Hi Leute, was ich mich seit einiger Zeit frage: Gibt es einen Standard bezüglich der Modulationsart in der Antriebstechnik (z.B. bei der Regelung von Asynchronmaschinen)? Es gibt ja diverse Möglichkeiten: Sinus PWM (SPWM) Raumzeigermodulation (SVM) Third Harmonic Injection (THI) Discontinuous PWM (DPWM) etc. Nun scheint es mir, wenn ich die Literatur lese, dass SVM am meisten verbreitet sei. Falls dem so ist, frage ich mich, wieso? Ich persönlich sehe in der THI mehr Vorteile gegenüber der SVM, speziell was common-mode voltage, Oberwellen/THD und DSP-Implementierung angeht. Gibt es hier einen Experten aus der Antriebstechnik und kann ggf. Licht in Dunkle bringen? Vielen Dank
Ein Berechnung mit Raumzeigermodulation hindert Dich nicht eine 3. Harmonische zu überlagern um Deine Zwischenkreisspannung besser auszunutzen. Raumzeigermodulation rechnet sich halt ganz ordentlich. 2 Transformationen und Du bist den ganzen sinus/cos Kram eine Weile los. Spart schlicht Rechenzeit. Die gesteuerten (U/f Kennlinie & Co.) Verfahren hast Du unterschlagen. Selten sind die aber bei Leibe nicht. schönen Abend hauspapa
Hi, S. K. schrieb: > Ein Berechnung mit Raumzeigermodulation hindert Dich nicht eine 3. > Harmonische zu überlagern um Deine Zwischenkreisspannung besser > auszunutzen. Ich glaube, dass wir vielleicht andere Auffassungen vom Begriff Raumzeigermodulation haben. Wenn ich von Raumzeigermodulation spreche (Space Vector Modulation), meine ich Bild 7.c auf Seite 7 (Bzw. 31). Die common-mode Spannung ist der dreieckige Kurvenverlauf ei(t) im genannten Bild. Anstelle des dreieckigen Kurvenverlaufes hat man bei THI nun die dritte Oberwelle überlagert, wie Bild 7.b auf Seite 7 (Bzw. 31) gezeigt. Das ist in der Literatur mit Third Harmonic Injection beschrieben und zählt meines Wissens nicht mehr zur Raumzeigermodulation. > Raumzeigermodulation rechnet sich halt ganz ordentlich. 2 > Transformationen und Du bist den ganzen sinus/cos Kram eine Weile los. > Spart schlicht Rechenzeit. Das stimmt. Die Regelung im dq-Raum ist definitiv einfacher, vor allem, weil man dann den guten alten PI Regler anwenden kann. > Die gesteuerten (U/f Kennlinie & Co.) Verfahren hast Du unterschlagen. > Selten sind die aber bei Leibe nicht. Okay, die hatte ich jetzt nicht bedacht, sind für mich aber auch nicht sonderlich von Interesse. > schönen Abend Dir auch :)
Evtl. verstehen wir uns wirklich falsch. Meiner Meinung nach spielt es für die Common Mode Betrachtung in Fig. 7 überhaupt keine Rolle ob im Hintergrund sinus-carrier, Raumzeiger, delta sigma oder sonst ein Algorithmus läuft. Warum? Das läuft alles mit Schaltfrequenz. In Bild 7 ist dargestellt was nach Filterung (letztlich meist durchs L der Motorwicklung) noch übrigbleibt. Sprich der kurzzeitige (arithmetische) Mittelwert des Pulsmusters. Den commonmodeteil kann ich auf die 3 Phasen zu oder wegaddieren wo immer ich lustig bin. THI ist stetig und hat keine höherfrequenten Anteile, für discontinious PWM schlägt die Stunde bei den Schaltverlusten. Einfach geradeaus modulieren ohne Firlefanz macht am wenigsten Ableitstrom, verschenkt aber möglichen Modulationsgrad. Beachten muss man noch was bei reduzierter Motorspannung (tiefe Drehzahl) passiert. Da kann man beim Ableitstrom mit discontinious PWM ein böses erwachen erleben wenn man volles Drehmoment braucht und wegen Verlustbetrachtungen am Schaltschema nichts ändern kann. Für mehr müssen dann aber wirklich die Motorfreaks ran. viel Erfolg hauspapa
Okay, wenn wir THI ebenfalls zur Raumzeigermodulation zählen, dann hat sich meine Eingangsfrage auch erübrigt :) Vielen Dank und bis zum nächsten Mal. Ciao
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