Hallo, ich habe mit Reedkontakten noch nie gearbeitet. Nun habe ich folgende Frage: Kann ich einen Reedschalter(Schließer) direkt an einen MCU schalten wie einen ganz normalen Taster? Ich möchte mit dem Reedschalter überprüfen, ob der Deckel meines Belichters geschlossen oder offen ist, damit ich bei Bedarf die UV-Röhren abschalten kann. Dazu wollte ich einen kleinen Magneten an den Deckel anbringen. Ist der Deckel geschlossen, so ist auch der Reedschalter geschlossen, sodass der Pin am MCU auf Low gezogen wird. Der Reedschalter soll mit dem internen Pullup des AVR gegen GND betrieben werden. Wenn dies so funktionieren würde, dann muss ich mir nur noch Gedanken wegen des Prellens machen. Ich denke ein einfaches RC-Glied solte für meine Anwendung reichen. Ich weiß nur nicht, wie lange so ein Reedschlater prellt. Weiß da jemand was? Falls ich den Redschalter nicht direkt am MCU betreiben kann, wäre dann sowas(http://www.ebay.de/itm/Schilf-Sensormodul-Magnetron-Modul-Reed-Schalter-Magnet-Schalter-/351332503916?var=&hash=item51cd0c916c) eine Alternative? Grüße Julian
Julian V. schrieb: > Kann ich einen Reedschalter(Schließer) direkt an einen MCU schalten wie > einen ganz normalen Taster? Ja, kannst Du machen. Julian V. schrieb: > Wenn dies so funktionieren würde, dann muss ich mir nur noch Gedanken > wegen des Prellens machen. Ich denke ein einfaches RC-Glied solte für > meine Anwendung reichen. Ich weiß nur nicht, wie lange so ein > Reedschlater prellt. Weiß da jemand was? Entprelle es per Software, sondt kommst Du hier in Teufels Küche... ;-) MfG Paul
Reedschalter prellen nur sehr wenig, typischerweise weniger als eine Millisekunde. Eine Entprellung brauchst du nur, wenn du die Anzahl der Impulse zählen willst. Da reicht ganz sicher ein kleiner 10nF Kondensator parallel zum Kontakt. Das mit der Teufels Küche bedarf einer Begründung.
Paul B. schrieb: > Entprelle es per Software, sondt kommst Du hier in Teufels Küche... > ;-) > > MfG Paul Da es hier nur um Zustaende geht (offen=aus geschlossen=ein) wird es keine Entprellung brauchen. Wenn allerdings mitgezaehlt werden soll, wie oft der Deckel geoeffnet wurde, schon. wendelsberg
Danke schonmal für die Antworten. Mit dem Prellen war ich mir nicht sicher, da ich je nach Zustand ein Relais ansteuern möchte. Kann ich trotzdem auf das Entprellen verzichten? Habe nur 47n und 100n Kondis zur Hand. Damit wäre ich dann wohl auf der sicheren Seite :D
> Kann ich trotzdem auf das Entprellen verzichten? Ja, wenn die Prellzeit kürzer ist, als die Ansprechzeit des Relais. Was ganz sicher der Fall ist. Es sei denn, dein Reedkontakt ist außergwöhnlich groß - riesig groß. > Habe nur 47n und 100n Kondis zur Hand. Zu groß sollte man die Kondensatoren aber auch nciht wählen, denn wenn der Kontakt schließt, fließt kurzzeitig ein hoher Strom durch den Kontakt. Je größer der Kondensator, umso stärker wird der Kontakt belastet. Ich weiss jetzt nciht, wo die Grenzen sind, aber für normale Taster verwende ich immer 100nF. Wenn du sicher gehen willst, schalte noch einen 100 Ohm Widerstand in Reihe zum Kondensator, um den Strom zu begrenzen.
1 | Kontakt |
2 | GND |----+--------/-------+-----o µC Eingang mit Pull-Up |
3 | | | |
4 | +---||---[===]---+ |
5 | 47nF 100 Ohm |
... auf der unsicheren Seite. Reedschalter mögen Ströme überhalb der Nennwerte gar nicht (bleiben dann z. B. kleben). Bei uns reichte schon die kapazitive Impulsbelastung durch 15m Leitung (allerdings bei 24V) für Ausfälle aus.
Hi
> Kann ich trotzdem auf das Entprellen verzichten?
Wenn du nur während der Belichtung abschalten willst, ja.
MfG Spess
Stefan U. schrieb: > Das mit der Teufels Küche bedarf einer Begründung. Statt einer Begründung nur eine Gegenfrage: Wie lange liest Du schon in diesem Forum mit und wie oft wird pro Tag die Frage des Entprellens von Kontakten mittels Hard- oder Software diskutiert? MfG Paul
Oft, das einzige Argument gegen Hardware-Entprellung, das bei mir hängen geblieben ist, sind die Kosten für Massenprodukte.
Füge doch einfach eine Pause von 10ms nach der Abfrage ein, wenn du nichts wirklich zeitkritisches in deiner Anwendung hast. Das mache ich auch so und funktioniert prima.
Stefan U. schrieb: > Oft, das einzige Argument gegen Hardware-Entprellung, das bei mir > hängen geblieben ist, sind die Kosten für Massenprodukte. Mir würde es schon bei einer einzigen Patine nicht gefallen unnötige Bauteile aufzulöten...
F. F. schrieb: > Füge doch einfach eine Pause von 10ms nach der Abfrage ein, wenn du > nichts wirklich zeitkritisches in deiner Anwendung hast. > Das mache ich auch so und funktioniert prima. Danke für den Tip. Das werde ich dann so mal ausprobieren.
> Mir würde es schon bei einer einzigen Patine nicht gefallen > unnötige Bauteile aufzulöten... Sparst du auch bei Abblock Kondensatoren?
Stefan U. schrieb: >> Mir würde es schon bei einer einzigen Patine nicht gefallen >> unnötige Bauteile aufzulöten... > > Sparst du auch bei Abblock Kondensatoren? Löter schrieb: > unnötige Bauteile
Stefan U. schrieb: >> Mir würde es schon bei einer einzigen Patine nicht gefallen >> unnötige Bauteile aufzulöten... > > Sparst du auch bei Abblock Kondensatoren? Er spart bei der Eingangsschutzschaltung. Ein typischer Fehler für "Löter". "Denker" sparen an dieser Stelle nicht.
m.n. schrieb: >> Sparst du auch bei Abblock Kondensatoren? > > Er spart bei der Eingangsschutzschaltung. Ein typischer Fehler für > "Löter". "Denker" sparen an dieser Stelle nicht. Für "Privatschaltungen" lohnt sich die Einsparung von Bauteilen, die wenige Cent kosten, praktisch nie. Die Zeit, die man dann möglicherweise zur Fehlersuche aufwendet, ist wesentlich wertvoller.
Harald W. schrieb: > Für "Privatschaltungen" lohnt sich die Einsparung von Bauteilen, > die wenige Cent kosten, praktisch nie. ... und erst recht nicht im industiellen Bereich, wo jeder ungeschützte Eingang den ganzen µC 'wegpusten' kann. Für Löter ist es aber wohl wichtiger, die richtige Seite des Kolbens zu greifen ;-)
m.n. schrieb: > ... und erst recht nicht im industiellen Bereich, wo jeder ungeschützte > Eingang den ganzen µC 'wegpusten' kann. Naja, wenn solche Modifikationen zur Verkürzung der Lebensdauer von Geräten beitragen, ist ein solches Verhalten heutzutage ja eher erwünscht...
Löter schrieb: > [ ] Ich kenne die Bedeutung des Wortes "unnötig" Ob ein Bauelement nötig oder unnötig war, entscheidet sich manchmal erst nach mehrstündiger, frustrierender Fehlersuche...
Der Kondensator parallel zum Reedkontakt dient nicht nur der Entprellung. Er blockt auch Störungen durch elektromagnetische Wellen ab. So viel zum Thema "unnötig".
@ Stefan Us (stefanus) >Der Kondensator parallel zum Reedkontakt dient nicht nur der >Entprellung. Er blockt auch Störungen durch elektromagnetische Wellen >ab. Nicht wirklich. Da hat mal wieder jemand das Thema Entprellung mit Snubber verwechselt. >So viel zum Thema "unnötig". Ist es in der Form auch. Eine Entprellung bzw. HF-Abblockung von Tastern macht man nämlich SO! https://www.mikrocontroller.net/articles/Entprellung#Einfacher_Taster
Falk B. schrieb: > HF-Abblockung von Tastern Die ist in der Nähe von UV-Röhren + Vorschaltgerät vielleicht ganz sinnvoll.
Falk B. schrieb: >>So viel zum Thema "unnötig". > > Ist es in der Form auch. Eine Entprellung bzw. HF-Abblockung von Tastern > macht man nämlich SO! > > https://www.mikrocontroller.net/articles/Entprellung#Einfacher_Taster Beziehungsweise für die konkrete Anwendung in diesem Thread: gar nicht. Denn es interessiert ja für die Notabschaltung bei offenem Deckel gar nicht, ob der Kontakt prellt. Wenn der Nutzer die Start-Taste drückt, hat der Deckel zu zu sein (der Kontakt also geschlossen) - sonst wird der Befehl zum Start der Belichtung schlicht ignoriert. Und wenn bei laufender Belichtung der Kontakt bei auch nur einer Abfrage offen ist, dann wird der Belichtungsvorgang abgebrochen. Sofort. Vollkommen egal ob der Kontakt danach noch prellt oder nicht. In der Praxis wird man aber sowieso alle Kontakte, Taster, Drehgeber und was weiß ich noch in einem zetralen Timerinterrupt abfragen und entprellen wollen. Da spielt es dann überhaupt keine Rolle, ob der Kontakt für Notabschaltung auch noch mit entprellt wird oder nicht. Und die paar ms Verzögerung durch die Entprellung dürften auch kein Problem darstellen.
Löter schrieb: > Mir würde es schon bei einer einzigen Patine nicht gefallen unnötige > Bauteile aufzulöten... sehe ich auch so, Reedkontakt, dem sollte doch der interne pullup reichen und eine Entprellroutine (PeDa) die man für Tasten eh will. sollte wirklich der interne pullup zu hochohmig sein weil die Leitung lang ist oder die Umgebung versifft lötet man halt einen externen pullup ein.
Axel S. schrieb: > Denn es interessiert ja für die Notabschaltung bei offenem Deckel gar > nicht, ob der Kontakt prellt. Genau so ist es. Wobei ich an dieser Stelle überhaupt diesen Kontakt gar nicht unbedingt über den µC laufen lassen würde. Die Versorgung der Röhren über einen entsprechenden Kontakt führen, so dass die Notabschaltung mechanisch bei Deckelöffnung erzwungen wird, selbst wenn der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass der µC abschmiert.
Karl H. schrieb: > selbst wenn der unwahrscheinliche Fall > eintritt, dass der µC abschmiert. Wenn man die Probleme und Fragen der User hier im Forum liest, ist Dein genannter Fall der sicher, ständig und immer eintretende Zustand! Nicht nur deshalb sollte jeder, der irgend etwas mit Sicherheit entwirft, auf sowas > dass der µC abschmiert. vorbereitet sein.
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Bearbeitet durch User
Karl H. schrieb: > Wobei ich an dieser Stelle überhaupt diesen Kontakt gar nicht unbedingt > über den µC laufen lassen würde. Die Versorgung der Röhren über einen > entsprechenden Kontakt führen, so dass die Notabschaltung mechanisch bei > Deckelöffnung erzwungen wird, selbst wenn der unwahrscheinliche Fall > eintritt, dass der µC abschmiert. Ich könnte den Reedschalter als Notabschaltung nutzen. Der müsste doch dann nur entprechend ausgelegt sein. Gibt es günstige Reedschalter als Öffner, die ich in einen 230V AC Stromkreis einbauen kann? Da es sich nur um ein Hobbyprojekt handelt und nur ich das Gerät bedienen werde, hat das Gerät nicht solche hohen Sicherungsaanforderungen. Mechanisch ist leider aufgrund der Bauweise nicht mehr möglich.
Julian V. schrieb: > Gibt es günstige Reedschalter als > Öffner, die ich in einen 230V AC Stromkreis einbauen kann? Kannst Du nicht einfach einen Mikroschalter nehmen? Der dürfte für Deine Anforderungen wesentlich billiger und einfacher zu besorgen sein.
Route 6. schrieb: > Karl H. schrieb: >> selbst wenn der unwahrscheinliche Fall >> eintritt, dass der µC abschmiert. > > Wenn man die Probleme und Fragen der User hier im Forum liest, ist Dein > genannter Fall der sicher, ständig und immer eintretende Zustand! > > Nicht nur deshalb sollte jeder, der irgend etwas mit Sicherheit > entwirft, auf sowas >> dass der µC abschmiert. > vorbereitet sein. Genau. Man kann froh sein, wenn der überhaupt läuft.
Julian V. schrieb: > Ich könnte den Reedschalter als Notabschaltung nutzen. Der müsste doch > dann nur entprechend ausgelegt sein. Gibt es günstige Reedschalter als > Öffner, die ich in einen 230V AC Stromkreis einbauen kann? Ich würde den Reedkontakt eher nicht in den 230V Stromkreis legen. Verwendest du nicht sowieso ein Relais, um den 230V Kreis zu schalten? Dann pack den Reedkontakt doch auf die Niederspannungsseite.
> Gibt es günstige Reedschalter als > Öffner, die ich in einen 230V AC Stromkreis einbauen kann? Die gibt es, kosten natürlich ein bisschen mehr.
Ich betreibe seit ca. 6 Monaten einen Arduino als "Sniffer" an einer fremden SPS (Steuerung Autowaschanlage), die mit 24V läuft. Dazu habe ich 12 St. 24-V-Reedrelais verwendet, die jeweils einen Arduino-Eingang auf Masse ziehen. Nach Plus (auf Arduino-Seite) habe ich zusätzlich je eine LED mit interner Strombegrenzung (spart den extra Widerstand) geschaltet, so dass man auch sieht, wenn geschaltet wird. Zur SOftware-Entprellung benutze ich die Zählschleifen-Methode: Wird beim Abfragen ein High festgestellt, wird eine Variable inkrementiert bis max. zum Wert 20, wird Low festgestellt bis min. zur Null dekrementiert. Ist die Variable größer 10 werte ich den Eingang als High, sonst als Low. Die Zählschleife selber läuft ca. 10 mal schneller als das Setzen und Auslesen der Variablen, damit tritt auch kein Flattern um die 10 herum auf ... Damit kann ich auch den Taktimpuls der Transportkette (ca. 5 Hz) noch problemlos erfassen. Die anderen Signale sind in meinem Falle unkritisch.
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Für alle die, die es noch nicht bemerkt haben: In seinem Fall wird dieser EIngang nicht entprellt. Man braucht es schlicht und ergreifend nicht. Denn über diesen Pin muss keine Flanke festgestellt werden (na ja), sondern das ist eine reiner Zustandseingang. Drückt der Benutzer auf 'Start' dann wird der Engang abgefragt, ob der Deckel geschlossen ist. Ist er nicht geschlossen (=Zustand) dann gehen die Lampen erst gar nicht an. Während die Belichtung läuft wird laufend der Eingang erneut abgefragt, ob der Deckel immer noch geschlossen ist. Ist er nicht geschlossen, dann werden die Lampen abgeschaltet und werden auch nicht wieder erneut gestartet. Dazu muss der Benutzer erneut auf "Start" drücken. An keiner Stelle spielt Prellen eine Rolle. Denn wenn die Lampen erst mal über den Deckelschalter aus sind, dann bleiben sie auch aus.
1 | while(1) { |
2 | |
3 | if( LampOn ) { |
4 | if( DeckelOpen ) { |
5 | TurnLampOff; |
6 | LampOn = false; |
7 | ErrorLedOn; |
8 | }
|
9 | }
|
10 | |
11 | else { |
12 | if( Start_Pressed ) { |
13 | if( !DeckelOpen ) { |
14 | TurnLampOn; |
15 | LampOn = true; |
16 | ErrorLedOn; |
17 | }
|
18 | else
|
19 | ErrorLedOff; |
20 | }
|
21 | |
22 | ....
|
23 | }
|
24 | }
|
25 | }
|
eine andere Baustelle sind die Bedienertasten. Aber um die gehts ja nicht.
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Bearbeitet durch User
Frank E. schrieb: > Wird beim Abfragen ein High festgestellt, wird eine Variable > inkrementiert bis max. zum Wert 20, wird Low festgestellt bis min. zur > Null dekrementiert. Ist die Variable größer 10 werte ich den Eingang als > High, sonst als Low. Hmm. Klingt funktionsfähig, aber ich glaube besser wäre high bei >15 und Low bei <5, dazwischen den Wert halten? Dann sparst du dir das da: Frank E. schrieb: > Die Zählschleife selber läuft ca. 10 mal schneller als das Setzen und > Auslesen der Variablen, Sollte schneller sein. Gut, ist bei 5 Hz jetzt echt egal. Zum Reedkontakt des TE: Karl H. schrieb: > In seinem Fall wird dieser EIngang nicht entprellt Sehe ich auch so. Selbst den Startknopf muss er nicht umbedingt entprellen.
:
Bearbeitet durch User
Jan H. schrieb: > Sehe ich auch so. Selbst den Startknopf muss er nicht umbedingt > entprellen. Jep. Ich geh allerdings davon aus, dass er noch ein paar Tasten zur Zeiteinstellung haben wird. Da geht dann der Startknopf 'gratis' auch noch mit.
Wenn er den Startknopf auch zum Stoppen benutzen will, wäre Entprellen gar nicht schlecht ;-)
qwertzuiopü+ schrieb: > Wenn er den Startknopf auch zum Stoppen benutzen will, wäre Entprellen > gar nicht schlecht ;-) :-) er kann ja den Deckel aufmachen :-)
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