Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Frage zu Terminierungswiderstand im CAN


von Neuling1234 (Gast)


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Hallo,

ich beschäftige mich aktuell mit dem Thema CAN Bus.
Ich weiß dass es dort Terminierungswiderstände in der Dimensionierung 
von 120 Ohm an jedem Leitungsende gibt. Diese werden für die 
Eliminierung von Refelexionen am Leitungsende benötigt.

Aber wie kommen die 120 Ohm zustande?
Gibt es eine Formel die die 120 Ohm berechnen kann, in Abhängigkeit der 
Impedanz der Transmission Line ( Wellenwiderstand) ?

Danke und Gruß

von ?!? (Gast)


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Neuling1234 schrieb:
> Gibt es eine Formel die die 120 Ohm berechnen kann, in Abhängigkeit der
> Impedanz der Transmission Line ( Wellenwiderstand) ?

Ja, sie müssen übereinstimmen. Das ist alles :-)
Das Kabel sollte als "twisted pair" ausgeführt sein und eine Impedanz 
von 120 Ohm haben. Dementsprechend muß es an beiden Enden mit 120 Ohm 
abgeschlossen sein.

von Matthias L. (Gast)


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Der Logik nach sollte das der Wellenwiderstand der verdrillten 
CAN-Leitungen sein.

von Neuling1234 (Gast)


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Mit Rf = Reflexionsfaktor, Rt = Terminierungswiderstand und Z = 
Wellenwiderstand der verdrillten CAN Leitung.

Die Reflexion muss zu 0 werden, also genau dann wenn Rt = Z ist.
Dann ist die Leitung korrekt "abgeschlossen"?

von mh (Gast)


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Neuling1234 schrieb:
> Ich weiß dass es dort Terminierungswiderstände in der Dimensionierung
> von 120 Ohm an jedem Leitungsende gibt. Diese werden für die
> Eliminierung von Refelexionen am Leitungsende benötigt.

Nur zur Info: Bei CAN hat die Terminierung noch eine zweite Funktion: 
"Herstellung" des rezessiven Pegels (Spannungsdifferenz = 0V, Wert = 1) 
am Bus. Ohne Terminierung würden im rezessiven Zustand die Busleitungen 
irgendwo herumfloaten.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Das ist der theoretische Idealzustand, und man sollte sich auch 
dranhalten wenn möglich.
In der Praxis funktionieren allerdings auch ziemlich abweichende 
Verdrahtungen/Abschlüsse. Muss man auch immer unter den Gesichtspunkten:
-Leitungslänge
-Baudrate
-Buslast
-was kann passieren, wenn tatsächlich mal was nicht ankommt

sehen.
Ich habs schon mit altem Koaxkabel und nicht verdrillten 
Telefonleitungen gemacht (manchmal muss man eben nehmen, was schon 
liegt), funktioniert problemlos.

Ich liebe CAN :-)

von ?!? (Gast)


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H.Joachim S. schrieb:
> Ich habs schon mit altem Koaxkabel und nicht verdrillten
> Telefonleitungen gemacht (manchmal muss man eben nehmen, was schon
> liegt), funktioniert problemlos.
>
> Ich liebe CAN :-)

Ja, das stimmt, da geht schon ziemlich viel. Nur wenn man größere 
Leitungslängen will und dann noch eine höhere Baudrate, kann es eng 
werden. Aber wenn du langsam unterwegs bist oder kurze Leitungswege 
hast, kannst du dir mehr "Schweinereien" erlauben. :-)

von Neuling1234 (Gast)


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Neuling1234 schrieb:
> Mit Rf = Reflexionsfaktor, Rt = Terminierungswiderstand und Z =
> Wellenwiderstand der verdrillten CAN Leitung.
>
> Die Reflexion muss zu 0 werden, also genau dann wenn Rt = Z ist.
> Dann ist die Leitung korrekt "abgeschlossen"?

Die Frage ist halt, ob die Formel soweit stimmt?

von Altling (Gast)


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Neuling1234 schrieb:
> Die Frage ist halt, ob die Formel soweit stimmt?

Ja, das tut sie.

von Wolfgang (Gast)


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mh schrieb:
> Nur zur Info: Bei CAN hat die Terminierung noch eine zweite Funktion:
> "Herstellung" des rezessiven Pegels (Spannungsdifferenz = 0V, Wert = 1)
> am Bus.

Zumindest bei high speed CAN. Bei low speed CAN sieht das schon wieder 
ganz anders aus.

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