Hallo, Ich hab seit letzter Woche die CNC Fräse PF-750P von BZT [1] und bin gerade dabei mir eine Steuerung aufzubauen. Ich hab die üblichen Komponenten verwendet. Ein paralles Breakout-Board (HY-JKM5) [2], DM556 Endstufen, ein Meanwell Schaltnetzteil für die 5V Versorgung des BOB und einen Ringkerntrafo mit Gleichrichter und Elkos für die Versorgung (43V) der Endstufen. Soweit funktioniert auch alles nur sehe ich in LinuxCNC via HAL-Meter dass der Eingang des Referenzschalter der X-Axhse (axis.0.home-sw-in) toggelt (also hin und her springt) obwohl der Schalter nicht schaltet. Also referenziert die Achse nicht richtig. Durch eine Messung der 5V Versorgung mit dem Oszi, sehe ich dass die alles andere als sauber ist (siehe Oszi Screenshot. ROT: 5V, GELB: B+ Ausgang an der DM556 der X-Achse). Und ich denke dass das die Ursache für den instabilen Eingang am paralleln Port ist. Die Störung tritt auch nur auf wenn ich die Endstufen einschalte, muss also mit den Motoren zu tun haben. Bin mir auch nicht sicher ob das Signal (gelb) am Schrittmotor in Ordnung ist (Motor nur in Halteposition also ohne Bewegung). Kann das jemand bestätigen? Zuerst dachte ich dass es vielleicht an den Leitungen von der Endstufe zum Motor liegt, doch wenn ich diese räumlich trenne, ändert sich nichts. Hab auch schon erfolglos die Versorungen (43V und 5V) räumlich getrennt. Die 43V vom RKT sind aber sauber. Beim Durchmessen mit dem Multimeter ist mir auch aufgefallen dass Ground von 5V mit der Erde der 230V verbunden (ca. 34 Ohm) ist, sobald ich den Netztstecker und das LPT Port anstecke. Also eine Erdschleife - kann das ein Problem sein? Und wie kann man das verhindern ohne das Gehäuse nicht zu erden? Ansonsten fällt mir nichts mehr ein wie ich die Störungen weg bekomme. Hat jemand hier im Forum eine Idee oder Erfahrungen damit? Sonst noch Ideen was ich messtechnisch überprüfen sollte? Anbei noch ein Foto von meinem Aufbau und ein schematisches Bild von der Verkabelung für eine Achse. Danke, Max [1] https://www.bzt-cnc.de/de/shop/cnc-fraesmaschinen/2-baureihe-pf/176-pf-750-p [2] http://www.cncshop.at/index.php?a=10912
Kann mir jemand Bestätigen ob die Anschlüsse an Endstufe so passt? Danke, Max
Hallo.. trenne mal Pin10 und GND vom BOB zu deiner Steckverbindung zum Schrittmotor ab und messe dann noch mal. lg, markus
Im Prinzip ist die Schaltung in Ordnung. Auch das Signal am Motor ist in Ordnung, so sind sie eben, die Stromchopper wie TB6560. Aber du siehst, daß Störungen von den hohen geschalteten Strömen der Motoren auf die hochomigen empfindlichen Digitaleingänge der Limit-Schalter überspringen, und das liegt am Aufgbau, an der Verdrahtung, an der Leitungsführung. So hohe geschaltete Ströme wirken in den langen Kabeln wie Sendeantennen und die parallel laufenden Limit-Signale sind dafür die Empfänger. Du musst die Kabel räumlich trennen, also nicht auf einen Stecker legen und im Gehäuse kurz und an möglichst weit entfernten Stellen verlegen. Deine Masseführung ist auf dem Schaltplan in Ordnung, aber du hast 4 Schrittmotortreiber. Dann bilden die Masseleitungen mehrere grosse Schleifen. Diese sind besonders gute Antennen. Daher mache es anders: An den Minus Pol der dicken Elkos gehen ALLE Masseleitungen (vom 5V Netzteil, von den Limit-Switches, von den Endstufen) und erst von dort weiter.
Das mit der gemeinsamen Masse von 43V und 5V werd ich versuchen und den Endschalter direkt dort anschließen. Ich werde auch gleich für die Verkabelung von den Endstufen zu den Buchsen innerhalb der Steuerung (an denen die Schrittmotoren angesteckt sind) auf geschirmte Steuerleitungen (4x1.5m2) umrüsten. Die Zuleitungen zu den Motoren kommen ja fertig verkabelt von BZT und das sollte ja schon mehrfach getestet sein. Soll ich die Signalleitungen zu den Endstufen (Dir, Step, Enable und Gnd) auch schirmen. Kann ja nicht schaden, oder? Ich hoffe dass die DM556 Endstufen kein China Nachbau sind, das BOB kommt sicher aus Fernost, hab aber beides beim cncshop.at in AT erstanden. Soll ich auf ein anderes BOB umsteigen? Und wenn ja, kann mir jemand eines empfehlen? LG, Max
Beitrag "verseuchte Versorgungsspannungen in Fräsensteuerung" Das sieht mir ganz nach dem selben Problem aus ... leider ohne Lösung
Markus M. schrieb: > toggelt (also hin und her springt) obwohl der Schalter nicht schaltet. Hallo Markus, ein Grund kann sein, wenn der Endschalter ein magnetischer Endschalter ist und die Spannungsversorgung dessen nicht bei mindestens 12V liegt. Hast Du die Spannung am Endschalter schon geprüft? Ich hatte einmal das Problem, dass der Endschalter zu weit von der Schalt-Oberfläche montiert war. Der war dann in einem Zustand in dem er oszilliert hat. Kontrolliere das bitte einmal. Wie Du selbst schon erkannt hast: Daneben habe ich an meiner CNC-Fräse geschirmtes Kabel für den Anschluß der Motoren benutzt. Den Schirm habe ich einseitig in der Steuerung aufgelegt. Ohne Schirmung ist ein stabiler Betrieb nicht möglich. Markus M. schrieb: > Soll ich die Signalleitungen zu den Endstufen (Dir, Step, Enable und > Gnd) auch schirmen. Kann ja nicht schaden, oder? Eindeutig JA!
Peter M. schrieb: > ein Grund kann sein, wenn der Endschalter ein magnetischer Endschalter > ist und die Spannungsversorgung dessen nicht bei mindestens 12V liegt. > Hast Du die Spannung am Endschalter schon geprüft? Die Endschalter sind mechanische Mikroschalter, da kann man dann auch keine Spannung messen. Sie sind aber in der Zuleitung zu den Motoren mitgeführt, liegen also gemeinsam innerhalb der Schirmung. Ich kann mir vorstellen dass die Störungen bei der originalen Steuerung von BZT auch vorhanden sind, deren BOB aber mit 12V arbeitet und sich diese nicht so drastisch auswirken. LG, Max
Markus M. schrieb: > Die Endschalter sind mechanische Mikroschalter Hast Du schon mal die Anschlüsse der Endschalter auf der Platine getauscht? Also z.B.: X und Y achse getauscht? Wandert das Problem mit? Wenn es mitwandert dann ist an der Leitung/Schalter was nicht in Ordnung. Wenn das Problem bleibt, also auf dem selben Eingang die Störung bleibt ist eher was an der Platine. Achsen nicht weit fahren, da Endschalter falsch angeschlossen sind! Dann wieder alles in normalen Zustand bringen, also Endschalter zurück in die richtige Buchse. Das gleiche Spiel mit den Endstufen, tausche zwei von der Leistung indentische Endstufen miteiander aus, wandert das Problem mit? Oder Bleibt das Problem an dem gleichen Anschluss? 0V beider Netzteile direkt miteinander verbinden (Hat Marwin oben auch schon erwähnt.). Verbinde das 0V Potenzial mit dem Gehäuse/Erde damit die Schirme der Leitungen auch wirkung zeigen können und ein einheitliches Potenzial da ist. Schirme von analogen Spannungen einseitig erden, Schirme der Schrittmotoren nach Möglichkeit beidseitig anschliessen. Falls Adern in den Motorleitungen übrig wären, diese nicht abzicken sondern auch auf Masse legen.
Neue Messungen ... neue Erkentnisse, oder auch nicht - bin mir nicht sicher gg Ich hab jetzt mal das Oszi direkt an die Ausgänge des Endschalters der X-Achse angeschlossen (Ohne sie ans BOB anzuschließen). Bild 1 zeigt den Verlauf bei ausgeschalteten Endstufen, Bild 2 mit Endstufen enabled, Bild 3 nochmal mit Zoom von Bild 2. Mir ist nur nicht klar weshalb da ein 50Hz Sinus zu sehen ist (Bild 1) obwohl die Endstufen gar nicht an sind. Jemand eine Idee? Zwischen Endstufe und der Elektronik (BOB) gibts drei Verbindungen. 1) Über die Netzversorgung. Die Störung müsste also über die 43V Versorgung (großen Siebelkos, dem Brückengleichrichter, dem Trafo) über das Netz durch das 5V Netzteil auf das BOB gelangen. Das halte ich für sehr unwahrscheinlich und die 43V zeigen auch ein saugeres Signal. 2) Über die Datenleitungen von BOB zur Endstufe (DIR, STEP, ENABLE). Da diese aber via Optokoppler (laut Datenblatt der DM556) entkoppelt sind, halte ich das auch für unwahrscheinlich. 3) Über Leitungen der Endschalter. Die Zueitungen zum Endschalter laufen gemeinsam mit den Leitungen zum Schrittmotor in einem Kabel. Durch die hohen Schaltströme könnte es zu einer Einkopplung kommen. Die Verkabelung wurde aber so von BZT gemacht und die will ich nicht unbedingt ändern. Wenns sein muss, werd ich aber die Endschalter separat verkabeln. Oder vielleicht könnte man die hochfrequenten Störungen mit einem RC-Tiefpassfilter ausreichend wegbekommen. Wäre es möglich dass auch von der LPT Schnittstelle Störungen kommen?
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Geschafft - die Eingänge der Endschalter sind jetzt auf einem stabilen Zustand. Nicht dass die 5V jetzt absolut sauber sind aber sauber genug. Auch wenn ich mit den Motoren verfahre springen sie nicht. Hab jetzt die 5V Masse mit dem Minus der 43V verbunden, alle Leitungen verdrillt und (das hats dann gebracht) 0.1uF Kondensatoren an den Endschaltereingängen dazugeklemmt. Endlich kann ich referenzieren und weiter testen. Anbei noch zwei Bilder vom aktuellen Aufbau. lG, Max
Markus M. schrieb: > vom aktuellen Aufbau. jetzt noch sauber Steuer-/Signalleitungen und Leistungsleitungen räumlich so weit wie möglich auseinander bringen und sauber verlegen - gleiches zu gleichem. Bei dem Riesengehäuse ist viel Platz zum sauber verlegen da.
Na, ich werd da im Moment nicht viel ändern. Mir fehlen noch die Front- und Rückseite vom Gehäuse, die ich gleich selbst fräsen will. Danach kann ich mir die Verkabelung nochmal genauer anschauen. Aber ich glaube das Hauptproblem liegt in den Zusammengaführten Leitungen der Motoransteuerungen und der Endschalter und das über 2m (wahrscheinlich parallel) im Kabel. Da machen meine paar cm verdrillten Leitungen nichts aus.
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