Hi. Ich würde gerne in einem Gleichspannungssystem den Strom messen. Dabei handelt es sich um Ströme bis zu 200 A. Ich würde gerne keinen extra Shunt einbauen, sondern den Strom direkt auf der Versorgung-Leitung messen. Am Besten auf der Plus Leitung. Magnetisch abnehmen durch einen Ringkern, wo die Plus-Leitung durch gesteckt wird und dann einige Windungen für die Messung aufgewickelt werden, geht wohl bei DC schwer, oder? Wobei ich auch schon Zangenstrommesser von Fluke gesehen haben, die auch bei DC magnetisch den Strom messen können. Aber wie? Alternative ist, die Zuleitung selbst als "Shunt" zu verwenden. Wenn man 1 m 25mm² Zuleitung hat, kann ich ja am Anfang und Ende noch jeweils ein 0,5mm² mit in die Kabelschuhe mit eincrimpen und dann den Spannungsabfall über die Leitung messen. Was ist davon zu halten? Es muss nicht so genau sein. +/- 10% sind tolerierbar.
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Das Kabel als Shunt sollte gehen. Du musst es jedoch einmal kalibrieren. Außerdem musst du sicherstellen, dass es sich nicht zu sehr erwärmt, weil sich dadurch der Widerstand des Kabels ändert. Magnetisch könnte das mit einem Hallsensor gehen, aber da kenne ich micht nicht so gut aus.
Jens schrieb: > Zangenstrommesser von Fluke gesehen haben, die auch bei DC magnetisch > den Strom messen können. Aber wie? Die gibts nicht nur von Fluke, sondern von so ziemlich allen Herstellern. Das Prinzip bei der DC-Messung fußt auf Hallsensoren. Ringkern und paar Windungen durch geht nur bei AC, das hast du richtig erkannt.
Ja, vielleicht kann man bei DC was über die Sättigung machen. Also mit einer Hilfswechselspannung auf der Wicklung und schauen wo der Kern in die Sättigung geht. Aber das ist nur so eine Idee. Direkt den Spannungsfall über die Kupferzuleitung messen, und daraus den Strom berechnen dürfte wohl einfacher sein. Die Temperatur der Leitung könnte man mit dem Controller erfassen und mit in die Rechnung einfließen lassen. Messreihen im Realbetrieb muss ich auf jeden Fall auch machen, denn so ein Kupferkabel hat ja auch eine gewisse Toleranz, ich kann nicht einfach nur den Leitwert von Kupfer als Basis nehmen und damit blind rechnen.
Jens schrieb: > Ja, vielleicht kann man bei DC was über die Sättigung machen. Also mit > einer Hilfswechselspannung auf der Wicklung und schauen wo der Kern in > die Sättigung geht. Aber das ist nur so eine Idee. Verbreitet ist der Ansatz, den zu messenden Strom durch einen Ringkern zu leiten, der eine Wicklung hat. Dann schickt man einen entgegengerichteten Strom durch diese Wicklung, so dass die magnetische Feldstaerke null wird. Wenn die Kompensationswicklung z.B. 1000 Windungen hat, dann gilt: 1A zu messender Strom erfordert 1mA zur Kompensation. Dadurch kommt der Kern nie in Bereiche, wo Saettigung auftreten kann. wendelsberg
Jens schrieb: > Magnetisch abnehmen durch einen Ringkern, wo die Plus-Leitung durch > gesteckt wird und dann einige Windungen für die Messung aufgewickelt > werden, geht wohl bei DC schwer, oder? Es gibt Ringkernwandler mit einem Hallsensor, Analog- oder Digitalausgang, findest Du auch bei Ebay. z.B. http://www.ebay.de/itm/LEM-HTB50-P-SP5-Starkstrom-Stromwandler-Messung-50A-400-ARMS-NEU-/121048994851?hash=item1c2f151423 [Edit: Link zugefügt]
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Jens schrieb: > Alternative ist, die Zuleitung selbst als "Shunt" zu verwenden. Wenn man > 1 m 25mm² Zuleitung hat, kann ich ja am Anfang und Ende noch jeweils ein > 0,5mm² mit in die Kabelschuhe mit eincrimpen und dann den > Spannungsabfall über die Leitung messen. Was ist davon zu halten? > > Es muss nicht so genau sein. +/- 10% sind tolerierbar. Ich würds richtig machen. Mit einem Shunt. du willst doch eh eine Messleitung ancrimpen. Du hast bei lediglich 25° Erwärmung schon den maximalen Fehler erreicht. Ich habe mal versucht an Werkzeugakkus über den Spannungsabfall an einem Stück Leitung im Akku den Strom zu bestimmen. 10-15% zu großer Anzeigewert war, bei mir zumindest, nicht akzeptabel.
Jens schrieb: > Es muss nicht so genau sein. +/- 10% sind tolerierbar. Der Fehler beträgt typisch 4% je 10° Temperaturänderung.
senke schrieb: > Du hast bei lediglich 25° Erwärmung schon den maximalen Fehler erreicht. Ein Fehler durch Erwärmung entsteht nur, wenn man die Temperatur des Kabels ignoriert. Es ist doch nun wirklich nicht so schwierig, auf das Kabel einen Temperatursensor (z.B. DS18B20) drauf zu kleben. Das Kabel wird ja nicht gerade AWG28 sein.
Das Kabel wäre 25mm², ein Sensor kann problemlos mit Schumpfschlauch angebracht werden und somit die Temperatur auch berücksichtigt werden. Bei kleinen Strömen wird es eh schwierig, eine gute Genauigkeit zu erreichen. Da muss man ja wirklich sehr kleine Spannungsabfälle messen dann. Bei einem Strom von nur ca 1 A wäre der Spannungsabfall lediglich im Bereich von ca 1-2 mV.
Hatte ich mal probiert im gegensatz zum Shunt... gab schlechte Ergebnisse... riese Offset und rauschen... hab es aber nicht weiter untersucht... ich nehm an es war die Leitungsinduktivität...
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