Ich stelle in letzter Zeit öfters fest, dass gekühlte Luft seltsam riecht. Aufgefallen ist es mir das erste mal im Büro, als eine Split Klima installiert wurde. Habe mir nichts weiter gedacht. Allerdings fiel mir auf dass die eiskalte Luft aus der Autoklima exakt den selben Geruch hat. Am Kältemittel kanns ja eigentlich nicht liegen, da der Kreislauf ja hermetisch abgeschirmt ist von außen. Es muss irgendwie beim Abkühlen entstehen. Vielleicht kann mir hier jemand erklären wie das zustandekommt ;)
Bei niedrigerer Temperatur ändert sich das Geruchsempfinden massiv, zudem hat gekühlte Luft eine höhere (relative) Feuchtigkeit.
Vielleicht sind auch die Filter verkeimt... Wenn man es aus den Lüftungsschlitzen leise lachen hört, ist es Zeit, die Einsätze zu tauschen. MfG Paul
Paul B. schrieb: > Wenn man es aus den Lüftungsschlitzen leise lachen hört, ist es Zeit, > die Einsätze zu tauschen. ... oder auf andere Medikamente umzusteigen!
Es ist der Geruch nach Schimmel, im Staub auf den Lamellen der Wärmetauscher, das merkt man wenn es stärker wird, es ändert dabei nicht den Geruch sondern nur die Intensität. Entkeimt man die Anlage mit 70% Isopropanol, ist kurze Zeit der Geruch anders, eigentlich hilft nur den Staub zu entfernen, das klappt aber nicht, man kommt nicht zwischen die Lamellen und kann die Wärmetauscher nicht in die Spülmaschine stecken. In Räumen mit Kühldecke riecht es nicht so, zumindest so lange dort die Tapeten nicht schimmeln.
Der Luftkanal ist ueblicherweise mit Mikroorganismen besiedelt.
Wenns da drinnen gammelt riecht man es eigentlich eher kurz nach dem Abschalten der Kältemaschine, wenn man nur den Lüfter weiterlaufen läßt. Dann wirds Zeit, das Ding mal gründlich zu entkeimen, gegen das Zeug da drin helfen verschiedene Desinfizier- oder Pilzbehandlungsmittel, am besten wenn man sie als Aerosol (Spray) bei eingeschaltetem Lüfter einbringen kann. Die Mittel müssen aber für Klimaanlagen geeignet sein, ungeeignete Mittel könnten die Metallteile der Kältemaschine angreifen oder Kunststoff anlösen. Zudem wird ein Teil davon über den Kondenswasserablauf geleitet und möglicherweise im Außenteil verdampft. Es hilft viel, wenn man die Anlage nicht einfach abschaltet, sondern den Lüfter nach dem Abschalten der Kältemaschine noch ein paar Minuten weiterlaufen läßt. Zum einen liefert das Gerät dadurch noch etwas "Restkälte" und zum anderen werden die Anlagenteile, insbesondere der Verdampfer (der kalte Wärmetauscher), vom Kondenswasser getrocknet. Das beugt dem Schimmelbefall vor.
(moderne) Autos machen dazu "evaporator drying". Einige Zeit nach Abstellen des Fahrzeuges wird das Klimagebläse für ein paar Minuten angeschmissen und pustet mit der Restwärme des Motors den Verdampfer trocken.
danke für die Antworten. Nein, ich meine nicht den ekelhaften Geruch, wie er bei manchen Autos nach dem Ausschalten der Klima entsteht. Und ich wage es zu bezweifeln, dass sich in einer nagelneuen Klima mit nichtmal einer Betriebsstunde schon Mikroorganismen einsiedeln. Der Geruch existiert, solange die Klima läuft, egal ob Auto oder Büro. Vielleicht liegts auch an meiner Nase :)
Klaus W. schrieb: > Bei niedrigerer Temperatur ändert sich das Geruchsempfinden massiv, > zudem hat gekühlte Luft eine höhere (relative) Feuchtigkeit. So ist es. Die Feuchte in der Luft ist der Geruchsträger. Je höher die ist desto intensiver "riecht" die Luft. Und der Geruch wird dann vom Gerät, also den Lamellen des Kühlers, des Propellers und der Kanäle bestimmt. Die wurden mit Hilfe von Öl usw. in Form gepresst.
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Ich glaube, ich weiß, welchen Geruch Richard meint. Es ist kein Gestank nach Schimmel, Fäulnis oder Verwesung und auch nicht sonderlich unangenehm, aber er ist eben da. Dessen Entstehung kann auch nicht ausschließlich mit der niedrigen Temperatur zusammenhängen, denn er tritt nur in Klimaanlagen, nicht jedoch in Kühl- und Gefrierschränken oder in der Außenluft im Winter auf. Deswegen habe ich mich auch schon gefragt, was wohl die Ursache dafür ist, allerdings ohne bislang eine Antwort gefunden zu haben. Könnte es evtl. irgendein Schmiermittel in der Klimaanlage sein, das so riecht?
B. O. schrieb: > Die Feuchte in der Luft ist der Geruchsträger. Je höher die ist desto > intensiver "riecht" die Luft. Ich frag mich unwissend, ob auch die unterschiedliche Dichte und die Temparatur selbst da mit reinspielt? Yalu X. schrieb: > Könnte es evtl. irgendein Schmiermittel in der Klimaanlage sein, das so > riecht? und/oder das?
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Normalerweise tritt bei Kältemaschinen kein Schmiermittel aus. Der Kältemittelkreislauf ist zwar voll mit Öl weil die Verdichter einen sehr großen Ölauswurf haben, aber er ist hermetisch geschlossen. Da kommt also nichts raus - und wenn, dann ist zuerst das Kältemittel weg und das Ding funktioniert nicht mehr. Bei einer neuen Anlage kann halt sein, daß sie einfach "neu" riecht. Was man auch riecht ist eine "Luftreinigung" mittels UV-Licht oder Ozon.
Der erwähnte "Geruch" ist mir auch bekannt. Jedoch ist meine Erklärung dafür nicht die höhere relative Luftfeuchte, sondern im Gegenteil eher die trockenere Luft. Die Feuchtigkeit der warmen Luft kondensiert im Klimagerät aus. Nicht vollständig, das ist klar. Aber die Luft, die Du erstmal in die Nase bekommst ist viel trockener, als die Luft, die du vorher die ganze Zeit geatmet hast. Genau dieser Effekt erzeugt IMO den Anschein von "Geruch". das alles passiert aber nur in deiner Nase, da die Schleimhäute sozusagen schlagartig sehr viel trockener werden. Du riechst sozusagen den Unterschied zwischen feuchter, warmer Luft und trockener, kalter Luft. Umgekehrt geht das auch, wenn man z.B. bei feuchter Gewitterluf aus einem klimatisierten Auto aussteigt. Auch das "riecht" man.
Stefan M. schrieb: > Umgekehrt geht das auch, wenn man z.B. bei feuchter Gewitterluf aus > einem klimatisierten Auto aussteigt. > Auch das "riecht" man. Kann natürlich auch sein, dass das kurz zuvor stattgefundene Gewitter den ganzen Dreck aus ein paar Kilometern Höhe mit runtergewaschen hat...
soul e. schrieb: > (moderne) Autos machen dazu "evaporator drying". Einige Zeit nach > Abstellen des Fahrzeuges wird das Klimagebläse für ein paar Minuten > angeschmissen und pustet mit der Restwärme des Motors den Verdampfer > trocken. Ui, danke für die Erklärung. Ich hatte mich früher immer gewundert, warum nach dem Aussteigen immer mal noch irgendwelche Gebläsegeräusche aus der Motorhaube kam. Aber dem hab ich nie so weitere Beachtung geschenkt.
Stefan M. schrieb: > Aber die Luft, die Du erstmal in die Nase bekommst ist viel trockener, > als die Luft, die du vorher die ganze Zeit geatmet hast. Reagiert die Nase wirklich auf die absolute Feuchte? Die meisten auf die Feuchte bezogenen Vorgänge beziehen sich auf die relative Feuchte. Denn grad wenn es so heiss und trocken ist, wie unlängst bei rund 35°C und 30% relative Feuchte, hat jene Luft, die die Klimaanlage verlässt, zwar eine geringere absolute aber eine höhere relative Feuchte als die Umwelt, da der Sollwert der Klimaanlage höher liegt. Die wird also nicht als trockener, sondern als feuchter wahrgenommen.
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Stefan M. schrieb: > Du riechst sozusagen den Unterschied zwischen feuchter, warmer Luft und > trockener, kalter Luft. Idee: Das Wachstum von Geruchs-Bakterien wird durch die Luftfeuchtigkeit beeinflusst. Der Geruch wird intensiver bei höherer Feuchte.
Karl-Heinz M. schrieb: > Idee: Das Wachstum von Geruchs-Bakterien wird durch die Luftfeuchtigkeit > beeinflusst. Ja, natürlich, wie oben schon erwähnt wurde. Die als Folge von Kühlung auftretende Kondensation in der Klimaanlage hat ein ähnliches Potential für Schimmel wir kalte Wände in feuchten Wohnungen. Weshalb es sich empfiehlt, beides zu vermeiden. Allerdings sollte das speziell bei einer neuen Anlage nicht auftreten.
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