Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 555: Probleme mit Reset-Pin


von Johannes (menschenskind)


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Hallo
Um beim Einschalten keine unerwünschten Vorgänge am Output meines 
Monoflops zu haben wollte ich das Resetpin über ein RC-Glied für so 0,5s 
auf Low halten.
Doch das funktioniert leider nicht :(
Mein Output schaltet sofort auf High, egal, welche Konfiguration ich 
einstelle. Habe jetzt schon 2,2MOHM und 1uF.

In den Datenblättern steht bei Vreset 0,4-0,7-1 bei min.-typ.-max.
Heißt das, die Resetspannung muss kleiner 1V sein?

Versorgungsspannung 12V

Mal sehen, was Euch dazu einfällt :)

Danke im Voraus
Hannes

von Karl H. (kbuchegg)


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Johannes H. schrieb:

> Heißt das, die Resetspannung muss kleiner 1V sein?

Genau

> Mal sehen, was Euch dazu einfällt :)
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/0206115.htm

von Karl H. (kbuchegg)


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Johannes H. schrieb:

> Habe jetzt schon 2,2MOHM und 1uF.

Wenn du das so veschaltet hast, wie ich das vermute, dann hast du da 
eine schöne Zeitverzögerung mit der der Kondensator erst mal lamgsam 
geladen wird.
So weit so gut.
Und wie wird er wieder entladen?

Problem: Ist er erst mal geladen, dann behält er diese Ladung auch beim 
kurzzeitigen Ein und Ausschalten der kompletten Schaltung. D.h wenn du 
die Spannungsversorgung wieder einschaltest, dann IST die Spannung am 
Kondensator bereits höher als die benötigten ca. 0,7V. Einfach deshalb, 
weil der Kondensator noch vom letzten Einschalten geladen war.
Könnte das dein Problem sein?

: Bearbeitet durch User
von Heinz V. (heinz_v)


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Johannes H. schrieb:
> Mal sehen, was Euch dazu einfällt :)

10nF Kerko gegen Masse, kein R ;-)

von Johannes (menschenskind)


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@Karl Heinz
Ja das hatte ich auch gleich festgestellt und deshalb den Kondensator 
vor erneutem Einschalten wieder manuell entladen, aber auch dadurch 
keine Änderung im Verhalten.
Den Link von Dir benutzte ich als Ausgangspunkt, da steht leider nicht 
mehr zum Reset.

@Heinz
Ich hatte dann auch mal den Widerstand entfernt, um die Spannung am Pin 
zu messen: Geht nach dem Einschalten auf 1V, von daher würde Deine Idee 
Sinn ergeben. Allerdings erscheinen mir 10nF zu klein.
Warum hat es denn nicht funktioniert, als ich 1uF dranhängen hatte?

von MaWin (Gast)


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Johannes H. schrieb:
> In den Datenblättern steht bei Vreset 0,4-0,7-1 bei min.-typ.-max.
> Heißt das, die Resetspannung muss kleiner 1V sein?

Ja.

Und es fliesst dabei etwas Strom aus dem Reset-Eingang heraus.

von Peter D. (peda)


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Johannes H. schrieb:
> Mal sehen, was Euch dazu einfällt :)

Nimm eine Reset-IC oder besser gleich einen MC.
Das poor man's Reset mit RC-Glied hat man im vorigen Jahrtausend mal 
gemacht.

von Johannes (menschenskind)


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Hallo Peter,

Hab leider keinen Platz mehr in meiner Applikation für nen extra IC.

Und ein uC benötigt auch eine gewisse Zeit um hochzufahren, da ist nicht 
sichergestellt, dass er das Resetpin zuverlässig auf Low halten kann.

Außerdem hat der 555 ein Resetpin, damit man's auch benutzen kann, wenn 
benötigt :)

Also sollte ich den Kondensator am Reset über einen Widerstand laden, 
damit das zuverlässig funktioniert? Ich probier das später mal aus.

von cassini (Gast)


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Was macht denn Dein Trigger Pin (Pin 2) während des Einschaltens ? Ich 
bin mir nicht sicher, aber es könnte sein, dass wenn beide Pins 
gleichzeitig low sind, der NE555 dann trotzdem triggert.

von Teo D. (teoderix)


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Johannes H. schrieb:
> Hab leider keinen Platz mehr in meiner Applikation für nen extra IC.

Naja,
http://www.farnell.com/datasheets/1780759.pdf
Platz ist da sicher nicht das Problem :)

von Magic S. (magic_smoke)


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Vielleicht den kompletten 555 durch einen µC ersetzen, anstatt ihn 
mithilfe eines µC zum laufen überreden? Obwohl, als einfaches Monoflop 
langweilt sich ein AVR zu Tode...

von Johannes (menschenskind)


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Also wenn ich den Resetpin hart auf Masse lege, und dann die Schaltung 
mit Spannung versorge, dann zeigt sich das gewünschte Verhalten.
Ich vermute, der IC benötigt einen bestimmten minimalen Stromfluss aus 
dem Pin raus, um das Reset zu triggern.

Ich habe jetzt durch Spielen mit Kondensatorwerten herausgefunden, dass 
ich mit 33uF und 100Ohm endlich zum Ziel komme :)
Mit 10uF und 100Ohm ist der Output für eine kurze Zeit auf Low, geht 
dann aber doch auf High.

Am elegantesten/sichersten wäre die Lösung sicherlich mit nem RC-Glied 
und einem Transistor, der gegen Masse schaltet.

von oszi40 (Gast)


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Johannes H. schrieb:
> 2,2MOHM und 1uF

Das war wohl etwas ZU hochohmig.  Welcher 555er war es? Bipolar od. 
CMOS?
https://de.wikipedia.org/wiki/NE555

von Karl H. (kbuchegg)


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Teo D. schrieb:
> Johannes H. schrieb:
>> Hab leider keinen Platz mehr in meiner Applikation für nen extra IC.
>
> Naja,
> http://www.farnell.com/datasheets/1780759.pdf
> Platz ist da sicher nicht das Problem :)


Ich finds ja immer wieder interessant, dass Leute Schaltungen aufbauen, 
inklusive bestellter geätzer Platine, nur um dann hinterher drauf zu 
kommen, dass nicht alles so funktioniert wie gedacht. Der Testaufbau im 
Vorfeld scheint aus der Mode zu kommen.

von Harald W. (wilhelms)


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Karl H. schrieb:

> Der Testaufbau im Vorfeld scheint aus der Mode zu kommen.

Ja, ich warte immer noch auf ein Simulationsprogramm mit
eingebautem Rauchgenerator. Bei obigem "Problemchen" hätte
aber wohl schon ein Studium des Datenblatts und einige
einfache Kopfrechnungen gereicht.

: Bearbeitet durch User
von Magic S. (magic_smoke)


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Endlich mal eine sinnvolle Anwendung für eine Nebelmaschine ...

while (I>Igood) {smoke();}

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