Ich suche einen Händler für Schrauben/Muttern usw., der für seine Artikel jeweils eine Artikelnummer und den Herstellers des Artikels zusammen mit der Produktbezeichnung angibt. Leider finde ich nur Händler, die die Schrauben auf die diversen Normen referenzieren. Ich hätte gerne noch die Angabe des Herstellers dazu. Gibt es so einen Händler?
Du könntest nachsehen, ob der von Dir anscheinend erwünschte Hersteller einen eigenen Handel betreibt. Daß es sich bei Normteilen um Normteile handelt, und welchen Sinn das hat, ist Dir aber schon klar, oder?
Was Rufus versucht zu sagen: Die Hersteller von Normteilen sind quasi beliebig austauschbar. Deshalb bietet ein Händler zum Beispiel nur eine Sechskantschraube 8.8 M6x20 OHNE Herstellerangabe an. Von welchem Hersteller sie kommen ist nämlich auch vollkommen egal, da sie alle die gleichen Eigenschaften haben müssen. In der Praxis wird der Händler je nach Tagespreis die Schrauben sogar von verschiedenen Herstellern einkaufen, die dann alle in der gleichen großen Kiste landen. Er kann Dir also gar nicht genau sagen, von welchem Hersteller die Schraube denn nun wirkich stammt ... deshalb macht auch eine Herstellerangabe keinen Sinn ... und damit entfällt natürlich auch die Artikelnummer des Herstellers.
Alles soweit richtig. Es geht hier aber um Vertrauen. Ich kaufe auch keinen Yageo-Kondensator, wenn ich einen mit der selben Spezifikation von Panasonic bekomme.
Sinn und Zweck der Normteile ist ja gerade, dass sie wirklich beliebig austauschbar sind. Wenn Du eine mechanische Konstruktion machst, musst Du z. B. im Falle von Schrauben nur Vertrauen in die Norm haben und Du kalkulierst innerhalb der zulässigen Grenzen/Vorgaben der Norm. Bei Kondensatoren ist es etwas anderes: die unterliegen nicht so weitgehenden Normen wie eine Schraube. Deshalb sind die in der Tat nur bedingt gegeneinander austauschbar - insbesondere was die Langlebigkeit usw. angeht. Bei mechanischen Normteilen bleibt es also dabei: was zählt ist einzig die Norm(en) die sie erfüllen ... und nicht der Hersteller.
@Reinhard: auch Schotte produziert nicht selbst und verweist ebenfalls nur auf die DIN. Auch sie schreiben auf ihrer Homepage: "Grundlage hierfür sind unsere Beziehungen zu Produktionsstätten weltweit." Heißt im Klartext: wir kaufen die Normteile bei dem, der sie am billigsten anbietet ... egal wo auf der Welt und ist ja gerade das, was zwar üblich (und auch vollkommen ausreichen / OK) ist, aber nicht vom TO gewünscht.
Hier hatten wir erst vor kurzem den Fall, dass eine bestimmte Schraube von 2 verschiedenen Herstellern war. Die eine machte Probleme (beim Aufspindeln von Nieten mit Innengewinde) die andere nicht. Beide waren/sind nach der gleichen DIN hergestellt. Es hat lange gedauert, bis herausgefunden wurde, dass der eine Hersteller das Gewinde gerollt und der andere geschnitten hat.
mal abgesehen davon, dass geschnittene Schrauben äußerst selten sind, ist das aber eher ein Problem der mechanischen Konstruktion ;-)
Kauf deine Schrauben bei einem Lieferanten für Flugzeugbestandteile, da
kriegst du für jedes Schräubchen und jede Mutter ein Zertifikat.
Du zahlst dann halt für eine einzelne zertifizierte Schraube so viel wie
für eine 1000er Packung des gleichen Typs aus dem Baumarkt.
>Es geht hier aber um Vertrauen
Du vetraust also einer "normalen" NoNameSchraube nicht. Anonyme
Schrauben können ja nicht gut sein, die sind vermutlich aus 90% Pappe,
9% Zink und 1% Hundehäufchen gemacht.
Also Baumarktschrauben würde ich genau so weit trauen wie Lidl-Schrauben-Set-Schrauben. Einmal fest angezogen und ab ist der Kopf. Schon zu oft erlebt. Schrauben vom Normteilehändler sind eine andere Welt. Man schafft es da sicher auch eine murksige Schraube zu bekommen, zumindest wenn man sich die Mühe macht nach der billigsten zu fragen die nicht mal 4.4 ist... Aber ansonsten erfüllen die üblicherweise die Anforderungen der Norm. Da es keine 100%-Prüfung bei den einfachen Schrauben gibt und es ja zumindest wenn man die Festigkeit haben will auch kein Sinn macht jede Schraube zu Zerreißen weil dann nichts zum benutzen übrig bleibt, wird es vorkommen können, dass mal eine schlechte dabei ist. Hatte ich aber bei einigen hundert bisher noch nicht. Bei Discounter-Metallschrott ist dagegen so jede 3. Murks. Im zweiffelsfall wünsch ich viel Spaß mit einzelgeprüften Luftfahrtschrauben!
http://www.fabory.com/de-XP/Fasteners/c/01 Aber vielleicht ist dein Problem das die völlige Normblatter mit alle Details nicht frei sind. Mann soll sie kaufen.
Frag mal bei Schrauben Jäger in Karlsruhe. Schilder denen dein Problem, es gibt Werkszeugnisse nach EN 1090. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Daimler oder BMW eine Schraube verbaut, deren Herkunft nicht nachvollziehbar ist. Grüße Bernd
Bernd F. schrieb: > Ich kann mir nicht vorstellen, dass Daimler oder BMW eine > Schraube verbaut, deren Herkunft nicht nachvollziehbar ist. Doch, das tun sie sehr sicher. Vielleicht nicht bei selbst eingekauften Schrauben, die stammen möglicherweise sogar direkt vom Hersteller. Aber sehr viele Komponenten kommen als Zulieferteile bereits montiert. Normteile werden überall in der Industrie eingesetzt. Selbstverständlich auch bei sicherheitskritischen Anwendungen. Tatsächlich ist ein guter Teil des Fortschritts seit der industriellen Revolution auf Austauschbarkeit durch Normierung zurückzuführen...
Kann eine Firma, die in Produkt mit Qualitätsmanagement nach ISO 9001 herstellen will, heute tatsächlich eine Schraube verbauen, deren Hersteller denen nicht bekannt ist ? Neben Chargennummer und RoHS Bestätigung ist doch schon alleine die Nachvollziehbarkeit, aus WELCHER Quelle nun die sich als Schrott herausstellenden Schrauben gekommen sind, verpflichtend.
MaWin schrieb: > Kann eine Firma, die in Produkt mit Qualitätsmanagement nach ISO 9001 > herstellen will, heute tatsächlich eine Schraube verbauen, deren > Hersteller denen nicht bekannt ist ? Doch, das kann sie. Es reicht, wenn der Zulieferer bekannt ist, und der seinerseits ein (zertifiziertes) QM System hat. Damit ist die Nachverfolgbarbeit durch die gesamte Kette gegeben. Natürlich kann ein Schraubenhändler mit QM System nicht einfach verschiedene Chargen, womöglich noch von unterschiedlichen Zulieferern zusammenkippen, wie oben jemand geschrieben hat. Und da die Automobilindustrie explizit angesprochen war: Hier gibt es noch weitergehende, engere Normen für QM, z.B. ISO/TS 16949. Auch von den Zulieferern wird in dieser Norm die Entwicklung eines QM Systemes verlangt. ist also quasi rekursiv ;-) BMW kann nicht jedes Zulieferteil prüfen, die müssen sich auf die Qualität verlassen können. Sicher werden sie aber auch bei Normeilen bei einem neuen Zulieferer eine Erstbemusterung verlangen. Das heißt aber nicht, dass sie den Hersteller jeder Schraube in ihren Autos kennen (oder den Hersteller des Stahles dafür...). Wenn es darauf ankommt, läßt er sich aber durch die Kette von Zulieferern ermitteln.
>Es hat lange gedauert, bis herausgefunden wurde, dass der eine >Hersteller das Gewinde gerollt und der andere geschnitten hat. Meines Wissens nach werden nur Schrauben bis 4.6 geschnitten. Darüber wird nur gerollt, da die geschnittenen Schrauben üblicherweise nicht so einfach die benötigte Festigkeit erreichen. >Ich kann mir nicht vorstellen, dass Daimler oder BMW eine >Schraube verbaut, deren Herkunft nicht nachvollziehbar ist. Ist aber so. Solange Festigkeit und Hersteller draufsteht ist's egal. Denn dann muss die Schraube halten. Wenn nicht, haftet der Hersteller . Bei den Aldi-Liedl Schrauben steht normalerwese kein Hersteller drauf und meißtens auch keine Festigkeitsangabe. Da besagt die Norm dass die nichts aushalten muss. Sie kann das Anziehen per Hand ohne Werkzeug aushalten, muss es aber nicht.
[Nachtrag] Jede normgerechte Schraube & Mutter trägt das Zeichen des Herstellers. Man kann also durchaus nachvollziehen von welcher firma die Schraube ist die man in der Hand hält. (Wenn man lange genug sucht.)
Ich habe über die Jahre schon viele, viele Ersatzschrauben für VW/Audi gekauft. Die waren sehr konsistent immer mit derselben Herstellermarkierung versehen. Da wird also nicht wild durcheinandergewürfelt. In der Luftfahrt kenne ich mich aus und da ist es tatsächlich so, wie beschrieben. Bei Normteilen als sogenannten "Standard Parts" wird die Rückverfolgbarkeit bis zur Stahlhütte nicht gefordert, solange der Lieferant ein QM-System hat und als Lieferant vom Flugzeughersteller regelmäßig auditiert wird. DIN- oder ISO-Schrauben werden aber an kritischen Stellen in Flugzeugen selten verbaut, schon allein wegen der nicht ausreichenden Oberflächenbehandlung. Da sind es meist spezifisch hergestellte und einzeln geprüfte Drehteile, oder halt Schrauben nach Luftfahrtnormen, wobei da dann wiederum spezielle Prüfungen Bestandteil der Norm sind. Ich habe auch schon Erfahrungen mit krummen, sonstwie nicht maßhaltigen oder schlecht oberflächenbehandelten Normteilen gemacht, teilweise war auch mal ein gewisser Prozentsatz Ausschuss dabei (Kopf nur zur Hälfte vorhanden). Ich würde, wenn es auf ganz strenge Qualitätskontrolle ankommt, die gelieferten Schrauben lieber einzeln prüfen anstatt auf einen bestimmten Hersteller zu setzen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.