Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Induktivitäten als mini-Elektromagnete?


von Stefan (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

ich bin gerade auf der Suche nach günstigen und extrem kleinen
Elektromagneten, um ein wenig mit Ferrofluid zu spielen.

Da es aber wirklich keine schwachen, kleinen und günstige Elektromagnete 
gibt und ich mir keine 100 Stück selber wickeln möchte, bin ich auf die 
Idee
gekommen, einfach kleine radiale Fest-Induktivitäten zu benutzen.

Jetzt bin ich aber wenig in der Analogtechnik zu Hause und wüsste gerne, 
ob das überhaupt klappt (einen kleinen Tropfen zu halten) und welche 
Induktivität man dafür eigentlich braucht und welche Spannung ideal 
wäre.

Für Ideen und Vorschläge, bin ich immer offen :)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?


: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Stefan schrieb:
> bin ich auf die Idee gekommen, einfach kleine radiale
> Fest-Induktivitäten zu benutzen.

Wieso kommt man auf so dumme Ideen ?

Sind dir Grundlagen des Elektromagnetismus nicht bekannt ?

Festinduktivitäten haben Ferritkerne.
Die haben eine viel geringere Permeabilität und Sättigungsmagnetisierung 
gegenüber Trafoblechkernen zu Gunsten geringerer Verluste bei 
hochfrequenten Wechselspanungen die sich nicht interessieren.

Mit Ferrit kommst du nur auf 0.4T, mit Si-Eisen auf 2T, ausserdem ist 
die Wärmeableitung viel besser.

von Frank (Gast)


Lesenswert?

Mir scheint Du hast auch gerade das hier 
http://m.heise.de/newsticker/meldung/Magnetisches-Gewusel-Display-aus-Ferrofluid-2804104.html
Gelesen. Habe mich auch gleich auf die Suche gemacht.
Habe aber von der analogen/Physik-Seite auch zu wenig Ahnung

von Frank (Gast)


Lesenswert?

Wenn ich mir das hier http://www.youtube.com/watch?v=o-WO6xz3qKk 
anschaue glaube ich die müssen gar nicht so klein sein. Man kann einiges 
mit geschickter Ansteuerung lösen

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Stefan schrieb:

> Da es aber wirklich keine schwachen, kleinen und günstige Elektromagnete
> gibt

Doch gibt es: Nennt sich Relais, Die Kontakte und das andere Drumherum
kann man ja abbauen.

von max2 (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich verwende zu solchen Zweck
L-11P 68M  0,50 € von Reichelt.
Mit dieser Spule kann man vom ATmega328p (ARDUINO UNO) direkt, also ohne
Verstärkersufe, arbeiten.
Im Bild ist ein funktionierender Drehstrommotor und ein Schrittmotor.

von Tip (Gast)


Lesenswert?

Direkte Ansteuerung von einen Mikrocontroller-Port?
Das ist nicht ganz trivial
Die technischen Daten.
R = 120Ω, Imax = 50mA.

Kein Mikrocontroller liefert 50mA an den I/O-Ports. Schon gar nicht bei 
mehreren Ports zugleich. Man braucht also Treiber-ICs.
Bei 5-V-Betrieb bleiben dann etwa knapp 35mA real. Das mag reichen, aber 
bei vielen Spulen zugleich angesteuert ist der Strom insgesamt etwas 
groß.
Idealer wäre der Typ L-11P 150mH, denn der hat 205Ω und 25mA.

Auch hier ist bei gleichzeitiger Ansteuerung mehrerer Spule ein 
Treiber-IC erforderlich, um den Controller nicht zu überlasten. Bei 5V 
kommt man da real auf etwa 20mA. Das ist besser und der magnetische Fluß 
ist durch die höhere Windungszahl etwa gleich.

von Dirk W. (Gast)


Lesenswert?

Frank schrieb:
> Mir scheint Du hast auch gerade das hier
> 
http://m.heise.de/newsticker/meldung/Magnetisches-Gewusel-Display-aus-Ferrofluid-2804104.html
> Gelesen. Habe mich auch gleich auf die Suche gemacht.

Ich mich auch, aber was mich ein wenig abgeschreckt hat, ist die 
folgende Aussage auf der Seite des Ferrolic-Entwicklers:

"...the lifetime of the fluids used in the glass container module mainly 
depends on the frequency of use. In practice this lifetime is expected 
to be a few months of full usage. Ongoing development allows for a much 
longer lifetime in the near future..."[1]

Also wenn das stimmt, ist der ganze Aufwand für ein paar Monate gut, 
dann muss man die Flüssigkeit ersetzen - was offenbar weder billig ist, 
noch ohne Sauerei abgeht. Ich lass mich aber gerne eines Besseren 
belehren :-)

[1] http://www.ferrolic.com/inquiries/

von Frank (Gast)


Lesenswert?

Super, vielen Dank für den Hinweis.
Habe auch noch in diesem Kommentar 
http://m.heise.de/forum/Make/News-Kommentare/Magnetisches-Gewusel-Display-aus-Ferrofluid/Das-problematische/posting-23672305/show/
Bei Heise gesehen, dass das Zeug auch sehr schnell alle Oberflächen 
benetzt. Da würde das Glas dann nach einiger Zeit so einen braunen 
Schimmer bekommen. Hässlich.
Muss mir wohl was anderes überlegen. Vielleicht geht es ja auch mit 
Eisenspänen. Sähe vielleicht auch sehr interessant aus. Werden die 
eigentlich dadurch selber magnetisch (wäre ja dumm)?
Was nimmt man denn da für Treiber-ICs um z.B. 8 Induktivitäten 
anzusteuern?

von Frank (Gast)


Lesenswert?

Kann man da eigentlich aus "mehr Induktivität" auch "stärkeres 
Magnetfeld" schließen?
Ich dachte das hängt auch vom Material im Kern ab. Oder ist das bei 
dieser Preisklasse identisch?

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Ich glaube, die Stärke des Magnefeldes ergibt sich aus Strom 
multipliziert mit Anzahl der Windungen multipliziert mit dem 
Verstärkungsfaktor des Kernmaterials.

So hatte ich das mal vor 30 Jahren in der Schule gelernt - falls ich 
mich recht erinnere.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Tip schrieb:
> Kein Mikrocontroller liefert 50mA an den I/O-Ports

Oh Mann, ständig diese kenntnislosen Noobs.

Er DARF ja auch nicht mehr als 50mA liefern, denn sonst geht die Spule 
im Dauerbetrieb kaputt.

Eine Spule die laut Datenblatt mit 50mA angegeben wird, braucht doch 
nicht immer 50mA, sondern das ist der obere Grenzwert über dem sie zu 
heiss wird bzw. an Induktivität verliert.

Die 120 Ohm sind interessanter, bei 5V fliessen dann 40mA, das 
allerdings ist mehr als das Datenblatt für den ATmeag328 erlaubt. Man 
sollte 120 Ohm in Reihe schalten um die zulässigen 20mA einzuhalten, 
allerdings wundert es nicht, daß max2 sein Arduino trotzdem überlebt, er 
wird den Strom nur auf irgendwas zwischen 20mA und 40mA begrenzen und 
keine 5V mehr liefern.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.