Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Röhrenradio UKW Empfang plötzlich weg


von Stefan H. (stefan_h143)


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Hallo,
Ich habe ein altes röhrenradio (Metz 350w) welches ich bei meinen 
Großeltern gefunden und eingeschaltet habe.
Nach einigen Minuten ging plötzlich der UKW Empfang nicht mehr.
Als ich ihn dann später nochmal eingeschaltet habe, ging der Empfang 
wieder kurz, vielleicht 30 Sekunden und dann wieder nicht mehr.
Da mir das Gerät sehr am Herzen liegt, würde ich das gerne wieder 
irgendwie hin bekommen.
Hat einer schon mal einen ähnlichen Fehler gehabt oder sich vorstellen 
an was das liegen könnte?

Vielen Dank für eure Tipps

von Thomas S. (thommi)


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Mal im ausgesteckten Zustand an den Röhren wackeln und die 
Bereichstasten mit Kontaktspray oder WD40 einsprühen und mehrmals 
betätigen.

Oder auch mal die Röhren vorsichtig ziehen, und auch da in die Sockel 
Kontaktspray reinsprühen. Dann aber nach Wiedereinschalten ca 15 Minuten 
warten.

Wenn das nicht hilft, dann mal, falls der Aufbau auf Platinenbasis 
beruht, die Röhrensockel mal nachlöten.

Ich kenne das Metz nicht, aber ein Röhrenradio ist immer erhaltenswert.

Alleine schon die Mechanik in den radios sind Kunstwerke (Frequenzzeiger 
über irgendwelche Fäden in Verbindung mit dem grossen Drehko, und tlw, 
sogar mit drehbarer Ferritantenne).

von Esel (Gast)


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Kann sowahl nicht auch an "eingetrockneten" Elkos liegen? Ich habe mal 
sowas gehört und habe auch ein entsperechendes Radio aus den späten 
50iger rumstehen.

von Mani (Gast)


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Geh blos nicht mit Kontaktspray oder WD40 an den Tastensatz.
Danach kannst du das Radio entsorgen.

von Pursche (Gast)


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Auf keinen Fall WD-40 für so etwas verwenden, sondern

Teslanol Spezial-Feinreiniger
oder
Teslanol T6-OSZILLIN Kontakt- und Tunerspray

von Georg A. (georga)


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Wenn der Empfang "soft" weggeht (selbst wenn das innerhalb einer Sekunde 
passiert), ist da vermutlich ein Koppelkondensator leck. Dann läuft der 
Arbeitspunkt weg, evtl. mit Anodenglühen als Folge...

von Thomas S. (thommi)


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Bei mir hat Caramba wunderbar geholfen, da ich keinen Kontaktspray zur 
Hand hatte. Man sollte die Sprays nicht verteufeln.

Klar, dass das Siemensfett für die Viereckwähler alter 
Telefonwählanlagen eher das Nonplusultra ist, aber das muss man erstmal 
herbekommen

von Röhrenfreak (Gast)


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Wechsele die Röhre in UKW- Tuner aus, ist meist ne ECC85
oder ähnliche, wenn der Vorgänger nur Mittelwelle gehört hat,
könnt die Kathode taub sein.



..

von Stefan H. (stefan_h143)


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Georg A. schrieb:
> Wenn der Empfang "soft" weggeht (selbst wenn das innerhalb einer Sekunde
> passiert), ist da vermutlich ein Koppelkondensator leck. Dann läuft der
> Arbeitspunkt weg, evtl. mit Anodenglühen als Folge...

Ja genau daran hatte ich auch gedacht, denn so ist das auch. Erst ist 
der Empfang gut, dann wird er schlechter bis er ganz weg ist.
Muss mir mal einen Schaltplan besorgen und schauen ob ich die 
Kondensatoren tauschen kann.

Platinenbauweise nicht gerade. Ich mach dann später mal eine Foto.

von captain_crunch (Gast)


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Thomas S. schrieb:
> Klar, dass das Siemensfett für die Viereckwähler alter
> Telefonwählanlagen eher das Nonplusultra ist, aber das muss man erstmal
> herbekommen

Hebdrehwähler - aka Viereckwähler - wurden im Westen (Bundespost)
vor rund 60 Jahren durch EMD ersetzt. Im maroden Telefonnetz des
Ostens (Deutsche Post) waren sie dagegen noch bis zur Wende vor
etwa 25 Jahren im Einsatz. "Siemensfett" aus diesen Zeiten dürfte
mittlerweile ranzig geworden sein.  ;-)

Das eingangs genannte Radio Metz 350w gehört hoffentlich nicht mehr zu
den sogenannten Allstromgeräten. Die waren durch die fehlende
galvanische Trennung vom Stromnetz ideale Bastelobjekte für potentielle 
Selbstmordkandidaten. :-)

von dolf (Gast)


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da können widerstände hochohmig geworden sein .
eventuell haben abblockkondensatoren nen kurzen.
hatte hier ne röhrenkiste da waren einige abblockkondensatoren für die 
anodenspannung einfach zu niederohmig geworden.
die anodenspannung war daher zu gering.
prüf erst mal die nf kette durch.
n kleiner rechteckgenerator als signalquelle reicht da schon mal.
fängst am steuergitter der endröhre an und gehst dann immer weiter nach 
vorn.
dann die anodenspannungen messen.
spannungsfall an den katoden messen.
mach mal n foto vom innenleben.
und schau mal was für röhren wo verbaut sind.
ohne schaltplan ist das schwierig zu klären.

von dolf (Gast)


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captain_crunch schrieb:
> Die waren durch die fehlende
> galvanische Trennung vom Stromnetz ideale Bastelobjekte für potentielle
> Selbstmordkandidaten. :-)

ja man muste aufpassen das das chassis mit null verbunden war.
feiglinge haben nen trenntrafo benutzt.

von Stefan H. (stefan_h143)


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okay, hier sind die Fotos und ein Schaltplan.
Welcher ist denn der koppelkondensator den du meinst? Mann röhren sind 
echt ne sache für sich...

von Heinz V. (heinz_v)


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Der Schaltplan wird nicht angezeigt.
Untersuche mal diese Metallpapier Kondensatoren, im Laufe der Jahre 
können die Feuchtigkeit ziehen und so 'niederohmig' werden.

von Stefan H. (stefan_h143)


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Kann man den Plan nicht anklicken?

von Ingo W. (Gast)


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Laut "IrfanView" ist Dein Schaltplan eine ".webp"-Datei, die er nach 
Umbenennen auch anzeigt. Allerdings ist die Auflösung nicht so, das man 
nach Reduzierung der Farbtiefe (Voraussetzung für PNG) was drauf 
erkennen könnte, daher hier als JPG.

von Stefan H. (stefan_h143)


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Ja ich weiß, die. Qualität ist bescheiden, aber ich finde nichts 
besseres...
Hier noch ein Foto des UKW Empfängers. Hab ihn mal auf geschraubt.

von Mani (Gast)


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Beschränke dich erstmal auf Röhrenwechsel.
ECH81, multiplikative Mischstufe, war auch häufig defekt.
Auf keinen Fall irgendwo dran drehen.

Gruß Mani

von Peter D. (peda)


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Beim Umschalten auf UKW wird das Gitter der ECH81 umgeschaltet. 
Vielleicht der Kontakt oder der Widerstand daran.

von Stefan H. (stefan_h143)


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Wirklich die röhren Wechseln?
Ich habe jetzt schon öfter gelesen, dass die Kondensatoren halt im Laufe 
der Zeit zu hohe Leckströme entwickeln. Vorallem war das Radio die 
letzten 20 Jahre nicht eingeschaltet...
Ich weiß nur nicht welche Kondensatoren ich da wechseln muss oder 
einfach alle austauschen soll...

von Röhrenfreak (Gast)


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Noch einmal:

Empfänger auf Mittelwelle schalten.
Funzt er jetzt, NUR die Röhre im UKW- Tuner wechseln.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

roehrenfreak hat schon 2x darauf hingewiesen...

Also auch von mir: spielt er auf Mittelwelle weiter?
Wenn ja, EC92 im Tuner tauschen.
Fällt MW auch aus, dann MP3-Player o.ä. an den TA-Eingang hängen, 
einfach einen Kanal drandrahten.
Spielt er da weiter? Tastensatz putzen, erstamal einfach Klavier auf den 
Tasten spielen, das hilft oft erstmal.
Wenn nicht: macht die EL41 "dicke Backen" das heißt glüht das 
Anodenblech?
Wenn ja, sofort ausmachen, Koppelkondensator wechseln (zwischen Gitter 
EL41 und Anode EABC80.

PS: und laß die Finger vorerst aus dem Tuner, schon das Verbiegen von 
Anschlußdrähten der Bauteile kann einen komplettet Neuabgelich nötig 
machen.

Von diesen Bauteilen geht normalerweise selten was kaputt.

Gruß aus Berlin
Michael

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Stefan H. schrieb:
> Welcher ist denn der koppelkondensator den du meinst?

Der wichtigste ist der C102 10nF am G1 der EL41.

Mach mal ein Foto von dem Kansidaten, vielleicht wurde der schon 
erneuert.

von Stefan H. (stefan_h143)


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Ich seh da schon gar keine 10nf. Ist das der kleine silbrige? Man kanns 
nicht richtig lesen.

Ja auf Mittelwelle spielt er weiter. Muss ich mal schauen, dass ich so 
eine röhre bekomme.. Aber es ist doch seltsam dass der Radio spielt, 
wenn man ihn eine Zeit lang ausschaltet. Und dann wird er plötzlich 
schwächer und ist ganz weg.

von Peter D. (peda)


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Stefan H. schrieb:
> Und dann wird er plötzlich
> schwächer und ist ganz weg.

Wie gesagt, der Kontakt oder der Widerstand. Das Gitter der ECH81 lädt 
sich langsam negativ auf und sie sperrt.

von Hp M. (nachtmix)


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Stefan H. schrieb:
> Ist das der kleine silbrige?

Nein, der graue 30k Widerstand führt dorthin.
Das scheint aber bereits ein Kunststoff-Folienkondensator zu sein, also 
unverdächtig.

Am unteren Bildrand ist aber ein schwarzer Teerklumpen zu sehen.
Das sind Papierkondensatoren und im Laufe der Jahre allesamt nass 
geworden.
Ersetzen!

Die kleinen Elkos werden vertrocknet sein, aber gewöhnlich hat das keine 
fatalen Folgen, sondern es sinkt nur die NF-Verstärkung oder das Brummen 
nimmt zu.

von Peter D. (peda)


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Hp M. schrieb:
> Ersetzen!

Ja ja, achte nicht auf Antworten, die sich auf das Fehlerbild beziehen.

Ersetze alles ohne nachzudenken.
Und natürlich den NF-Teil, denn der wird ja für MW nicht benutzt. Gehirn 
abschalten scheint ja modern zu sein.
Man man man.

: Bearbeitet durch User
von Hp M. (nachtmix)


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Ich habe mal die verdächtigen Kondensatoren markiert.
Die grünen sind auf jeden Fall auszutauschen, da sie defekt sind und 
Probleme machen werden.
Die blauen Elkos würde ich auch ersetzen, dass ist keine grosse Sache.
Bei den weissen bin ich mir nicht sicher, ob es auch Papierkondensatoren 
sind, aber ich hege den Verdacht, dass auch sie hinüber sind.

von Peter D. (peda)


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Hp M. schrieb:
> Ich habe mal die verdächtigen Kondensatoren markiert.

OMG.

Stefan H. schrieb:
> Ja auf Mittelwelle spielt er weiter.

Dämmerts endlich?

von Hp M. (nachtmix)


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Peter D. schrieb:
> Dämmerts endlich?

Natürlich kann das am Gitterableitwiderstand der ECH liegen, aber bevor 
man eine ernsthafte Fehlersuche startet, sollte man erstmal die 
offensichtlichen Schwachstellen reparieren.

von Stefan H. (stefan_h143)


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Also den gitterableitwiderstand hab ich überprüft.
Der ist in Ordnung. Erst mit einem multimeter durch gemessen und dann 
aus Mißtrauen ausgelötet und mal am Netzteil Saft drüber gelassen.
Ich werde die nächsten Tage mal schauen dass ich mir 
Ersatz-kondensatoren und die röhre beschaffe.
Vielen Dank für eure Antworten und Lösungsansätze!
Falls noch jemandem was einfällt, bin ich natürlich dankbar :)
Ansonsten melde ich mich, wenn ich soweit bin :)

von smufte (Gast)


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naja jeder hat da so seine eigene Ansicht!

Ich stand vor dem gleichen Problem, und hab für mich entschieden alle 
Kondis auszutauschen, da ja eh das gerät offen war. in meinem Fall 
verschwand der Ton nach ca 3 minuten. Hatte erst die Röhren in verdacht. 
Hab mir neue Bestellt eingesetzt und siehe da... Problem war noch immer 
da. Kondensatoren hier bestellt:
http://shop.antikradio-restored.de/index.php?cPath=5_43

(wegen seltene Werte) eingesetzt.... Radio läuft wieder...

hier noch was zum nachlesen

http://elektronikbasteln.pl7.de/typische-defekte-der-bauteile-alter-roehrenradios.html

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

ob bei UKW der Oszillator aussetzt (was ich vermute) kann mit einem 
zweiten UKW-Radio rausfinden.
Das sollte allerdings entweder eine Feldstärke. oder Abstimmanzeige 
haben oder einen abschaltbare Rauschsperre.
Dem Metz auf ca. 90MHz einstellen. Auf dem zweiten Radio die 
Oszillatorfrequenz des Metz suchen, die ist um die ZF (10,7MHz) höher 
also irgendwo um 101MHz zu finden.
Ist einfach nur ein Träger, die Anzeige stegt also bzw. das Rauschne 
verschwindet.
Ob man richtig ist, läßt sich mit Drehen an der Abstimmung des Metz ja 
rausfinden.

Es reicht, wenn die beiden Geräte halbwegs nebeneinanderstehen.
Wenn dann dieser Trager und der eingestellte Sender am Metz 
verschwinden, setzt der Oszillator aus.
Auch wenn es heute schwieriger ist, es war üblich, erst eine sicher 
intakte Teströhre in die Stufe zu stecken, bevor man überhaupt den 
Lötkolben richtig heiß gemacht hat.
Röhren sind nunmal Verschleißteile und die Fehler, die bei Alterung 
auftreten, sind meßtechnisch meist nur mit großem Aufwand einzugrenezn.
Speziell bei solchen Aussetzern empfiehlt sich das auch heute noch.

PS: falls Dir die EC92 bei ebay zu teuer sind, müßte ich mal in den 
Keller gehen, dann könnte ich Dir sicher 1-2 schicken gegen 
Portoerstattung.

PS: die Alu-Elkos kann man wechseln, mmn kann sie auch vorerst 
drinlassen.
Der Koppel-C zur EL41 ist ein Styroflex, der überlebt und vermutlich 
noch.
Die gelb/braunen Papierkondensatoren solle man wechseln, wenn man das 
Gerät öfter nutzt. Hängt aber stark davon ab, wie das Gerät in den 
letzten Jahren gelagert oder genutzt wurde.

Gruß aus Berlin
Michael

von michael_ (Gast)


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Systematische Fehlersuche scheint ja inzwischen ausgestorben zu sein.
Dazu gehört als erstes die Messung der Gleichspannungen.
Aber mit einem heutigen MM muß man die Meßwerte interpretieren. Auf den 
Schaltplänen ist der Innenwiderstand angegeben. Also für damalige 
Zeigerinstrumente.
Und dann sollte man vorgehen wie  Michael U. (amiga) es zeigt.
Man braucht keine Super-Duper Technik. Vor 45 Jahren habe ich mein 
UKW-Radio so abgeglichen, welches bis heute wunderbar spielt.

von Toxic (Gast)


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michael_ schrieb:
> Systematische Fehlersuche scheint ja inzwischen ausgestorben zu sein.

Fuer eine systematische Fehlersuche ist ein grundsaetzliches 
Verstaendnis fuer die Wirkungsweise eines (z.B.) elektronisches Geraetes 
erforderlich.
Ist dieses Wissen nicht vorhanden wird halt auf Verdacht 
ausgetauscht.Hauptboesewicht und beliebtes Angriffsziel ist meist der 
Kondensator.Sein Einsatz in der Industrie sollte verboten werden und 
zwar schon aus Umweltschutzgruenden:ich moechte nicht wissen wieviele 
unschuldige Kondensatoren auf den Muellkippen aus lauter Verzweiflung 
ihre Traenen in Form von ausgelaufenem Elektrolyt im Erdreich versickern 
lassen....

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Hallo,

da findet ja eine echte "Teilrestauration" statt.

Die Metz-Geräte gab es ja nicht so massenhaft. Er dürfte von Anfang der 
50er sein, da noch eine Rimlock-EL41 verbaut ist wie in meinem Philips 
Zweikreiser, der Radio Luxemburg und Europawelle Saar niemals trennen 
konnte.



Das Radio ist ja innen außerordentlich sauber. Egal ob man oben aufs 
Chassis schaut oder unten rein, wo die Bauteile sitzen, nirgends ist 
Staub zu sehen, auch im UKW-Drehkondesator nicht. Hatten die Großeltern 
das Radio in einer Vitrine stehen oder immer abgedeckt? Immerhin sind 
die Geräte hinten alle offen, damit die Röhren ihre Wärme weg bringen...
Normalerweise hatten die alten Radion bereits in den 80ern als sie 
massenhaft entsorgt wurden, 4mm Staub angesetzt.

Wünsche viel Erfolg bei der Reparatur.

Gruß

von Peter D. (peda)


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Ich würde jedenfalls die Fehlersuche auf den UKW-Teil richten und nicht 
erst nen Haufen Teile wechseln, die nachweislich funktionieren.
Sonst hast Du nur viel Geld ausgegeben und nichts geändert.

Das Gerät sieht wirklich sehr sauber aus, wird wohl nur selten gespielt 
haben. Die Teile werden daher kaum verbraucht sein. Und nur weil Teer 
als Abdichtung verwendet wurde, muß ein Kondensator noch lange nicht 
schlecht sein.
Es gab zu DDR-Zeiten mal offene Wickelkondensatoren und Elkos in weißem 
PVC-Gehäuse ohne Gummidichtung, die waren wirklich Schrott.

Ich hatte mal nen fiesen Aussetzer mit ner Röhre und als Schüler war mir 
ne Ersatzröhre zu teuer. Ich hab ewig gesucht, bis ich plötzlich beim 
Anfassen der Stifte einen in der Hand hatte. Die Schweißung zum Draht 
war fehlerhaft und mal hatte er Kontakt und mal nicht. Es war die EF86 
und da habe ich ne kleine Schaltung mit 2 Transistoren SF128 
reingepappt.

von michael_ (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Nach einigen Minuten ging plötzlich der UKW Empfang nicht mehr.
> Als ich ihn dann später nochmal eingeschaltet habe, ging der Empfang
> wieder kurz, vielleicht 30 Sekunden und dann wieder nicht mehr.

Es kann natürlich auch nur eine kalte Lötstelle sein. Deshalb mal einen 
Klopftest mit einem Schraubenzieherschaft machen.
Geht das plötzlich weg, oder langsam?
Auch die Scheibenkondensatoren/Trimmer mit wenigen pF im UKW-Tuner 
fallen oft aus.
Da ist kein Kontakt zu der Silberschicht mehr.

von Toxic (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Ich würde jedenfalls die Fehlersuche auf den UKW-Teil richten und nicht
> erst nen Haufen Teile wechseln, die nachweislich funktionieren.
> Sonst hast Du nur viel Geld ausgegeben und nichts geändert.

Das traurige bei einem "ich tausch jetzt einfach mal alle Kondensatoren 
aus" ist doch,dass aus einem altem Radio ploetzlich ein "Neues" wird.Das 
ergibt doch keinen Sinn.Dann kann man sich gleich bei Pollin ein auf alt 
getrimmtes aber mit uCs bestueckten Retroradios kaufen.

Und wenn man tatsaechlich ein Bauteil erneuern muss,sollte man versuchen 
Ersatzteile aus der entsprechenden Zeit aufzutreiben....auf dem 
Sperrmuell laesst sich so manches noch ergattern.

von Hp M. (nachtmix)


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Peter D. schrieb:
> und nicht
> erst nen Haufen Teile wechseln, die nachweislich funktionieren.

Die Papierkondensatoren sind definitiv feucht geworden, da gibt es kein 
Vertun.
Auch wenn deren Isolationswiderstand vielleicht noch 50MOhm beträgt, und 
damit außerhalb des Meßbereichs der meisten DMM liegt, sind das keine 
Kondensatoren mehr, sondern Widerstände.

Mag sein, dass das im Einzelfall noch nicht stört, weil die am 
Kondensator anliegende Spannung gering ist, aber wenn  an einem Ende 
200V anliegen, und am anderen Ende der typische Gitterableitwiderszand 
von 1MOhm, so wird durch einen solchen faulen Kondensator die 
Gitterspannung um 4V verfälscht und das ist völlig unakzeptabel.

Auch muß der (Gleich-!) Stromfluß durch einen solchen "gerade noch" 
Kondensator keineswegs gleichmäßig erfolgen und kann so Störspannungen 
in der Schaltung verursachen.

Wahscheinlich aber schlägt ein durch Feuchtigkeit vorgeschädigter 
Kondensator in absehbarer Zeit durch, und dann verbrennt auch noch der 
speisende Vorwiderstand -oder es passiert noch Schlimmeres.
Was wäre damit gewonnen, gegenüber dem Prinzip die Invaliden gleich aus 
dem Verkehr zu ziehen?

von Peter D. (peda)


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Hp M. schrieb:
> Die Papierkondensatoren sind definitiv feucht geworden, da gibt es kein
> Vertun.

Sehr unwarscheinlich.
Nicht immer denken, daß früher nur Mist produziert wurde.
Ich hab schon Geräte gesehen, wo das Chassis und die Trafos total 
verrostet waren und trotzdem waren die Kondensatoren einwandfrei.

Dieses Gerät sieht aber super aus, das hat nie Feuchtigkeit gesehen.
Man kann es nicht mit einem Schrottplatzfund vergleichen, wo tagelang 
der Regen draufplätscherte.

Mir war mal ein Keramik 10nF/500V abgeraucht, das passiert manchmal.

von Georg A. (georga)


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> Ich hab schon Geräte gesehen, wo das Chassis und die Trafos total
> verrostet waren und trotzdem waren die Kondensatoren einwandfrei.

Zufall ;) Hab einen schon etwas edleren SABA aus den 60ern (mit 
Transistor-Stereodekoder), der wurde gehegt und gepflegt. Da hats vor 
gut 15 Jahren auch beide Koppelkondensatoren in der Endstufe erwischt, 
halt auch sowas teeriges...

von Stefan H. (stefan_h143)


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Halli Hallo,
Also ich melde mich zurück, denn ich habe den Fehler nun Dank der neuen 
röhren und Kondensatoren eingrenzen können.
Die ECH 81 macht die Probleme, denn nach dem Tausch dieser röhre 
funktioniert das Radio wieder :)
So nun hätte ich noch eine Frage:
An was kann das liegen? Werden die röhren einfach irgendwann kaputt und 
dann muss man sie eben Wechseln?
Oder kann es sein, dass die röhre eben aufgrund eines defekten 
kondensators kaputt gegangen ist?
Ich habe jetzt mal sicherheitshalber die zwei Papierkondensatoren und 
den ladeelko gewechselt.
Muss ich sonst noch was machen? Ich trau mich nicht richtig das Radio 
laufen zu lassen, nicht dass die röhre wieder kaputt geht...
Vielen Dank für eure Unterstützung!
Gruß
Stefan

: Bearbeitet durch User
von Stefan H. (stefan_h143)


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Okay, zu früh gefreut...
Nach einigen Minuten läuft der Empfang wieder davon... Ich habe aber 
trotzdem noch die röhre im Verdacht, denn irgendwie schaut es so aus als 
ob die Pins in der röhre schwarz werden. Das kann  doch nicht normal 
sein!
Hat jemand ne Idee?

Gruß
Stefan

von Tcf K. (tcfkao)


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Hier wird gemurkst...!

Spannungen nachmessen! Auch und speziell am UKW-Teil, dort kann ein 
Widerstand durch Erwärmung hochohmig werden. Und am UKW-Mischer wie 
bereits erwähnt nichts mechanisch verändern, sonst werden auch 
elektrische Eigenschaften beeinflußt.

von Toxic (Gast)


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Ueberpruef mal den "Ratio"-Elko falls Du dies noch nicht getan hast.
Ist auf dem Bild im Anhang eingezeichnet.Eine Erklaerung gibt's auch 
dazu-entnommen auf der unten angegebenen Webpage.

http://elektronikbasteln.pl7.de/roehrenradios-reparieren.html

von Peter D. (peda)


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Stefan H. schrieb:
> Die ECH 81 macht die Probleme

Stefan H. schrieb:
> Okay, zu früh gefreut...

War ja klar, denn die ECH81 spielt doch einwandfrei auf MW.
Wie gesagt, es muß ein Schaltungsteil sein, der auf MW nicht benutzt 
wird.

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Peter D. schrieb:
> Sehr unwarscheinlich.
> Nicht immer denken, daß früher nur Mist produziert wurde.
> Ich hab schon Geräte gesehen, wo das Chassis und die Trafos total
> verrostet waren und trotzdem waren die Kondensatoren einwandfrei.

Hast du den Isolationswiderstand bei Nennspannung gemessen?

von Stefan H. (stefan_h143)


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Kleines update:
Ich habe mich jetzt doch getraut und das kupfernetz über der ec92 
entfernt, die röhre getauscht und siehe da:
Seit zehn Minuten spielt das Radio Problemlos.
Allerdings irritiert mich eines:
Das Radio funktioniert nur ohne das kupfernetz.
Wenn ich das Netz drüber mache, geht es nicht mehr. Ist schon 
seltsam....
Komisch is  auch, dass es auch mit der alten röhre ohne Kupfernetz 
spielt..
Jemand ne Idee an was das liegen kann?

Hab mal ein Foto vom Urzustand gemacht:

von keine Ahnung (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Das Radio funktioniert nur ohne das kupfernetz.

Das Netz bildet zu allen Elektroden eine zusätzlich Kapazität gegen 
Masse. Offensichtlich stellt der Osilator dann seine Aktivität ein. Aber 
mehr fällt mir dazu auch nicht ein. Einer der Wissenden hier, wird dir 
sicher weiterhelfen können.

von Stefan H. (stefan_h143)


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keine Ahnung schrieb:
> Das Netz bildet zu allen Elektroden eine zusätzlich Kapazität gegen
> Masse. Offensichtlich stellt der Osilator dann seine Aktivität ein. Aber
> mehr fällt mir dazu auch nicht ein. Einer der Wissenden hier, wird dir
> sicher weiterhelfen können.

Also wenn ich dich richtig verstanden habe, meinst du dass es wieder auf 
ein Problem der ech81 hinweist oder? Also das ist ja die röhre die für 
den osszilator zuständig ist oder?

von Toxic (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Das Radio funktioniert nur ohne das kupfernetz.
> Wenn ich das Netz drüber mache, geht es nicht mehr. Ist schon
> seltsam....
> Komisch is  auch, dass es auch mit der alten röhre ohne Kupfernetz
> spielt..
> Jemand ne Idee an was das liegen kann?

Lass das Kupfernetz drauf,besorg Dir Kaeltespray und besprueh im 
Fehlerfall nach und nach gezielt jedes einzelne Bauteil welches sich in 
der Naehe der EC92 befindet (und sofern Deine soeben gemachte Erfahrung 
auch tatsaechlich zutrifft....).

Beim Anspruehen ist es nicht notwendig das Bauteil auf -42Grad 
abzukuehlen -leichtes einnebeln um es auf 0-10Grad zu bringen reicht 
aus.

Moeglicherweise heizt sich die EC92 ohne "Kupfernetz" weniger auf und 
hat damit weniger Einfluss auf ein an der Roehre angeschlossenes und 
thermisch empfindlich gewordenes Bauteil wie z.B. Kondensator/Widerstand 
(naja - was anderes plus Roehre is ja da eh nicht vorhanden).
Zu weiteren Mutmassungen moechte ich mich gar nicht hinreissen lassen,da 
damit zu rechnen ist,dass sich spaeter herausstellt, dass das Problem 
doch noch auch ohne Kupfernetz vorhanden ist.Man ist dann mehr oder 
weniger hilflos dem Gespoett aller Forummitglieder ausgesetzt.
Dazu musst Du wissen:ohne rechtsanwaltlichen Beistand,kann man hier fast 
keinen einzigen Kommentar abgeben, um nicht mit einem Fuss im Grab zu 
stehen... ;-)

von keine Ahnung (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Also wenn ich dich richtig verstanden habe, meinst du dass es wieder auf
> ein Problem der ech81 hinweist oder?

Nein, ich meine schon die ec92.

Toxic schrieb:
> Moeglicherweise heizt sich die EC92 ohne "Kupfernetz" weniger auf

Nein, dies ist mit Sicherheit nicht der Fall.

Toxic schrieb:
> besorg Dir Kaeltespray und besprueh im
> Fehlerfall nach und nach gezielt jedes einzelne Bauteil

Kann man machen, hilft aber meiner Erfahrung nach eher bei 
Hableiterschaltungen ...

Toxic schrieb:
> Man ist dann mehr oder
> weniger hilflos dem Gespoett aller Forummitglieder ausgesetzt.
> Dazu musst Du wissen:ohne rechtsanwaltlichen Beistand,kann man hier fast
> keinen einzigen Kommentar abgeben

Naja, kommt drauf an, wer da Antwortet UND darauf, wie man seinen 
Lösungsvorschlag präsentiert hat...

von Andrew T. (marsufant)


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Stefan H. schrieb:
> Metz 350w

keine Ahnung schrieb:
> Stefan H. schrieb:
>> Also wenn ich dich richtig verstanden habe, meinst du dass es wieder auf
>> ein Problem der ech81 hinweist oder?
>
> Nein, ich meine schon die ec92.
>

Kleiner Fingerzeig: Es sitzt auch noch ein EF80 im UKW Teil .
sollte man nicht total vergessen als Fehlermöglichkeit.

Dennoch ist die Umgebung der EC92 nahc der bisherigen Schilderung die 
Gegend, in der man nach dem Fehler  am wahrscheinlichsten suchen muß.

> Toxic schrieb:
>> Moeglicherweise heizt sich die EC92 ohne "Kupfernetz" weniger auf
>
> Nein, dies ist mit Sicherheit nicht der Fall.

Zumal das Kupfernetz eher die WärmeABführung verbessert...


> Toxic schrieb:
>> Man ist dann mehr oder
>> weniger hilflos dem Gespoett aller Forummitglieder ausgesetzt.
>> Dazu musst Du wissen:ohne rechtsanwaltlichen Beistand,kann man hier fast
>> keinen einzigen Kommentar abgeben
>
> Naja, kommt drauf an, wer da Antwortet UND darauf, wie man seinen
> Lösungsvorschlag präsentiert hat...

Sooo isss dasss ,-)

von Andrew T. (marsufant)


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Hp M. schrieb:
> Stefan H. schrieb:
>> Ist das der kleine silbrige?
>
> Nein, der graue 30k Widerstand führt dorthin.
> Das scheint aber bereits ein Kunststoff-Folienkondensator zu sein, also
> unverdächtig.

d'accord

>
> Am unteren Bildrand ist aber ein schwarzer Teerklumpen zu sehen.
> Das sind Papierkondensatoren und im Laufe der Jahre allesamt nass
> geworden.
> Ersetzen!

Auf dem Übersichtsfoto weiter oben im Thread sind für mich nur 2 
Teerkondensatoren erkennbar (in der Nähe der rot isolierten KAbel). 
Beide Kandidaten sind leicht an dem gelblichen Papierhülle und dne 
schwarzen Ringen an jedem Ende des zylindrischen Gehäuses erkennbar. 
D.h. die zwei Kondensatoren sollte man tauschen.

Die übrigen Folienkondensatoren, überwiegend solche mit weißer 
Kunststoffumhüllung scheinen nicht original Metz sondern deutlich jünger 
als 1960 zu sein --> vermutlich wurde das Gerät schon mal früher 
diesbezüglich repariert.

von michael_ (Gast)


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Schau dir mal die Fassung der EC92 an.
Es kann eine kalte Lötstelle sein oder ein Kondensator mit wenig pF 
Keramik) kann defekt sein.
Beides erkennst du mit Kältespray.

von Toxic (Gast)


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keine Ahnung schrieb:
> Toxic schrieb:
>> Moeglicherweise heizt sich die EC92 ohne "Kupfernetz" weniger auf
>
> Nein, dies ist mit Sicherheit nicht der Fall.

So richtig daran glauben moecht ich ja auch nicht.Man ist halt hilflos 
den Angaben des Threadstarters ausgeliefert.
Was das Kaeltespray angeht:
Es koennte durchaus seinen Zweck erfuellen.Aber was soll man gross 
darueber diskutieren:hat man es gerade zur Hand,weiss man in Sekunden ob 
es was nuetzt oder auch nicht.
Naja - ich wuensche mir schon, dass @Stefan Hilbinger sein Geraet 
letztendlich repariert bekommt.

von keine Ahnung (Gast)


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Toxic schrieb:
> Man ist halt hilflos
> den Angaben des Threadstarters ausgeliefert.

Ja, schon, aber hilflos würde ich jetzt nicht sagen ...

Egal, habe mir den thread mal durchgelesen, das hier systematsch 
vorgegangen wird kann man sicher nicht behapten. Sooo wird es schwierig 
und wenn überhaupt nur zufällig zu einer Lösung kommen ...

Ein vernüftiges Schaltbild sollte her, dann systematisch messen und 
nicht zuletzt die Tipps auch befolgen. So könnte es was werden.

Wie sind denn z.B. die Spannungen an der ec92 Anode Kathode Gitter? Oder 
der ef80?

von Tcf K. (tcfkao)


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keine Ahnung schrieb:
> Das Netz bildet zu allen Elektroden eine zusätzlich Kapazität gegen
> Masse. Offensichtlich stellt der Osilator dann seine Aktivität ein.

Das ist eine sehr gute Idee! Dass die Kupferabschirmung ("Netz") 
zusätzlich Wärme abführt ist Quatsch, die ist nur aus elektrischen 
Gründen vorhanden.

Bessere Schaltplanqualität bei holländischen Funkfreunden:
http://5.132.37.30/nvhr/Metz_305WF.pdf
(Falls der Link nicht klappt:
http://www.nvhr.nl/ --> "Schema's" und nach Gerät suchen).

Die Heizung der EC92 ist ebenso wie die Heizung der EF80 ständig 
eingeschaltet, im AM wie FM Betrieb.
Bei FM wird aber die Spannungsversorgung des FM-Mischers (UKW-Tuner) 
eingeschaltet.

Da Du den Mischer schon offen hast die Widerstände R51 (30k) und R16 
(1k) überprüfen, ich denke die werden durch Erwärmung hochohmig (so 
genannter Kappenfehler, die äußere Kappe hat schlechten Kontakt).
Bitte so wenig wie möglich mechanisch im Mischer verändern (Bauelemente 
zur Seite biegen, etc.), da das den Abgleich verbeutelt.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

schau Dir bitte mal den schwarzen Widerstand oben an der Lötleiste im 
Tuner an (ich hoffe, daß auf dem Bild oben richtig erkannt zu haben).
Wenn das R51 (10kOhm) ist, ist es ein Anwärter für den Fehler.
Diese Bauform hat gerne Kappenfehler, der Kontakt zwischen der 
aufgepressten Anschlußkappe und dem Widerstandskörper läßt nach.

Wäre ein 10k 0,5W laut Schaltbild.

Gruß aus Berlin
Michael

von ole ole ola (Gast)


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Tcf K. schrieb:
> Bessere Schaltplanqualität bei holländischen Funkfreunden:
> http://5.132.37.30/nvhr/Metz_305WF.pdf
> (Falls der Link nicht klappt:
> http://www.nvhr.nl/ --> "Schema's" und nach Gerät suchen).

Achtung! Dein Plan ist vom 305WF, der TO hat aber einen 305W. Die Geräte 
sind nicht völlig identisch. Mindestens die alte Endpentode (und damit 
einige Messpunkte, Sockel, etc.) ist durch das Nachfolgemodell ersetzt 
worden bzw. anders. Vielleicht sind also auch irgendwelche anderen 
Kleinigkeiten in anderen Bereichen verbessert worden. Genauere Prüfungen 
kann ich jetzt nicht anstellen, weil Fußball anfängt.

Wollte es nur kurz mitteilen, damit der TO am Ende nicht in die Röhre 
kucken muß... ;-)

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

im Tuner des 305WF ist R51 mit 30k angegeben, das findet man ja am 
Original raus.
Spannungsmessungen an der EC92 sind relativ sinnlos, alle Elektroden 
sind HF-mäßig heiß, der Oszillator setzt also beim messen vermutlich aus 
und das verfälscht die Spannungswerte ohnehin.
Die Frage, ob der Fehler durch einen aussetzenden Oszillator zustande 
kommt, ist ja leider unbeantwortet geblieben:
Zweites Radio daneben, auf irgendwas über 100MHz abstimmen und (solange 
das Röhrenradio noch spielt) mit dessen Abstimmung 10,7MHz tiefer die 
Oszillatorfrequenz suchen. Ist nur ein Träger, der das Rauschen auf dem 
Testempänger oder einen schwachen Sender wegdrückt.

Wenn dann bei Ausfall des Metz der Träger verschwindet, ist erstmal 
eindeutig der Fehler um die EC92 zu suchen.

Gruß aus Berlin
Michael

von Paul B. (paul_baumann)


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Michael U. schrieb:
> Zweites Radio daneben, auf irgendwas über 100MHz abstimmen und (solange
> das Röhrenradio noch spielt) mit dessen Abstimmung 10,7MHz tiefer die
> Oszillatorfrequenz suchen.

Genau so. Vernünftiger Vorschlag.

MfG Paul

von Tcf K. (tcfkao)


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Michael U. schrieb:
> Wenn das R51 (10kOhm) ist, ist es ein Anwärter für den Fehler.
> Wäre ein 10k 0,5W laut Schaltbild.

Ich sehe da in meinem besser lesbaren Plan 30k -- der wäre dann 
allerdings mit 0,5W etwas unterdimensioniert.
Egal, kann der TO ja sehen, die Bauteile sind ja im Klartext bedruckt.


ole ole ola schrieb:
> Achtung! Dein Plan ist vom 305WF, der TO hat aber einen 305W.

Ja, danke! Habe ich auch gesehen und wollte es vor einer Stunde 
schreiben da ist mir der Rechner böse abgekackt.
Das UKW-Mischteil scheint aber identisch zu sein, unterschiedlich ist 
die NF-Endstufe (EL84 vs. EL41) und die zusätzliche EF41.

von Michael U. (amiga)


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Tcf K. schrieb:

> Ich sehe da in meinem besser lesbaren Plan 30k -- der wäre dann
> allerdings mit 0,5W etwas unterdimensioniert.
> Egal, kann der TO ja sehen, die Bauteile sind ja im Klartext bedruckt.

Die Legende sagt in beiden Schaltplänen 1/2W für die Widerstände mit dem 
Längsstrich drin.
Der Anodenstrom ist nicht sehr hoch, deshalb brannten die Widerstände im 
Anodenkreis der Oszillatoren auch gern ab, wenn der Oszillator nicht 
geschwungen hat, dann steigt der Strom merklich.

Gruß aus Berlin
Michael

von michael_ (Gast)


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Michael U. schrieb:
> Spannungsmessungen an der EC92 sind relativ sinnlos, alle Elektroden
> sind HF-mäßig heiß, der Oszillator setzt also beim messen vermutlich aus
> und das verfälscht die Spannungswerte ohnehin.

Stimmt. Aber über eine Strommessung am kalten Ende des R51 und dem 
Widerstandswert kann man dann die Spannung errechnen.
Danach sollte man abschätzen, ob es plausibel ist.

von Stefan H. (stefan_h143)


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>
> Da Du den Mischer schon offen hast die Widerstände R51 (30k) und R16
> (1k) überprüfen, ich denke die werden durch Erwärmung hochohmig (so
> genannter Kappenfehler, die äußere Kappe hat schlechten Kontakt).
> Bitte so wenig wie möglich mechanisch im Mischer verändern (Bauelemente
> zur Seite biegen, etc.), da das den Abgleich verbeutelt.

Meinst du diesen schwarzen? Der ist im kalten Zustand schon sehr 
hochohmig, kann das sein? (ca 1000k)

Ehrlich gesagt kann ich auf dem Schaltplan auch nichts entziffern... 
Aber besser ist er schon.

Das mir dem zweiten Radio daneben stellen, versteh ich ehrlich gesagt 
nicht ganz. Dürft ihr mir nicht übel nehmen, bin nur "normaler " 
Elektroniker und (noch) nicht so vertraut mit röhren ;)

Nochmal zum Widerstand: falls es daran liegt, kann ich den ja nicht 
einfach raus löten oder? Also wegen dem Abgleich...

von Tcf K. (tcfkao)


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Vorsichtig auslöten, 33k/1W einbauen, und andere Bauteile nicht 
verändern/verschieben.

von michael_ (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Meinst du diesen schwarzen? Der ist im kalten Zustand schon sehr
> hochohmig, kann das sein? (ca 1000k)

Wenn du systematisch vorgehen würdest, hättest du schon alle R 
durchmessen können. Soviel sind es nicht.

Stefan H. schrieb:
> Ehrlich gesagt kann ich auf dem Schaltplan auch nichts entziffern...
> Aber besser ist er schon.

Den vom 305WF hab ich ausgedruckt und kann alles lesen.
Abweichungen kann man interpretieren.

Stefan H. schrieb:
> Das mir dem zweiten Radio daneben stellen, versteh ich ehrlich gesagt
> nicht ganz. Dürft ihr mir nicht übel nehmen, bin nur "normaler "
> Elektroniker und (noch) nicht so vertraut mit röhren ;)

Mach es so wie beschrieben.
Vor 45 Jahren hatte ich sicher nicht mehr Ahnung als du jetzt. Aber 
meinen ersten UKW-Transistorkoffer habe ich auch so abgeglichen.
Das Prinzip ist gleich, egal ob mit Transis oder Röhren.

von Georg A. (georga)


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Was ist eigentlich mit den 50nF (C97 beim 305WF)?

Und zum Messen kann man ja einen kleinen 1M-Widerstand-Stummel mit einem 
DVM nehmen. Wenn das Ding nix empfängt, machen die paar pF auch nichts 
mehr aus. Aber evtl. kann man rausfinden, ob Spannungen total daneben 
sind.

von Tcf K. (tcfkao)


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Georg A. schrieb:
> Was ist eigentlich mit den 50nF (C97 beim 305WF)?

Was soll damit sein? Dort liegt ungefähr die Spannung des Ratio-Elkos 
an. Bei starkem Sender wird das Steuergitter der FM-Vorröhre negativ, 
vermutlich um die Großsignalfestigkeit zu verbessern.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

wenn ich es auf dem Bild richtig erkenne, ist der 30k von innen durch 2 
Lötösen gelötet. einfach abkneifen und neuen dranlöten. Diese Ecke ist 
eigentlich recht unkritsch.

@Tcf Kao: die selbstschwingenden Mischstufen mochten hohe Empfngspegel 
nicht so sehr, hat das Schwingverhalten des Oszillators gestört 
(Mitzieheffekte usw.) Bei den ersten Trasistorradios war das noch 
schlimmer, da wurde der Oszillator regelrecht "ausgeblasen". Regelung 
der Trasistorvorstufen war  da auch nocht nicht so das wahre.

Zu der GEschichte mit dem 2. Radio, da es ja die jüngeren kaum noch 
kennen:

der Oszillator im Tiner ist letztlich ein Sender auf der 
Oszillatorfrequenz. Die liegt um die ZF (10,7MHz) über der 
Empfangsfrequenz.
Wenn das Radio also auf 90MHz abgestimmt ist, schwingt der Oszillator 
auf 100,7MHz. Das kann man mit einem anderen Radio gut empfangen, wenn 
es daneben steht.
Problem bei modernen Radios: man hat keinen Knopf zum Drehen und das 
UKW-Rauschen wird auch unterdrückt.
Also einen möglichst schwachen Sender irgendwo über 100MHz einstellen, 
dann am Röhrenradio den Bereich von 88-90MHz durchdrehen, irgendwo 
verschindet der Sender im anderen Radio oder wird zumindest gestört.
Dann ist man richtig und kann abwarten. Wenn jetzt der Sender plötzlich 
wieder empfangbar ist, ist entweder der Oszillator des Röhrenradios zu 
weit weggelaufen (einfach etwas nachstimmen, ob sich die Störung noch 
erzeugen läßt) oder der Oszillator hat ausgesetzt.
Der Vorteil ist, man bekommt das auch mit, wenn nur in der Nähe ist und 
kann was anderes machen, falls eben der Fehler erst nach etlichen 
Minuten auftritt.

Bei analogen Radios ohne Muting kann man einfach eine Stelle ohne Sender 
einstellen, wo es rauscht. Dann mit dem Röhrenradio abstimmen, bis das 
Rauschen weg ist oder zuminest merklich leiser wird.

Nun warte man eben, bis es wieder rauscht...

Noch was zum Thema messen: in den Schaltplänen der alten Geräte steht 
auch (fat) immer, wie und womit gemessen wurde. Spannungsangaben passen 
nur dann. Bei dem Metz z.B. Spannungen gegen Massen Instrument 
1000Ohm/V, 300V Bereich.
Warum das? Am Schirmgitter der EF85 sind 85V angegeben. Der 
Vorwiderstand ist 80kOhm. Das angegebene Meßgerät hat im 300V-Bereich 
300kOhm. Den sich ergebenen Spannungsteiler darf jetzt jeder selbst 
ausrechnen.
Dann die Rechnung nochmal mit den heutigen Digital-Meßgeräten mit 
üblicherweise 10MOhm in allen Spannungsbereichen.
Damit wird man also eine wesentlich zu hohe Spannung messen, obwohl 
diese stimmt...

Das wird auch aktuell bei Anfängern heute gern übersehen: die 
Fehlerabschätzung. Am Oszilloskop hat ein 10:1 Tastkopf auch nicht nur 
die Aufgabe, die Spannung auf 1/10 zu reduzieren.
Wenn ich an einem Quarz am AVR den Oszi ranhalte, macht es einen 
merklichen Unterschied, ob ich 1MOhm/30pF des Oszi-Eingans dranhalte 
oder 10MOhm/5pF des Tastkopfes (Werte sind fiktiv, aber durchaus 
passend).

Gruß aus Berlin
Michael

von Tcf K. (tcfkao)


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Michael U. schrieb:
> einfach abkneifen und neuen dranlöten. Diese Ecke ist
> eigentlich recht unkritsch.

Ja, da ist noch ein Abschirmblech.

Michael U. schrieb:
> @Tcf Kao: die selbstschwingenden Mischstufen mochten hohe Empfngspegel
> nicht so sehr, hat das Schwingverhalten des Oszillators gestört
> (Mitzieheffekte usw.)

Danke für die Erklärung. Eine Schwundregelung wie bei AM kann es ja 
nicht sein, zumal die EF80 wegen der geraden Endziffer keine 
Regelpentode ist.

Michael U. schrieb:
> der Oszillator im Tuner ist letztlich ein Sender auf der
> Oszillatorfrequenz. Die liegt um die ZF (10,7MHz) über der
> Empfangsfrequenz.

Dazu sollte man sich das Schaltungsprinzip des Superheterodyne, Superhet 
oder einfach Super ansehen, inzwischen fast 100 Jahre alt.
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%9Cberlagerungsempf%C3%A4nger
Dort wird auch der Sinn der Zwischenfrequenz (ZF) erklärt.
Der Oszillator ist wie ein kleiner Störsender, dessen Ausstrahlung zwar 
unerwünscht aber eben auch nicht völlig vermeidbar ist und so schwach 
dass er nur in unmittelbarer Nähe empfangen werden kann. Andere 
Empfänger in größerer Entfernung werden nicht gestört.

Michael U. schrieb:
> Noch was zum Thema messen: in den Schaltplänen der alten Geräte steht
> auch (fat) immer, wie und womit gemessen wurde. Spannungsangaben passen
> nur dann. [...] Damit wird man also eine wesentlich zu hohe Spannung messen, 
obwohl
> diese stimmt...

Hinzu kommt dass die damaligen Netztrafo auf 220V ausgelegt sind, heute 
aber die Netzspannung auf einen Normwert von 230V erhöht wurde. Falls 
der Spannungseinsteller des Radios es erlaubt sollte man das Radio auf 
240V Netzspannung umstellen.

Michael U. schrieb:
> ob ich 1MOhm/30pF des Oszi-Eingans dranhalte
> oder 10MOhm/5pF des Tastkopfes

In der Stellung 1:1 kommt noch die Kapazität des Coaxkabels hinzu, und 
die ist höher als die des Scope-Einganges.

von Michael U. (amiga)


Angehängte Dateien:

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Hallo,

@ Tcf Kao:

das die EF80 keine Regelkennlinie hat stört hier wenig. Es enteht in 
erster Linie eine AM-Modulation wenn in den krummen Teil abgeregelt 
wird, die AM wird hinten durch möglichst gute Begrenzung sowieso wieder 
möglichst glattgebügelt.
Das Gerät ist ja aus der UKW-Anfangszeit. Später hat man dann zusätzlich 
G3 der letzten ZF-Röhre an die Ratio-Sopannung gelegt, das verbessert 
die AM-Unterdrückung nochmal.
Dazu dann noch in eine Leitung vom Ratio-Filert zur Diode der Röhre 
einen 470 Ohm und in die andere ein 1k Einstellregler. So konnte man die 
Symmetrie noch für beste AM-Unterdrückung durch den Ratio-Detektor noch 
abgleichen.

Wenn Du Spaß daran hast, schu Dir mal die Schaltung im Anhang an.
Das Teil steht noch bei mir, ich muß mir den aber nochmal vornehmen, 
irgendendwie spielt er nicht mehr so wie vor ein paar Jahren, als ich 
ihn noch öfter als Werkstattradio in Betrieb hatte.

Speziell die EF80: 3-fach-Reflex bei UKW. UKW-Vorstufe, 1. ZF-Stufe und 
NF-Vorverstärker...

Gruß aus Berlin
Michael

von Georg A. (georga)


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> Was soll damit sein?

Kaputt?

von Stefan H. (stefan_h143)


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Also zur Sache mit dem schwarzen Widerstand:
Das ist laut Beschriftung ein 500k Widerstand, hat aber laut meinem 
Messgerät 1120k. Wurde also getauscht. Dann hab ich mal das Radio 
eingeschaltet und es hat ohne Kupfernetz auch gespielt. Dann hab ich das 
kupfernetz mal hin getan und plötzlich ging nichts mehr. Auch ohne Netz 
kommt nur ein brummen....
Dann hab ich mal das mit dem zweiten Radio getestet.  Ich hab noch ein 
relativ altes bei dem man an einem Rädchen den Sender einstellen kann 
und auch das rauschen wird nicht unterdrückt.
Ich habe das zweite Radio auf eine Frequenz um die 100 mhz eingestellt, 
bei der es nur rauscht.
Wenn ich das Netz drauf lasse, kann ich das Radio nicht mit dem 
röhrenradio beeinflussen.
Wenn ich das Netz runter nehme, kann ich das andere Radio soweit 
beeinflussen, dass man gar nichts mehr hört. Also das rauschen im 
zweiten Radio komplett weg ist. Da war das röhrenradio so auf ca 89 mhz 
eingestellt.
Also würde das ja heißen, dass der Oszillator ohne Netz sauber schwingt 
und mit Netz aussetzt oder?
Nur Warum geht jetzt auch ohne Netz nichts mehr und warum geht vorallem 
mit Netz nichts mehr?
Ich habe mal noch alle Widerstand durch gemessen, allerdings sind sonst 
keine mehr defekt.
Also zumindest nicht im normalen Zustand.

Gruß
 Stefan

von Stefan H. (stefan_h143)


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Mal ernsthaft, kann man irgendwie raus finden, ob es bei mir in der Nähe 
jemanden gibt, der sich damit gut auskennt?
Ich hab echt Angst, dass ich nur noch mehr kaputt mache...

von Tcf K. (tcfkao)


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Stefan H. schrieb:
> Wenn ich das Netz runter nehme, kann ich das andere Radio soweit
> beeinflussen, dass man gar nichts mehr hört. Also das rauschen im
> zweiten Radio komplett weg ist. Da war das röhrenradio so auf ca 89 mhz
> eingestellt.
> Also würde das ja heißen, dass der Oszillator ohne Netz sauber schwingt
> und mit Netz aussetzt oder?

Ja, es sieht so aus als ob der Oszillator ohne die Abschirmung schwingt. 
Das Problem liegt also wirklich im Abreissen der Oszillatorschwingungen.

Stefan H. schrieb:
> Ich habe mal noch alle Widerstand durch gemessen, allerdings sind sonst
> keine mehr defekt.

Ganz sicher? Es sind insgesamt fünf Widerstände im UKW-Teil. Du hast den 
R33 ersetzt. Hast Du auch den R51 (30k) nachgemessen?

von Stefan H. (stefan_h143)


Angehängte Dateien:

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Tcf K. schrieb:
> Ganz sicher? Es sind insgesamt fünf Widerstände im UKW-Teil. Du hast den
> R33 ersetzt. Hast Du auch den R51 (30k) nachgemessen?

Im UKW tuner hab ich mich nicht getraut die Widerstände zu verbiegen um 
die Werte lesen zu können... Den einzigen 50k Widerstand den ich lesen 
kann, ist der rot eingekreiste auf dem Foto und der passt laut 
Messgerät. (49k gemessen)

Der grün eingekreiste 150k ist auch ok und der r33 wurde eben 
gewechselt.
Bei den anderen zwei kann ich die Werte ned lesen.

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

der 30k Anaodenwiderstand der EC92 ist der oben an der Kante wo die 
beiden Kondensatoren und der Primärkreis des ZF-Filters dran hängen.

Irgendwie sieht der rechts komisch aus, kann aber auch im Bild täuschen.
Wenn Du 27k oder 33k zur Hand hast, tausche den einfach mal aus.
Messtechnisch hat er 30K +-10%? Da ist nichts dran, was die Messung 
verfälschen könnte.

Mich irritiert auch etwas der Kondensator von der Lötöse rechts nach 
Masse. Sollte bei Dir ein 220pF sein, der sieht eher wie ein moderner 
Styoflex-C aus, vielleicht wurde der mal getauscht. Ist aber in der 
Vergrößerung auch nicht sicher zu erkennen.

Solange Du die Bauteillage nicht drastish veränderst, passiert da auch 
nichts. Die Rohrkondenatoren kann man nicht so ohne weiteres tauschen, 
die alten Geräte waren damit recht gut temperaturkompensiert, man wollte 
ja nicht, das man in der Aufwärmphase alle paar Sekunden den Sender 
nachstellen mußte.
Auch mal die beiden grünlichen Rohrkondensatoren begutachten und 
schauen, ob die Anschlüsse wirklich noch fest sind. Ich hatte es schon, 
daß die nur noch vom Lack zusammengehalten wurden.

Natürlich ist eine Fernreparatur problematisch, andererseits sind die 
Teile aber kein Hexenwerk.

Der Tuner hat ohnehin noch keinen 2-Punktabgleich, der wird nur bei 
90MHz mit den Spulen passend gedreht.

Gruß aus Berlin
Michael.

von michael_ (Gast)


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Michael U. schrieb:
> Die Rohrkondenatoren kann man nicht so ohne weiteres tauschen,
> die alten Geräte waren damit recht gut temperaturkompensiert, man wollte
> ja nicht, das man in der Aufwärmphase alle paar Sekunden den Sender
> nachstellen mußte.

Testweise würde ich das aber machen. Natürlich die alten Teile nicht 
kaputt machen und gut aufheben und dokumentieren.

von Toxic (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Mal ernsthaft, kann man irgendwie raus finden, ob es bei mir in der Nähe
> jemanden gibt, der sich damit gut auskennt?
> Ich hab echt Angst, dass ich nur noch mehr kaputt mache...

Das Beste wird sein,erstmal im naeheren Verwandten/Freundeskreis nach 
jemanden Ausschau zu halten,der einschlaegige Erfahrung mit der 
Reparatur von elektronischen Geraeten hat.
Fuer einen "Profi" ist das Geraet innerhalb von 30 Minuten repariert und 
es waere wirklich schade um das gute Stueck,wenn Dir als Unerfahrener 
ein groesseres Malheur passieren sollte.
Mit deinem letzten Satz,hast Du klar zu verstehen gegeben,dass Dir das 
Ganze etwas ueber den Kopf gewachsen ist.

von michael_ (Gast)


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Toxic schrieb:
> Fuer einen "Profi" ist das Geraet innerhalb von 30 Minuten repariert und
> es waere wirklich schade um das gute Stueck,wenn Dir als Unerfahrener
> ein groesseres Malheur passieren sollte.

Solche Leute mit Röhrenerfahrung sind sehr selten geworden.
Einen mit Kenntnissen von nur FET, Arduino, PWM, TTL würde ich das Gerät 
nicht mal zeigen.

von Toxic (Gast)


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michael_ schrieb:
> Toxic schrieb:
>> Fuer einen "Profi" ist das Geraet innerhalb von 30 Minuten repariert und
>> es waere wirklich schade um das gute Stueck,wenn Dir als Unerfahrener
>> ein groesseres Malheur passieren sollte.
>
> Solche Leute mit Röhrenerfahrung sind sehr selten geworden.
> Einen mit Kenntnissen von nur FET, Arduino, PWM, TTL würde ich das Gerät
> nicht mal zeigen.

Das Problem ist,das Threadstarter ja selbst (und das find ich auch gut 
so von ihm) indirekt zu verstehen gegeben hat,dass er nur begrenzte 
Kenntnisse im Umgang mit elektronischen Geraeten hat.
Man kann ein paar Tips geben und zwar so,dass ein Newbie nicht zu sehr 
ueberfordert ist.Deshalb waren z.B. meine 1-2 Tips relativ bescheidener 
Art und habe erstmal Reaktionen abgewartet.Nachdem noch mehr Tips von 
Forummitglieder auftauchten und es fast schon ein bischen zu kompliziert 
geworden ist(selbst das Loeten kann fuer Anfaenger eine schier 
unueberwindliche Huerde sein)habe ich mich hier abgeseilt,weil fuer mich 
klar wurde,dass das Radio nur von gewieften Leuten(=Profis) vor Ort 
repariert werden kann.

Sogenannten "Bastlern" mit banalen U=RxI - Kenntnissen braucht er das 
Radio allerdings nicht in die Haende druecken,aber ansehen sollten sie 
es schon noch duerfen.... ;-)

von Tcf K. (tcfkao)


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Toxic schrieb:
> Sogenannten "Bastlern" mit banalen U=RxI - Kenntnissen braucht er das
> Radio allerdings nicht in die Haende druecken, aber ansehen sollten sie
> es schon noch duerfen.... ;-)

Besser nicht, denn die drehen erstmal alle losen "Schrauben" 
(Abgleichkerne) fest. Wobei Deine Tipps mit dem Ratiodetektorelko, 
Kältespray und Abkühlung der Röhre durch die Abschirmung aber auch nur, 
hmm, überschaubar zielführend waren.


Das Gerät sollte wirklich in die Hände eines Mannes, der sich mit der 
alten Technik auskennt. Die Kniffe und Techniken der Röhrentechnik sind 
zwar nicht so komplex wie heute, aber dafür deutlich trickreicher.
Der sollte dann die entsprechenden Mess- und Abgleichmittel und auch ein 
RPG (Röhrenprüfgerät) haben um die Röhren zu prüfen. Stefan hat bisher 
nur die ECH81 getauscht, ohne das Fehlerbild zu ändern. Möglicherweise 
ist einfach nur die EC92 verbraucht oder hat kein gutes Vakuum mehr.
Wenn Stefan mal sagt aus welcher Ecke er kommt kann ihm sicherlich 
geholfen werden.

von Toxic (Gast)


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Tcf K. schrieb:
> Besser nicht, denn die drehen erstmal alle losen "Schrauben"
> (Abgleichkerne) fest. Wobei Deine Tipps mit dem Ratiodetektorelko,
> Kältespray und Abkühlung der Röhre durch die Abschirmung aber auch nur,
> hmm, überschaubar zielführend waren.

Ich haette mich erst gar nicht einmischen sollen,weil bei Newbies und 
Spannungen ueber 200V Vorsicht angesagt ist.Ohne selbst mit dem 
Messgeraet vor der "Kiste" zu stehen ist es schwierig einfach mal so auf 
die schnelle
dem User zu sagen er soll mal die Schirmgitter,Anoden etc...-spannung 
messen.Das ist fuer die oftmals ein Buch mit sieben Siegeln und 
entsprechend verunsichert sind sie dann auch.
Was meine Tips angeht: Ich wage ich mich nur selten weit aus dem Fenster 
- immer mit dem Hintergrund:Was kann ich dem User maximal zutrauen.
Ich war ja auch mal Lehrling (heisst glaub ich Auszubildender 
heute),weiss um meine eigenen Anfaengerproblemen und Fehlern die mir 
unterlaufen sind.

von Stefan H. (stefan_h143)


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Toxic schrieb:
> eber 200V Vorsicht angesagt ist.

Darüber brauchst du dir jetzt keine sorgen machen.
Ich bin ja kein Neuling, was Elektronik angeht, nur habe ich mich mit 
dem Thema hier einfach noch nicht beschäftigt.
Wenn du mir einen robbi, Sps oder eine nc in die Hand drückst, dann kann 
ich dir eher helfen ;)

Tcf K. schrieb:
> Wenn Stefan mal sagt aus welcher Ecke er kommt kann ihm sicherlich
> geholfen werden.

Ich bin aus der  Nähe von Regensburg/ingolstadt. :)

Tcf K. schrieb:
> Stefan hat bisher nur die ECH81 getauscht

Ich habe eigentlich Dank der Hilfe von Michael U. Schon alle röhren 
getauscht...
Hat sich aber nicht viel getan.
Komischerweise kommt ja jetzt noch brummen.
Denk mal dass ich durch die Bastelei im tuner die Abstimmung verstellt 
habe...

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

wie brummen?
Nur auf UKW?
Auch bei MW?
Auch bei TA?
Läßt sich das BRummen laut und leise stellen oder brummt es immer?

Brummen aus dem UKW-Tuner bekommt man fast nicht zustande.
Dazu müßte z.B. die Heizspannung den Oszillator modulieren.
Brummt auch jede andere EC92?

Ganz so hilflos ist er ja nicht. Die (durchaus berechtigte) Skepsis, 
mehr kaputt zu machen als zu reparieren, ist ja durchaus berechtigt.
Wurde ja oben schon erwähnt: dss mit den "Schrauben festdrehen" (an 
Spulenkernen rumdrehen) macht man besser nicht, wenn man nicht weiß, was 
es bewirkt.
Das mit der Bauteillage in Tunern ist berechtigt, wenn man Bauteile 
tauscht, speziell Kondensatoren, die wieder so einbauen, wie sie vorher 
drin waren. Räumlich, von der Lage der Anschlußpunkte und eben auch von 
den Daten.

Man lötet generell in diesen Radios die Teile wieder da an, wo sie dran 
waren. Im Tuner gilt: ein Kondensator kommt mit etwa gleichlangen 
Drähten wieder genau an die Punkte, wo er dran war. Eben nicht an einen 
Draht 2cm weiter, weil es günstiger scheint.

Massewiderstände (die grünen dürften welche sein) um die Anschlußdrähte 
gepreßte Widerstandsmasse, die geben im Alter gern Kontaktfehler.
Man hat sie genommen, weil sie induktionsärmer als gewendelte 
Schichtwiderstände sind.

Ein heute üblicher Metallfilmwiderstand ist das schon durch seine 
kleinere Bauform und spielt da genauso.

Was bei den alten Dingern gern passiert: es kommen Fehler hinzu. Ein 
widerstand ganz woanders beschließt plötzlich auszufallen.
Kontakte setzen aus, die scheinbar vorher noch gingen usw.

Das Brummen z.B. sollte kaum mit den Tunerbasteleien zu tun haben, das 
wäre mehr als ungewöhnlich. Deshalb meine Fragen oben, ich würde das 
schon automatisch durchprobieren, wenn es plötzlich brummt.

Gruß aus Berlin
Michael

: Bearbeitet durch User
von michael_ (Gast)


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Stefan H. schrieb:
> Darüber brauchst du dir jetzt keine sorgen machen.
> Ich bin ja kein Neuling, was Elektronik angeht, nur habe ich mich mit
> dem Thema hier einfach noch nicht beschäftigt.
> Wenn du mir einen robbi, Sps oder eine nc in die Hand drückst, dann kann
> ich dir eher helfen ;)

Dann mach mal. Nur mußt du fast wieder von unten anfangen.
Lies dich bei Jogi durch! Für jede deiner Röhren, Schaltung und 
Meßmittel.
Und bitte so, das du den Originalzustand wieder herstellen kannst.
Irgendwann wird dein Radio wieder schön spielen.
Wenn aber etwas nach der Zeit wegläuft, dann ist so gut wie nie eine 
Röhre schuld.

von Kann man sich sparen (Gast)


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michael_ schrieb:
> Lies dich bei Jogi durch! Für jede deiner Röhren, Schaltung und
> Meßmittel.

Solche allgemeinen Hinweise kann man sich getrost sparen. Zum einen ist 
die empfohlene Seite, na wie soll man es sagen, stellenweise von 
durchwachsener Qualität und gewöhnungsbedürftigem Umgangston und zum 
anderen ist so ein völlig unspezifischer Hinweise nicht wirklich 
hilfreich.

Und nicht zuletzt wurde das Problem hier in diesem Forum gepostet und 
eben nicht auf der vorgeschlagen Spezialseite. Das könnte seine Gründe 
haben ...

Besser sind ganz konkrete Hinweise was wo zu welchem spezifischen 
Teilaspekt steht inkl. einem präzisen Links. Und wenn man gerade mal 
nichts zur Sache beizutragen hat, kann man ruhig schweigen.

von User (Gast)


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Mal im Betrieb an den Röhren gewackelt? Idealerweise gäbe es keine 
Reaktion, die Fassungen und Stifte sind aber bei dem Alter korrodiert 
und verursachen hartnäckiges Kratzen beim Wackeln, und auch dauerhafte 
Unterbrechungen.

Bei Meinem konnte ich durch Wackeln den Ton ein- und ausschalten... und 
Widerstände im Tuner, die nichts mehr mit ihren Farbringen zu tun 
hatten, sorgten für Tonausfall nach Laufzeit.

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