Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Strombegrenzung Glättungselko an Transformatortabs


von Yannick T. (kaktuss)


Lesenswert?

Guten Tag,
ich habe vor einiger Zeit ein lineares zwei Kanal 0-30V 0-10A Netzteil 
gebaut. Da eine Verlustleistung von 600W entschieden zu viel ist, wurde 
der Transformator modifiziert, sodass durch einen Mikrocontroller mit 
mehren Relais verschiedene Spannungen vom Transformator abgegriffen 
werden können. Somit wurde die Abwärme auf max 50W begrenzt.

Nun ist das Problem, dass wenn der Relais von dem 6V Transformator Tab 
zum 30V Tab wechselt, der Glättungselko (je 22mF) so viel Strom zieht, 
dass die Sicherung fliegt. Früher wurde das durch eine 
Einschaltstrombegrenzung vor der primärseite verhindert. Da jetzt aber 
auch während des Betries es häufig zu diesem Stromstärkepeaks kommt, 
hoffe ich auf eine Lösung den Strom zu begrenzen. Ein Induktor auf der 
Sekundärseite ist für dauer Stromstärken von 10A, Wechselstrom und 
verhinderung solcher Peaks nicht ideal.

Vielen Dank

Grüße Yannick

: Verschoben durch User
von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@ Yannick T. (kaktuss)

>Nun ist das Problem, dass wenn der Relais von dem 6V Transformator Tab
>zum 30V Tab wechselt, der Glättungselko (je 22mF) so viel Strom zieht,
>dass die Sicherung fliegt.

Gibt es nur diese beiden Abgriffe (neudeutsch tab)?
Wenn nein, kann man ja schrittweise hochschalten.

>hoffe ich auf eine Lösung den Strom zu begrenzen. Ein Induktor auf der
>Sekundärseite ist für dauer Stromstärken von 10A, Wechselstrom und
>verhinderung solcher Peaks nicht ideal.

Eine Drossel begrenzt nicht den Strom sondern nur die 
Stromanstiegsgeschwindigkeit. Bei den hier benötigten zeitkonstanten 
wäre die viel zu groß, wir reden da mal fix von Dutzenden mH bei 10A++.

Man könnte es mit einer stromstarken 12V Glühlampe in Reihe zum 
Trafoausgang versuchen. Wenn man den Nennstrom der Lampe um Faktor 2-5 
über den Nennstrom des Netzteils legt, glimmt diese im Normalfall nur. 
Beim Umschalten wirkt sie kurzzeitig als Strombegrenzung.

von Steffen (Gast)


Lesenswert?

warum machst du das mit Relais? So was kann man ja auch mit Mosfets und 
Ansteuerung lösen.

von Yannick T. (kaktuss)


Lesenswert?

Schon mal vielen Dank. Es gibt mehre Abgriffe am Trafo, jedoch sind die 
Stufen von jeweils ca 8V immernoch zu groß um ein Fliegen der Sicherung 
zu verhindern.

Die Lampe ist ja nichts weiter als ein Widerstand. Dieser würde aber 
über die Dauer sehr viel Energie nehmen. selbst bei 1 ohm (reicht 
vermutlich nicht zum begrenzen) würden bei 10A 10V abfallen was wiederum 
in 100W an Hitze enden würde.

: Bearbeitet durch User
von Yannick T. (kaktuss)


Lesenswert?

Mosfet und Wechselstrom ist rech Mühsam. Man brauch dann entweder pro 
Abgriff einen Gleichrichter oder sehr besondere Halbleiter

von voltwide (Gast)


Lesenswert?

Nicht unbedingt. Zwei n-Kanal MOSFET, in Serie geschaltet mit 
gemeinsamen source- und gate-Anschlüssen, arbeiten als 
Wechselspannungsschalter der mit einer pos gate-source-Spannung 
eingeschaltet wird.

Und ansonsten würde ich mir eher Gedanken um eine trägere Sicherung 
machen.

von Yannick T. (kaktuss)


Lesenswert?

Okay, vielen Dank. 10 Relais habe ich für 4,6€ bekommen mit angeblichen 
100.000-1.000.000 Zyklen. Und Relais sind sehr Robust und machen bis 
jetzt keine Probleme. Technisch gesehen sind natürlich FETS schöner, 
aber die kommen schon genug im Netzteil vor ;)

Leider ist es nicht nur die Glühsicherung im Netzteil sondern auch Haus/ 
Wohnungssicherung :D

Edit: Das mit dem edler als Relais nehme ich zurück. Habe mich etwas 
reingelesen und gemerkt, dass jweils die Diode dieser Fets mitgenutzt 
wird. Was bei 10A * 0,6V in jeweil 6W Hitze resultiert. die bräuchten 
alle einen eigenen Kühlkörper und ich bräuchte 20stk, da zwei Kanäle mit 
je fünf Abgriffen und je Abgriff brauch man zum schalten zwei Fets.

Trotzdem Danke für die Anregung- wieder etwas dazu gelernt.

: Bearbeitet durch User
von derguteweka (Gast)


Lesenswert?

Moin,

Tja, dann wuerd' ich mal vorschlagen, ein weiteres Relais zu spendieren, 
welches einen kleinen, aber Impulsfesten Hochlastwiderstand im 
Sekundaerkreis ueblicherweise kurzschliesst, aber bei jedem 
Spannungsumschaltvorgang mal kurz durch einschalten des Hochlast-Rs den 
Strom begrenzt...

Gruss
WK

von Yannick T. (kaktuss)


Lesenswert?

Dieses Prinzip hatte ich davor, jedoch reicht dieser nicht um unter Last 
die Spannung des Elko zu erhöhenund der andere Kanal bricht dann auch 
die Leistung zusammen. Aber evtl. kann ich mal andere Widerstände testen 
die weniger Ohm haben.

Ich denke in Kombination von in Stufen schalten und 10Ohm ganz kurz 
hinzuschlaten sollte es klappen. Sonst muss man halt etwas acht geben 
und nicht unter Volllast an beiden Kanälen rumdrehen.

Vielen Dank

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@ Yannick T. (kaktuss)

>Die Lampe ist ja nichts weiter als ein Widerstand. Dieser würde aber
>über die Dauer sehr viel Energie nehmen. selbst bei 1 ohm (reicht
>vermutlich nicht zum begrenzen) würden bei 10A 10V abfallen was wiederum
>in 100W an Hitze enden würde.

Nö. Denn die Glühlampe ist ein NICHTlinearer PTC. Wenn sie nur glimmt, 
ist der Widerstand deutlich geringer als bein Nennstrom, demzufolge 
fällt nur ein Bruchteil der Leistung ab.

Ausserdem braucht es zur Strombegrenzung per MOSFET nur EINEN MOSFET, 
wenn man den hinter dem Gleichrichter im DC Stromkreis einfügt . . .

Die einfache Variante ist ein einfacher Leistungswiderstand, der den 
Strom begrenzt, welcher im Normalbetrieb durch ein Relais überbrückt 
ist. Das kostet nur einen Widerstand und ein Relais mehr.

von Yannick T. (kaktuss)


Lesenswert?

Steffen schrieb:
> warum machst du das mit Relais?

Dafür bräuchte ich die genannten 20 Mosfet, wobei ich eben bei den 
Relais bleiben würde.

Strombegrenzung durch den Fet durch einen Spannungsteiler am Gate der 
durch eine Zenerdiode stabilisiert ist? sodass höchstens laut 
dataenblatt z.B bei 3,4V am Gate 15A fließen. War das die Idee? Wenig 
Bauteile, keine extra Ansteuerung.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@Yannick T. (kaktuss)

>Strombegrenzung durch den Fet durch einen Spannungsteiler am Gate der
>durch eine Zenerdiode stabilisiert ist? sodass höchstens laut
>dataenblatt z.B bei 3,4V am Gate 15A fließen. War das die Idee?

Nö. Denn diese Spannung hat eine hohe Toleranz.

von Yannick T. (kaktuss)


Lesenswert?

Falk B. schrieb:
> Ausserdem braucht es zur Strombegrenzung per MOSFET nur EINEN MOSFET,
> wenn man den hinter dem Gleichrichter im DC Stromkreis einfügt

Was war dann die Idee dahinter?

Ist dieser Toleranzwert wie bei Widerständen nur ungenau, aber nicht 
variabel? Dann könnte man die exakte Spannung/ Stromstärke über einen 
Trimmer einstellen.

Vielen Dank

MFG Yannick

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@ Yannick T. (kaktuss)

>Ist dieser Toleranzwert wie bei Widerständen nur ungenau, aber nicht
>variabel? Dann könnte man die exakte Spannung/ Stromstärke über einen
>Trimmer einstellen.

Nicht wirklich, sie ist auch temperaturabhängig. Sowas muss man regelen, 
mit einer Konstantstromquelle.

von Yannick T. (kaktuss)


Lesenswert?

Gut, dann werde ich das wohl erstmal lassen mit dem FET. Das ganze 
Netzteil ist ja unter anderem eine Konstantstromquelle. Sobald die 
Relais da sind werde ich dann das mit dem Widerstand und Stufen 
probieren.

Vielen Dank an Alle.

Schönen Abend noch

Yannick

von John (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Das ist ein Vorschlag aus einem Datenblatt von Linear Technology. Ganz 
ohne µController und ohne Relais.

Yannick T. schrieb:
> Somit wurde die Abwärme auf max 50W begrenzt.

Bei 10A Ausgangsstrom darf der Spannungsabfall auf dem Längsregler 
maximal 5V betragen. Wie schaffst Du das, wenn der Trafo nur in 
8V-Schritten umschaltbar ist?

von Yannick T. (kaktuss)


Lesenswert?

John schrieb:
> Bei 10A Ausgangsstrom darf der Spannungsabfall auf dem Längsregler
> maximal 5V betragen. Wie schaffst Du das, wenn der Trafo nur in
> 8V-Schritten umschaltbar ist?

Da das Netzteil mit Normalen 2N3055 Transistoren funktioniert (5 
parallel) kann die abfallende Spannung auch bei 10A 30V sein. Enden halt 
300W in Hitze, Sprich 60 Pro Transistor (für 150w spezifiziert). Den 
Trafo habe ich selber mit Abgriffen ausgestattet.

Und die 8V sind ca ohne Last. Bei 10A Last bricht die Spannung am 
Glättungselko zusammen. Da ~ zu DC hat man ja Spannung * 1,44, bei Last 
fast 1:1 . Zudem fallen am Gleichrichter nochmal 1,2V ab und an einer 
Diode und den Shunts. Somit verbleibt in der Lineartechnik an sich 
selbst nicht mehr so viel.

Danke für das Datenblatt

: Bearbeitet durch User
von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


Lesenswert?

derguteweka schrieb:
> Tja, dann wuerd' ich mal vorschlagen, ein weiteres Relais zu spendieren,
> welches einen kleinen, aber Impulsfesten Hochlastwiderstand im
> Sekundaerkreis ueblicherweise kurzschliesst, aber bei jedem
> Spannungsumschaltvorgang mal kurz durch einschalten des Hochlast-Rs den
> Strom begrenzt...

Ich würd es genau anders rum machen.
Die bisherige Schaltung, die zwischen den Abgriffen umschaltet, bleibt 
unverändert.

Das zusätzliche Relais geht an den Abgriff mit der höchsten Spannung, 
von da an den Leistungswiderstand und dann über 2 Dioden an die +/- 
Schienen nach deinem normalen Brückengleichrichter.

Wenn du jetzt umschalten willst schaltest du zuerst das zusätzliche 
Relais ein. Die Spannung am Ladeelko steigt.
Jetzt wird der normale Abgriff umgeschaltet. Da sollte nicht mehr so 
viel passieren, weil die Elko-Spannung ja schon höher ist.

Zur Auslegung von R:
- mindestens so groß, dass das Zuschalten bei der kleinsten 
Spannungsstufe noch klappt. (Da fließt ja am meisten Strom durch R)
- maximal so groß, dass beim Umschalten von der zweithöchsten auf die 
höchste Spannungsstufe die Spannungserhöhung noch ausreicht.

Wenn das oben zu zickig wird zweistufig. Oder doch Fets in den R-Zweig, 
dann könnte man beim unten umschalten trotz kleinem R verschiedene 
Tricks versuchen:
- schalten im Nulldurchgang
- PWM
- Linearbetrieb

Grüße, Tilo

von schnuremaus (Gast)


Lesenswert?

hei,

das mit den Relais ist nicht der wäre Jakob.

Thyristor Vorregelung und Transistor Nachregelung bist du am besten 
bedient.

Habe bei meinem Arbeitnehmer mehrere Geräte gewartet, die 15V, 100A, 
1500 Watt mit dieser Methode brachten. Keine Probleme bei einem 
Kurzschluß.

schönen Abend

von Yannick T. (kaktuss)


Lesenswert?

Das klingt so weit gut. Dieses Prinzip nutzte ich auch schon zur 
Einschaltstrombegrenzung. Das einzige Problem daran: Unter last (10A 
sind eine Mege..) schafft der Widerstand nicht den Elko voll zu 
bekommen. Ich hatte das schon mal mit einem 60W Widerstand und einmal 
hing eine zu große Last beim einschalten dran (nur 1A) und der Elko 
wurde nie voll, dafür der Widerstand so heiß dass er sich selbstständig 
entlötete. Seitdem gibt es eine LED die Anzeigt wenn der Widerstand noch 
aktiv ist.

Das einfachste ist natürlich keine Last am Netzteil zu haben wenn die 
Spannung verstellt wird, wobei dies keine technisch schöne Lösung ist. 
Soll ja ein echtes "unkaputtbares" Labornetzteil werden.

Ich werde nächster Zeit mal die verschiedenen Vorschläge durch probieren 
und mich Melden falls es probleme gibt.

Vielen Dank

MFG Yannick

: Bearbeitet durch User
von SeDa (Gast)


Lesenswert?

Habe ich einen Gedankenfehler, oder was verpasst?
1
              .-.
2
             -|/|-
3
              '-'
4
               /
5
          .--o/ o---.
6
          |         |   +-+---------------.
7
          |   .-.   |   A A               |
8
        ,-'  -|/|-  o--o+ |              ---
9
       |(     '-'   | .-(-+      5W 1R   ---
10
      )|(      /    | | A A      ___      |
11
      )|(----o/ o---' | +-+---o-|___|-o --'
12
      )|(             |       |       |
13
      )|(             |       '--+|+--'
14
 ~ o--' '-------------'          |V|
15
                                 ===
16
                                 |

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

So kann es gehen.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


Lesenswert?

meine Idee war:
1
               /      ____
2
           .-o/ o----|____|-------+--.
3
           |                      |  |
4
           |   /                  V  |
5
        ,--+-o/ o---+---.  +--+---+--(---
6
       |(           |   |  |  |      |
7
       |(      /    |   |  A  A      |
8
 ~ o--.|(----o/ o---+   '--+  |      |
9
      )|(           |      |  |      |
10
      )|(      /    |   .--(--+      |
11
      )|(----o/ o---'   |  A  A      A
12
      )|(               |  |  |      |
13
 ~ o--' '---------------'  '--+------+---

von SeDa (Gast)


Lesenswert?

@Tilo: Begrenzt aber leider nur die max. Spannung und der Kondensator 
müsste bei jedem umschalten erst mal voll geladen werden um dann wieder 
über die Spannungsregeler auf die aktuelle Stufe entladen zu werden. So 
wird unnötig Energie im Widerstand und den NPNs verheizt, was eine 
Überdimensionierung nach sich zieht...

von Anja (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

warum nicht jeder Trafospannung einen eigenen Kondensator (und 
Gleichrichter) spendieren.

Das schont auch die Relais-Kontakte.

Gruß Anja

von Der Andere (Gast)


Lesenswert?

Yannick T. schrieb:
> der Glättungselko (je 22mF)

Yannick T. schrieb:
> 0-10A

Anja schrieb:
> warum nicht jeder Trafospannung einen eigenen Kondensator (und
> Gleichrichter) spendieren.

Ist natürlich ziemlich heftig bei so dicken Ladeelkos. Doppelnetzteil 
mit je 4 Abgriffen, dann wären das 8 x 22000µF und 8 Gleichrichter die 
10A abkönnen müssen.

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@ Der Andere (Gast)

>> der Glättungselko (je 22mF)

>> 0-10A

10mF machen bei 1A 1V Ripple. Hier haben wir also bei 10A ca. 5V Ripple.

von Yannick T. (kaktuss)


Lesenswert?

Erst mal vielen Dank für die weiteren Antworten!

Zu der Idee der Kondensatoren für jeden Abgriff: Dies ist einfach zu 
teuer und zu Platzaufwändig.

5V Ripple sind kein Problem, solange diese nie ca. 31V unterschreiten, 
da der LM723 auf dem das Netzteil basiert gar kein problem hat 60Hz 
Ripple entgegen zu wirken. Man hat also für eine gewünschte 
Ausgangsspannung von 30V immernoch zwischen 31-43,6V Luft.

Die Idee mit einem Widerstand es auf die richtige Spannung zu bringen 
ist gut, jedoch muss der Widerstand sehr gering sein um bei 10A 
immernoch de Elkoladen zu können. Ich konnte gestern Abend noch testen, 
dass wenn man ohne Last einzelne Stufen schaltet die Sicherung nicht 
fliegt. Je Stufe muss dann mindestens 1/60 sec an sein, dass man sicher 
gehen kann, dass der Elko auf die Spannung der Stufe geladen wurde. 
Dabei ist mir aufgefallen, dass es immernoch einen groß genugen 
Strompeak gibt um je nach weiterer Last an der Leitung (Licht, PC) die 
Sicherung fliegen zu lassen. Den Strom an sich konnte ich leider nicht 
messen, da Multimeter zu langsam ist und mein Oszi mit shunt (zum Strom 
messen) auch nichts anzeigt da es analog und ohne auto trigger ist.

von SeDa (Gast)


Lesenswert?

Yannick T. schrieb:
> Die Idee mit einem Widerstand es auf die richtige Spannung zu bringen
> ist gut, jedoch muss der Widerstand sehr gering sein um bei 10A
> immernoch de Elkoladen zu können.

Du willst eine 300W PSU, was erwartest du? Dass du mit Klingeldraht und 
der Lötlampe ein Netzteil aufbauen kannst?
Du musst eine intelligente Ansteuerung aufbauen. Ob du jetzt mit den 
Relais die Spannungsstufen durchfährst, oder mit mehreren Widerständen 
eine Rampe fährst, aber drum herum kommst du nicht.
Und für beide Ansteuerungen kannst du dir die Widerstände problemlos 
ausrechnen. Falls nicht würde ich das Projekt 300W PSU erst mal hinten 
anstellen und Elektronik 1*1 lernen.

von Tcf K. (tcfkao)


Lesenswert?

Mit den Relais ist Murks, weil die extreme Ströme beim Umschalten 
aushalten müssen, das machen die nicht lange mit. Mit Widerständen 
verbrat unsinnig noch mehr Leistung. MOSFETs sind an der Stelle 
ungeeignet.

Das einzig senkrechte ist ein gesteuerter Brückengleichrichter, bei dem 
eine Hälfte aus Thyristoren besteht. Die machen dann einen 
Phasenanschnitt so, dass über dem regelnden Längselement immer nur die 
nötige Spannung anliegt. Das schadet dem Trafo nicht (wenn der 
Phasenanschnitt symmetrisch ist und somit kein Gleichstromanteil 
aufritt!), das verschleißt keine Relais, das schont den Längsregler und 
ist immer schnell genug da im 100-Hz-Takt.
Also die Schaltung von LT aufbauen. Die Thyristoren wollen auch auch 
gekühlt werden, so niedrige Vorwärtsspannung im gezündeten Zustand haben 
die nicht.

von Glättungselko Stromklau (Gast)


Lesenswert?

Yannick T. schrieb:
> Nun ist das Problem, dass wenn der Relais von dem 6V Transformator Tab
> zum 30V Tab wechselt, der Glättungselko (je 22mF) so viel Strom zieht,
> dass die Sicherung fliegt.

Wer hat Dir solchen Vollstuß gelernt? Oder hast diese Erklärung selbst 
erfunden? Koppschüttel. Glättungselko Strom zieht - oh man - was fürn 
Blödsinn.. nuja-Forum eben-erwartet man nichts andres...An Kopp greif.

von Yannick T. (kaktuss)


Lesenswert?

@ SeDa
Widerstände errechnen ist kein Problem, das Prinzip des Widerstandes ist 
nur nicht ideal. Zudem existiert und funktioniert ja schon das gesamte 
Netzteil, es soll nur weiter verbessert werden.

@Tcf Kao
Nette Idee, allerdings (habe ich gerade mal im kleinen Stil probiert) 
zieht der Kondesator sehr viel Strom beim laden (ca 60-70A), was eine 
sehr große Abwärme selbst bei 1A Ausgangsstrom bedeutet. Ein weiteres 
Problem ist der zu große Innenwiderstand des Kondensators, da dieser ein 
"knattern" von sich gibt, da er "abgehackt" aufgeladen wird.

Die Widerstände wären auch nicht zum Betrieb gedacht, sondern nur zum 
langsamen laden des Elkos, der je nach Ausgangsspannung von 
verschiedenen Abgriffen gespeist wird.

von KRASSIS (Gast)


Lesenswert?

Yannick T. schrieb:
> zieht der Kondesator sehr viel Strom beim laden (ca 60-70A), was eine
> sehr große Abwärme selbst bei 1A Ausgangsstrom bedeutet.

Was für ein Blödsinn, den hier ablässt - bitte deinen "Lehrer", sich 
sein Schulgeld wiedergeben zu lassen - die einzigste Empfehlung!

von Yannick T. (kaktuss)


Lesenswert?

@ Krassis
Ich habe mit zwei 0,01 Ohm 1% Widerstände (parallel, somi 0,005 Ohm) mit 
dem Oszi einen Spannungsabfall von 300mV gemessen, was ca 60A 
entspricht. Dieser hohe Strom liegt daran, dass der Kondensator über 
einen sehr kurzen Zeitraum nur geladen wird sich aber dauerhaft entlädt. 
Daher die hohe Stromstärke.

Eine gewisse Auskunft, was an meiner Aussage nicht stimmt würde weiter 
helfen.

: Bearbeitet durch User
von Tcf K. (tcfkao)


Lesenswert?

Der Ladestrom des Kondensators wird hauptsächlich durch den 
Innenwiderstand des Trafos (und der anderen beteiligten Komponenten) 
begrenzt. Dass der Scheitelwert des Stromes bei gleichrichten mit 
Gegenspannung höher ist als der entnommene Effektivwert ist völlig 
normal, dafür entspricht der Leistungsverlust aber nicht einem 
Gleichstrom gleichen Wertes weil dieser Impulsstrom nur während einem 
relativ kleinen Teil der Periode auftritt. Grundlagen!

Wenn die Phasenanschnittsteuerung nicht funktioniert dann hast Du sie 
falsch aufgebaut. Vom Prinzip her ist es genau das was man haben will: 
Statt den Leitbeginn des Gleichrichters von Sinusverlauf abhängig zu 
machen schneidet man die Phase von hinten an und kann so die 
Spannungshöhe frei auswählen. Noch besser wäre eine PFC, aber dann wird 
es eh ein Schaltnetzteil.

von Magic S. (magic_smoke)


Lesenswert?

Man könnte auch sekundärseitig einen Step-Down-Wandler einsetzen, der 
die Ausgangsspannung auf 3..4V über Soll vorregelt und der 
nachgeschaltete Linearregler bügelt sie anschließend glatt. Der 
Vorregler wird so betrieben, daß er immer eine Dropout-Spannung von 
3..4V über dem Linearregler hält (z.B. TL431 mit Optokoppler, muß aber 
wegen möglichen Lastsprüngen mit voller maximal-Ausgangsspannung 
klarkommen und nicht nur mit 4V). Dadurch erreicht man die hohe Qualität 
der Ausgangsspannung des Linearreglers, vermeidet aber dessen 
gigantische Verlustleistung bei geringer Spannung und hohem Strom am 
Ausgang.

von SeDa (Gast)


Lesenswert?

Naja, es ist am Elko-schonensten, denn Phasenanschnitt oder PWM mögen 
die nicht so sehr.
Pro Ladestufe verbrätst du Pi*Daumen
 also ca. 7Ws / 7J. Das ist jetzt nicht so schlimm...

von SeDa (Gast)


Lesenswert?

@magic smoke
So betreibe ich es und es ist sehr komfortabel, eine 150W PSU in einem 
relativ kleinen Gehäuse mit minimaler Lüftung.
Das Problem der Einschaltstrombegrenzung bleibt aber.

von Magic S. (magic_smoke)


Lesenswert?

Das Problem mit der Einschaltstrombegrenzung hast Du immer, wenn Du 
einen dicken Trafo ans Netz knallst. Je nach gerade vorhandener Remanenz 
und dem Einschalt-Zeitpunkt innerhalb der Sinuswelle bekommt der 
Sicherungsautomat ordentlich eine in die Fresse. Passiert besonders 
gerne bei Ringkerntrafos. Zweitens stellen die ungeladenen Kondensatoren 
hinter dem Gleichrichter beim Einschalten einen glatten Kurzschluß dar. 
Das sorgt für eine weitere Erhöhung der Stromspitze.

Beides läßt sich nicht vermeiden, also hilft nur eine primärseitige 
Einschaltstrombegrenzung. Diese kann allerdings eine Sekunde nach dem 
Anlauf überbrückt werden und danach braucht man sich über das Thema 
keine Gedanken mehr machen (vorausgesetzt es werden keine Wicklungen 
umgeschaltet).

von Wolfgang (Gast)


Lesenswert?

Yannick T. schrieb:
> Mosfet und Wechselstrom ist rech Mühsam. Man brauch dann entweder pro
> Abgriff einen Gleichrichter oder sehr besondere Halbleiter

Na, ich hoffe doch, dass der fragliche Elko hinter dem Gleichrichter 
sitzt.

magic s. schrieb:
> Zweitens stellen die ungeladenen Kondensatoren hinter dem Gleichrichter
> beim Einschalten einen glatten Kurzschluß dar.
> Das sorgt für eine weitere Erhöhung der Stromspitze.

Wie wäre es mit einem Ladestrombegrenzungswiderstand zwischen 
Gleichrichter und Kondensator, der nach kurzer Zeit, i.e. wenn der 
Kondensator geladen ist, mit einem soliden MOSFET überbrückt wird?

von Lurchi (Gast)


Lesenswert?

Wenn man viel Rippel zuläßt, weil die Elkos realtiv kleine sind, könnte 
man auch gleich die Wahl der Rohspannung DC Seitig mit einer Art Klasse 
G Endstufe machen. Das geht je nach Regler Topologie bei 2 und ggf. auch 
noch 3 Stufen nicht so schwer. Der Vorteil ist dabei, dass die Wahl auch 
innerhalb einer Rippelperiode greift - man braucht also nicht die extra 
ca. 5 V Reserve für Rippel. Damit wäre dann auch eine Lösung mit weniger 
Stufen akzeptabel.

Auch wenn man DC mäßig mehr Elkos braucht, sind dass dann Elkos für 
weniger Spannung. So viel mehr ist das also gar nicht.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.