Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Lautsprecher Schwingspule defekt?


von tr_andy (Gast)


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Hi,

ich bin zur Zeit dabei den Subwoofer unserer Band zu reparieren und 
komme nun nicht mehr weiter. Wäre toll, wenn ihr mir weiterhelfen könnt.

Da es ein aktiver Subwoofer ist, hatte ich zuerst die Endstufe in 
Verdacht. Diese ist es meiner Ansicht nach nun doch nicht, da der 
Subwoofer auch nicht funktioniert, wenn ich ihn mit meiner anderen 
Stereo-Anlage Betreibe.

Aber erst mal zum Fehlerbild:

Wenn ein Signal am Lautsprecher anlege, knistert dieser extrem laut. 
Sogar lauter als das Signal selbst. Das Knistern kann man mit einem 
"Wühlen in einer Schublade" beschreiben....oder wie wenn man keinen 
Sender im Radio empfängt. Also eine Art Rauschen.

Ich habe ein paar Fotos und eine Aufnahme gemacht, damit ihr euch ein 
Bild vom Lautsprecher machen könnt.

Irgendwie lässt mich nun das Gefühl nicht los, dass die Schwingspule 
kaputt ist. diese ist allerdings in der Membran und ich müsste dazu die 
Membran öffnen und wieder schließen. Habe das allerdings noch nie 
gemacht und möchte dies deshalb nur im Notfall tun. Was denkt ihr? Kann 
es die Spule sein oder liegt es doch an was anderem? Die Membran an sich 
sieht ja noch ganz gut aus...

Vielen Dank für eure Hilfe und Gruß
Andy

: Verschoben durch User
von Marc R. (hypsocormus)


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Ich würde mal den Widerstand der Spule messen... Wenn es nicht um die 8 
Ohm sind ist was faul...

von Won K. (Firma: Outside the Asylum) (the_sane)


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Drück vorsichtig mit den Fingern die Membrane nach unten und achte auf 
schleifende/knirschende Geräusche. Wenn es die gibt ist die Spule im 
Eimer, meißt wegen Überlastung überhitzt und verzogen und der LAck hat 
Blasen geworfen. In der Regel ein Fall für die Tonne.

Marc R. schrieb:
> Ich würde mal den Widerstand der Spule messen... Wenn es nicht um die 8
> Ohm sind ist was faul...

Wenn dann die Impedanz.

: Bearbeitet durch User
von oszi40 (Gast)


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Sägendes,kratzendes Geräusch deutet auf mechanisches Problem an der 
Schwingspule hin. Gegenprobe an anderem Verstärker könnte den Verdacht 
bestätigen. Wenn die Spule schleift ist ein neuer Lautsprecher die 
bessere Löung. Sonst ist ewiges Gefummel zum Zentrieren angesagt. Evtl. 
ist was lose?

von tr_andy (Gast)


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Die Spule habe ich schon mit einem "billig" Ohmmeter durchgemessen. Da 
kamen so ca. 3.5 OHm raus. ich könnte mir aber gut vorstellen, dass die 
8 Ohm bei 20 Hz da sind.

Ich hab auch schon ein bisschen die Membran bewegt, bisher aber noch 
kein Geräusch wargenommen. Werde das aber morgen nochmals genauer 
untersuchen.


Oder denkt ihr doch, dass das Rauschen davon kommen kann, weil mein 
Verstärker zuwenig Pegel bringt? (Angenommen mein Testverstärker hat 
zuwenig Pegel und meine original-Endstufe ist noch defekt und liefert 
deswegen auch zu wenig Pegel)...halte ich aber irgendwie für 
unwahrscheinlich.

SChon mal danke für eure tollen Tipps!

von tr_andy (Gast)


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@oszi40

Hast du dir zufälligerweise die Datei Soundclip_04.mp4 schon angehört? 
Denkst du das dieses Geräusch mechanisch sein kann?

Mein erster Verdacht war ein schlechter Kontakt an der Schwingspule, 
weil es sich irgendwie nicht wie ein mechansiches Kratzen anhört, 
sondern eher wie elektrisches Rauschen...Aber vielleicht lieg ich da ja 
vollkommen falsch.

von tr_andy (Gast)


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Übrigens, das etwas metallerne Geräusch kommt von meiner Handy-Aufnahme. 
Das hätte ich noch dazu sagen sollen...

von Tcf K. (tcfkao)


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Letztes Bild, die "Spinne" (das hellbraune, gewellte Teil), ist die lose 
oder sieht das nur so aus? Das sieht so nach Leimresten aus, die da 
herab hängen...
Diese Spinne zentriert die Schwingspule im Luftspalt des Magnetfeldes, 
darf nicht lose sein.
Lautsprecher-Reparaturwerkstätten gibt es, lohnt sich aber eher bei 
teuren LS.
(Den Soundclip könnte ich mir nicht anhören, Rechner zickt.)

von Harald (Gast)


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Die Ohmmessung klingt plausibel, wenn kein Geräusch beim Bewegen könnte 
der LS noch unversehrt sein

1. Gegenprobe am anderen Verstärker unbedingt wichtig. Leistung der 
Endstufe spielt keine Rolle. Faustregel: Solange die Impedanz 
eingehalten wird und es unverzerrt(!!!) klingt ist alles im grünen 
Bereich.

2. Da es sich um einen ElectroVoice LS handelt, sollte es auf jeden Fall 
einen Reconing Service geben (nicht nur vom Original Hersteller) mit 
moderaten Kosten. Einfach mal googeln. Ich musste neulich lernen, dass 
es sogar für viele weniger namhafte Hersteller die Möglichkeit des 
Reconing gibt, mit Einschränkungen sogar für NoName Speaker.

3. Ein ElectroVoice Chassis schmeisst man nicht weg. Spätestens bei ebay 
wird man so etwas auch defekt gegen Geld los.

von John (Gast)


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Einen Gleichstromwiderstand von 3,5Ω erscheinen mir recht wenig für 
einen 8Ω Lautsprecher.

Die Sounddatei hört sich so an, als ob sich der Draht der Schwingspule 
abgelöst hat.

Du kannst mal versuchen die Membran von vorne anzutippen, vielleicht ist 
dann ein Rascheln zu hören.

von Harald (Gast)


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Sorry, habe nicht gesehen, dass Du schon die Gegenprobe am anderen 
Verstärker gemacht hast. Habe auch jetzt erst das Sample entdeckt. Das 
klingt nach defekter Schaumstoffsicke. Die Sicke wird gerne nach 10+ 
Jahren porös, der der Weichmacher diffundiert.

Die Sicke kann man nebst Kleber separat kaufen und es selber machen. Ist 
aber handwerklich anspruchsvoll (Zentrierung, Verzug). Vor allem, wenn 
der Speaker Leistung bringen muss. Besser eine Rep.werkstatt 
beauftragen, z.B. lautsprecherklinik.de

von tr_andy (Gast)


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Danke für die Tipps.

Die Sicke hatte ich auch schon im Verdacht. Aber eigentlich sieht die 
noch ganz gut aus.

Ich werde morgen Mal die Membran antippen.
Wie muss ich da genau vorgehen? Die Anschlussklemen weg machen und 
anschließend kleinen Impuls auf Membran geben (in der Mitte anstoßen) 
und dann genau hinhören ob was "kratzt"?

von Nemesis (Gast)


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Bei 3,5 Ohm kannste dir jeden Reparaturversuch sparen, denn die
Spule ist hin. Die kann man auch nicht neu wickeln, weil die
ganze Lautsprecherkonstruktion geklebt ist. Da bekommt man nichts
heile von los.

von Harald (Gast)


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Also ich habe schon einige Chassis durchgemessen und ein ohmscher 
Widerstand von 3,5Ohm bei 8Ohm Impedanz KANN(!) durchaus normal sein.

von richi (Gast)


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Eventuell erzeugt der Spulendraht bei Membranbewegung einen 
Kurzschluss mit dem Chassis.

Mess mal den Spulenwiderstand, während du die Membran leicht bewegst.
Ändert sich dabei der gemessene Spulenwiderstand?

von oszi40 (Gast)


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Harald schrieb:
> Widerstand von 3,5Ohm bei 8Ohm Impedanz

Die 8 Ohm sind üblicherweise bei 1 kHz zu messen. Das sagt aber wenig ob 
die Spule irgendwo schleift.

von Won K. (Firma: Outside the Asylum) (the_sane)


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tr_andy schrieb:
> Ich werde morgen Mal die Membran antippen.
> Wie muss ich da genau vorgehen?

Einfach mal mit drei bis vier Fingern langsam und vorsichtig 
runterdrücken. Meist fühlt man auch wenn da was schleift.

: Bearbeitet durch User
von senke (Gast)


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Also wer hier eine Schaumstoffsicke sieht...
Das ist ein hart aufgehängter Bass der auch weniger Hub macht wie die LS 
mit Schaumstoff. Da ist nix mit Sickentausch gegen Schaumstoff.
Zum Test ob da was Kratzt vielleicht mal mit dem Labornetzgerät 
drangehen und den Strom rauf und runterdrehen damit die Spule ausgelenkt 
wird. Dann lässt sich auch eventuelles "Schiefdrücken" ausschließen.

von hifi (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Die 8 Ohm sind üblicherweise bei 1 kHz zu messen.

Die Nennimpedanz ist der niedrigste Wert gleich bei welcher Frequenz 
(darf um max. 20% unterschritten weden).
Stand zumindest früher so in der DIN.

von Won K. (Firma: Outside the Asylum) (the_sane)


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senke schrieb:
> Zum Test ob da was Kratzt vielleicht mal mit dem Labornetzgerät
> drangehen und den Strom rauf und runterdrehen damit die Spule ausgelenkt
> wird.

Einem Laien diesen Tip zu geben bewirkt nur eins: Hinterher kann er 
sicher sein, daß der Lautsprecher defekt ist.

von tr_andy (Gast)


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Hi,

ich hab heute mal die Membran von Hand hin und her bewegt. Es entstehen 
dabei relativ laute Kratzgeräusche. Ich bin mir aber nicht sicher ob das 
bei einem Lautsprecher normal ist oder ob sich die Spule gelöst hat.

Ich hab euch wieder einmal ein Video angehängt, in dem ihr das Kratzen 
hören könnt.

nochmals danke für eure großartige Unterstützung und Tipps!

von tr_andy (Gast)


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mir ist aufgefallen, dass ich in die flasche Richtung gedrückt habe. 
Wenn ich den Lautsprecher nach unten drücke, ist er deutlich leiser. 
Aber selbst da hört man ein leichtes anstoßen...Video kommt demnächst

von John (Gast)


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Wie schon mehrfach erwähnt:
https://www.youtube.com/watch?v=rz0QclkkCys

von Harald (Gast)


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@senke: ich bitte gnädigst um Entschuldigung, dass ich nicht alle 
EV-Chassis bzgl. ihrer Konstruktion im Kopf habe und das Foto als 
Schaumstoffsicke gedeutet habe.

Letztlich ist es auch völlig egal, ob es die Sicke oder die Spule ist. 
Der LS ist ein Fall für die professionelle Werkstatt. Ohne Erfahrung 
macht man es nur noch schlimmer. Falls die Reparatur im Vergleich zu 
einer Neuanschaffung zu teuer ist. kann man das defekte Chassis immer 
noch verkaufen.

Das Reconing aus dem Video würde ich einem Unerfahrenen als DIY nicht 
raten. Meine Meinung.

von Kater brummt- sehr gut! (Gast)


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Hat sich die Zentrierfeder (Spinne) im vierten Bild vom Magnet gelöst ? 
Dann wäre es kein Wunder, wenn die Schwingspule am Rand des Luftspaltes 
reibt, weil verzogen. Eine gesunde 8 Ohm Schwingspule sollte mit dem MM 
gemessen ca 6 Ohm haben. Kannst du die Membram evtl. frei bewegen, wenn 
du ein wenig Seitlich korrigierst ?

Hat die Sicke Vielleicht kleine Risse entlang der Falten ?


Beim Reconen wird zunächst die neue Membran mit neuer Schwingspule und 
Spinne eingeklebt, und zwar so, daß die Schwingspule  sich senkrecht im 
Ringspalt frei bewegen kann.  Dafür gibts zB Kunststofflehren mit 
definierter Dicke. Zum Schluß kommt die Kalotte drauf.
Also nix, was man gerade so mal macht.

Achtung bei offener Kalotte! Ein Eisenpartikel vom Magnet etc. im 
Ringspalt und du fluchst nur noch...

So, ins Bett ! =^--^=  CHR RRRRR!

von senke (Gast)


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Harald schrieb:
> @senke: ich bitte gnädigst um Entschuldigung, dass ich nicht alle
> EV-Chassis bzgl. ihrer Konstruktion im Kopf habe und das Foto als
> Schaumstoffsicke gedeutet habe.
>
> Letztlich ist es auch völlig egal, ob es die Sicke oder die Spule ist.
> Der LS ist ein Fall für die professionelle Werkstatt. Ohne Erfahrung
> macht man es nur noch schlimmer. Falls die Reparatur im Vergleich zu
> einer Neuanschaffung zu teuer ist. kann man das defekte Chassis immer
> noch verkaufen.
>
> Das Reconing aus dem Video würde ich einem Unerfahrenen als DIY nicht
> raten. Meine Meinung.

Entschuldigen brauchst Du dich doch nicht. Hat jeder mal einen weniger 
perfekten Tag. Auch ich gehöre ab und zu dazu.
Im hier geschilderten Fall stimme ich dir sogar zu.
Bei einem Speaker mit Schaumstoffsicke würde ich sogar zu einem 
Reparaturversuch raten da die Spinne und Spule an der Membrane 
verbleiben kann. Hab ich selber vor Jahren schon beim Tausch der Sicken 
meiner Wohnzimmerspeaker gemacht. Auch das Zentrieren war damals kein 
Problem.

von tr_andy (Gast)


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Hi,

nochmals danke für die unglaubliche Resonanz von euch.

Ich bin jetzt allerdings ein wenig verwirrt ob ich es selber machen soll 
oder nicht.

Hilft es den Reparaturaufwand zu beurteilen, wenn ich mal die 
Staubschutzkugel in der Mitte öffne und ein Foto mache oder denkt ihr, 
dass das nichts bringt und dem Lautsprecher dann beim Transport schadet. 
Evtl. lässt sich das ganze ja auch mit geöffneter Staubdusk reparieren? 
Kenne mich mit dem Innenaufbau leider noch nicht so gut aus...

Grüße
Andy

von Peter D. (peda)


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tr_andy schrieb:
> ich hab heute mal die Membran von Hand hin und her bewegt. Es entstehen
> dabei relativ laute Kratzgeräusche. Ich bin mir aber nicht sicher ob das
> bei einem Lautsprecher normal ist oder ob sich die Spule gelöst hat.

Das ist nicht normal, es darf keine Geräusche geben.
Bei teuren Boxen entweder reparieren lassen oder ein Ersatzchassis 
kaufen.
Bei günstigen Boxen ein Chassis mit 8 Ohm, gleichem Durchmesser und 
Leistung kaufen.

Vor selber reparieren ohne Erfahrung das Chassis besser gleich 
wegschmeißen.

Ein Spulenwiderstand <50% der Impedanz ist verdächtig, üblich sind ~75%.

von Jens G. (jensig)


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>Ich hab euch wieder einmal ein Video angehängt, in dem ihr das Kratzen
>hören könnt.

Jo - da ist die Spule wohl eindeutig im Eimer. Sprich, der Spulendraht 
hat sich vom Spulenträger gelöst.

>Hilft es den Reparaturaufwand zu beurteilen, wenn ich mal die
>Staubschutzkugel in der Mitte öffne und ein Foto mache oder denkt ihr,

Kaum, denn da wirste nur das Innere des Spulenträgers sehen - die Spule 
ist aber ausen draufgewickelt

von tr_andy (Gast)


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Hi,

da es leider niemand gibt, der sowas reconed hät ich gerne einen 
Ersatzlautsprecher. Kennt jemand einen Lautsprächer in einer ähnlichen 
Klasse der nicht zu teuer ist?

Der Lautsprecher gehört zu diesem aktiven Subwoofer:

http://www.thomann.de/de/ev_elx_118p.htm

Vielen Dank für eure Hilfe,
ihr seit großartig!

von Peter D. (peda)


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Ein Sub ist recht unkritisch, der muß ja nur Bumbum machen und keinen 
linearen Frequenzgang.

Gleiche Leistung, gleiche Impedanz, gleiche Einbaumaße, dann paßt das 
schon.

Und das nächste mal den Sub nicht mehr so laut einstellen, das stört nur 
die Nachbarn, da tiefe Frequenzen in das Mauerwerk einkoppeln.
Wenn Du ihn mit den Füßen hörst, dann ist er zu laut.

von Gerhard (Gast)


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Zum Testen, ob die Schwingspule einen Knacks hat habe ich mit folgender 
Methode gute Erfahrung gemacht:

Sehr niederfrequentes Signal (ca. 4 Hz) auf den Verstärker geben (ja, 
must einen Sinusgenerator haben, der das kann) und dann den Verstärker 
langsam hochdrehen, bis die Membran gut sichtbaren Hub macht. Wenn man 
jetzt nur ein leichtes Luftpumpen und kein Kratzen hört sollte die Spule 
nochgut sitzen.

Beim Rein- und Rausdrücken mit der Hand ist man sich nie ganz sicher, ob 
man den Lautsprecher wirklich zentrisch in Schwingachse verschiebt.

Gerhard

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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tr_andy schrieb:
> da es leider niemand gibt, der sowas reconed hät ich gerne einen
> Ersatzlautsprecher.

Hast du denn schon bei lautsprecherklinik.de angefragt?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Du kannst es auch mal bei den Jungs hier probieren:
http://www.jh-akustik.de/index.html

Da habe ich meine Eminence Gamma damals sehr preiswert bekommen und die 
kennen sich auch mit EV gut aus.

von tr_andy (Gast)


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Habe nun alle Händler abgeklappert. Keiner kann es reparieren.

Kennt von euch jemand einen Ersatzlautsprecher, der eine ähnliche Klasse 
hat? Sollte wenn möglich nicht mehr wie 150 Euro kosten.

Gruß
Andy

von oszi40 (Gast)


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tr_andy schrieb:
> alle Händler abgeklappert

Dann frag mal einen erfahrenen Werkzeugmacher, ob er Dir helfen kann. Es 
gab Leute, die konnten das.

von voltwide (Gast)


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Ich würde Dir raten, von Thomann einen Ersatzlautsprecher passender 
Größe der Marke "The Box" zu kaufen. Die sind erschwinglich und scheinen 
eine Menge fürs Geld zu bieten. Wobei ich mich auf die wirklich 
zahlreichen guten Kritiken im Bekanntenkreis beziehe, selbst gehört habe 
ich die noch nicht.
Und danach kannst Du den Kaputnik ruhigen Gewissens auseinanderpflücken, 
den Schaden an der Schwingspule in Augenschein nehmen, erleichtert 
erkennen dass eine Reparatur  aussichtslos gewesen wäre und anschließend 
das Altmetall entsorgen.

von J. A. (gajk)


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1. Schon eigenartig: Die offensichtlich abgelöste Zentrierspinne bzw. 
dessen Reparatur wurde bisher mit keiner Silbe aufgegriffen. Man sieht 
doch, dass da "nur" der Leim gelöst ist. Da könnte man beim vorsichtigen 
senkrechten Betrieb wenigstens mal die Hand hinhalten und hören, ob sich 
die Schleifgeräusche ändern.

Aber ne, gleich reconen ist angesagt.

2. Zunächst dachte ich, dass das ne ganz alte historische Sache ist. 
Aber das System wird ja wohl noch heute hergestellt. Also beim 
Hersteller anrufen und versuchen über dort einen Ersatz zu bekommen. Da 
die Marke ja nicht völlig unbekannt ist, könnte man auch versuchen, das 
Chassis trotz abgelaufener Garantie (vermute ich) günstig zu bekommen, 
weil so etwas eigentlihc nicht vorkommen sollte.

3. In so ein System einen unbekannten Bass mit womöglich ganz anderen 
Thiele-Small-Parameteren reinzusetzen halte ich für Unsinn.

von Peter D. (peda)


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J. A. schrieb:
> 1. Schon eigenartig: Die offensichtlich abgelöste Zentrierspinne bzw.
> dessen Reparatur wurde bisher mit keiner Silbe aufgegriffen.

Doch, mehrmals:
Beitrag "Re: Lautsprecher Schwingspule defekt?"
Beitrag "Re: Lautsprecher Schwingspule defekt?"

Es wurde aber nicht darauf reagiert.

von Stefan F. (Gast)


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Eigentlich ist ganz egal, was genau defekt ist. Der Lautsprecher ist 
defekt und muss ausgetauscht werden.

Für die einzelnen Bestandteile bekommt man ohnehin keine Ersatzteile. 
Und wenn man die hätte, müsste man sie auch montieren können. Ein 
ziemlich aussichtsloses Unterfangen.

von J. A. (gajk)


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Peter D. schrieb:
> J. A. schrieb:
>> 1. Schon eigenartig: Die offensichtlich abgelöste Zentrierspinne bzw.
>> dessen Reparatur wurde bisher mit keiner Silbe aufgegriffen.
>
> Doch, mehrmals:
> Beitrag "Re: Lautsprecher Schwingspule defekt?"
> Beitrag "Re: Lautsprecher Schwingspule defekt?"
>
> Es wurde aber nicht darauf reagiert.

Das ist das was ich meinte.

von tr_andy (Gast)


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Hallo
danke für die Tipps.
Die Zentrierspule ist nicht defekt. Der Leim ist noch gut verklebt. Man 
hört das im inneren die Spule schleift. Also hat sich vermutlich der 
Spulendraht gelöst. Man muss also den Lautsprecher auf jedenfall öffnen.
Entschuldige, dass ich vergessen hatte diese Aussage aufzugreifen. Ich 
wollte das ganze nicht übergehen...ist ja auch nicht in meinem 
Interesse.

Es stimmt, Electro Voice wäre als einziger Anbieter bereit den 
Lautsprecher zu reparieren, wobei es sich hier aber vermutlich um einen 
Austausch handelt. Der Preis ist aber so hoch, dass sich das aus meiner 
Sicht einfach nicht lohnt.

von tr_andy (Gast)


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Ich meinte natürlich Zentrierspinne

von J. A. (gajk)


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tr_andy schrieb:
> Ich meinte natürlich Zentrierspinne

ne, defekt ist die nicht. aber halt nicht angeklebt sondern sie eiert 
rum wie ein vom Regenschirm aufgespießter Pizzakarton.

von Oreus (Gast)


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Das Internet ist schon eine wunderbare Sache!
Hier geht es um Lautsprecher, und um absolute Laien, denen der 
Unterschied zwischen Impedanz und ohmschen Widerstand (oder elektrischem 
Widerstand) schon gar nicht klar ist. Ob die dann auch noch wenigstens 
den ohmschen Widerstand richtig messen können, sei mal dahingestellt...
Dieser Widerstand hängt sehr stark von der Maximalleistung des 
Lautsprechers ab, und kann in einem so niedrigen Bereich liegen, dass 
man den mit einem haushaltsüblichen Multimeter gar nicht mehr genau 
messen kann.
Erst wenn die Wechselspannung ins Spiel kommt, dann reden wir von der 
Impedanz: Die kann man auch "Scheinwiderstand" nennen. Doch die kann man 
gar nicht direkt messen, sondern nur aus einigen anderen Größen 
ableiten.
Und das sind die Ohms, die auf dem Lautsprecher aufgedruckt sind!
Das bedeutet: Ein 8-Ohm Lautsprecher, der 10 Watt kann, hat einen ganz 
anderen elektrischen Widerstand, als ein 8-Ohm-Lautsprecher der 500 Watt 
kann.
Doch auch die Leistung (die Watts) sind heute noch nicht einheitlich 
definiert: Das sind heute üblicherweise Phantasie-Werte, bei denen die 
Lautsprecher innerhalb von wenigen Minuten in Rauch aufgehen... 
(Zerstörungs-Leistung)
Bei einem Lautsprecher kommen gleich mehrere Themengebiete zusammen:
Feinmechanik: Es ist eine Kunst, die Schwingspule genau in dem 
Magnet-Spalt zu zentrieren..
Wechselstrom-Technik und Mathematik, um den Begriff Impedanz überhaupt 
verstehen zu können... (Im speziellen die Mathematik der komplexen 
Zahlen...)
Und nicht zuletzt die Erfahrung!

von Golden Boy (Gast)


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Oreus schrieb:
> Dieser Widerstand hängt sehr stark von der Maximalleistung des
> Lautsprechers ab, und kann in einem so niedrigen Bereich liegen, dass
> man den mit einem haushaltsüblichen Multimeter gar nicht mehr genau
> messen kann.

(Viel-)Leicht übertrieben, für "haushaltsübliche" Speaker.

Oreus schrieb:
> Das bedeutet: Ein 8-Ohm Lautsprecher, der 10 Watt kann, hat einen ganz
> anderen elektrischen Widerstand, als ein 8-Ohm-Lautsprecher der 500 Watt
> kann.

Und hast Du auch das (hier winzige) Verhältnis von Magnetgröße zu 
Membrandurchmesser entdeckt? Hier dürfte die SS relativ (!) hochohmig 
sein.

Das sagt mir... meine Erfahrung.

von Lothar K. (megastatic)


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Oreus schrieb:
> Bei einem Lautsprecher kommen gleich mehrere Themengebiete zusammen:
> Feinmechanik: Es ist eine Kunst, die Schwingspule genau in dem
> Magnet-Spalt zu zentrieren..

Ui, dann bin ich ja ein Künstler:
Ich weiß nicht mehr wieviel -zig Chassis unterschiedlichster Fabrikate 
ich bisher "reconed" habe. Und immer ist mir das Kunststück gelungen, 
die Schwingspule zentriert zu montieren.
Ob die Künstler-Sozialkasse dies anerkennt?

Lothar ;-)

von icke mal (Gast)


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Lothar K. schrieb:
> Ob die Künstler-Sozialkasse dies anerkennt?

Vor zwei Jahre, als der Fagea hier erstmals fagte, da war det noch nich 
so.

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