Wertes Forum, ich habe meine Satellitenempfangsanlage gerade etwas erweitert und brauchte daher einen Verstärker. Ich habe mit dem Datenblatt des LNB sowie aller weiteren Komponenten die benötigte Verstärkung berechnet und eingestellt. Da ich einen Spectrum Analyzer besitze, wollte ich jetzt gerne einmal nachmessen, ob alles stimmt, was ich da so berechnet habe und insbesondere sichergehen, dass der Verstärker nicht übersteuert. Dann fiel mir allerdings auf, dass ich offensichtlich einige Verständnisprobleme habe. Es heißt, bei einer Satellitenempfangsanlage soll ein Signalpegel von 47..79 dBµV an der Empfangsdose anliegen. Doch worauf bezieht sich diese Größe? Da es sich ja um ein Signalgemisch von ganz vielen Sendern handelt, frage ich mich ganz allgemein, worauf diese Größe bezieht. Misst man die Gesamtleistung, die an einem 50-Ohm-Widerstand in Wärme umgesetzt wird und berechnet dann die dazu benötigte äquivalente Spannung in Volt oder bezieht man sich auf einen analogen Träger? Was mich an dieser Stelle verwirrt, ist folgende Messung: Ich erwarte nach meinen Rechnungen einen Signalpegel von mindestens 60 dBµV an der Empfangsdose. Der Spectrum Analyzer zeigt mir allerdings bei einer RBW von 600 kHz nur +39 dBµV an. Ich habe dann gelesen, dass sich die Leistung eines digitalen Trägers auf die gesamte Bandbreite (bei DVB-S also 33 MHz bezieht), was zu einem Korrekturfaktur von 17 dB führt. 39 dBµV + 17 dB (10 * log 30 MHz/600 kHz RBW) sind dann 56 dBµV, was schon mehr passt. Allerdings ist die Signalspannung doch von der Bandbreite des Signals unabhängig? Oder ist das der Grund, warum man für PAL-Signale mehr Pegel erlaubt als für QAM-Signale? Einfach, weil sich der PAL-Signalpegel auf 200 kHz Bildträger beziehen und QAM (im Kabel) auf 8 MHz? Was mich dann vollends verwirrt, ist der Verstärker, der einen maximalen Ausgangspegel von 109 dBµV erlaubt. Ich habe dann gelesen, dass das nur für einen einzelnen Träger gilt und man, wenn man ein breitbandiges Signal aus vielen Trägern bestehend übertragen will, 10 dB abziehen will. Das leuchtet mir ja noch ein, weil die Kreuzmodulationsprodukte sicherlich von der Bandbreite abhängen. Aber ich bin jetzt nicht in der Lage, von diesen 99 dBµV auf das erlaubte Eingangssignal zu schließen. Meint man damit a) die äquivalente Spannung, die zu der Gesamtleistung aller Träger an 50 Ohm fürt b) die "Signalspannung" eines einzelnen Trägers? Bezogen auf einen PAL-Träger? c) einfach das, was mir der Spectrum Analyzer bei einer RBW von 600 kHz anzeigt, ohne viel zu überlegen. Mag bitte jemand meine Verwirrtheit sortieren? Vielen Dank im Voraus Nico
Nico22 schrieb: > Mag bitte jemand meine Verwirrtheit sortieren? karadur schrieb: > Sat arbeitet mit 75R. Das ist ja nun allumfassend geklärt :-))
karadur schrieb: > Sat arbeitet mit 75R. Das stimmt, allerdings beträgt der Korrekturfaktor da auch unter 2 dB, sodass das die restlichen Phänomene nicht erklärt :-/ LG Nico
Nico22 schrieb: > Es heißt, bei einer Satellitenempfangsanlage soll ein > Signalpegel von 47..79 dBµV an der Empfangsdose anliegen. > Doch worauf bezieht sich diese Größe? Da es sich ja um ein > Signalgemisch von ganz vielen Sendern handelt, frage ich > mich ganz allgemein, worauf diese Größe bezieht. > Misst man die Gesamtleistung, die an einem 50-Ohm-Widerstand > in Wärme umgesetzt wird und berechnet dann die dazu benötigte > äquivalente Spannung in Volt Das VERMUTE ich, ja. > oder bezieht man sich auf einen analogen Träger? Dann müsste der Techniker immer eine Spekki mitschleppen, um den Pegel an der Dose zu prüfen. Wird man nicht wollen. Der Bereich 47..70 dbµV ist ja über 30 dB groß; das ist etwa 1:1000 in der Leistung. Das könnte also schon die Gesamtleistung sein, je nach Anzahl der belegten Kanäle. > 39 dBµV + 17 dB (10 * log 30 MHz/600 kHz RBW) sind dann 56 dBµV, > was schon mehr passt. Naja... das haut doch schon hin, oder nicht? > Allerdings ist die Signalspannung doch von der Bandbreite des > Signals unabhängig? Ähh... das stimmt im Prinzip, aber Du musst natürlich auch das GESAMTE Signal messen, wenn Du die Spannung des Signals wissen willst. Einfaches Beispiel: Du erzeugst eine Träger mit einer bestimmten Leistung. Die kannst Du auf dem Spekki messen. Jetzt modulierst Du diesen Träger so, dass eine AM mit unterdrücktem Träger entsteht. Wenn Du jetzt schmalbandig auf der Trägerfrequenz misst, misst Du natürlich gar nichts - der Träger ist ja unterdrückt! Aber das ist sagt nichts über das Gesamtsignal, weil zu diesem ja die beiden Seitenbänder dazugehören. Die musst Du logischerweise mitmessen. > Aber ich bin jetzt nicht in der Lage, von diesen 99 dBµV auf > das erlaubte Eingangssignal zu schließen. > Meint man damit > a) die äquivalente Spannung, die zu der Gesamtleistung aller > Träger an 50 Ohm fürt Ja - alles andere hat keinen Sinn. Der Verstärker muss ja auch das Gesamtsignal verstärken, und zwar verzerrungsfrei. > b) die "Signalspannung" eines einzelnen Trägers? Bezogen auf > einen PAL-Träger? Nein. > c) einfach das, was mir der Spectrum Analyzer bei einer RBW > von 600 kHz anzeigt, ohne viel zu überlegen. Nein - keinesfalls. Auf diese Art könntest Du Dir ja beliebig in die Tasche lügen - einfach die Bandbreite am Spekki auf 1Hz stellen, und alle Pegel sind plötzlich im erlaubten Bereich. Nee, das geht nicht.
Der Pegel bezieht sich auf die Bandbreite von einen empfangenen Kanal. Die Kanäle können ja auch unterschiedliche Pegel haben. Bei dem maximal zusätzlichen Ausgangspegel muss angegeben sein ob es sich auf die Aussteuerung mit nur einen Kanal bezieht, oder auf mehrere Kanäle. Dann muss aber auch die Anzahl der Kanäle mit angegeben sein. Der tatsächlich erreichbare Pegel wo IM Produkte noch nicht stören sind sehr viel geringer als der Maximalpegel mit nur einen Kanal ausgesteuert. Das können durchaus 30-40db weniger sein. TV-Messempfänger messen in der Regel den Pegel mit 8MHz Bandbreite bei Analog Am und DVBT bei digitale Sat mit 27MHz Banbreite. Ralph Berres
Hallo Ralph, hallo Possetitjel, vielen Dank schon einmal, das bringt ja etwas Licht ins Dunkle. Ralph B. schrieb: > Bei dem maximal zusätzlichen Ausgangspegel muss angegeben sein ob es > sich auf die Aussteuerung mit nur einen Kanal bezieht, oder auf mehrere > Kanäle. Dann muss aber auch die Anzahl der Kanäle mit angegeben sein. Es bezieht sich tatsächlich auf die Aussteuerung mit einem Kanal - ist anscheinend am werbewirksamsten, da das ja den höchsten Wert ergibt. Ralph B. schrieb: > Der tatsächlich erreichbare Pegel wo IM Produkte noch nicht stören sind > sehr viel geringer als der Maximalpegel mit nur einen Kanal > ausgesteuert. Wie komme ich denn jetzt von "Maximalpegel mit nur einem Kanal" auf "Maximalpegel bei Vollbelegung mit n Kanälen"? Gibt es dafür eine Formel? Ralph B. schrieb: > TV-Messempfänger messen in der Regel den Pegel mit 8MHz Bandbreite bei > Analog Am und DVBT bei digitale Sat mit 27MHz Banbreite. Aha, dann ist das Vorgehen, den Messwert mit 10 * log_10(Signalbandbreite/RBW) also korrekt und liefert den richtigen Wert. Das scheint nur bei FM nicht zu funktionieren, aber ich vermute, dass das Signal dann wieder zu schmalbandig für mein zugegeben günstigen Spectrum Analyzer ist.
> Wie komme ich denn jetzt von "Maximalpegel mit nur einem Kanal" auf > "Maximalpegel bei Vollbelegung mit n Kanälen"? Gibt es dafür eine > Formel? Naja, läuft grob so wie beim Korrekturfaktor mit RBW. Verdoppelung der Bandbreite (=2 Transponder bei selbem Einzelpegel) führt zu 3dB mehr. 4/8/10mal soviel Programme sind 6/9/10dB mehr.
Nico22 schrieb: > Wertes Forum, > > ich habe meine Satellitenempfangsanlage gerade etwas erweitert und > brauchte daher einen Verstärker. Ich habe mit dem Datenblatt des LNB > sowie aller weiteren Komponenten die benötigte Verstärkung berechnet und > eingestellt. Wie genau soll denn dein Verstärker funktionieren, sprich: wie ist der Aufbau - einfach passiv oder frequenzselektiv für ein gegebenes Band? > Da ich einen Spectrum Analyzer besitze, wollte ich jetzt gerne einmal > nachmessen, ob alles stimmt, was ich da so berechnet habe und > insbesondere sichergehen, dass der Verstärker nicht übersteuert. Dann > fiel mir allerdings auf, dass ich offensichtlich einige > Verständnisprobleme habe. Richtig, hättest dir erstmal ein Oszi kaufen sollen. Aber mal Spaß beiseite: für die Messung deines Verstärkers kann das schon nützlich sein. Kann das Gerät überhaupt die Bandbreite ab oder mischst du für die Messung runter? > Es heißt, bei einer Satellitenempfangsanlage soll ein Signalpegel von > 47..79 dBµV an der Empfangsdose anliegen. Doch worauf bezieht sich diese > Größe? > Da es sich ja um ein Signalgemisch von ganz vielen Sendern > handelt, frage ich mich ganz allgemein, worauf diese Größe bezieht. > Misst man die Gesamtleistung, die an einem 50-Ohm-Widerstand in Wärme > umgesetzt wird und berechnet dann die dazu benötigte äquivalente > Spannung in Volt oder bezieht man sich auf einen analogen Träger? Mach dir doch mal, bevor du weiter machst, den Unterschied zwischen einem Leistungspegel und einem Spannungspegel bewusst. > Was mich an dieser Stelle verwirrt, ist folgende Messung: Da bist du nicht der Einzige hier, ich zweifele nur, dass das eine Messung ist. Denn dazu gehört ein Messaufbau und eine Beschreibung, wo was mit welchem Meßgerät gemessen wurde. > Allerdings ist die Signalspannung doch von der Bandbreite des Signals > unabhängig? Oder ist das der Grund, warum man für PAL-Signale mehr Pegel > erlaubt als für QAM-Signale? Einfach, weil sich der PAL-Signalpegel auf > 200 kHz Bildträger beziehen und QAM (im Kabel) auf 8 MHz > Was mich dann vollends verwirrt, ist der Verstärker, der einen maximalen > Ausgangspegel von 109 dBµV erlaubt. Ich habe dann gelesen, dass das nur > für einen einzelnen Träger gilt und man, wenn man ein breitbandiges > Signal aus vielen Trägern bestehend übertragen will, 10 dB abziehen > will. Das leuchtet mir ja noch ein, weil die Kreuzmodulationsprodukte > sicherlich von der Bandbreite abhängen. Ich hab irgendwie den leisen Verdacht, dass hier jemand ein sehr geschicktes Trollposting versucht. Falls nicht: mea culpa. > Aber ich bin jetzt nicht in der > Lage, von diesen 99 dBµV auf das erlaubte Eingangssignal zu schließen. 99dBμV reicht Dir nicht als absoluter Spannungswert aus? Das ist schade... > Meint man damit > a) die äquivalente Spannung, die zu der Gesamtleistung aller Träger an > 50 Ohm fürt > b) die "Signalspannung" eines einzelnen Trägers? Bezogen auf einen > PAL-Träger? > c) einfach das, was mir der Spectrum Analyzer bei einer RBW von 600 kHz > anzeigt, ohne viel zu überlegen. Ich nehme Antwort d) die maximale Spannung v(t) am Eingang deines Verstärkers.
Falk S. schrieb: > Wie genau soll denn dein Verstärker funktionieren, sprich: wie ist der > Aufbau - einfach passiv oder frequenzselektiv für ein gegebenes Band? Das ist der Kathrein VWS 2000 - der verstärkt einfach die komplette Sat-ZF von 950 bis 2150 MHz und gleicht damit 50 m Kabeldämpfung aus. Falk S. schrieb: > Ich nehme Antwort d) die maximale Spannung v(t) am Eingang deines > Verstärkers. Ah, sehr gut. Das ist tatsächlich kein Trollversuch, sondern erst gemeint. In Kombination mit Falk S. schrieb: > Kann das Gerät überhaupt die Bandbreite ab oder mischst du für die > Messung runter? wird natürlich der Schuh draus: Ich kann das maximale v(t) mit dem Spectrum Analyzer nicht messen, da ich eine maximale RBW von 600 kHz im Spectrum Analyzer einstellen kann. Daher bringt mir der Spannungswert 99 dBµV erst mal nichts. Ich dachte nur, es gäbe da einen einfachen Weg, von dem angezeigten Pegel pro 600 kHz auf den Gesamtpegel schließen zu können, das Signal ist mir ja bekannt (29 DVB-S/S2-Träger). Georg A. schrieb: > Naja, läuft grob so wie beim Korrekturfaktor mit RBW. Verdoppelung der > Bandbreite (=2 Transponder bei selbem Einzelpegel) führt zu 3dB mehr. > 4/8/10mal soviel Programme sind 6/9/10dB mehr. Danke, das ergibt Sinn!
Nico22 schrieb: > Ich dachte nur, es gäbe da einen einfachen Weg, > von dem angezeigten Pegel pro 600 kHz auf den Gesamtpegel schließen zu > können, das Signal ist mir ja bekannt (29 DVB-S/S2-Träger). Aber nur für einen Kanal. Über die gesamte Bandbreite ( also alle Satelittenkanäle ) wird das nicht funktionieren, da die Pegel der einzelnen Kanäle oft unterschiedlich hoch sind. Ralph Berres
Nico22 schrieb: > Falk S. schrieb: >> Wie genau soll denn dein Verstärker funktionieren, sprich: wie ist der >> Aufbau - einfach passiv oder frequenzselektiv für ein gegebenes Band? > > Das ist der Kathrein VWS 2000 - der verstärkt einfach die komplette > Sat-ZF von 950 bis 2150 MHz und gleicht damit 50 m Kabeldämpfung aus. > > Falk S. schrieb: >> Kann das Gerät überhaupt die Bandbreite ab oder mischst du für die >> Messung runter? > > wird natürlich der Schuh draus: Ich kann das maximale v(t) mit dem > Spectrum Analyzer nicht messen, da ich eine maximale RBW von 600 kHz im > Spectrum Analyzer einstellen kann. Daher bringt mir der Spannungswert 99 > dBµV erst mal nichts. Ich dachte nur, es gäbe da einen einfachen Weg, > von dem angezeigten Pegel pro 600 kHz auf den Gesamtpegel schließen zu > können, das Signal ist mir ja bekannt (29 DVB-S/S2-Träger). Ok, danke, jetzt wird mir erstmal so halbwegs klar, was du eigentlich willst. Ich fasse es mal fix mit eigenen Worten zusammen, ok? Ich nehme einfach mal an, du betreibst eine korrekte Messung eines HF-Signals und hast einen Spektrum-Analysator, der mindestens die Bandbreite von 0.9GHz bis 2.1Ghz abdecken kann. Nun hast du festgestellt, dass die Bandbreite des Lokaloszillators in deinem SpektrumAnalysator nur begrenzt ist. Daher betreibst du also über den kompletten Frequenzbereich eine Unterabtastung der gemessenen Werte, weil dein Fenster halt nur 600kHz zulässt. Damit entgehen dir also nach Shannon Peaks verloren. Was Du also wissen möchtest, ist, ob man anhand der Leistungsdichtefunktion schlußfolgern kann, dass innerhalb dieser Fenster die Peaks nicht überschritten werden können. Soweit richtig?
Falk S. schrieb: > Was Du also wissen möchtest, ist, ob man anhand der > Leistungsdichtefunktion schlußfolgern kann, dass innerhalb dieser > Fenster die Peaks nicht überschritten werden können. Soweit richtig? Völlig korrekt!
Nico22 schrieb: > Falk S. schrieb: >> Was Du also wissen möchtest, ist, ob man anhand der >> Leistungsdichtefunktion schlußfolgern kann, dass innerhalb dieser >> Fenster die Peaks nicht überschritten werden können. Soweit richtig? > > Völlig korrekt! Gut, na da hab ich wenigstens was verstanden heute... ^^ Ok, im Endeffekt isses dann hier eine Signalrekonstruktion, die du versuchst zu erreichen. Ich bin jetzt nicht 100%ig fit in den energetischen Eigenschaften der Modulationen - und denke, das wäre auch nicht zielführend, sich drauf zu verlassen, dass die nicht doch noch mal überlagert wird. Um also die spektrale Leistungsdichtefunktion messen zu können, musst du die nach den Regeln von Shannon überabtasten. Ansonsten kannst du nicht ausschließen, dass dir Zwischenwerte verloren gehen. Das was man machen kann, sind dann eigentlich immer zwei Sachen: erster Ansatz: runtermischen um per Teile-Und-Herrsche die Bandbreite vernünftig zu begrenzen, damit sie messbar wird. Das ist die vernünftige Version. Ein weiterer Ansatz wäre sicher im Sinne der Multiskalenanalyse (Wavelets) deine Spektraldichtefunktion aus mehreren lokalen Fenstern zu rekonstruieren. Klingt abgefahren und kompliziert. Heißt im Endeffekt aber nur: Fenster kleinstmöglich und diese über die ganze Bandbreite sweepen. Also praktisch wie mit 'ner 14MP-Kamera nebeneinanderliegende Bilder schiessen und diese dann später zu 'nem Gigapixel-Panorama zusammensetzen (um es etwas bodennäher zu beschreiben). Was anderes fällt mir jetzt auf die Schnelle auch nicht ein, sry.
Falk S. schrieb: > Ein weiterer Ansatz wäre sicher im Sinne der Multiskalenanalyse > (Wavelets) deine Spektraldichtefunktion aus mehreren lokalen Fenstern zu > rekonstruieren. Klingt abgefahren und kompliziert. Heißt im Endeffekt > aber nur: Fenster kleinstmöglich und diese über die ganze Bandbreite > sweepen. Hmm, zitier mich mal selber, damit's nicht Quatsch wird. Eigentlich wird das Signal mit variablen Fenstern (bei dir RBW-Werten) erfasst. Soll heißen, zunächst guckst du das Signal im globalen Kontext an. Danach erhöhst du schrittweise deine Auflösung der Fenster (wodurch dein betrachtetes Spektrum schmaler wird - Stichwort Wavelet Pyramide). Danach müsstest du das reale Signal rekonstruieren können. Die Daten müsstest du halt irgendwie erfassen können - vielleicht per LabView und USB vom Spektrumanalysator? Damit sollte auch die Auswertung etwas einfacher sein, aber ich nehme an, du weißt, auf was du dich einlässt, wenn du deinen Verstärker auf diese Art einstellen willst. Der Praktiker würde sicher einfach durch Probieren und Gucken 'ne Lösung finden ;)
Für solche Messungen gibt es Messempfänger für Kopfstationen. Ralph Berres
Georg A. schrieb: >> Wie komme ich denn jetzt von "Maximalpegel mit nur einem >> Kanal" auf "Maximalpegel bei Vollbelegung mit n Kanälen"? >> Gibt es dafür eine Formel? > > Naja, läuft grob so wie beim Korrekturfaktor mit RBW. > Verdoppelung der Bandbreite (=2 Transponder bei selbem > Einzelpegel) führt zu 3dB mehr. 4/8/10mal soviel Programme > sind 6/9/10dB mehr. Anders ausgedrückt: Statt der Pegel mit Leistungen rechnen; die Leistungen addieren sich einfach (bei unkorrelierten Signalen, welche hier vorliegen).
Ralph B. schrieb: > Nico22 schrieb: >> Ich dachte nur, es gäbe da einen einfachen Weg, von dem >> angezeigten Pegel pro 600 kHz auf den Gesamtpegel schließen zu >> können, das Signal ist mir ja bekannt (29 DVB-S/S2-Träger). > > Aber nur für einen Kanal. > > Über die gesamte Bandbreite ( also alle Satelittenkanäle ) > wird das nicht funktionieren, da die Pegel der einzelnen > Kanäle oft unterschiedlich hoch sind. Naja, er hat ja einen Spekki... muss er halt den ganzen Bereich durchkurbeln (lassen). Bei knapp 30 Kanälen geht das ja noch... Hmm. Dabei fällt mir ein: Können übliche Spekkis eigentlich eine Gesamtleistung bestimmen? Also Bereich fu bis fo aufintegriert?
Selbst wenn die unterschiedlich gross sind, kann man ja eine untere und obere Schranke schätzen. Aus einzelne dB kommts ja auch nicht an, oder soll das eine Doktorarbeit werden?
Possetitjel schrieb: > Hmm. Dabei fällt mir ein: Können übliche Spekkis eigentlich > eine Gesamtleistung bestimmen? Also Bereich fu bis fo > aufintegriert? Bin ich jetzt auch überfragt. Aber in 6 Wochen kann ich es dir vielleicht schreiben. Dann haben wir in der Hochschule einen neuen FSV40 Da muss ich dann mal mit spielen. Aber ich könnte es mir schon vorstellen. Ralph Berres
Possetitjel schrieb: > Hmm. Dabei fällt mir ein: Können übliche Spekkis eigentlich > eine Gesamtleistung bestimmen? Also Bereich fu bis fo > aufintegriert? Der Spectrum Analyzer kann das nicht, die dazugehörige Windowssoftware aber schon bis zu einem 600 MHz großen Band. Also lasse ich einmal die untere Hälfte der Sat-ZF kurbeln und einmal die obere Hälfte und addiere dann einfach die Leistungen. Davon kann ich dann ja auf die Signalspannung schließen. Georg A. schrieb: > Selbst wenn die unterschiedlich gross sind, kann man ja eine untere und > obere Schranke schätzen. Aus einzelne dB kommts ja auch nicht an, oder > soll das eine Doktorarbeit werden? Genau, es kommt nicht aufs letzte dB an, aber zumindest größenordnungsmäßig wollte ich sicher gehen, den Verstärker nicht zu übersteuern. Eine letzte HF-Frage noch: Dass es beim Verstärker dann zu Übersteuerungen kommt, wenn die Signalspannung zu hoch wird, ist mir klar, weil der Verstärker ja das komplette Band verstärkt. Aber welcher Pegel ist denn jetzt für einen Empfänger wichtig? Es wird doch sicherlich per Filter ein einzelner Kanal à 33 oder 27 MHz selektiert und dann ist der Pegel des einzelnen Kanals entscheidend, oder?
Ich habe mir letztes Jahr den "RF-Explorer" zugelegt, um meine Multifeed-Schüssel auszurichten. Mit Labornetzteil, DC-Einspeiseweiche (3*F-Buchse) von Reichelt und dem RF-Explorer auf den Ziegeln hockend habe ich die Schüssel auf Maximum gedreht. Mehr als ca. 10 dB über dem Rauschpegel lagen die Transponder selten, aber zum Ausrichten reicht es. Bei Variation der Betriebsspannung des LNB von 14 auf 18V sieht man deutlich, wie andere Kanäle hochkommen, das ist die Hor/Vert-Umschaltung. Die dBµV-Werte stammen vermutlich noch aus der analogen Zeit, man muss schon die gesamte Leistung des Transponders messen, die Mikrovolt sind etwas anachronistisch.
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Bearbeitet durch User
> Aber welcher Pegel ist denn jetzt für einen Empfänger wichtig? Es wird > doch sicherlich per Filter ein einzelner Kanal à 33 oder 27 MHz > selektiert und dann ist der Pegel des einzelnen Kanals entscheidend, > oder? Nachdem heutzutage die Filter aber nicht mehr extern sind, sondern nur im Frontend-Chip, kann ein zu starker Nachbarkanal schon negative Auswirkungen haben. Zuviel Pegel ist bei DVB-S auch gar nicht nötig. Bei meinen Experimenten war bei S und S2 eine Dämpfung von 40dB nach dem Multiswitch nötig, damit es keinen Lock mehr gibt. Und wie schon angesprochen, die Transponder-Buckel stehen selbst bei guten Bedingungen nur so 10-15dB über dem Grundrauschen, das wird mit mehr Pegel nicht besser ;)
Im allgemeinen interessiert zunächst mal der Pegel über die Bandbreite eines Kanales gemessen. Sie ist maßgeblich für die Qualität des empfangenes Signales ( u.A. Rauschabstand ). Den zulässigen maximalen Pegel ergibt sich wenn man die Anzahl der belegten Kanäle und den maximal zulässigen Pegel für einen Kanal ( der wird in der Regel angegeben ) kennt. Wie aber jetzt die Berechnungsformel für den maximal zulässigen Pegel eines einzelnen Kanales ( der ja gemessen wird ) unter Berücksichtigung einer vollen Kanalbelegung mit dem selben Pegel lautet, weis ich ehrlich gesagt jetzt auch nicht. Das müsste man bei einen Hersteller solcher Verstärker erfahren. Aus den analog Zeiten weis ich das ein Verstärker der mit einen Kanal belegt 120dbuV also 1V an 75 Ohm liefern konnte bei voller Kanalbelegung nur noch ca 90-100dbuV ausgesteuert werden durfte. Jetzt ist QAM256 Modulation noch viel kritischer was Intermodulationen betrifft, als AM-TV welches bereits bei 40dbc IM3 bereits ein störungsfreies Bild liefert ( gefordert waren 66dbc allerdings bei unterschiedlichen Pegel von Bild Ton und Farbhilfsträger ). Also dürften die maximal zulässigen Pegel bei so einen Boliden noch mal deutlich geringer sein. Merken wird man es spätestens dann , wenn bei Pegelerhöhung die Bitfehlerrate drastisch steigt. Dann war es eindeutig zu viel Pegel. Ralph Berres
Nico22 schrieb: > Eine letzte HF-Frage noch: Dass es beim Verstärker dann > zu Übersteuerungen kommt, wenn die Signalspannung zu hoch > wird, ist mir klar, weil der Verstärker ja das komplette > Band verstärkt. > > Aber welcher Pegel ist denn jetzt für einen Empfänger > wichtig? In erster Näherung auch das gesamte Band, weil... > Es wird doch sicherlich per Filter ein einzelner Kanal > à 33 oder 27 MHz selektiert [...] ...weil das Filter i.d.R. nicht die allererste Baugruppe im Empfänger ist. Vor dem Filter kommen (kamen) der Mischer und ggf. noch eine Vorstufe, und die müssen mit dem gesamten Empfangsband fertigwerden.
Ralph B. schrieb: > Possetitjel schrieb: >> Hmm. Dabei fällt mir ein: Können übliche Spekkis eigentlich >> eine Gesamtleistung bestimmen? Also Bereich fu bis fo >> aufintegriert? > > Bin ich jetzt auch überfragt. Naja... das ist dann schon die Antwort :) Es ist offenbar keine übliche Grundfunktion, die die meisten Spekkis hätten.
Possetitjel schrieb: > ...weil das Filter i.d.R. nicht die allererste Baugruppe > im Empfänger ist. > > Vor dem Filter kommen (kamen) der Mischer und ggf. noch > eine Vorstufe, und die müssen mit dem gesamten Empfangsband > fertigwerden. Das ist vollkommen richtig Aber hinter einen Verteilerverstärker in einer Satelittenhausanlage kommen noch viele passive Dämpfungsglieder in Form von Verteilern Richtkopplern Kabel Antennensteckdosen mit Auskoppeldämpfung usw, so das von den sagen wir mal 90dbuV Pegel am Anfang der Netzwerkes hinter dem Verstärker beim Fernseher nur noch vielleicht 60dbuV übrig bleiben, die dieser aber verkraften kann. Ralph Berres
Possetitjel schrieb: > Es ist offenbar keine übliche Grundfunktion, die die meisten > Spekkis hätten. Zumindestens die älteren SAs die man sich als Kleinverdiener leisten kann haben diese Funktion nicht. Hat der Rigol das eventuell? Der ist ja erschwinglich. Ralph Berres
WARNUNG: Wer seinen Spekki liebt sollte die Finger vom SAT Signal lassen, oder zumindesten extra Schutzmassnamen ergreifen. Es besteht sonst die Gefahr den Spekki mit den 13-18V der LNB Versorgung zu zerstören. Selbst mit AC Kopplung weiss man nicht was passiert beim Schalten der Versorgung. Ausserdem ist da noch ein 22 kHz Steuersignal mit 1 Vpp auf der Leitung. Ralph B. schrieb: > > Jetzt ist QAM256 Modulation noch viel kritischer was Intermodulationen > betrifft bei SAT wird QPSK und 8PSK verwendet, das ist bezüglich Kompression im Verstärker weitaus robuster als QAM256. QAM256 im Kabel (DVB-C) braucht übrigens 32-35 dB Rauschabstand für einen quasifehlerfreien Empfang (Eine Störung/Stunde). Für perfekten PAL Empfamg sind 42-48 dB nötig.
Lattice User schrieb: > Es besteht sonst die Gefahr > den Spekki mit den 13-18V der LNB Versorgung zu zerstören. Selbst mit AC > Kopplung weiss man nicht was passiert beim Schalten der Versorgung. > Ausserdem ist da noch ein 22 kHz Steuersignal mit 1 Vpp auf der Leitung. An der Antennendose für den Satreceiver? Ist es nicht eher so das der Satreceiver die Spannung liefern sollte? Ralph Berres
Spezielle Messempfänger für Sat-TV liefern auch eine Betriebsspannung für das LNB, sonst kommt keine Signal. Reichelt hat beispielsweise ein Gerät aus Schweden im Programm: Artikel-Nr.: COMBOLOOK CHD 999,95 € Input frequency: 2-900 Mhz and 950-2150MHz. Sat-TV min level in: About 35 dBuV (noise). Sat-TV max level in: About 90 dBuV Sat-TV attenuation: 15 dB attenuator on/off Sat-TV accuracy: ±1½ dB (at +20° C) DVB-S S/2 T T2 C Digital display of signallevel: SNR, C/N, BER (bit error rate) Constellation (QPSK and 8PSK) Sat-TV power out: Yes, 13-18V Sat-TV control: 22 kHz, DiSEqC SatCr (UniCable) Die DiSEqC-Signale und die digitale Feldstärkemessung kann ein Spektrumanalyzer nicht, er reicht aber zum Ausrichten aus. Wenn ich das Datenblatt recht verstehe, gibt es eine analoge Feldstärkeanzeige, nur für terrestrischen Empfang - oder heisst das dass auch DVB-S zusätzlich eine analoge RSSI-Messung benutzt? "Display of signallevel (analog): dB on LCD/monitor. Pitch-tone" Die Tonausgabe ist zum Ausrichten der Antenne natürlich praktisch.
Ralph B. schrieb: > > Ist es nicht eher so das der Satreceiver die Spannung liefern sollte? > Natürlich, aber ohne Spannung kein Signal. D.h. man kann nicht einfach Spekki statt Satreceiver anschliessen
Lattice User schrieb: > Ralph B. schrieb: >> >> Ist es nicht eher so das der Satreceiver die Spannung liefern sollte? >> > > Natürlich, aber ohne Spannung kein Signal. D.h. man kann nicht einfach > Spekki statt Satreceiver anschliessen Nachtrag: Ich trau mich nicht einfach nur mit einen gängigen SAT Verteiler Spekki und SAt Receiver gleichzeitig anzuschliessen. Man müsste sich schon einen eigenen mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen bauen.
Dazu reicht es aber einfach mit einen Oszillografen festzustellen, ob eine Gleichspannung oder ein 22KHz Signal ansteht. Ralph Berres
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