Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schutzklasse 2, ab wann zulässig?


von Volt A. (voltampere)


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Hallo,

ich will mir einen Kopfhöhrerverstärker zusammenbauen. Jetzt mache ich 
mir Gedanken über die Stromversorgung.
Ich habe eine Feinsicherung und einen Schalter, danach kommt gleich der 
Trafo 230VAC/18VAC. Das Gehäuse ist aus Alu.
Laut Wiki darf ich bei "verstärkter oder doppelter Isolierung" den 
Erdleiter für das Gehäuse wegassen, also kann ich einen Konturenstecker 
nutzen.
Doch ab wann reden wir von so einer "verstärkten oder doppelten 
Isolierung z"?


Reicht es alle Teile welche 230V führen vollstandig zu isolieren?
z.B. die Lötaugen auf der Lochrasterplatine verkleben bzw. mit 
Schrumpfschlauch bedecken?

von Michael B. (laberkopp)


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Volt A. schrieb:
> Doch ab wann reden wir von so einer "verstärkten oder doppelten
> Isolierung z"?

Wenn dein Alugehäuse nach innen gegen ein abgehendes Kabel/isch lösenden 
Sicherungshalter/zerplatzende Sicherung isoliert ist, also noch mal ein 
Innengehäuse aus Kunststoff hat, zumindest um den Teil der 230V führt.

Auch ein Durchscheuern des in das Gehäuse hineingehenden Kabels darf 
nicht zu 230V am Alugehäuse führen, auch da muss also noch mal eine 
Kunststoffisolierdurchführungstülle sitzen.

Und der Trafo muss SK II sein, erkennbar am aufgedruckten Zeichen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzklasse_(Elektrotechnik)#/media/File:Schutzklasse_2_fett.svg

von Dirk J. (dirk-cebu)


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Volt A. schrieb:
> Das Gehäuse ist aus Alu

Nimm ein Plastikgehäuse und fertig!

von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Dafür gibt es jetzt vielleicht -1 von einigen, aber generell, als 
Hobbybastler, rate ich von SK II ab, bzw. sollte man etwas nur als SK II 
bauen, wenn es wirklich nötig ist und außerordentlich sorgfältig gebaut 
wird.

Einen Printtrafo auf Lochraster für SK II würde ich nicht nehmen, auch 
nicht mit entfernten Reihen.

Besser einen Ringkern (SK II, nicht alle sind dafür geeignet) mit 
bereits doppelt isolierten Anschlussdrähten verwenden, hat man eine 
Sorge weniger und hat schonmal keine 230 V mehr auf der Platine.

Und wie immer: Netzschalter immer zweipolig trennend. Flachstecker am 
Netzschalter und "PEM" ("Power Entry Module", Neusprech für einen 
Kaltgerätestecker mit Netzfilter, Sicherung und ggfs. Netzschalter in 
einer Einheit) isoliert, am besten mit einer extra Kappe über alle 
Kontakte + Kabel (gibt es zu kaufen oder per 4:1 Schrumpfschlauch). 230 
V im Gerät nur doppelt isoliert führen, etwa in Form eines normalen 
Netzkabels mit Mantel.

: Bearbeitet durch User
von U. M. (oeletronika)


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Hallo,
ein Kopfhörerverstärker braucht nur geringe Leistung.
Da würde ich einfach ein Steckernetzteil empfehlen.
Damit umgehst du viele Probleme, unter anderem die 
sicherheitstechnischen.
Gruß Öletronika

von Volt A. (voltampere)


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Danke für die Antworten Leute.

>Nimm ein Plastikgehäuse und fertig!
Es soll hochwertig aussehen, also kein Plastik.

>Da würde ich einfach ein Steckernetzteil empfehlen.
Eigentlich eine gute Idee, werde darüber nachdenken.


Ich glaube aber ich werde die Variante mit dem Ringkerntrafo wählen, der 
bereits vollständig Isoliert daherkommt und die Anschüsse dafür mit 
Schrumpfschlauch ebenso isolieren.

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