Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Entladen eines Kondensators


von Deniz (Gast)


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Hallo,

ich möchte einen aufgeladenen Kondensator über eine Reihenschaltung von 
Spule und Widerstand entladen. Sonst befindet sich nichts in der 
Schaltung, da die Verbindung zur Versorgung zum Aufladen des 
Kondensators getrennt wurde.

Ändert sich jetzt an der Gleichung zum Entladen des Kondensators
U(t)= U0 * e^(-t/Tau) entsprechend am Tau etwas oder wie sieht es jetzt 
aus?

von Achim H. (anymouse)


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wenn man tau als tau(t) auffasst, dann nicht. Ansonsten kannst Du ja mal 
versuchen, tau auszurechnen -- wird vermutlich komplex mit 
Frequenzabhängigkeit  ;(

von M.N. (Gast)


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> Kondensator, Reihenschaltung von Spule und Widerstand

Das ist ein Schwingkreis, der eine gedämpfte Schwingung ausführt

von Deniz (Gast)


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Ich bin hier auf eine PDF gestoßen, bei dem mehr darüber steht:
http://www.physi.uni-heidelberg.de/Einrichtungen/AP/anleitungen/241_RC_Glied_BSc.pdf

Kann ich mit der Gleichung (32) arbeiten, wenn ich das dI/dt kenne?

von Gästchen (Gast)


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M.N. schrieb:
>> Kondensator, Reihenschaltung von Spule und Widerstand
>
> Das ist ein Schwingkreis, der eine gedämpfte Schwingung ausführt

Nicht zwingend, nämlich nur dann, wenn die Güte >1 ist.

Ist die Güte <1 schwingt da nichts, auch nicht gedämpft.

Die Gleichung zum Entladen ändert sich theoretisch zwar, aber nicht 
unbedingt in einem Maß, dass es relevant wäre: Nur wenn RL und RC sich 
in der gleichen Größenordnung bewegen, ist das überhaupt wichtig.

Natürlich ist das fast immer relevant, zumindest bei Filtern.
Dein Fall könnte aber die Ausnahme sein :-)

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Deniz schrieb:
> Kann ich mit der Gleichung (32) arbeiten, wenn ich das dI/dt kenne?

Ja, aber kennst du dI/dt?

Nimm noch besser gleich die Gleichung (36).

von Deniz (Gast)


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Ich möchte den Kondensator auslegen.
Meine Vorgehensweise stelle ich mir so in etwa vor.

Das R in dieser Schaltung ist ein MOSFET, über den ein hoher Strom 
fließen soll.
Jetzt möchte ich dass der Kondensator sich so entlädt, so dass zwar der 
MOSFET an seine Grenzen getrieben wird, jedoch sich nicht überhitzt und 
beschädigt wird.

Ich kann leider nicht sagen, welche Modell es ist, jedoch verträgt ein 
einziger MOSFET (es sind 3 Parallel geschaltet, Energieverteilung 
(50/30/20 %) ungefähr 540mJ.

Also darf der MOSFET nach einer bestimmten Zeit Tx sich nicht 
überhitzten, aber muss schon etwas belastet werden.

Dementsprechend möchte ich die Kapazität des Kondensators, wenn möglich, 
mit dem dI/dt , der Zeit Tx und der Belastbarkeit der MOSFET's irgendwie 
bestimmen.

Der Stromverlauf ist bekannt, mit der Funktion
I(t)= - dI/dt * t = - 10A/µs * t.
Jetzt wollte ich eine Funktion, anhängig von der Zeit und der Kapazität 
aufstellen. Im Anschluss schaue ich mir an, wie sich die Temperatur an 
den MOSFET's ändern würde, um die genaue Belastungsdauer Tx zu 
bestimmten.

Am Ende habe ich dann meine Kapazität.

Die Frage ist nur, ob das, was ich mir vorstelle überhaupt richtig ist.

von Der Andere (Gast)


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Deniz schrieb:
> Ich möchte den Kondensator auslegen.
> Meine Vorgehensweise stelle ich mir so in etwa vor.
>
> Das R in dieser Schaltung ist ein MOSFET, über den ein hoher Strom
> fließen soll.
> Jetzt möchte ich dass der Kondensator sich so entlädt, so dass zwar der
> MOSFET an seine Grenzen getrieben wird, jedoch sich nicht überhitzt und
> beschädigt wird.

OK was solls werden?
Coil Gun?

von Deniz (Gast)


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Ne Ne.
Ich muss einige Kurzschlusse an den MOSFET's erzeugen. Ich habe dazu 
eine Schaltung entwickelt, mit der ich in diesem Moment die 
überschüssige Energie ableite, damit die MOSFET's nicht beschädigt 
werden.

Bevor ich meine Schaltung jedoch testen darf, muss ich sicher stellen, 
das diese nicht beschädigt werden können, falls meine Schaltung nicht 
funktioniert.

Daswegen will ich die beim Kurzschluss enstehende Energie begrenzen, 
damit die MOSFET's nicht beschädigt werden können. Bin aber noch nicht 
weiter gekommen.

von kurzschluß (Gast)


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>Daswegen will ich die beim Kurzschluss enstehende Energie begrenzen,
>damit die MOSFET's nicht beschädigt werden können.


Und was soll die Spule dabei?

von Deniz (Gast)


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Die gehört zum Aufbau dazu und es wurde mir so vorgegeben.

von Helmut S. (helmuts)


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Die Spule dient zur Strombegrenzung.
Aus der Spannung am Kondensator kannst du Imax berechnen.

Energieerhaltung beim idealen Schwingkreis:

0,5*C*U^2 = 0,5*L*I^2

Umformen nach I

I=U/sqrt(L/C)

I ist der gesuchte maximale Strom.

von Deniz (Gast)


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Vielen Dank.
Ich hatte wirklich den Energieerhaltungssatz vergessen -.-
Ich sollte wohl die Sache etwas ruhiger angehen und nicht versuchen 
gleich Ergebnisse zu bekommen.

Jedenfalls habe ich jetzt allen anhand der Gleichung herleiten können 
und habe jetzt den Kondensator dimensioniert.

Vielen Dank nochmals

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