Forum: Ausbildung, Studium & Beruf ETH Zürich - Studienwechsel Physik->Elektrotechnik


von Samuel J. (capstrovor)


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Hallo
Ich war heute bei dem Studieninformationstag an der ETH.
Ich bin eigentlich nur hingegangen, um mich in meiner Entscheidung, 
Physik zu studieren, zu bestärken.
Allerdings habe ich mir auch noch Vorträge des Bereichs der 
Elektrotechnik angehört (war interessiert, weil meine derzeitige Schule 
den Schwerpunkt Elektronik hat). Jetzt bin ich mir gar nicht mehr so 
sicher, ob ich wirklich Physik studieren möchte, da mir Elektrotechnik 
auch sehr gut gefallen hat.
Meine Überlegung wäre jetzt mit dem Physikstudium anzufangen und bei 
Problemen mit diesem Studiengang in die Elektrotechnik zu wechseln.
Ist das ohne Weiteres möglich oder muss ich viele Vorlesungen nachholen?

von Grillkäse-Gemüse-Spieß (Gast)


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Samuel J. schrieb:
> Ist das ohne Weiteres möglich oder muss ich viele Vorlesungen nachholen?

Du musst viele Vorlesungen nachholen.

von Hmm (Gast)


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Ja, ist moeglich. Das wird auch gemacht, wenn man das 2. Mal bei einem 
Vordip in Physik rausfliegt. Dann kann man noch elektro machen. 
Umgekehrt geht's nicht.

Allenfalls bei der Administration nachfragen, was die Ransbedingungen 
sind, welches Semester dann passt, und was fehlt.

von Samuel J. (capstrovor)


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Grillkäse schrieb:
> Du musst viele Vorlesungen nachholen.
Eigentlich geht es ja um die Prüfungen, oder?
Wenn ich also von der Schule her schon die Grundlagen der Digitaltechnik 
und Elektronik beherrsche (muss mir natürlich den Stoff ansehen, ob er 
einigermaßen mit dem der Schule übereinstimmt), muss ich nur noch die 
Prüfungen schreiben, oder?

Hmmm schrieb:
> Allenfalls bei der Administration nachfragen
Ok, werde ich machen.

Ist es ratsam, oder sollte ich mich vorher fix festlegen?

Und wäre es auch möglich den Bachelor in Physik und den Master dann in 
ET zu machen?

: Bearbeitet durch User
von Ich (Gast)


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Frag doch einfach an der Hochschule....!

von Kaden A. (kaden)


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Samuel J. schrieb:
> Wenn ich also von der Schule her schon die Grundlagen der Digitaltechnik
> und Elektronik beherrsche (muss mir natürlich den Stoff ansehen, ob er
> einigermaßen mit dem der Schule übereinstimmt), muss ich nur noch die
> Prüfungen schreiben, oder?

Die Grundlagen aus der Schule werden vielleicht für die erste von 12-13 
Vorlesungen reichen.

von Guest (Gast)


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Samuel J. schrieb:
> Wenn ich also von der Schule her schon die Grundlagen der Digitaltechnik
> und Elektronik beherrsche (muss mir natürlich den Stoff ansehen, ob er
> einigermaßen mit dem der Schule übereinstimmt), muss ich nur noch die
> Prüfungen schreiben, oder?

Die Grundlagen der Elektrotechnik sind Feldtheorie 
(Differentialgeometrie, mehrdimensionale partielle 
Differentialgleichungen, Maxwell Gleichungen und deren Loesungen), 
Regelungstechnik/Signalverarbeitung (Netzwerktheorie,  Systemtheorie, 
Fourier/Laplace/Z Transformationen, Stabilitaetsuntersuchungen), 
Nachrichtentechnik (Informationstheorie, Signaltheorie, Kanal- und 
Rauschmodelle), Halbleiterphysik.
Du kannst aus der Schule ja noch nicht einmal richtige Stochastik, hast 
du schon von Zufallsprozessen und deren Momenten, Autokorrelationen, 
Leistungsdichtespektren und sowas gehoert?
Das was du in der Schule lernst ist fuer das Studium ein Witz.
Ich moechte behaupten, dass nichtmal ein abgeschlossener Physiker 
einfach so alle ETechnik Pruefungen schreiben kann ohne den Stoff zu 
lernen. Die Physiker lernen zwar sehr viele sehr abstrakte Konzepte, die 
man auf die ETechnik anwenden kann, aber in der Pruefung brauchst du 
eben die passenden, spezialisierten Konzepte.

von Der Andere (Gast)


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Kaden A. schrieb:
> Die Grundlagen aus der Schule werden vielleicht für die erste von 12-13
> Vorlesungen reichen.

Der Schulstoff reicht in Mathe genau 2-3 Monate, dann ist der Stoff der 
12-13 Jahre Schulmathe durch und vertieft und es geht in dem selben 
Tempo weiter.
In Physik und Mathe ist es schlimmer.
Zumindest die Mathe und Physikvorleseungen werden wohl anerkannt werden 
(sofern sie bestanden wurden), der Rest fehlt halt.

Wie kommt man eigentlich dazu in der ETH Zürich studieren zu wollen? 
Elitedünkel?
Zumindest braucht man ein eigenes Vermögen oder reiche und spendable 
Eltern.

von Dennis S. (eltio)


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Samuel J. schrieb:
> Wenn ich also von der Schule her schon die Grundlagen der Digitaltechnik
> und Elektronik beherrsche (muss mir natürlich den Stoff ansehen, ob er
> einigermaßen mit dem der Schule übereinstimmt), muss ich nur noch die
> Prüfungen schreiben, oder?

Ymmd. :-D

Denkst du das Selbe über Physik? Bist du dir sicher das du studieren 
willst? Zur Frage: dafür sind keine Antworten in einem anonymen Forum 
nötig sondern offizielle Aussagen der Hochschule!

: Bearbeitet durch User
von Dumdi D. (dumdidum)


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Samuel J. schrieb:
> Ich war heute bei dem Studieninformationstag an der ETH.
> Ich bin eigentlich nur hingegangen, um mich in meiner Entscheidung,
> Physik zu studieren, zu bestärken.
> Allerdings habe ich mir auch noch Vorträge des Bereichs der
> Elektrotechnik angehört

Du hast Dir jetzt in der vorlesungsfreien Zeit eine Vorlesung angehört? 
Oder noch im Semester, d.h. im Juni? Und warum lässt die Dich erst jetzt 
zweifeln.

--> Trollo

von P. M. (o-o)


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Samuel J. schrieb:
> Meine Überlegung wäre jetzt mit dem Physikstudium anzufangen und bei
> Problemen mit diesem Studiengang in die Elektrotechnik zu wechseln.
> Ist das ohne Weiteres möglich oder muss ich viele Vorlesungen nachholen?

Was heisst, wechseln? Du musst sämtliche Fächer des ersten Jahres als 
Paket (Basisprüfung) bestehen. Entweder du bestehst, oder du machst ALLE 
Prüfungen nochmals. Falls du Physik also nicht schaffst und zur 
E-Technik wechselst, so ist es schon prinzipbedingt nicht möglich, dass 
du dir z.B. bestandene Analysis anrechnen kannst.

Vom Schwierigkeitsgrad wäre mir kein Unterschied zwischen Physik und 
E-Technik bekannt. Wobei Physik vermutlich noch etwas mathelastiger ist, 
während E-Technik vermutlich mit mehr und breiterem Stoff aufwartet. Und 
vergiss ganz schnell, dass du irgendwelches Schul- oder Vorwissen noch 
irgendwie brauchen könntest.


Der Andere schrieb:
> Wie kommt man eigentlich dazu in der ETH Zürich studieren zu wollen?
> Elitedünkel?

Vielleicht weil man später nicht zum Grossteil derjenigen Forenuser 
gehören will, die über die schwierige Arbeitsmarktsituation jammern...? 
Die Uni-Rankings lügen eben nicht (nur).

von Pandur S. (jetztnicht)


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Hihi, das gesammte Schulwissen von vorher, woher auch immer, wird in den 
ersten paar Wochen abgespult und neu aufgesetzt. Nach ca 6 Wochen 
erkennst du nichts mehr. Und ohne sich in den ersten 6 Wochen voll 
reingehaengt zu haben bist du zwei Wochen spaeter im dunklen Wald. Dann 
musst du gar nicht mehr hingehen, da sinnlos. Falls du noch dabei bist 
geht's in diesem Tempo weiter. Irgendwelche Bonusse, wie : ich war immer 
der Beste, und kann's locker nehmen sind wertlos, denn das trifft eh auf 
alle zu.

Ich denk das Studium wird eh nichts. Mach was Einfacheres.

von P. M. (o-o)


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Jetzt N. schrieb:
> Ich denk das Studium wird eh nichts. Mach was Einfacheres.

Warum? Nur weil man es am Anfang unterschätzt, muss man ja noch lange 
nicht scheitern. Wichtig ist, dass man sich von Anfang an klar ist, 
dass...
(a) ...man sich wirklich reinhängen muss, auch mit sehr guten Noten 
und Vorkenntnissen aus dem Gymnasium/Hobby/Berufsausbildung. Wirklich 
reinhängen heisst für mich: Das selbe Arbeitspensum wie bei einem 
Vollzeitjob: 40 Stunden / 48 Wochen pro Jahr.
(b) ...trotzdem für viele Leute das ETH-Studium zu schwierig ist, selbst 
als guter Gymnasiast mit null Problemen in Mathe und mit vielen 
Vorkenntnissen.

von Pandur S. (jetztnicht)


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40 stunden .. reichen nicht ansatzweise.
Einen einzigen Abend darf man sich erlauben nichts zu tun, sonst 
inklusive Vorlesungen 24x7.

von Der Andere (Gast)


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P. M. schrieb:
> Die Uni-Rankings lügen eben nicht (nur).

Diese ganze Rankings ist ein bescheuerter Schwanzlängenvergleich. Genau 
wie dieser ganze Eliteunigedöns.
Was später aus dir wird kommt auf dein Können, dein Selbstmarketing, 
deine Beziehungen und etwas Glück an, aber garantiert NICHT auf das 
bescheuerte Uni Ranking.
Fast alle Top manager der deutschen Industrie kommt NICHT von 
sogenannten Eliteunis.

Aber lasst euch ruhig vor den Karren spannen und glaubt an die Möhre die 
sie euch am Stock vor das Gesicht halten.

von ET-Absolvent (Gast)


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Jetzt N. schrieb:
> 40 stunden .. reichen nicht ansatzweise.
> Einen einzigen Abend darf man sich erlauben nichts zu tun, sonst
> inklusive Vorlesungen 24x7.

Unsinn. Hatte während dem Studium genauso viel Freizeit wie während der 
Abi-zeit.

von Ratebär (Gast)


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Nimm dir lieber ein paar gute Bücher und lerne den Kram erstmal für 
dich.

Dann verstehst man auch die Grundlagen und Zusammenhänge, anstatt wie an 
der ETH oder generell an den meisten Unis/FHs die 
Aufgaben-Lösungsschemeen der Übungen/Prüfungen auswendig zu lernen. 
Anders geht es bei den meisten Leuten einfach nicht, denn ein normaler 
Mensch braucht etwas Zeit um den gelernten Stoff auch zu verstehen, 
anstatt ihn einfach nur reinzufressen.

An der ETH wirste mit Lernstoff vollgestopft, den du dann an der Prüfung 
möglichst vollständig wieder rauskacken musst. Danach geht es dann mit 
dem Stoff des nächsten Semesters/Jahrs weiter und den Kram vom Vorjahr 
vergisst man mehr oder weniger wieder.

von Danilo (Gast)


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ET-Absolvent schrieb:
> Jetzt N. schrieb:
>> 40 stunden .. reichen nicht ansatzweise.
>> Einen einzigen Abend darf man sich erlauben nichts zu tun, sonst
>> inklusive Vorlesungen 24x7.
>
> Unsinn. Hatte während dem Studium genauso viel Freizeit wie während der
> Abi-zeit.

Pauschal kann man das nicht festlegen. Wobei in der Vorlesungszeit oft 
schon alleine von 07- 17 Uhr weg ist (je nach An- und Abfahrt).

Wie viel man lernen muss hängt auch vom einzelnen ab.

Kannte welche an ner FH die hatten die Semesterferien fast immer frei 
(bzw. sind Kohle scheffeln gewesen und dann nach Costa Rica). LOL

von P. M. (o-o)


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Ratebär schrieb:
> Dann verstehst man auch die Grundlagen und Zusammenhänge, anstatt wie an
> der ETH oder generell an den meisten Unis/FHs die
> Aufgaben-Lösungsschemeen der Übungen/Prüfungen auswendig zu lernen.
> Anders geht es bei den meisten Leuten einfach nicht, denn ein normaler
> Mensch braucht etwas Zeit um den gelernten Stoff auch zu verstehen,
> anstatt ihn einfach nur reinzufressen.

Hast du denn an der ETH ein Studium absolviert oder schreibst du das nur 
aus irgendwelchem Frust? Ich muss sagen, dass ich an der ETH sehr viele 
Grundlagen gelernt und verstanden habe, sowie auch anwenden kann. Der 
Arbeitsmarkt untermauert meinen Eindruck.

von Der Andere (Gast)


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P. M. schrieb:
> dass ich an der ETH sehr viele
> Grundlagen gelernt und verstanden habe,

un du meinst diese Grundlagen wären verschieden von denen die In Aachen, 
München Darmstadt, Dresden, Hannover oder Karlsruhe gelehrt werden?
Die maxwellschen Gleichungen sind von 1864 und die Theorie der 
Elektrotechnik ist seit beginn des 20. Hjahrhunderts weitgehend 
abgeschlossen.
Dazu kommt höchstens noch etwas angewandte Technik in Form von 
Schaltungstechnik die eh wenig genug in Unis behandelt wird und 
Z-Transformation und diskrete Systeme wie z.B. digitale Filter.

So What?

von P. M. (o-o)


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Der Andere schrieb:
> un du meinst diese Grundlagen wären verschieden von denen die In Aachen,
> München Darmstadt, Dresden, Hannover oder Karlsruhe gelehrt werden?
> Die maxwellschen Gleichungen sind von 1864 und die Theorie der
> Elektrotechnik ist seit beginn des 20. Hjahrhunderts weitgehend
> abgeschlossen.

Natürlich sind sie nicht anders und die Studis sind auch nicht schlauer 
oder dümmer. Aber man kann sie besser oder schlechter lehren und man 
kann höhere oder niedrigere Durchfallquoten ansetzen. Die ETH hat eine 
sehr gute Lehre und hohe Durchfallquoten, dies gewährleistet (a) eine 
gewisse Qualität der Abgänger und zwingt (b) den einzelnen Studenten 
dazu, sich wirklich reinzuknien, wodurch er auch mehr lernt.

Was der einzelne draus macht, hängt natürlich auch noch von anderen 
Faktoren ab, aber eine exzellente Ausgangslage ins Berufsleben das 
Studium hier auf jeden Fall.

von Pandur S. (jetztnicht)


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>die Theorie der Elektrotechnik ist seit beginn des 20. Hjahrhunderts weitgehend 
abgeschlossen.

Ja...
Es geht weniger darum wie alt die Theorie von Maxwell ist, sondern in 
wievielen Aspekten und in welcher Tiefe man sich's angeschaut hat.
Neben den ueblichen EM Feldkonfigurationen
zB
 Was ist der Witz an Kramers-Kronig
 Cherenkow Strahlung
 Der Strahloeffnungswinkel eine Synchrotrons
 Beugung an einer Kante
 Effekte der Plasmaphysik
 EM Felder bei relativistischen Geschwindigkeiten

Dazu muss man sich das Denken in Feldoperatoren angeeignet haben, sonst 
ist nachher nichts mehr vorhanden.

: Bearbeitet durch User
von Samuel J. (capstrovor)


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> Die Grundlagen der Elektrotechnik sind Feldtheorie
> (Differentialgeometrie, mehrdimensionale partielle
> Differentialgleichungen, Maxwell Gleichungen und deren Loesungen),
> Regelungstechnik/Signalverarbeitung (Netzwerktheorie,  Systemtheorie,
> Fourier/Laplace/Z Transformationen, Stabilitaetsuntersuchungen),
> Nachrichtentechnik (Informationstheorie, Signaltheorie, Kanal- und
> Rauschmodelle), Halbleiterphysik.
Ich weiß, die haben wir in der Schule durchgemacht.

> Du kannst aus der Schule ja noch nicht einmal richtige Stochastik, hast
> du schon von Zufallsprozessen und deren Momenten, Autokorrelationen,
> Leistungsdichtespektren und sowas gehoert?
Ja. Deshalb meinte ich ja ich kenne die Grundlagen der ET halbwegs der 
Schule, weil ich in einer Schule mit Schwerpunkt auf Elektronik bin.

Der Andere:
> Der Schulstoff reicht in Mathe genau 2-3 Monate,
Mathe für den ET-Studiengang hätte ich ja schon im Physikstudium gemacht 
(oder sogar noch mehr).

Dennis:
> Denkst du das Selbe über Physik?
Natürlich nicht. Nur liegt der Schwerpunkt meiner Schule eben auf 
Elektronik; deshalb...

Danilo:
> Wobei in der Vorlesungszeit oft schon alleine von 07- 17 Uhr weg ist
Ich hatte jetzt in der 4. Klasse HTL auch 4 Tage die Woche bis 5 Schule 
und musste nachher noch Laborberichte, FTKL-Mappen und dergleichen 
schreiben. Ich möchte jetzt damit nicht sagen dass ich das mit dem 
Arbeitspensum eines Studium vergleichen möchte. Ich möchte nur sagen, 
dass ich es schon gewohnt bin etwas mehr zu tun als etliche 
Gymnasiasten.
Dumdi Dum:
> Du hast Dir jetzt in der vorlesungsfreien Zeit eine Vorlesung angehört?
Tag der offenen Tür... wie bereits gesagt
Und ich würde mal sagen, ich denke ich habe noch genug Zeit um mich zu 
entscheiden. Ich schreibe 2016 erst die Matura, dann kommt noch 
Zivildienst, und dann evtl. ETH.

> Bist du dir sicher das du studieren
> willst?
Ich möchte auch so klug sein wie du, damit ich Menschen auf Grund eines 
Eintrags in einem Forum in ihrer Intelligenz beurteilen kann.

: Bearbeitet durch User
von P. M. (o-o)


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Samuel J. schrieb:
> Ja. Deshalb meinte ich ja ich kenne die Grundlagen der ET halbwegs der
> Schule, weil ich in einer Schule mit Schwerpunkt auf Elektronik bin.

Du musst dir einfach bewusst sein, dass ein ganz anderes theoretisches 
Niveau verlangt wird, als am Gymnasium. "Wissen" (was du vielleicht 
bereits hast) ist da nur der allerkleinste klitzekleine Anfang. Danach 
gehts ans Lösen von extrem schwierigen Aufgaben, die wirklich jeden 
fordern. Da nützt dir Vorwissen nichts mehr, da heisst es nur: Üben.

Samuel J. schrieb:
> Der Andere:
>> Der Schulstoff reicht in Mathe genau 2-3 Monate,
> Mathe für den ET-Studiengang hätte ich ja schon im Physikstudium gemacht
> (oder sogar noch mehr).

Japp, aber wie gesagt, du kannst ihn nicht anrechnen lassen. Das erste 
Jahr besteht man entweder ganz oder gar nicht.

von Ingenieur (Gast)


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Kann es sein, dass der Threadstarter stur und beratungsresistent ist? 
Alle sagen ihm hier, dass sein Schulstoff auf der Uni so gut wie nichts 
wert ist, aber er will es trotzdem nicht wahr haben.

Und seine eigentliche Frage wurde bereits vom zweiten Beitrag 
beantwortet:

Grillkäse-Gemüse-Spieß schrieb:
> Samuel J. schrieb:
>> Ist das ohne Weiteres möglich oder muss ich viele Vorlesungen nachholen?
>
> Du musst viele Vorlesungen nachholen.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Ja. Hatten wir auch. Der Typ war (!) wahnsinning gut, und dachte sein 
Wissen und seine Schnelligkeit reichten locker. Anstelle der Uebungen 
besuchte er lieber fancy Zeug, wie Kryptologie und dergleichen. Nach 
einem Jahr ging er nicht an die Prufungen, wollte lieber mit der 
Freundin umziehen, machte dann Semester 3 mit uns anstelle sich auf die 
Fruehlingspruefungen vorzubereiten. Da war dann leider nichts, nicht 
bestanden, wahnsinning Pech gehat wie er meinte. Er kam aber trotzdem 
frohen Mutes mit uns ins 4 Semester. Im Herbst bestand er dann auch 
nicht, und das war's dann. Dann schrieb er sich fuer Elektro ein, weil 
das ging. Und machte dasselbe nochmals. Keine Uebungen, mangelhafte 
Aufmerksamkeit, da sowieso megatrivial. Und flog dann auch nach 2 Jahren 
raus. Er war dann 4 Jahre aelter, hatte eine interessante Zeit, aber 
keinen Abschluss. Jetzt macht er PC Support und Datenbanken...

von P. M. (o-o)


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Oder D. schrieb:
> Der Typ war (!) wahnsinning gut, und dachte sein
> Wissen und seine Schnelligkeit reichten locker. Anstelle der Uebungen
> besuchte er lieber fancy Zeug, wie Kryptologie und dergleichen.

Ja, solche Typen hatten wir auch. Die unglaublichen Computer- und 
Elektronikfreaks, jeden Mittag in der Mensa eine Fachdiskussion, bei der 
ich wirklich nur Bahnhof verstand, bei Jugend Forscht gewonnen und 
solches Zeugs, ... Aber ungefähr nach dem dritten Semester waren diese 
Leute plötzlich verschwunden.

von Samuel J. (capstrovor)


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P.M.:
> "Wissen" (was du vielleicht
> bereits hast) ist da nur der allerkleinste klitzekleine Anfang.
> Das erste Jahr besteht man entweder ganz oder gar nicht.
Ok danke. Dann werd ich mich vor dem Studium festlegen müssen.

Ingenieur:
> Kann es sein, dass der Threadstarter stur und beratungsresistent ist?
Nenn es wie du willst. Ich wollte nur eine präzisere Antwort.

>> Du musst viele Vorlesungen nachholen.
Mit dieser Antwort war noch nicht alles gesagt. Ich dachte, ich kann 
einzelne Prüfungen nachholen...

von Dennis S. (eltio)


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Samuel J. schrieb:
> Mit dieser Antwort war noch nicht alles gesagt. Ich dachte, ich kann
> einzelne Prüfungen nachholen...

Das weiß wie immer die entsprechende Hochschule.

von ETH-Student (Gast)


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Fähigkeit zur eigenständigen Informationsbeschaffung ist ein 
wesentlicher Bestandteil, um das ETH Studium zu bestehen ;)
https://www.ethz.ch/content/dam/ethz/common/docs/weisungssammlung/files-de/studiengangwechsel.pdf

Fazit: Anrechnung kompliziert möglich, aufgrund der sehr 
unterschiedlichen Stundentafeln ist aber vermutlich höchstens mit Glück 
das Fach Analysis im ersten Jahr übertragbar. Daher wirst du eindeutig 
keine kürzere Studiendauer haben. Und das auch nur, wenn du das 
Basisjahr in Physik vorher bestehst... Und ich kann dir garantieren, das 
Basisjahr und die Basisprüfung wirst du mit SICHERHEIT nicht freiwillig 
ein zweites Mal machen wollen ;) Glaub mir, hab die Basisprüfung vor ein 
paar Wochen geschrieben und zum Glück bestanden.

Vorwissen ist gut und recht und hilft dir im Verständnis der 
Vorlesungen. Prüfungen sind damit aber nicht mal ansatzweise zu lösen. 
Glaub es mir und den anderen bitte einfach, ich will hier keinen Roman 
schreiben wieso.
Denke immer daran:
Fast alle Studenten sind in ihrem Studiengang sehr gut. Trotzdem 
bestehen knapp 50% das erste Jahr nicht!

von polb (Gast)


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ETH-Student schrieb:
> Denke immer daran:
> Fast alle Studenten sind in ihrem Studiengang sehr gut. Trotzdem
> bestehen knapp 50% das erste Jahr nicht!

Also die Aussage stimmt so wohl nur für Naturwissenschaften. Ein "sehr 
gut" erreichen nur wenige Ingenieure, weil die Notengebung doch schon 
sehr anders ist. Ein Chemiker oder Biologe hat mit 2,x versagt, während 
das bei Ings die Durchschnittsnote ist.

Jeder angehende Jurist würde dich für die Aussage angehen... Da gehört 
man mit einem "gut" schon zu den besten Absolventen.

von Mechatroniker (Gast)


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Hallo Leute,

ich stehe zurzeit vor einer schwierigen Entscheidung.
Ich belege momentan das 3.Semester im Studiengang Mechatronik
Mikrosystemtechnik an einer FH. Mir macht das Studium soweit recht viel
Spaß. Speziell uController zu programmieren und mit Catia Bauteile zu
konstruieren bereitet mir Freude.

Jedoch hat sich in letzter Zeit mein Interesse immer mehr in Richtung
Physik bewegt (einfach ALLES zu verstehen). In technischer Optik
beispielsweise gingen wie ziemlich tief in die Physik und es hat mich
schon stark begeistern können. Auch Mathe 1 und 2 waren kein großes
Problem und haben mir im Nachhinein Spaß gemacht.
Aber irgendwie fühlt sich das Studium etwas lückenbehaftet an, wenn ich
das mal so sagen darf. Ich verspüre einfach das Verlangen mehr über
unser Universum zu erfahren und zu verstehen WIE und WARUM alles so ist,
wie es ist.

Diese Situation, lässt mich darüber nachdenken, an die TU zu wechseln
und technische Physik zu machen. Jedoch werde ich bald 23 und finanziell
siehts bei mir auch nicht gerade prickelnd aus.

Des weiteren hab ich mir Gedanken darüber gemacht wie es wohl in Zukunft
mit den Jobaussichten für Physiker aussicht.
Ausserdem befürchte ich, dass die Physik in Zukunft ein
Finanzierungsproblem bekommen wird, da Theorien immer schwieriger
experimentell nachzuweisen sind, immer weniger nützliches für den
Menschen dabei rauskommt und das ganze schon ziemlich ins esoterische
geht.

Meine Frage an euch (wrsl erfahreneren Leute) :

Was denkt ihr über die Jobaussichten in Zukunft?

Würdet ihr einen Wechsel machen bzw. haltet ihr es für eine vernünftige
Entscheidung?

Ich bin über jede Meinung dankbar
Beste Grüße

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