habe ich.

Rossendorf ist nicht weit, ich wohne in Dresden.

von ??? (Gast)


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Hochspannung liegt immer überall an! Das ist nur eine Frage des 
Bezugspunktes. Wenn beide Seiten der Sekundärspule in der Luft hängen, 
wird die Isolation im ungünstigsten Fall mit der vollen Hochspannung + 
ev. Statischen Aufladungen belastet. wenn es dann einen Durchschlag 
gibt, wird es an der Stelle immer wieder durchschlagen.
also eine Seite an Masse und die andere Seite geht auf maximal die 
Hochspannung. für viele billige sachen wird die Sekundärspule in der 
mitte geerdet. das halbiert die Spannung gegen Masse. Allerdings 
verlagert sich das Problem häufig nur. Da dann ja beide Seiten der 
Hochspannung isoliert werden müssen...
Der Trick mit dem Zeilentrafo war ja elegant weil die Teile billig 
verfügbar waren. Also ein Sinusgenerator mit Hochspannungstrafo al 
Ausgang. Der schwingt so bei 25 bis 35 KHz am besten. Das ist höher als 
die normale Zeilenfrequenz der Fernseher aber für den Ferritkern noch 
gut. Aber wenn du sowas nicht hast, nützt das alles nix. Der 
Mikrowellentrafo ist viel gefährlicher als der schon gefährliche 
Zeilentrafo!
Aber vom Prinzip her sollte das ähnlich gehen. Man braucht nur mehr 
Ansteuerleistung.
Was auch geht ist ein Impulsgenerator und eine Autozündspule. Auch gibt 
es kurzschlussfeste Trafos für Neonlichter. Die bringen 5000 bis 8000V. 
Das alles ist auch eine Frage des mechanischen Aufbaus. Man braucht z.B. 
auch eine Schutzfunkenstrecke. Das sollte im Idealfall die Stelle sein, 
an der es einen kontrollierten Überschlag gibt wenn die Spannung zu hoch 
wird.
Die muss dann einstellbar sein. Das geht schön mit einem Teflon- oder 
PS-Körper in U-Form. an beiden Schenkeln ein Gewinde (wie für eine 
Achse) und Schrauben mit M4 Hutmuttern an den inneren Enden. Das ist gut 
einstellbar.
Ich war vor 16 Jahren zum letzten mal in Rossendorf, das wird dir also 
nix nützen.
Die wichtigste Frage ist jedoch: Wieviel Strom soll das liefern können?
oder noch besser: Was soll das werden?

von Paul (Gast)


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Danke erst mal für die gute Beschreibung. So etwas könnte ich 
realisieren. Schade nur das ich dafür nicht gleich den chinesischen 
Hochspannungsgenerator nehmen kann, den ich bereits in meinem ersten 
Post beschrieben habe.

Ich möchte damit ein variables, elektrisches Feld erzeugen das von circa 
3 bis etwa 10 kV geht. In diesem Feld sollen Ferro- und Piezoelektrika 
polarisiert werden. Dabei handelt es sich um dünne Schichten aus 
Sputter- und SolGel-Prozessen. Diese Schichten habe nach der Herstellung 
zwar eine spontane Polarisation, allerdings verteilt sich diese über 
kleine Domänen und jede Domäne ist in eine andere Richtung polarisiert 
(vergleichbar mit den Weißchen Bezirken in magnetischen Eisen). Mit dem 
elektrischen Feld kann man die Polarisation dieser Domänen gleichrichten 
und somit z.B. den Piezoelektrischen Effekt verstärken (wieder 
vergleichbar mit dem magnetischen Eisen welches in einem starken 
Magnetfeld magnetisiert wird).

Ein großes Problem ist der elektrische Durchschlag (dünne Schichten, 
leitfähige Defekte, Inhomogenitäten etc). Daher benötige ich eine 
Messmöglichkeit die beim Durchschlag oder besser kurz vor dem 
Durchschlag reagiert und dann die Spannung reduziert. Ziel ist es 
möglichst lange bei möglichst hoher Spannung zu polarisieren, so dass so 
viele Domänen wie möglich gleich orientiert werden.

von Paul (Gast)


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Das Problem mit "eine Seite an Masse" ist das dann eben alles hier unter 
Hochspannung steht und man weder Wasserhahn noch Heizung anfassen kann 
ohne das es in den Fingern zuckt - und rate mal woher ich das weis :o)

Daher müssten wir erst mal klären wieso das überhaupt so ist bei dem 
China-Bizzler. Ich dachte eigentlich das an einer Seite Hochspannung 
anliegt und an der anderen Masse. Es liegt aber an beiden Seiten 
Hochspannung an. Aber wo ist dann die Masse? Oder soll ich nur eine 
Leitung nutzen und gegen Masse schalten und den anderen Draht in die 
Luft hängen?

Wie gesagt, habe ich an jede Seite mal zwei Alufolie-Streifen gehängt um 
damit ein Elektrometer zu simulieren. Dabei stoßen sich die 
Alufolien-Streifen voneinander ab, was mich zu dem Entschluss brachte, 
dass es sich um Gleichspannung handeln muss. Aber evtl. übersehe ich 
hier was?!

von Daniel E. (everyday_fun69)


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Hallo,

eine Seite muss geerdet sein. In diese Seite oder in die HS-seite mit 
der Last baust du einen shunt in Reihe mit parallelen 
Ü-Ableiter/Spannungsbegrenzer ein. Gibt es einen Überschlag fließt durch 
den Shunt der x fach höhere KS-Strom. Das Signal nimmst du zur 
Abschaltung. Einen Durchschlag kannst Du nur durch durch TE-Messung 
vorerahnen. Kosten hierfür mehrere zig Tausend Euro.

Ģruss

von ??? (Gast)


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Das China-Dingens wird in der Mitte auf Masse liegen. Da ist dann 
jeweils eine Seite +HV und die andere -HV mit 1/2 HV gegen Masse.
Das größte Problem ist eh die Beschaffung der Spule. Daher die 
Zeilentrafo-Lösung.
Soll das für privat sein?

von Paul (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich habe von einem Bekannten den Trafo im Anhang bekommen. Sieht mir 
aber irgendwie nicht nach Zeilentrafo aus, auch wenn da Grundig drauf 
steht.

Das Gerät benutze ich privat.

von ??? (Gast)


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hie ein Link zu jemandem der in etwa das selbe gebaut hat.
http://unite.lima-city.de/uzc/hochspannung/hochspannungserzeugung.htm

von ??? (Gast)


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da müsste nun noch eine Gleichrichtung und ein Spannungsteiler zum 
messen dran.

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