Hallo zusammen, ich werde über kurz oder lang nicht darum herumkommen Fortran zu lernen. Kann mir einer der sprachkundigen Mitleser ein gutes Anfängerbuch empfehlen? Im Zeitalter der Tablets bin ich nicht mehr 100% auf ein Buch auf totem Baum angewiesen. Einem wirklich guten Tutorial bin ich also auch nicht komplett abgeneigt, würde aber ein sorgfältig zusammengestelltes Buch bevorzugen. Viele Grüße W.T.
Walter T. schrieb: > Hallo zusammen, > ich werde über kurz oder lang nicht darum herumkommen Fortran zu lernen. > Kann mir einer der sprachkundigen Mitleser ein gutes Anfängerbuch > empfehlen? Im Zeitalter der Tablets bin ich nicht mehr 100% auf ein Buch > auf totem Baum angewiesen. Einem wirklich guten Tutorial bin ich also > auch nicht komplett abgeneigt, würde aber ein sorgfältig > zusammengestelltes Buch bevorzugen. > > Viele Grüße > W.T. Hallo Walter, die "Fortran-Fibel" soll gut sein, hab ich mir sagen lassen. Habe allerdings keine eigenen Erfahrungen damit.
Walter T. schrieb: > Fortran zu lernen. Du musst schon sagen, welches Fortran: Das alte Fortran-77, oder die modernen Versionen. Letztere kenne ich zwar nicht, aber da ist wohl viel von anderen modernen Sprachen hinzugekommen.
Was für Vorkenntnisse hast du denn? Fortran ist nicht schwer zu erlernen; ich bin da recht früh im Berufsleben ins kalte Wasser geschubst worden und durfte mich in Fortran austoben und hab nicht lange gebraucht, um Programme zu verstehen und dann auch selber zu schreiben... Als Dokumentation hatte ich nur die Handbücher, die bei einer VAX damals so dabei waren. Guck doch mal da für den ersten Eindruck hier: https://srv.rz.uni-bayreuth.de/lehre/fortran90/vorlesung/index.html Viel Erfolg, Zoe
Das da ist das FORTRAN-Buch, also sozusagen der K&R unter den Fortran-Büchern: https://www.fortran.com/FortranForTheIBM704.pdf Mehr braucht kein Mensch auf der Welt ;-) Ich selber habe seinerzeit Fortran aus einem Fortran-77-Buch gelernt, das, wenn ich mich richtig erinnere, von Mitarbeitern des Rechenzentrums der RWTH Aachen geschrieben und über viele Rechenzentren anderer Unis für ein paar Mark vertrieben wurde. Es war weder gut noch schlecht (nur schlecht gebunden), sondern hat seinen Zweck erfüllt. Möglicherweise gibt es neuere Auflagen davon. Darf ich fragen, warum du nicht um Fortran herumkommst? Das hört sich so nach leichtem Zwang an. Heutzutage macht man Fortran doch eher aus Spaß, vegleichbar mit dem Fahren eines 50er-Jahre-Autos :) Und interessiert dich eher klassisches Fortran (wie im verlinkten Buch), oder soll es Fortran 2015 sein (das voraussischtlich nächstes Jahr zum offiziellen Standard wird)?
Hallo Walter. Walter T. schrieb: > ich werde über kurz oder lang nicht darum herumkommen Fortran zu lernen. Irgendwann holt einen alles ein...:O) Aber keine Angst, Fortran war nicht umsonst beliebt und hat sich lange gehalten. > Kann mir einer der sprachkundigen Mitleser ein gutes Anfängerbuch > empfehlen? Ich habe das mal vor 20 Jahren bei meiner Diplomarbeit verwendet. Seitdem aber auch nicht mehr. > Im Zeitalter der Tablets bin ich nicht mehr 100% auf ein Buch > auf totem Baum angewiesen. Einem wirklich guten Tutorial bin ich also > auch nicht komplett abgeneigt, würde aber ein sorgfältig > zusammengestelltes Buch bevorzugen. Ich hatte früher mal einen Umdruck vom RRZN in Hannover, mit dem ich gut zurecht kam. Aber der ist nicht mehr verfügbar. Suche im Netzt ergab was anderes, aber auch interessantes: https://www.rrzn.uni-hannover.de/fileadmin/buecher/umdrucke/SPR.F95.3.pdf Und weiter: http://ravel.pctc.uni-kiel.de/scripts/CC_TC_block/fortran.pdf Ich hoffe, das hilft Dir weiter. Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
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Hallo zusammen, danke für die Antworten! Yalu X. schrieb: > Das da ist das FORTRAN-Buch, also sozusagen der K&R unter den > Fortran-Büchern: > > https://www.fortran.com/FortranForTheIBM704.pdf > > Mehr braucht kein Mensch auf der Welt ;-) Ist das Dein Ernst? (Ja, die Frage ist ernst gemeint.) Ich zitiere: "[...] It describes the system which will be made available during late 1956 [...]" - ich vermute also, daß selbst Fortran-77 nicht berücksichtigt wird. Anja zoe C. schrieb: > Was für Vorkenntnisse hast du denn? Vorkenntnisse: Null und nichts. Ich kann gut Matlab und ein wenig C. Yalu X. schrieb: > Darf ich fragen, warum du nicht um Fortran herumkommst? Das hört sich so > nach leichtem Zwang an. Heutzutage macht man Fortran doch eher aus Spaß, > vegleichbar mit dem Fahren eines 50er-Jahre-Autos :) Ich habe ein paar Fortran-Programme geerbt. So vom Umfang her so, daß es mich ca. eine Woche kosten würde, alles funktional identisch in Matlab nachzubauen und die gewünschten Erweiterungen zu machen. Primär geht es mir darum, Argumente für und wider eine Matlab-Lizenz vs. "Fortran lernen, alten Kram auf neuen Compiler migrieren (für den alten gibt es auch keine Lizenz mehr) und dann neue Features hinzufügen" zu sammeln. Und das fundiert. Zum anderen wollte ich allerdings sowieso mich immer mal mit Fortran beschäftigt haben. Im Numerik-Bereich hat es wegen der guten Geschwindigkeit und der Matrix-Bibliotheken immer noch eine gewisse Verbreitung. Die anderen Literaturstellen werde ich mir mal im laufe dieses sonnigen Sonntags zu Gemüte führen. Viele Grüße W.T.
Walter T. schrieb: > Hallo zusammen, > ich werde über kurz oder lang nicht darum herumkommen Fortran zu lernen. > Kann mir einer der sprachkundigen Mitleser ein gutes Anfängerbuch > empfehlen? Im Zeitalter der Tablets bin ich nicht mehr 100% auf ein Buch > auf totem Baum angewiesen. Einem wirklich guten Tutorial bin ich also > auch nicht komplett abgeneigt, würde aber ein sorgfältig > zusammengestelltes Buch bevorzugen. Man lernt ja Sprachen wie den FORmula TRANslator nicht zum Selbstzweck. Fortran wird in der Numerik viel eingesetzt, deshalb schau dir mal an wie man Standard Berechnungsverfahren damit umsetzt. "Numerical Recipies in Fortran" http://perso.ens-lyon.fr/christophe.winisdoerffer/INTRO_NUM/NumericalRecipesinF77.pdf MfG,
Hallo Walter, Ich hatte vor Jahrzehnten einen einfachen Fortran-Kurs an der Uni. Dafür hatte ich mir damals das Buch unten gekauft. Das Buch kann man bestimmt auch an Uni-Bibliotheken ausleihen. isbn 3 11 005747 6 Einführung in das Programmieren in FORTRAN Vierte Auflage, 1974 Spiees, Rheingans Im Vowort wird erwähnt, daß dieses Buch aus einem Skript der Uni Berlin entstanden ist. Die scheinen da immer noch aktiv zu sein. Google: Fortran Uni Berlin http://www3.math.tu-berlin.de/ppm/informationstechnik/fortran95/links.php?action=FORTRAN&id=91 http://www.unics.uni-hannover.de/rrzn/gehrke/publikat.html https://srv.rz.uni-bayreuth.de/lehre/fortran90/vorlesung/index.html Gruß Helmut
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Walter T. schrieb: > Ich habe ein paar Fortran-Programme geerbt. So vom Umfang her so, daß es > mich ca. eine Woche kosten würde Das ist doch garnichts. Solange braucht man für jede fremde Software schon zur Einarbeitung, egal in welcher Sprache sie geschrieben sind. Walter T. schrieb: > mich immer mal mit Fortran > beschäftigt haben. Im Numerik-Bereich hat es wegen der guten > Geschwindigkeit und der Matrix-Bibliotheken immer noch eine gewisse > Verbreitung. Das stimmt natürlich, aber da geht es um ganz andere Grössenordnungen, um vorhandene Software umzustellen. Dass das immer möglich ist steht ja ausser Frage. Man darf auch nicht vergessen, dass solche Fortran-Programme seit Jahrzehnten benutzt werden, eine Portierung müsste man erst wieder debuggen und mit vielen Daten verifizieren. Also Punkt 1 wäre für mich kein Grund, Punkt 2 schon. Georg
Walter T. schrieb: > Ich habe ein paar Fortran-Programme geerbt. So vom Umfang her so, daß es > mich ca. eine Woche kosten würde, alles funktional identisch in Matlab > nachzubauen und die gewünschten Erweiterungen zu machen. Primär geht es > mir darum, Argumente für und wider eine Matlab-Lizenz vs. "Fortran > lernen, alten Kram auf neuen Compiler migrieren (für den alten gibt es > auch keine Lizenz mehr) und dann neue Features hinzufügen" zu sammeln. Das hängt doch entscheidend davon ab, was ihr mit den Programmen macht. Für mich, da gibt es andere Meinungen, gehören Matlab-Programme nicht in eine Produktionsumgebung. Matlab ist für Studien, Versuche, Simulationen am Schreibtisch usw. Mit Fortran in einer Produktionsumgebung kann ich mich anfreunden, auch damit, solche Programme noch mal zu erweitern. Allerdings würde ich solche Programm auf die Liste der mittelfristig auf eine neuere Mainstream-Sprache zu portierenden Programme setzen. Einfach aus langfristigen Kostengründen.
Fpga K. schrieb: > Man lernt ja Sprachen wie den FORmula TRANslator nicht zum Selbstzweck. > Fortran wird in der Numerik viel eingesetzt, deshalb schau dir mal an > wie man Standard Berechnungsverfahren damit umsetzt. > > "Numerical Recipies in Fortran" Und nicht ohne Grund gibt es das Pendant dazu in C "Numerical Recipies in C" http://www2.units.it/ipl/students_area/imm2/files/Numerical_Recipes.pdf
Ich weiß nicht wie brauchbar das ist, aber es gibt auch automatische Fortran --> C(oder C++) Übersetzer. Braucht vermutlich auch etwas Nacharbeit, könnte aber die schnellere Variante sein, als eine neue Sprache zu lernen: z.B. (nur ergoogelt): http://cci.lbl.gov/fable/
Bernd W. schrieb: > Ich hatte früher mal einen Umdruck vom RRZN in Hannover, mit dem ich gut > zurecht kam. Aber der ist nicht mehr verfügbar. Doch, bei mir :-) Ist aber auch Fortran 77, also nicht ganz auf der Höhe der Zeit.
Hallo Klaus. Klaus W. schrieb: >> Ich hatte früher mal einen Umdruck vom RRZN in Hannover, mit dem ich gut >> zurecht kam. Aber der ist nicht mehr verfügbar. > Doch, bei mir :-) > Ist aber auch Fortran 77, also nicht ganz auf der Höhe der Zeit. Das, was ich anno 1995 in Fortran gemacht habe, war auch Fortan 90. Trozdem war der Umdruck noch brauchbar. Inhaltlich, weil physikalisch war er schon im Zustand der Auflösung. :O) Ich habe mir damals keinen großen Kopf um die Unterschiede Fortran 77 zu Fortran 90 gemacht, sondern aus Zeitgründen einfach mit dem Programmieren angefangen. Die Fehler, an die ich mich jetzt noch erinnere, hatten was mit meiner Doofheit und nichts mit dem Unterschied Fortran 77 zu 90 zu tun. z.B. das ich berechnete Zwischenwerte immer direkt auf der Festplatte abgelegt habe, statt sie in irgendwelche andere Strukturen zu stecken, was letztlich die Verarbeitungsgeschwindigkeit auf Festplattenzugriffsgeschwindigkeit reduzierte. :O) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Walter T. schrieb: > Yalu X. schrieb: >> Das da ist das FORTRAN-Buch, also sozusagen der K&R unter den >> Fortran-Büchern: >> >> https://www.fortran.com/FortranForTheIBM704.pdf >> >> Mehr braucht kein Mensch auf der Welt ;-) > > Ist das Dein Ernst? (Ja, die Frage ist ernst gemeint.) Da war doch so ein kleines Grinsegesicht am Ende der letzten Zeile ;-) > Ich zitiere: > "[...] It describes the system which will be made available during late > 1956 [...]" - ich vermute also, daß selbst Fortran-77 nicht > berücksichtigt wird. In dem Buch wird das Ur-FORTRAN beschrieben. Dessen Nachfolger hießen FORTRAN II, FORTRAN III, FORTRAN IV, FORTRAN 66, und dann erst kam FORTRAN 77. Danach kamen die Fortran-Versionen, bei denen nur noch das "F" groß geschrieben wurde (90, 95, 2003, 2008 und 2015). > Ich habe ein paar Fortran-Programme geerbt. So vom Umfang her so, daß es > mich ca. eine Woche kosten würde, alles funktional identisch in Matlab > nachzubauen und die gewünschten Erweiterungen zu machen. Primär geht es > mir darum, Argumente für und wider eine Matlab-Lizenz vs. "Fortran > lernen, alten Kram auf neuen Compiler migrieren (für den alten gibt es > auch keine Lizenz mehr) und dann neue Features hinzufügen" zu sammeln. > Und das fundiert. Da der Sprachumfang im Laufe der Jahrzehnte stark gewachsen ist (dabei aber auch einige obsolete Features entfernt worden sind), wäre es IMHO am sinnvollsten, in ungefähr diejenige Fortran-Version einzusteigen, in der die geerbten Programme geschrieben sind. Inkompatibilitäten gibt es vor allem zwischen den Versionen bis FORTRAN 77 und denjenigen ab Fortran 90 (deswegen auch die unterschiedliche Schreibweise des Namens). Falls du dir nicht sicher bist, in welcher Version die Programme verfasst wurden, kannst du ja mal einen Brocken Beispielcode posten. Yalu X. schrieb: > Ich selber habe seinerzeit Fortran aus einem Fortran-77-Buch gelernt, > das, wenn ich mich richtig erinnere, von Mitarbeitern des Rechenzentrums > der RWTH Aachen geschrieben und über viele Rechenzentren anderer Unis > für ein paar Mark vertrieben wurde. Meine Erinnerung hat mich leider im Stich gelassen, aber Bernd und Klaus haben ihr auf die Sprünge geholfen: Bernd W. schrieb: > Ich hatte früher mal einen Umdruck vom RRZN in Hannover, mit dem ich gut > zurecht kam. Aber der ist nicht mehr verfügbar. Klaus W. schrieb: > Doch, bei mir :-) > Ist aber auch Fortran 77, also nicht ganz auf der Höhe der Zeit. Genau dieses FORTRAN-77-Pamphlet vom RRZN meinte ich. Wie ich gerade festgestellt habe, war es sogar das allererste RRZN-Handbuch: http://www.noack-grasdorf.de/rrzn-handbuecher.htm (Bild rechts)
Yalu X. schrieb: > In dem Buch wird das Ur-FORTRAN beschrieben. Dessen Nachfolger hießen > FORTRAN II, FORTRAN III, FORTRAN IV, FORTRAN 66, und dann erst kam > FORTRAN 77. Kleine Korrektur (falls ich mich recht entsinne): FORTRAN II bis FORTRAN IV waren Compiler von IBM. FORTRAN 66 und 77 waren Sprachstandards, wobei FORTRAN IV der Compiler für FORTRAN 66 war. (vorbehaltlich meines schlechten Gedächtnisses)
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Ja, ich glaube, du hast recht. Die Versionen vor FORTRAN 77 kenne ich nur aus Geschichten (und Quellcode) alter Veteranen :)
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