Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Suche Kraftsensor mit zwei Messbereiche


von Hendrik H. (hheinema)


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Hallo zusammen,

Ich suche einen dynamischen Kraftsensor, der in zwei Messbereichen 
misst.
Der erste Messbereich (Zugkraft) ist: 0N bis 400 N. Soll mit einer 
Geneuigkeit von 0,25 %v.E. messen können
Der zweite Kraftbereich (Druckkraft) ist: 30 kN bis 32 kN. Mit einer 
Genauigkeit von 0,1 % v.E.
Die Kräfte wirken dynamisch.
Meine Frage ist, ob jemand eine Idee hat, wie ich diese zwei 
Messbereiche realisieren kann!?
Ich muss wahrscheinlich zwei verschiedene Sensoren nehmen und sie in 
Reihe schalten (Ist dies überhaupt möglich). Da aber der Sensor für die 
kleine Kräfte nicht die großen Druckkräfte aushalten kann, muss ich 
irgendwie die Druckkraft umleiten. Ich weiß nicht ob jemand eine Idee 
hat wie sowas realisieren kann!? Oder hat einer eine andere Idee wie ich 
zwei Messbereiche messen kann.

Danke schonmal für die Mühen!

: Verschoben durch Moderator
von Udo S. (urschmitt)


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Du bräuchtest zumindest einen Anschlag für den kleinen Sensor, der dann 
bei Druck die Kraft überträgt.
Erzähl mal mehr was genau damit gemessen werden soll, und was dynamsich 
präzise bedeutet.

By the way, sollte man den Beitrag nicht ins Mechanik Unterforum 
verschieben?

: Bearbeitet durch User
von Clemens K. (highdensity)


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Hallo, Hendrik!

Hendrik H. schrieb:
> Hallo zusammen,
>
> Ich suche einen dynamischen Kraftsensor, der in zwei Messbereichen
> misst.

Vielleicht kannst Du den Messbereich "mechanisch" durch eine
Konstruktion mit Anschlag/Freilauf einerseits / Federkopplung
andererseits "umschalten".
Nachteil kann sein, dass der Federweg stört bzw. "im Weg" ist.

> Der erste Messbereich (Zugkraft) ist: 0N bis 400 N. Soll mit einer
> Geneuigkeit von 0,25 %v.E. messen können
> Der zweite Kraftbereich (Druckkraft) ist: 30 kN bis 32 kN. Mit einer
> Genauigkeit von 0,1 % v.E.

Die Genauigkeiten sollte man gut realisieren können.
Statisch sicherlich. Wie sieht es mit der Auflösung aus?

> Die Kräfte wirken dynamisch.

Das macht es interessant - dann ist dF/dt_max zu spezifizieren.
Obige Anschlags/Feder-Konstruktion begrenzt gegebenenfalls die
Performance im dynamischen Fall beträchtlich.

> Meine Frage ist, ob jemand eine Idee hat, wie ich diese zwei
> Messbereiche realisieren kann!?
> Ich muss wahrscheinlich zwei verschiedene Sensoren nehmen und sie in
> Reihe schalten (Ist dies überhaupt möglich). Da aber der Sensor für die
> kleine Kräfte nicht die großen Druckkräfte aushalten kann, muss ich
> irgendwie die Druckkraft umleiten.

Ja, das hört sich vernünftig an.

> Ich weiß nicht ob jemand eine Idee
> hat wie sowas realisieren kann!? Oder hat einer eine andere Idee wie ich
> zwei Messbereiche messen kann.

Eventuell nicht nur theoretische Alternative:
Nehme einen Kraftsensor mit Auswertung, der so genau / so gut
ist, dass er sowohl die Auflösung des kleinen Messbereichs kann,
wie auch den Messbereich des großen Messbereichs.

> Danke schonmal für die Mühen!

Eine benachbarte Firma ist in diesen Druck/Dehn-Messungen 
spezialisiert...
Wenn Du weiterführende Unterstützung benötigst, rühr Dich.

Gruß,
Clemens

von Georg (Gast)


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Hendrik H. schrieb:
> Meine Frage ist, ob jemand eine Idee hat, wie ich diese zwei
> Messbereiche realisieren kann!?

Es gibt Wägezellen mit 0,02%, damit kannst du beides messen, wenn sie 
schnell genug sind. Ist sicher nicht billig, aber deine mechanischen 
Probleme entfallen komplett.

Georg

von tg (Gast)


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Für so einen großen Messbereich könnte man Piezosensoren einsetzen. Die 
werden nach der Maximalkraft ausgewählt, die Bereichsumschaltung erfolgt 
im Ladungsverstärker. Siehe z.B. bei http://www.kistler.com/ unter 
Produkte - Kraftsensoren bzw. Signalaufbereitung. Der Vorteil gegenüber 
Sensoren mit Dehnmessstreifen: das Rauschen ist relativ unabhängig vom 
Messbereich, bei DMS-Verstärkern wird das mit verstärkt, wenn man den 
Bereich aufspreizt.

tg

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hendrik H. schrieb:
> Der erste Messbereich (Zugkraft) ist: 0N bis 400 N. Soll mit einer
> Geneuigkeit von 0,25 %v.E. messen können
> Der zweite Kraftbereich (Druckkraft) ist: 30 kN bis 32 kN. Mit einer
> Genauigkeit von 0,1 % v.E.
> Die Kräfte wirken dynamisch.
Wie "dynamisch"? Mit welcher Frequenz?

von Erleuchteter (Gast)


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Wägezellen sind aber nur für Krafteinleitung in eine Richtung 
gedacht.....

von dunklesLicht (Gast)


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Erleuchteter schrieb:
> Wägezellen sind aber nur für Krafteinleitung in eine Richtung
> gedacht.....

Man kann sie aber vorspannen, dann sind beide Richtungen möglich.

von Hendrik H. (hheinema)


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> Eventuell nicht nur theoretische Alternative:
> Nehme einen Kraftsensor mit Auswertung, der so genau / so gut
> ist, dass er sowohl die Auflösung des kleinen Messbereichs kann,
> wie auch den Messbereich des großen Messbereichs.

Hallo,

danke schon einmal für deine Antwort. Das Bedeutet aber, dass der Sensor 
dann eine Genauigkeit von 1,25*10^-3 % v.E. aufweisen muss?

von Hendrik H. (hheinema)


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Hallo zusammen,

schon einmal vielen Dank für die vielen Antworten. Der Sensor soll zwei 
Messbereiche besitzen. Deswegen ist die Idee mit einem Snesor, der so 
genau ist, dass er beide Bereiche abdecken kann, nicht relevant für 
mich. Das habe ich leider vergessen dazu zu schreiben...
Deswegen wird es wahrscheinlich mit zwei Sensoren realisiert werden.

Bezüglich der Dynamik (Frequenz) habe ich leider noch keine Angaben 
bekommen. Wenn ich sie habe werde ich sie nachreichen.

Noch einmal vielen Dank für Ihre Bemühungen.

von Georg (Gast)


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Hendrik H. schrieb:
> Der Sensor soll zwei
> Messbereiche besitzen. Deswegen ist die Idee mit einem Snesor, der so
> genau ist, dass er beide Bereiche abdecken kann, nicht relevant für
> mich.

Technisch ist das nicht nachvollziehbar, soll dass heissen, das hat 
jemand so angeordnet?

Georg

von Hendrik H. (hheinema)


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Hallo,

ja das ist als eine der Anforderungen für den Sensor.

Grüße

von Ich (Gast)


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Wenn Du "Sensor" als "Wandler mit Schaltung" interpretierst, passt das 
wieder ...

von Udo S. (urschmitt)


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Hendrik H. schrieb:
> Der Sensor soll zwei
> Messbereiche besitzen. Deswegen ist die Idee mit einem Snesor, der so
> genau ist, dass er beide Bereiche abdecken kann, nicht relevant für
> mich. Das habe ich leider vergessen dazu zu schreiben...

Das macht jetzt für mich irgendwie keinen Sinn. Ein Sensor der alles 
kann wäre doch nur von Vorteil. Und du würdest dir keine zusätzliche 
Ungenauigkeit durch die zusätzlich MEchanik zum Koppeln der Sensoren, 
zum Schutz des kleineren Sensors usw. einfangen. Vor allem dynamsich 
dürfte das deutlich einfacher sein.
Dann schau mal ob es ein Piezosensor tun könnte wie tg schon schrieb:

tg schrieb:
> Für so einen großen Messbereich könnte man Piezosensoren einsetzen. Die
> werden nach der Maximalkraft ausgewählt, die Bereichsumschaltung erfolgt
> im Ladungsverstärker.

von Clemens K. (highdensity)


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Tja, die Entwicklung von der Hand in den Mund. :-)

Die Überschrift kann man interpretieren als:
"Suche <singular, also einen> Kraftsensor mit zwei Messbereichen"...

Und: "Der <singular> Sensor soll zwei Messbereiche besitzen."

Die Leute hier (ich eingeschlossen) tendieren zu so einer
Lösung: Ein Sensor, der von der Performance her beide Messbereiche
abdeckt. Diese Lösung erscheint technisch greifbar. Scheinbar sollen
aber zwei Sensoren für je einen der beiden Messbereiche verwendet
werden.

Nungut. Um die Spekulationen/kollektive Zeitverschwendung zu
reduzieren (SNR zu erhöhen) sollte vielleicht erst einmal eine
genaue Spezifikation aufs Papier gebracht werden.
Es fehlt z.B. immer noch eine Definition für "dynamisch"...
oder auch der Einsatz-/Umgebungs-/etc. Temperaturbereich,
die mechanische Bauform, die Translation die sich der Sensor
mit der Kraftaufnahme erlauben darf, etc. pp.
Dann die Auflösung, die Wiederholgenauigkeit,...

Sind die Hausaufgaben gemacht, wird sich ein zwei technisch
sinnvolle Lösungen skizzieren lassen.

Gruß vom C

von stef (Gast)


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tg hat eigentlich die perfekte Lösung skizziert!

Alles andere macht wirklich keinen Sinn... (mit den jetztigen infos)

gruss stef

von Karl (Gast)


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Hendrik H. schrieb:
> Der Sensor soll zwei
> Messbereiche besitzen. Deswegen ist die Idee mit einem Snesor, der so
> genau ist, dass er beide Bereiche abdecken kann, nicht relevant für
> mich. Das habe ich leider vergessen dazu zu schreiben...

Zwei "Messbereiche" kann dann die Software machen. Soll auch dynamisch 
zwischen Zug- und Druckkraft gewechselt werden? Wodurch erfolgt 
überhaupt die Kraftaufbringung? Zwei Sensoren so unterschiedlicher größe 
lassen sich mechanisch nicht sinnvoll verbinden.

von Hendrik H. (hheinema)


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Hallo,

kannst du vielleicht bitte die Idde mit den zwei Messbereiche durch die 
Software realisieren konkretisieren oder mir vielleicht schreiben wo ich 
das nachlesen kann, wie man sowas realsieren kann.
Also es wird nicht dynamisch zwischen Druck und Zugkraft gewechselt.

Vielen Dank

Grüße

von dms freak (Gast)


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Da ich ja nun schon einige Tage damit verbringe, Kraftsensoren zu 
entwickeln, möchte ich auch mal eine Meinung dazu absondern.

Bei dieser extremen Spreizung von Messbereichen ist die Krafteinleitung 
von größter Bedeutung. Bei Applikation von Zug-und Druckkräften in einer 
Aufspannung wird das schwierig, es geht praktisch nur über 
Gewindestangen mit Kontermutter. Wenn diese sich durchbiegen oder 
Seitenkräfte ausüben können, ist es schon vorbei. ---> Das wird nix.

Nehmen wir mal an, die kleinste zu messende Kraft sei 100 N, die 
gewünschte Messunsicherheit sei 1 N. Das entspricht 0,003 % von 32 kN. 
Das kann man sowohl mit Piezos als auch mit DMS knicken. Man müsste die 
Sensoren temperieren, und das wäre noch das geringste Problem. ----> Das 
wird auch nix.

Weiterhin schauen wir mal, wie die Datenblattangaben von Sensoren 
zustande kommen. Hier wird gemessen nach ISO 376. Das bedeutet, dass vor 
der Messung 3*mit Nennlast vorgelastet werden muss, dass die folgenden 
Kräfte stufenweise nach einem bestimmten Procedere aufgelegt werden 
usw.. Hält man dieses Procedere nicht ein, ist es mit den 
Datenblattangaben vorbei. Und zwar nicht nur ein bisschen, sondern je 
nach Sensortyp auch mal um Welten. ----> Das wird überhaupt gar nix.

Mit anderen Worten: Die Genauigkeitswünsche speziell im kleinen 
Messbereich machen die Sache unmöglich. Bitte nochmal genau überdenken, 
ob da noch was zu machen ist. Realistische Messbereichsspreizungen 
liegen bei 1:5 bis 1:10. Bei größerer Spreizung zuckt da noch was, aber 
von Genauigkeit zu sprechen ist bei DMS wie bei Piezos gewagt.

von Clemens K. (highdensity)


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Ich biete nochmals an, den Kontakt (Off-List, mache hier keine Werbung)
zu einer Firma in München herzustellen die in dem Markt seit vielen
Jahren unterwegs ist und was Messbereich, Auflösung und 
Messgeschwindigkeit angeht sicherlich an der Spitze des möglichen 
arbeiten. Da werden die DMS-Brücken AC-mäßig angeregt und flott mit sehr 
hoher Auflösung digitalisiert / demoduliert, etc. pp.

Besten Gruß, C

von dms freak (Gast)


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Kann man alles machen, das Problem ist aber mechanisch.

Bevor hier sehr viel Geld verbraten wird, möchte ich doch anregen, die 
geforderten Eigenschaften zu präzisieren und ggf. zu relativieren. Das 
wird in keinem Fall schaden.

von Henrik V. (henrik_v)


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Da die Sensoren meist STATISCH kalibriert werden, die Anwendung aber 
dynamisch ist (Wie dynamisch eigentlich?? ) sollten die 
Einsatzbedingungen und gewünschten Genauigkeiten (auch im 
Frequenzbereich) schon genau bekannt sein. Der Sensor ist mit seinen 
Massen und Steifigkeiten Teil des dynamischen Systems. Wird dann der 
'kleine' Sensor mechanisch entlastet ist auch noch eine Nichtlinearität 
eingebaut...

Am besten mal den konkreten Anwendungsfall beschreiben.

: Bearbeitet durch User
von dms freak (Gast)


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Das ist das nächste Fass, welches aufgemacht wird.

Wer kann 32 kN mit 0,003 % kalibrieren? Die PTB nicht.

---> 2...5 % sind realistisch.

von mt (Gast)


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Realistisch, wenn gewollt: der Kistler Sensor 9333A (50kN) hat eine 
Linearität <0.5% in allen drei Messbereichen (50, 5, 0.5 kN), lässt sich 
100:1 spreizen und wird vom Hersteller kalibriert (also wohl eine 
Klassengenauigkeit besser).

von dms freak (Gast)


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solle "dynamisch kalibrieren" heißen.

von mt (Gast)


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Die Eigenfrequenz dieses Piezo-Sensors liegt über 55kHz, bei ausreichend 
Abstand (fmax~5kHz) ist das nicht relevant.

von Clemens K. (highdensity)


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Herr Heinemann kann uns wohl nicht mitteilen,
was unter "dynamisch" zu verstehen ist. Ebensowenig
was die Auflösung angeht, etc...

Wir sollten wohl besser an der Börse spekulieren.
Das Return of Investment könnte da höher sein.

Gruß,
C

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