Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik KA3005D-Labornetzteil: GND-Anschluß


von Stephan P. (stevep)


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Hallo,

ich habe mir das Labornetzteil KA3005D gekauft und bin bislang sehr 
zufrieden damit.

Das Ding hat drei 4mm Sicherheitsbuchsen: + (rot), - (schwarz) und GND 
(Grün) - hier ein Bild davon: 
http://cdn-reichelt.de/bilder/web/xxl_ws/D400/KA3005D_P_01.png.

Ich frage mich, wozu der GND-Anschluß ist? Die Anleitung schweigt sich 
darüber aus. Ist offensichtlich so klar, dass man es nicht in die 
Anleitung schreibt :-(. Meine Schaltung muss ich an + und - anschließen, 
nicht + und GND. Wäre ja zu schön gewesen, wenn da eine symetrische 
Spannung rausgekommen wäre ;-)

Wie auch immer, auf meiner Lötstation habe ich auch so einen 
GND-Anschluß. Der ist in der Anleitungs als Potentialausgleichsbuchse 
bezeichnet, aber auch in dieser Anleitung steht nicht viel. Dort dachte 
ich immer, dass man die Erdungsmatte (wenn man eine hat) anschließt. 
Erigbt ja beim Löten Sinn: Ich möchte die Bauteile nicht durch statische 
Spannung beschädigen. Aber wozu sollte man das beim Netzteil brauchen?

lG
Stephan

von Tcf K. (tcfkao)


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GND = PE = verbunden mit dem Schutzleiter der Netzstrippe.

Ground ist zwar auch die englische Bezeichnung für den Schutzleiter 
(genauer protective earth), wird aber eigentlich in der Elektronik für 
den Bezugspunkt verwendet.

: Bearbeitet durch User
von Marian (phiarc) Benutzerseite


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Hauptsächlich als Anschluss für ESD-Armbänder und falls man den Ausgang 
auf PE festnageln möchte, was manchmal sinnvoll ist (meistens besteht 
kein Bedarf).

von Michael X. (Firma: vyuxc) (der-michl)


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Das Netzteil scheint einen potenzialgetrennten Ausgang zu haben. Damit 
kannst du 2 Stück in Reihe schalten und hast eine symmetrische 
Versorgung.

von Jasch (Gast)


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Stephan P. schrieb:
> Hallo,
>
> ich habe mir das Labornetzteil KA3005D gekauft und bin bislang sehr
> zufrieden damit.
>
> Das Ding hat drei 4mm Sicherheitsbuchsen: + (rot), - (schwarz) und GND
> (Grün) - hier ein Bild davon:
> http://cdn-reichelt.de/bilder/web/xxl_ws/D400/KA3005D_P_01.png.
>
> Ich frage mich, wozu der GND-Anschluß ist? Die Anleitung schweigt sich
> darüber aus. Ist offensichtlich so klar, dass man es nicht in die
> Anleitung schreibt :-(.

Flexibilität, Du kannst + oder - mit dem Schutzleiter (mit dem ist die 
grüne Buchse verbunden) verbinden oder auch nicht, wie Du es brauchst.

Bei Netzteilen ohne extra GND-Buchse ist manchmal (immer?) eine der 
Ausgangsbuchsen "heimlich" mit dem Schutzleiter verbunden, unangenehm 
wenn man es nicht wusste.

> Wie auch immer, auf meiner Lötstation habe ich auch so einen
> GND-Anschluß. Der ist in der Anleitungs als Potentialausgleichsbuchse
> bezeichnet, aber auch in dieser Anleitung steht nicht viel. Dort dachte
> ich immer, dass man die Erdungsmatte (wenn man eine hat) anschließt.

Nein, das wäre nicht richtig. Erdungsmatte, Lötstation, Erdungsarmband 
usw. gehören individuell sternförmig (über einen recht hohen Widerstand 
zur Unfallprävention, so 1MOhm) an einen gemeinsamen Erdungspunkt 
angeschlossen. Sollte die Lötstation ihre Buchse selbst über einen 
Widerstand mit PE verbunden haben - kein Problem, funktioniert trotzdem, 
hat sie das nicht hätte man keinen ESD-Schutz.

von Selbsternannter Weltverbesserer (Gast)


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Hallo,

Jasch schrieb:
> Erdungsmatte, Lötstation, Erdungsarmband
> usw. gehören individuell sternförmig (über einen recht hohen Widerstand
> zur Unfallprävention, so 1MOhm) an einen gemeinsamen Erdungspunkt
> angeschlossen.

bei Antistatikbändern alias Erdungsarmbändern ist der 1 MOhm bereits 
eingebaut ;-)

Allerdings muss ich zugeben, dass ich mein Antistatikarmband auch nicht 
in der Buchse des Labornetzteils einstecken würde. Wird das 
Labornetzteil versehentlich ausgesteckt ist der Schutz "futsch".

Mit freundlichen Grüßen
Selbsternannter Weltverbesserer

von MaWin (Gast)


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Stephan P. schrieb:
> Ich frage mich, wozu der GND-Anschluß ist?

Der + - Ausgang des Netzteils ist potentialfrei, d.h. - könnte bei 
Nulleiter, bei +1000V oder an 24V~ liegen.

Allerdings ist der Trafo des Netzteils nur bis 2.5kV (Handbuch) 
isoliert, so daß der Ausgang ein Problem bekommt, wenn er mehr als 2.5kV 
vom Nulleiter weggezogen wird. Das kann bei Hochspannungsschaltungen 
schnell passieren, 20kV Funkenstrecke, so bald der Funke gegen Erde 
geht, hast du 20kV im Labornetzteil.

Daher müssen manche Schaltungen geerdet werden, dazu ist der 
(gelb-)grüne Anschluss.

Eigentlich müssen alle Schaltungen geerdet werden, denn schon wenn du 
aufstehst und rumschlurfst, kann sich dein Körper auf mehrere Kilovolt 
aufladen, und wenn du dann GND deiner am Labornetzteil angeschlossenen 
Schaltung berührst, springt ein Funke über, ziehst du plötzlich GND auf 
diese Kilovolt und der Trafo des Netzteils schlägt durch.

Glücklicherweise ist die Energie meist gering und die Kapazität des 
Netzteils zu den 230V meist hoch, so daß es unter 2.5kV bleibt.

So lange man also nicht woandersher einen Potentialbezug bekommt 
(Oszilloskop Masse, 2 Labornetzteile in Reihe) sollte man GND immer mit 
Grün verbinden.

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