Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Last mit fester Leistung


von Markus (Gast)


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Hallo,
ich habe eine Spannungsquelle die mit eine Spannung von 36V-57V liefert.

Nun möchte ich dieser Spannungsquelle eine Leistung von 12,9W 
abverlangen.

Das heißt der Widerstand muss sich ja Quasi der Spannung anpassen.

Wie lässt sich das kostengünstig lösen?

LG Markus

von Harald W. (wilhelms)


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Markus schrieb:

> Wie lässt sich das kostengünstig lösen?

Indem Du solange am Spannungseinsteller drehst, bis am Widerstand
die passende Leistung umgesetzt wird.

von Kevin (Gast)


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Du dividierst die Ausgangsspannung durch eine Konstante. Dies ist der 
Referenzstrom, den eine aktive Stromsenke senken muss.

von Falk B. (falk)


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@ Markus (Gast)

>Das heißt der Widerstand muss sich ja Quasi der Spannung anpassen.

>Wie lässt sich das kostengünstig lösen?

Mit einer elektronischen Last, siehe hier.

https://www.mikrocontroller.net/articles/Akku_Tester#Einleitung

von Tom (Gast)


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Wie genau muss es werden?


Einen Stepdown-Schaltregler an die Quelle hängen und mit dessen 
Ausgangsspannung einen Widerstand betreiben. Simpel, aber ungenau durch 
schwankenden Wirkungsgrad.

von Der Andere (Gast)


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Markus schrieb:
> Das heißt der Widerstand muss sich ja Quasi der Spannung anpassen.

Indem man keinen Widerstand nimmt, sondern eine Regelung.

von Georg (Gast)


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Der Andere schrieb:
> Indem man keinen Widerstand nimmt, sondern eine Regelung.

Ganz so trivial ist es nicht: ein Linearregler, der an einen 
Lastwiderstand eine bestimmte Leistung abgibt, ist für den Zweck nicht 
geeignet, weil er bei höherer Spannung mehr Leistung aufnimmt und die 
Differenz als Abwärme verbrät. Man müsste einen Schaltregler mit hohem 
Wirkungsgrad verwenden.

Georg

von Tom (Gast)


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Kevin schrieb:
> Du dividierst die Ausgangsspannung durch eine Konstante.

Das wäre einfach. Leider muss man eine Konstante durch die Spannung 
dividieren.

von Tom (Gast)


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Eine Stromquelle, die als Sollstrom I_0 - (U_in * k) nutzt, hat in dem 
beschränkten Spannungsbereich nicht viel Abweichung von der Sollleistung 
und lässt sich mit ein paar Widerständen, einem Doppel-OP und einem 
Leistungstransistor/-mosfet bauen.

von Tom (Gast)


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Nochmal ohne Dramajournalisten-Achsenskalierung.

von HildeK (Gast)


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Tom schrieb:
> Nochmal ohne Dramajournalisten-Achsenskalierung.

Ach - es gibt noch andere, denen das aufstößt :-)

von Markus (Gast)


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Tom schrieb:
> Eine Stromquelle, die als Sollstrom I_0 - (U_in * k) nutzt, hat in
> dem
> beschränkten Spannungsbereich nicht viel Abweichung von der Sollleistung
> und lässt sich mit ein paar Widerständen, einem Doppel-OP und einem
> Leistungstransistor/-mosfet bauen.

Hallo,
danke an alle für die schnellen Antworten.
Mit der Abweichung kann ich leben, schaut alles in allen wirklich sehr 
gut aus.

Leider kann ich mir gerade keine Passende Schaltung darunter vorstellen, 
ich muss leider gestehen das ich in Analogtechnik nicht wirklich 
sattelfest bin.

Kannst du mir Eventuell auf die Sprünge helfen?

LG
Markus

von Kevin (Gast)


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>Autor: Tom (Gast)
>Datum: 12.08.2015 17:35
>Kevin schrieb:
>> Du dividierst die Ausgangsspannung durch eine Konstante.
>Das wäre einfach. Leider muss man eine Konstante durch die Spannung
>dividieren.

Es gibt ICs, die das mit <1% Genauigkeit können. Das kannst du dir im 
Prinzip auch simpel mit OpAmps selber aufbauen, ist aber dann mit 
deutlichem Temperaturdrift behaftet.
Ansatz: 2 Spannungen (Divident und Divisor) logaritmieren, beide 
Spannungen subtrahieren und diese Differenz dann exponentieren.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Georg schrieb:
> Der Andere schrieb:
>> Indem man keinen Widerstand nimmt, sondern eine Regelung.
>
> Ganz so trivial ist es nicht: ein Linearregler, der an einen
> Lastwiderstand eine bestimmte Leistung abgibt, ist für den Zweck nicht
> geeignet

Natürlich ist er das nicht. Es sprach ja auch keiner von einem 
Spannungsregler, gar einem Linearregler.

Man muß die Leistung regeln.

Analog kann man das z.B. so machen, daß man den Strom mit einem Shunt 
mißt und Strom und (runtergeteilte) Spannung in die beiden Eingänge 
eines Multiplizierers füttert. Die Ausgangsspannung desselben ist dann 
proportional zur Leistung. Und dann baut man einen Regelkreis mit OPV, 
ganz so wie man auch einen Spannungsregler bauen würde.

Alternativ wie vorgeschlagen durch die Eingangsspannung dividieren und 
damit den Sollwert für eine Stromquelle vorgeben. Putzigerweise ergibt 
das fast die gleiche Schaltung, weil die meisten Dividierer intern so 
aufgebaut sind, daß sie einen Multiplizierer in der Gegenkopplung eines 
OPV haben. Diese zweite Variante ist aber möglicherweise leichter stabil 
zu bekommen.

: Bearbeitet durch User
von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Tom schrieb:
> Eine Stromquelle, die als Sollstrom I_0 - (U_in * k) nutzt, hat in dem
> beschränkten Spannungsbereich nicht viel Abweichung von der Sollleistung


Markus schrieb:
> Mit der Abweichung kann ich leben, schaut alles in allen wirklich sehr
> gut aus.

Wenn das so ist, dann ist Toms Lösung wirklich pfiffig, da man dadurch
um den Analogmultiplizierer/-dividierer herumkommt.

Ich habe mal eine entsprechende Schaltung entworfen (s. Anhang). Statt
der 39,2Ω kannst du natürlich auch 39Ω nehmen. Die von der Schaltung
aufgenommene Leistung steigt dadurch um etwa 0,07W, was bei deinen
Genauigkeitsanforderungen aber nicht ins Gewicht fallen sollte.

Die 18V können von einem passenden Spannungsregler kommen, der ebenfalls
von der zu belastenden Quelle versorgt wird (7818 geht leider nicht, da
der max. 36V verträgt). Alternativ kann auch ein separates Netzteil
verwendet werden. Es müssen auch nicht unbedingt 18V sein, für andere
Spannung muss man die Widerstände anders dimensionieren.

R3 ist optional und übernimmt ein paar Watt Verlustleistung vom Mosfet,
so dass dieser mit einem etwas kleineren Kühlkörper auskommt. R3 sollte
für 7W, R4 für 5W und der Mosfet (mit Kühlkörper) für 8W gut sein
(Mindestwerte). Der Mosfet sollte ein Logic-Level-, der Opamp ein
Rail-to-Rail-Typ sein.

Wenn man die Versorgungspannung des Opamp nicht auch gleichzeitig als
Referenzspannung nutzt, sondern diese daraus über einen Spannungsteiler
oder eine integrierte Referenzspannungsquelle gewinnt, kann man auch
einen gewöhnlichen Opamp und Mosfet nehmen. Man kann dann auch R4
kleiner machen, so dass man dafür keinen Leistungswiderstand benötigt.

: Bearbeitet durch Moderator
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